„Was ist so schlimm am Mittelmaß?“ (Ana)
Kurz vor Abschluss ihres Studiums taucht Ana (Emilia Reichenbach) nach längerer Abwesenheit bei ihrem Vater Fritz (Aljoscha Langel) auf. An der Peripherie der Stadt in seiner Pommes Bude „zum gelben Gold“ ist er dabei aus den Kartoffelstreifen das „Ideal“ an Pommes raus zu schälen was ihn und seinen Laden auch weiterhin am Leben hält, währenddessen immer wieder Schall und Rauch backstage das Wohnelement „Platte“ zunehmend abbaut und die Kundschaft schwinden lässt.
Mimi (Christina Weiser) die Lebensgefährtin von Pommes Fritz ist so was wie die Navigatorin des Schauspiel Quartetts, was Julika (Tamara Romera Gines) komplettiert. Einst von Ana zurückgelassen, wie schon zuvor von Ihren ausgewanderten Eltern, dessen Haus sie seither bewohnt.
Juli arbeitet in der Kita für Ihr Einkommen, ohne wirklich mit deren Eltern aus zu kommen, weil: „Noch nicht mal selber Kinder…“ Herrliche Einlage zu den Pommes, statt Mayo oder Ketchup, eine PersiflagGe die nicht nach dem Wind weht und die Darstellenden in einem Choral all die Gemeinheiten, Klatsch und Tratsch verkünden, der über sie im „Viertel“ verbreitet wird. Wunderbar herausgekehrt, weil die eigene Haustür dieser Gutmenschen so weit weg?
Schlichte Bühne (Sybille Pfeiffer) auf der sich die bewegliche Pommes Bude einfacher verrücken lässt, als die „Lebensentwürfe“ der Protagonisten. Das Stück der jungen Berliner Autorin Fabienne Dür mit all der Fehlbarkeit, Verletzlichkeit, Hoffen, Bangen etc. findet Anklang im Publikum, weil aus dem Leben gegriffen und vielleicht genau das Mittelmaß repräsentieren, was die Pommes hin oder her sind ? Eine Beilage für die einen und für die anderen schon mal auch das Hauptgericht. Wenn trotz aller Möglichkeiten Leben eben im Erdgeschoß stecken geblieben ist, fernab des Rooftop. Bauzäune als Metapher, das Leben weit öfter, als einem lieb, eine Baustelle.
Damit man/Frau sich eine Vorstellung von alldem machen kann, HINGEHEN. Vorstellungen im Dezember am 18./25.+31. Und keine Angst, es ist eher das Schauspiel der Auftretenden (evtl. der Kippen/Zigarettengeruch) das hängenbleibt, als der Dunst im Kreise der Fritten.
p.Brauer
Foto: Isabel Machado Rios
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Am Sonntag ist die 15. Ausgabe der weltweit bedeutendsten Ausstellung für moderne Kunst, die documenta in Kassel, zu Ende gegangen. Nach 100 Tagen „documenta fifteen“ zieht Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle ein gemischtes Fazit.
„Der besondere Zauber einer jeden documenta, der auch diesen Sommer wieder für ein besonderes Flair und eine internationale Atmosphäre in unserer Stadt gesorgt hat, wurde diesmal leider getrübt.“
Fachpresse und Besucher begeisterten sich an vielfältigen Kunstwerken und Ideen zu Nachhaltigkeit und sozialem Miteinander. Das Bild der Reisscheune „Lumbung“ durch das indonesische Kuratorenkollektiv ruangrupa lieferte wichtige Inspirationen und regte zum Nachdenken über das globale System an, sagte Geselle. Viele inhaltlich spannende Netzwerke mit lokalen Akteuren seien von internationalen Künstlerkollektiven geknüpft worden und werden weit über das Ende der Ausstellung nachwirken. Wichtige Fragen und Probleme unserer Zeit wurden von den gut 1500 beteiligten Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt mit Schwerpunkt auf postkoloniale Staaten angesprochen.
Am letzten Ausstellungstag der documenta fifteen richtete Geselle seinen Dank an die vielen hunderttausend Gäste, die mit ihrem Besuch die Bedeutung der documenta unterstrichen und der Stadt ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben. Mitarbeitende und Beteiligte, die an dieser documenta fifteen vor und hinter den Kulissen mitwirkten, hätten Großartiges geleistet. Dies gelte dies auch für Sicherheitsbehörden und Rettungskräfte. „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Löwenanteil der Planungen in der Hochphase der Corona-Pandemie geleistet werden musste – ohne zu wissen, ob wir die Ausstellungsorte wie gewohnt für Besucherinnen und Besucher öffnen können“, erinnerte Geselle an die besonderen Herausforderungen schon bei der Organisation.
Antisemitismus-Debatte erschütterte Ausstellung
Überschattet wurde die erstmals von einem Künstlerkollektiv kuratierte Weltkunstausstellung durch eine anhaltende Antisemitismus-Debatte: Einzelne Kunstwerke verletzten durch mangelnde Einordnung Gefühle, verhinderten Dialog und verhärteten Fronten. Mitunter scharf geführte Diskussionen kosteten vielen Beteiligten eine Menge Kraft, sagte der Oberbürgermeister rückblickend.
Ruangrupa als künstlerische Leitung der documenta fifteen müsse sich vorwerfen lassen, ihrer kuratorischen Verantwortung in dieser Debatte nicht nachgekommen zu sein und einen offenen Dialog mit Kritikern gescheut zu haben, sagte Kassels Oberbürgermeister. Für die beispielsweise ausgesetzte Gesprächsreihe „We need to talk“ müsse dringend eine neue Basis geschaffen werden, erklärte Geselle. „Ziel muss sein, eine kulturpolitische Debatte einzuleiten und Gespräche wiederaufzunehmen. Es gilt, auf Augenhöhe zu diskutieren und dabei wieder Maß und Mitte zu finden.“
Zudem haben die Kuratoren die Möglichkeit einer Kontextualisierung umstrittener Werke zu leichtfertig abgetan. Geselle: „Das hat mich enttäuscht.“ Eine von den documenta-Gesellschaftern einberufene fachwissenschaftliche Begleitung hatte dies nachdrücklich empfohlen. Geselle bekräftigte seine Haltung zur Freiheit der Kunst als wichtigem Grundrecht: „Politik darf nie inhaltlich eingreifen. Das wäre eine Zäsur – und damit wäre auch die von Arnold Bode entwickelte Idee einer documenta gescheitert. Das darf nie passieren.“
Gleichzeitig bedauerte Geselle, dass viele Bilder und Schlagzeilen, die über die documenta und Kassel gezeichnet wurden, negativ haften blieben. Einige Medienberichte und Äußerungen seien leider völlig überzogen gewesen. Geselle: „Ich hätte mir gewünscht, dass man sich vor Ort selbst ein Bild gemacht hätte, statt aus der Ferne zu urteilen.“
Kassel auch in fünf Jahren Gastgeber der documenta
Abschließend bedankte sich der Oberbürgermeister auch bei Dr. Sabine Schormann für ihren Einsatz. Die Generaldirektorin hatte die Leitung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH im November 2018 übernommen. An ihre Stelle war nach 30 Ausstellungstagen der documenta-erfahrene Kulturmanager Dr. Alexander Farenholtz als Interims-Geschäftsführer getreten. „Man kann Alexander Farenholtz nicht genug danken für sein Engagement. Diese Aufgabe anzunehmen, war in dieser Situation alles andere als leicht“, sagt Christian Geselle.
Oberbürgermeister Geselle betonte die feste Bindung von documenta und Stadt Kassel. „Versuche, hier einen Keil zwischenzutreiben, werde ich nicht dulden. Die documenta gehört zu Kassel – gestern, heute und in Zukunft. Auch zur documenta 16 vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 wird Kassel wieder ein guter Gastgeber sein.“
documenta-Stadt Kassel
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Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.
Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut und die exklusive künstlerische Verantwortung der documenta fifteen liegt bei ruangrupa. Die Kuratorinnen und Kuratoren weigern sich jedoch, die damit verbundene Verantwortung wahrzunehmen oder in eine selbstkritische Reflexion der Ereignisse zu gehen. Sie werfen im Gegenteil dem wissenschaftlich breit aufgestellten und renommierten Fachwissenschaftlichen Gremium mit seiner interdisziplinären Expertise Rassismus und Unwissenschaftlichkeit vor. Diese Vorwürfe weisen wir auf das Schärfste zurück.
Wir bedauern und kritisieren, dass die Künstlerische Leitung entgegen der Beratung durch die Fachwissenschaftliche Begleitung und dringliche Empfehlung durch die Gesellschafter auf die Fortsetzung der Vorführung der Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films besteht, ohne dass eine kritische Einordnung der antisemitischen und gewaltverherrlichenden Inhalte erfolgt. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter betrachten es als notwendig, dass den Besucherinnen und Besuchern der documenta eine solche Einordnung zur Verfügung gestellt wird. Wir bitten deshalb die Künstlerische Leitung, die einhellige Einschätzung der Fachwissenschaftlichen Begleitung in der Ausstellung ergänzend zur eigenen Kontextualisierung sichtbar zu machen. Alternativ behalten sich die Gesellschafter vor, diese Informationen außerhalb der Ausstellungsräume im Öffentlichen Raum am Zugang zu den Vorführungsorten für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung zu stellen.
Stadt Kassel
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Nach dem großen Erfolg im Februar 2019 kommt der Kabarettist Arnulf Rating ein weiteres Mal nach Hofgeismar. Am Freitag, den 30.09.2022 wird er um 20:00 Uhr mit seinem aktuellem Soloprogramm „Zirkus Berlin“ zu Gast in der Stadtbücherei sein.
Arnulf Rating wollte eigentlich nur die Zeitungen zum Altpapier bringen. Aber dann bleibt er doch an einer dummen Schlagzeile hängen. Was kommt nach Corona? Transplantation von Schweineherzen? Affenpocken? Krieg? Wer dreht am Gashahn? Am Jahresanfang hat es noch keiner gewusst.
War da was? Was war da? Das Karussell dreht sich. Schnell. Schneller. Zirkus. Immer wieder überraschend wird eine Sensation nach der anderen präsentiert. Berlin ist das Zentrum. Hier spielt die Musik. Es geht immer schneller nach oben. Und noch schneller wieder runter. Geld fehlt überall. Aber andererseits ist genügend davon da! Es wird einfach nachgedruckt.
Es sind goldene Zwanziger Jahre. Der Mann mit dem Koks ist auch wieder dabei. Es geht heiß her. Wir reden darüber. In den Talkshows. Die Moderatorinnen geben die Dompteusen mit ihren gemischten Raubtiergruppen von Mietmäulern. Der Löwe brüllt, das Publikum ist fasziniert oder gelangweilt – aber es bleibt dran.
Arnulf Rating kennt sich aus: Er lebt in Berlin – und er gehört zur Risikogruppe. In seinem Programm nimmt er uns mit auf den Parforceritt durch die Manege. Mit Tempo und hohem Unterhaltungswert brilliert hier eine der dienstältesten scharfen Zungen des Landes. Der letzte der legendären 3 Tornados, der auf der Bühne steht. Er weiß, woher der Wind weht. Sein Maßstab ist der gleiche wie damals bei den 3 Tornados. Unterhaltung mit Haltung. Gerade, wenn es stürmisch wird. Der Anspruch bleibt: die Menschen oben mit erweitertem Bewusstsein und unten mit nasser Hose aus dem Theater zu entlassen.
Tickets gibt es zum Preis von 19,70 Euro in der Stadtbücherei (Tel. 05671/999-100), der Tourist-Info (0 56 71/999-222) und im Ticketshop: tickets.hofgeismar.de
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Calden/Region Kassel. Für den Auftritt auf dem Gelände des Impfzentrums Calden am Samstag, den 10. September ab 14.00 Uhr hat sich das Bundespolizeiorchester Hannover etwas Besonderes einfallen lassen: Die durch zahlreiche Musical-Auftritte bekannte Sängerin Lillemor Spitzer ist als Gaststar mit dabei.
„Das wird bestimmt eine wunderbare Ergänzung zum Repertoire des Bundespolizeiorchesters“, ist sich Landrat Andreas Siebert sicher.
Das Konzert am Impfzentrum des Landkreises in Calden ist ein „Dankeschön“ der Bundespolizei für die gute Zusammenarbeit während der bisherigen Impfkampagnen zusammen.
Das Repertoire des Bundespolizeiorchesters Hannover reicht von sinfonischer Blasmusik, über Filmmusik und Big Band-Sound bis zu Rock- und Popklassikern und aktuellen Hits. Bei seinen Auftritten wird das Orchester manchmal auch von Gästen begleitet, wie jetzt in Calden.
Das Bundespolizeiorchester Hannover wurde 1951 mit der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes ins Leben gerufen und ist seit mehr als 70 Jahren neben den Orchestern Berlin und München die musikalische Visitenkarte der Bundespolizei.
Mathias Höfert leitet das Bundespolizeiorchester seit 1999. Er hat sich als Dirigent von Opern-, Operetten- und Musical-Produktionen einen Namen gemacht und war fast zwei Jahrzehnte künstlerischer Leiter des Niedersächsischen Landesjugendblasorchesters. Höfert und Landrat Siebert hoffen auf angenehme Temperaturen und einen regenfreien Nachmittag am 10. September.
Da nur wenige Plätze im Schatten auf dem Gelände des Impfzentrums verfügbar sind, rät der Landkreis dazu, eine Kopfbedeckung mitzubringen. Da die Rasenallee (Landesstraße 3217) zwischen dem Kreisel Ahnatal und Calden gesperrt ist, empfiehlt der Landkreis von Kassel aus entweder über die B 7/B83 nach Calden oder die Umleitungsstrecke über Fürstenwald und Ehrsten zu nutzen.
Auf dem Gelände des Impfzentrums stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Für das Open-Air-Konzert des Bundespolizeiorchesters stehen rund 500 Sitzplätze zur Verfügung. Eine Reservierung ist nicht möglich.
LANDKREIS KASSEL
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Das Eröffnungsstück ,,Notre Dame“ von Intendant Joern Hinkel erzielte hervorragendes Ergebnis
Gleich zwei Stücke, die Intendant Joern Hinkel in der Stiftsruine inszenierte, wurden bei den 71. Bad Hersfelder Festspielen zu Publikumserfolgen: Das Eröffnungsstück „Notre Dame“ und „Der Club der toten Dichter“, der in diesem Sommer seine Wiederaufnahme feierte. Fast 26.000 Zuschauer*innen besuchten die Vorstellungen von „Notre Dame“, das ist für das Schauspiel ein großartiges Ergebnis und entspricht einer Gesamtauslastung von über 86 Prozent. Den „Club der toten Dichter“ sahen über 17.600 Besucher*innen, mit einer Auslastung von über 75 Prozent.
Insgesamt besuchten über 75.600 Menschen die Veranstaltungen der Bad Hersfelder Festspiele, bei einer Gesamtkapazität von 105.868 Tickets entspricht das einer Gesamtauslastung von über 71 Prozent. Ein Ergebnis, mit dem die Bad Hersfelder Festspiele nach zwei Corona-Sommern gefolgt vom Jahr der ,,Zeitenwende“ und der deutschlandweit schwierigen Situation in der Kulturbranche zufrieden sein können. Joern Hinkel: „Als die Planungen für diesen Sommer gemacht wurden, hatte jeder damit gerechnet, dass wir einen ,normalen‘ Sommer erleben würden, niemand hätte sich im letzten Jahr vorstellen können, dass die Zeiten noch schwieriger werden und alles ganz anders kommt. Corona-Sommerwelle, Krieg in der Ukraine, steigende Preise, das sind traurige Faktoren, die eine Planung am Ende unberechenbar gemacht haben.“
Es sei ein Wunder, dass die Festspiele überhaupt fast reibungslos stattfinden konnten, so der Intendant, die Corona-Sommerwelle habe alle Pläne durcheinandergewirbelt, ständig habe es auf und hinter der Bühne Umbesetzungen gegeben. „Dass nur eine Vorstellung in der fast zweimonatigen Aufführungszeit der Festspiele ausfallen musste, ist einem phänomenalem, motiviertem Ensemble und dem gesamtem Festspiel-Team zu verdanken, die gemeinsam mit den Helfer*innen der Stadtverwaltung, Institutionen und Vereinen Atemberaubendes geleistet haben.“
Trotz der Begeisterungstürme bei Medien und Publikum blieb die Wiederaufnahme des Musicals „Goethe!“ in der Stiftsruine mit 15.000 Zuschauer*innen (Auslastung über 55 Prozent) hinter den Erwartungen zurück. Das preisgekrönte, temporeiche Musical von Gil Mehmert (Buch und Regie), Martin Lingnau (Musik) und Frank Ramond (Song-Texte) wurde überall gefeiert und hochgelobt, viele, die es gesehen haben, kamen sogar mehrmals.
Auch das Rahmenprogramm (Konzerte und Lesungen) mit insgesamt 3791 Besucher*innen (Auslastung über 63 Prozent) blieb trotz des ,,Rekord“-Sommerwetters während der gesamten Festspielzeit hinter den Erwartungen zurück. „Möglicherweise haben wir da auch zu spüren bekommen, dass deutschlandweit insgesamt weniger Menschen den Weg in Theater- und Kulturveranstaltungen finden“, mutmaßt Intendant Joern Hinkel. Ein Grund dafür sei auch, dass „nach zwei Jahren Corona viele Familien zum ersten Mal wieder in den Urlaub gefahren sind.“
Deswegen freut er sich umso mehr, dass ein weiteres Schauspiel bei den Festspielen einen Erfolg vermelden kann. Gute Nachrichten gibt es von Schloss Eichhof, der zweiten Freilichtbühne der Festspiele mit 228 Plätzen. Dort inszenierte Christine Bossert, die bei den Festspielen auch das Künstlerische Betriebsbüro leitet, das Stück „Volpone“ von Shakespeares Zeitgenosse Ben Jonson. Die rasante Komödie um Geld und Gier erfreute Publikum und Kritiker gleichermaßen. Über 5100 Menschen (Gesamtauslastung: 86 Prozent) sahen das bitterböse und komische Spiel um die Gier nach Geld und Reichtum.
Bürgermeister Thomas Fehling, für den es die letzte Festspielsaison im Amt ist, da er bei der Bürgermeisterwahl im September in Bad Hersfeld nicht mehr kandidiert, hebt das Engagement der städtischen Mitarbeiter*innen besonders hervor. Denn es war Dank des Fachbereichs Stadtmarketing trotz kurzfristiger Absage des ursprünglichen Caterers gelungen, schnell einen Ersatz für die Bewirtung im Stiftspark zu bekommen und für das richtige Festspiel-Flair zu sorgen. „Das war eine Meisterleistung, die ohne den großen Einsatz des Fachbereichs Stadtmarketing, sechs Spitzenköchen aus der Region und Hessen sowie der vielen Helferinnen und Helfer nicht möglich gewesen wäre.“ Er habe die letzte Festspielsaison genossen und freue sich, dass die Bad Hersfelder Festspiele wieder zu den Top-Festspielorten in Deutschland gehörten. Thomas Fehling: „Wir sind Bundesliga, dieser Status muss jedes Jahr erneut verteidigt werden, das muss der Anspruch aller sein. Ich danke dem Intendanten Joern Hinkel und dem gesamten Festspielteam für die unermüdliche Arbeit und wünsche den Bad Hersfelder Festspielen alles Gute für die Zukunft.“
Die Eröffnung mit Festakt
Eröffnet wurden die Bad Hersfelder Festspiele mit einem Festakt in der fast ausverkauften Stiftsruine. Er wurde von allen Besucher*innen als besonders berührend empfunden, denn er war zugleich eine Solidaritätsbekundung für die Ukraine. Die eindrückliche Festrede hielt Marina Schubarth, die in der Ukraine geborene Leiterin des Dokumentartheaters Berlin, das sich seit Beginn des Krieges dafür einsetzt, Künstler in Sicherheit zu bringen. Lieder aus dem gebeutelten Land spielten Maria Parkhomenko an der Bandura und die Sängerin Lana Woytkewitsch. Beide sind aus der Ukraine geflohen. Auch die Reden von Intendant Joern Hinkel, Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser und Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, waren Plädoyers gegen den Krieg und für Freiheit, Frieden, Solidarität, Mitgefühl und Empathie. 1131 Karten wurden für den Festakt vergeben, das entspricht einer Auslastung von fast 87 Prozent.
Großes Medieninteresse
Die 71. Bad Hersfelder Festspiele wurden von einem großen Medieninteresse begleitet, überwiegend positive Kritiken gab es für alle Inszenierungen, besonders aber für das Eröffnungsstück „Notre Dame“, das Festspielintendant Joern Hinkel inszenierte.
Bei „Notre Dame“ konnte das Publikum die Stiftsruine ganz neu erleben – so wie es sie noch nie in der über 70-jährigen Festspielgeschichte gesehen hat. Zum ersten Mal kam eine Technik zum Einsatz, die mit computeranimierten Projektionen arbeitet, die direkt auf die Architektur der Stiftsruine zugeschnitten wurde. Das sogenannte Mapping von Sheidan Zeinalov und Maximilian Pfisterer vom Stuttgarter Animationsstudio Frischvergiftung entworfen und gestaltet, machte es möglich, dass sich die historischen Sandsteinwände zu bewegen schienen, Wasserspeier die Wände zierten, scheinbar Flammen aus der Ruine schlugen und vieles mehr. Gemeinsam mit dem Dramaturgen Tilman Raabke brachte Joern Hinkel eine eigene Fassung des weltberühmten Romans von Victor Hugo „Der Glöckner von Notre-Dame“ unter dem Titel „Notre Dame“ auf die Bühne. Jeder Satz, der auf der Bühne gesprochen wurde, stammte aus dem Roman. In „Notre Dame“ der Bad Hersfelder Festspiele gibt es mehrere Hauptpersonen. Quasimodo ist nicht der Einzige, der um die Liebe der geheimnisvollen Tänzerin Esmeralda wirbt. Sein Gegenspieler, der Erzdiakon Claude Frollo, gehört zu den interessantesten und widersprüchlichsten Charakteren der Literaturgeschichte. Auch der eitle Hauptmann Phöbus und der erfolglose Dichter und Schauspieler Gringoire gehören zu den Bewerbern, jeder mit seinen ganz eigenen Interessen. „Wir haben die kühne, moderne Konstruktion des Romans mit all ihren Abschweifungen, ihren vielfältigen Verästelungen, ihren Zeitsprüngen und Perspektivwechseln und Victor Hugos mehr epische als dramatische Erzählweise in unsere Bühnenfassung einfließen lassen“, erläutert Joern Hinkel.
Ein Stück von fesselnder Aktualität mit einem brillanten Ensemble: Richy Müller, Cathrine Sophie Dumont, Robert Nickisch, Mathias Schlung, Oliver Urbansky, Jürgen Hartmann, Anouschka Renzi, Karla Sengteller, Bettina Hauenschild, Günter Alt, Peter Englert, Lara Aylin Winkler, Kristina Kufner, Luca Lehnert und Thorsten Nindel.
Standing Ovations für den „Club der toten Dichter“
Jubel und Standing Ovations löste die Wiederaufnahme des Stückes „Der Club der toten Dichter“ bei fast jeder Vorstellung in der Stiftsruine aus, das Publikum erlebte eine starke Inszenierung voller Dynamik. Joern Hinkel hat das Stück nicht nur inszeniert, sondern auch mit dem Dramaturgen Tilman Raabke die Textfassung für die Bad Hersfelder Festspiele geschrieben, nachdem er die Rechte für die europäische Erstaufführung für den Kino-Welterfolg von 1989 erhalten hatte und sich mit dem amerikanischen Drehbuchautor, dem Oscarpreisträger Tom Schulman, stetig austauschte. Gleich zwei vielbeschäftigte und beliebte Schauspieler waren abwechselnd in der Hauptrolle des Lehrers John Keating zu sehen, Michael Rotschopf und Götz Schubert teilten sich den Part. Herausragend auch die Schüler in „Der Club der toten Dichter“, die von Regisseur Joern Hinkel teilweise neu besetzt wurden. Neu ins Ensemble kamen Luke Bischof, Fabian Hanis, Claas Johan Lewerenz, Nils Eric Müller und Constantin Gerhards. Ebenso gefeiert wurden: Hannes Hellmann, Thorsten Nindel, Till Timmermann, Nico Ramon Kleemann, Peter Englert, Constanze Feulner, Manuel Nero, Stefan Reis sowie Eli Riccardi.
Große Begeisterung über das Musical „Goethe!“
Das Publikum war von „Goethe!“ so angetan, dass sich auch die User auf den Social-Media-Kanälen der Festspiele mit Lob überschlugen: „Gestern die Aufführung gesehen. Top Leistung aller Mitwirkenden. Eine gelungene Vorstellung. Danke“, schrieb eine Frau. ,,Es war fantastisch, sensationell, klasse, einfach unbeschreiblich gut“, fügte eine andere hinzu. Ein Gast, der das erste Mal in Bad Hersfeld war, schrieb: „Seit Sonntag bin ich auch ein Fan von Bad Hersfeld und der Stiftsruine… Zu Goethe kann man nur sagen, dass es wirklich eine sehenswerte Produktion ist, die man mehr als einmal sehen sollte, damit man die vielen tollen Erlebnisse besser versteht und begreifen kann. Und selbstverständlich sollte man den Cast erwähnen, der einfach nur zum Niederknien ist!“
„Goethe!“ – das Musical von Gil Mehmert (Buch und Regie), Martin Lingnau (Musik), Frank Ramond (Song-Texte) erzählt die Liebe des Dichters zu Charlotte Buff und den Beginn seiner Karriere. Mit Iréna Flury und Philipp Büttner stand ein Traumpaar der deutschen Musicalszene auf der Bühne der Stiftsruine. Das fulminante Ensemble sang und tanzte sich in die Herzen des Publikums: Jonas Hein, Christof Messner, Rob Pelzer, Karen Müller, Detlef Leistenschneider, Mischa Mang, Pascal Cremer, Florian Minnerop, Loek Meijer, Claudio Gottschalk-Schmidt, Jurriaan Bles, Inga Krischke, Claudia Artner, Marije Louise Maliepaard, Anton Schweizer und Maja Sikora.
Autor und Regisseur Gil Mehmert beschreibt „Goethe!“ so: „Diese Sturm- und Drangphase macht aus einem unbekannten jungen Möchtegern-Dichter eine Art ersten Popstar der Literaturgeschichte. Diese Geschichte ist jung, sexy, wild, dramatisch und romantisch und entsprechend sind es die Darsteller, die sie verkörpern. Und so ist die Musik nicht historisch, sondern ein Art Crossover aus symphonischem Musical und Popkultur.“
„Goethe!“ erlebte im letzten Sommer seine von den meisten Kritikern und dem Publikum umjubelte Uraufführung. Philipp Büttner erhielt für die Hauptrolle den Zuschauerpreis des Jahres 2021. Im Oktober vergangenen Jahres machte das Musical dann erneut Schlagzeilen: In drei Kategorien wurde „Goethe!“ mit dem Deutschen Musical Theater Preis 2020/21 ausgezeichnet: Beste Liedtexte (Frank Ramond), Beste Choreographie (Kim Duddy) und Bestes Kostüm- und Maskenbild (Claudio Pohle, Ute Mai, Stephanie Hanf). In diesem Sommer wurde das Tanz-Ensemble des Musicals mit dem Großen Hersfeldpreis geehrt.
Anfang Juni ist auch die Doppel-CD „Goethe!“ erschienen und u.a. im Ticket-Service der Bad Hersfelder Festspiele erhältlich. Zu hören sind 31 Titel, die im letzten Sommer in der Stiftsruine aufgezeichnet wurden.
„Volpone“: Ein Spaß, der beim Publikum ankam
Gier kann so schön sein: Von Zuschauer*innen und Medien gleichermaßen gelobt, wurde das Stück „Volpone“. Den großartigen Spaß auf der Bühne des Schlosses Eichhof inszenierte Christine Bossert, die auch Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der Bad Hersfelder Festspiele ist, mit einem wunderbaren Ensemble. Simon Mazouri, Manuel Struffolino, Wibke Frost, Mathias Renneisen, Marius Marx, Chris Swientek, und Hennig Kallweit überzeugten in dem Stück des britischen Autos Ben Jonson. „‚Volpone´ ist ein Stück aus dem 17. Jahrhundert und passt wunderbar in die Kulisse des schönen Schlosses,“ sagt Christine Bossert. „Das bitterböse und komische Spiel um die Gier nach Geld ist aktuell und zeitlos: `Geld ist geil´, würde man heute wahrscheinlich sagen. Die Demaskierung der Speichellecker und unterwürfigen Erbschleicher ist nicht nur urkomisch, sondern regt auch zum Nachdenken an,“ so die Regisseurin.
Das Rahmenprogramm
Auch im Rahmenprogramm der 71. Bad Hersfelder Festspiele fanden sich sehr bekannte Namen.
So traten in der Abschluss-Gala unter der Zeile „Irgendwo auf der Welt“ mit dem Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der Leitung von Christof Wohlleben Joern Hinkel, Ilja Richter, Sona MacDonald, Iréna Flury und Philipp Büttner auf.
In der Stiftsruine begeisterten im Laufe der Festspielsaison auch Philipp Hochmair, Julia Engelmann und Cassandra Steen mit ihren Programmen und wurden vom Publikum frenetisch gefeiert. Hier schlug sich leider der Trend, über den fast alle Veranstalter klagen, nieder. Während auch in den sozialen Netzwerken die Zustimmung und Begeisterung groß war, hielten sich die Fans in diesem krisengeplagten Jahr doch mit dem Kartenkauf zurück.
Während sich das Musical „Goethe!“ in der Stiftsruine mit Goethes unglücklicher Liebe zu Lotte Buff in jungen Jahren beschäftigt, gingen Nina Hoger und Ilja Richter auf eine spätere und lange Beziehung des Dichters ein. Die beiden bekannten Schauspieler begrüßten zu ihrem Programm „Lebe wohl und liebe mich!“, einer szenischen Lesung aus den Briefen von Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius, Gäste in zwei Vorstellungen in der Probenbühne im Park.
Auch Ingrid Steeger und Joern Hinkel beschäftigen sich mit Goethe, aber auch anderen Autoren. „Herzgeschichten – Von Goethe bis Marilyn Monroe“ war ihre Vorstellung im Kapitelsaal im Museum überschrieben.
Dominic Mäcke lud zu vier Ausgaben seiner Late-Night-Show „Nachteulen“ mit Schauspieler*innen der Festspielsaison in den Kapitelsaal ein und führte lustige, informative und auch berührend Gespräche.
Für kleinere Festspielgäste ab 5 Jahre zeigten die Schauspieler Linard Bardill und Peter Waros „Heute Abend Zirkus des Jahrhunderts – mit Bär“ in der Probenbühne im Park.
Für alle ab 10 Jahre inszenierte Joern Hinkel in der Stiftsruine „Der kleine Glöckner“, den etwas mehr als 3200 Gäste sahen. Die Auslastung betrug rund 50 Prozent.
Zu den Neuinszenierungen „Notre Dame“ und zu „Der Club der toten Dichter“ wurden Einführungsvorträge angeboten, die 2000 Menschen besuchten. Sehr gut liefen die Backstageführungen mit 516 Teilnehmer*innen.
Spitzengastronomie bei der Eröffnung der Bad Hersfelder Festspiele
Nachdem der bisherige Caterer der Bad Hersfelder Festspiele sehr kurzfristig abgesagt hatte, hat sich im Zusammenspiel der Bad Hersfelder Festspiele mit dem Fachbereich Stadtmarketing Bad Hersfeld eine Lösung gefunden, die alle mehr als glücklich machte.
Nach der Premiere von „Notre Dame“ zur Eröffnung der Bad Hersfelder Festspiele am 1. Juli haben gleich sechs Spitzenköche die Gäste verwöhnt.
Andreas Berg, Spitzengastronom aus Eiterfeld („Cook4You“ und „Konrads im wortreich“ in Bad Hersfeld), Sternekoch Patrick Spies (ehemals „L’étable“ im Romantikhotel „Zum Stern“ in Bad Hersfeld), Volker Friebe (Parkhotel Zum Stern/ Oberaula), Jens Frank (Göbels Schlosshotel Prinz von Hessen/ Friedewald), Benjamin Kehl (Landhaus Kehl/ Lahrbach) und Sternekoch Björn Leist (Rhöner Botschaft/ Dermbach/ ursprünglich aus Hilders/ im Moment der einzige aktive Sternekoch aus Thüringen) gestalteten gemeinsam den kulinarischen Teil des Abends.
Auch nach der Eröffnung organisierte Markus Heide mit seinem Team vom Stadtmarketing Bad Hersfeld gemeinsam mit Andreas Berg den gastronomischen Bereich im „Grünen Foyer“. Eine große Herausforderung war, wie überall in der Gastronomie, Personal zu finden. Aber Dank des großen Engagements vor allem auch der städtischen Mitarbeiterin Marlene Moehle konnten die Besucher*innen in der Festspielzeit im Park Getränke und kleine Speisen bekommen.
Vergleichbar werden die Umsätze mit früheren Lösungen in den Vorjahren wegen des ganz neuen Konzeptes natürlich nicht. Alle Beteiligten sind aber mit Ergebnis zufrieden und freuen sich, dass so viele Gäste – vor allem auch aus der Stadt – den Park besucht und die Angebote genutzt haben.
Intendant Joern Hinkel: „Ich danke allen Helferinnen und Helfern in der Stadt, allen Freundinnen und Freunden, Förderern und Sponsoren. Ich bin sehr froh über die Förderung durch den Bund, das Land Hessen, den Landkreis Hersfeld-Rotenburg und die Stadt Bad Hersfeld. In einer Zeit, in der oft als Erstes am Kulturetat gespart wird, ist es ein besonderes Zeichen für die Festspiele, dass sie durch öffentliche Mittel gestärkt werden. Nur durch diese Unterstützung kann das hohe Niveau, für das die Festspiele über die Grenzen hinweg bekannt sind, überhaupt gehalten werden.“
Der Gesamt-Etat der 71. Bad Hersfelder Festspiele beläuft sich auf 7,9 Millionen Euro, der Bund und das Land Hessen bezuschussen die Festspiele mit je 770.000 Euro. Die Stadt Bad Hersfeld unterstützt die Festspiele mit 1,4 Millionen Euro und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 200.000 Euro.
- Bad Hersfelder Festspiele
1. Juli bis 28. August 2022
Intendant Joern Hinkel
Notre Dame
Theaterfassung von Tilman Raabke und Joern Hinkel
nach dem Roman von Victor Hugo
Regie Joern Hinkel
Uraufführung 1. Juli 2022
21:00 Uhr/ Stiftsruine Bad Hersfeld
Der kleine Glöckner für alle ab 10 Jahre
Theaterfassung von Tilman Raabke und Joern Hinkel
nach dem Roman von Victor Hugo
Regie Joern Hinkel
Uraufführung 17. Juli 2022
15:00 Uhr/ Stiftsruine
Der Club der toten Dichter
Theaterfassung von Joern Hinkel und Tilman Raabke
nach dem Drehbuch von Tom Schulman
Regie Joern Hinkel
Premiere 2. Juli 2022/ 21:00 Uhr
Stiftsruine Bad Hersfeld
Goethe!
Musical von Martin Lingnau (Musik), Frank Ramond (Songtexte) und Gil Mehmert (Buch)
nach dem Film von Philipp Stölzl in Kooperation mit Stage Entertainment, Choreographie Kim Duddy,
Musikalische Leitung Christoph Wohlleben
Regie Gil Mehmert
Premiere 15. Juli 2022/ 21 Uhr
Stiftsruine Bad Hersfeld
Volpone
von Ben Jonson
Regie Christine Bossert
Premiere 9. Juli 2022
20:30 Uhr / Schloss Eichhof
Tickets und Informationen:
Telefon +49 6621 640200
ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de
www.bad-hersfelder-festspiele.de
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Sigi Böttcher – Schwere Leichtigkeit
Ausstellung in der Kubatur im KulturBahnhof Kassel
Do-So 15-19 Uhr
Eintritt frei
Ausstellungseröffnung am 25. August um 19 Uhr in der Kubatur im KulturBahnhof Kassel
Vom 25. August bis zum 29. September präsentiert der KulturBahnhof Kassel gemeinsam mit dem NVV Arbeiten von Siegfried Böttcher in der Kubatur.
Unter dem Titel „Schwere Leichtigkeit“ ist eine Serie von Faltenwürfen zu sehen, die der Kasseler Bildhauer aus Beton gezogen hat. Im Spannungsfeld zwischen der Textur des Materials und der imaginierten Sanftheit der Vorlage hat Böttcher in dieser Serie kraftvolle Skulpturen geschaffen, in denen scheinbar unvereinbare Gegensätze einen Dialog miteinander eingehen.
Die Ausstellung findet im Rahmen von Kasselkultur 2022 und wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Kassel. Sie ist donnerstags bis sonntags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen sind auf kulturbahnhof-kassel.de zu finden.
Prominent in der Eingangshalle des KulturBahnhof platziert, will die Kubatur auch in Zukunft einen Freiraum als Galerie, temporäres Atelier, Projektschmiede und Show-Room schaffen.
Siegfried Böttcher wurde 1966 in Kaiserslautern geboren. Der Bildhauer studierte von 1989 bis 1999 an der Kunsthochschule Kassel bei Rob Scholte Freie Kunst. Er lebt und arbeitet als freier Bildhauer in Kassel.
Der Körper und sein Alibi
Tanzperformance mit 4 Tänzer*innen plus 1 aus Italien und Kassel
Eine begehbare Tanz- und Klanginstallation
Evelin Stadler schafft mit ihrer aktuellen Arbeit eine lebendige Architektur der Abwesenheit, in der sich das Rinnen, Laufen, Knarzen, Anhalten, Rauschen, Vergehen, Tönen, Streichen und Strecken der Zeit im tanzenden Körper manifestiert. Die Schichtungen von Video- und Klanginstallation, Tanz- und Musikperformance dehnen oder verdichten sich auf den verschiedenen Ebenen des Gebäudes in Abhängigkeit vom Standort der Betrachter. Voneinander getrennt und trotzdem durch ein feines Beziehungsnetz miteinander verbunden, laden 5 Künstlerinnen aus Bari, Bozen und Kassel die Besucher*innen ein, sich in diesem Netz zu bewegen.
Konzept, Choreografie, Video, Audio:
Evelin Stadler
Interpret*innen:
Velia Malika Hahnemann (Kassel – D): Tänzerin, Bewegungsforscherin, Tanzvermittlerin
Doris Plankl „in Abwesenheit“ (Bozen – I) : Performerin, Tänzerin, Schauspielerin, Regisseurin
Elisabeth Ramoser (Oberbozen – I): Tänzerin, Choreografin, bildende Künstlerin
Maristella Tanzi (Bari – I) : Tänzerin, Tanzautorin
Christine Weghoff (Gudensberg – D) : Musikerin, Komponistin
Produktion:Atelierhaus Gerhardt Stadler GbRGefördert durch:
Kulturamt der Stadt Kassel, Amt für deutsche Kultur Südtirol, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und KunstIn Koproduktion mit:
Tanzkollektiv Südtirol / ALPSMOVE FestivalWeitere Informationen:
https://www.sepulkralmuseum.de/veranstaltungen/veranstaltungen
https://atelierhaus-stadler-gerhardt.jimdo.com/programm/
Eintritt: 15,- / 10,- Euro
Der Einlass erfolgt aus dramaturgischen Gründen zeitversetzt und in kleinen Gruppen.
20.30 Uhr – Einlass bis 21.15 Uhr
Kartenreservierung ist empfehlenswert:
museum@sepulkralmuseum.de
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1 9 7 6 2 – Solos y conectados Tanz-Uraufführung von Candela Capitán (Spanien) Anna Gorokhova, Hyeonwoo Bae © Corinna Rosteck
1 9 7 6 2 (UA) Premiere/ Tanz Uraufführung im TIF von Candela Capitan
Einsam gebunden.
Ein Kettenkarussell (symbolisch für den Kapitalismus) inmitten der Bühne und wie bei einem Einmarsch von Gladiatoren hängten sich nach und nach 4 Frauen und 2 Männer in den Rhythmus der sich drehenden Maschinerie ein. Ausgestattet mit Geschirr, was Frau sich zum Fallschirmspringen oder Bungeejumping anhängt.
Wer sich einmal freiwillig in die Systematik angekettet/eingehängt hat, wird unweigerlich feststellen dass es schwierig wird, sich dem pausenlos drehenden taktvorgebenden Karussell zu entziehen. In Ihren schwarz weisen Kostümierungen und insbesondere durch die Brillen wirkten die 6 Angeketteten wie Insekten. Interessant dabei, wie das Größenverhältnis Mensch zu Insekt sich bzgl. des Bewegungsradius umkehrt.

1 9 7 6 2 – Solos y conectados Tanz-Uraufführung von Candela Capitán (Spanien) Anna Gorokhova, Hyeonwoo Bae © Corinna Rosteck
Die musikalische Geräuschkulisse monoton und von eindringlicher Permanenz in Symbiose zur Optik. Freiwillig in Ketten gelegt wird es im Laufe der sich im Kreise drehenden Menschen offensichtlich, dass der Radius der vermeintlichen Freiheit eingeschränkt ist und eigentlich nur eine Richtung kennt. Wer sich verbinden will muss umsichtig sein, insbesondere wenn die Welt Kopf (-über) steht/hängt.
Soviel Sinnbildliches, was Kraft und Mühen kosten, das man sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht hängen lassen darf, der Rhythmus der Maschinerie ist da unnachgiebig, wovon die Schleifspuren zeugen. Die lassen sich nun mal nicht unter den Tanzteppich kehren. Ausruhen ist in diesem Prozess nicht vorgesehen.
Tanz ist hier im weitesten Sinne Akrobatik geschuldet, unverkennbar wie unterschiedliche körperliche/physikalische (Flieh-) Kräfte einen anderen Ausdruck/Schwung verleihen. Ein Hingucker übers Sehen hinaus.
Klatschen bis zum Abwinken, Zeugen von Begeisterung in allen Reihen eines internationalen Publikums.
Das Karussell dreht sich weiter. Auf der Bühne des TIF noch dreimal, am 2. /23. + 24. Juli.
p. brauer
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Bibi Blocksberg, die berühmteste kleine Hexe Deutschlands, geht ab 2020 mit ihrem Musical „Alles wie verhext!“ wieder auf große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zum 40-jährigen Jubiläum der Serie ist das neue Original-COCOMICO Musical bis 2023 landauf, landab LIVE zu erleben!
Überall begeisterte Zuschauer
Vier erfolgreiche Bibi Blocksberg Live-Musicals aus der Feder von Produzent und Autor Marcell Gödde und seinem COCOMICO Theater wurden bereits von 1,2 Millionen Zuschauern in über 1350 Aufführungen gesehen.
In vielen Städten ist demnächst einfach „Alles wie verhext!“, wenn Bibi Blocksberg mit ihrem Besen Kartoffelbrei herbeigeflogen kommt. Insgesamt finden von 2020 bis 2023 über 300 Aufführungen vor vielen, vielen kleinen und großen begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern statt!
Bibi Blocksberg „Alles wie verhext!“ – Das Musical
Jeder kennt das, es gibt Tage, an denen einfach alles schiefläuft! Das fängt morgens schon beim Aufstehen mit dem falschen Fuß an und zieht sich über den ganzen Tag. Dann ist einfach „Alles wie verhext!“. Einen solchen Tag hat auch die kleine, freche Hexe Bibi Blocksberg erwischt: Schon morgens gibt es ein Riesendurcheinander mit ihren Eltern Barbara und Bernhard Blocksberg zu Hause. Und auch in der Schule will einfach gar nichts klappen. Bibis Lehrerin Frau Müller-Riebensehl bringt das ganz schön auf die Palme! Abends ist dann auch noch Walpurgisnacht auf dem Blocksberg. Dieses Jahr sollen dort Bibi und Barbara Blocksberg zusammen mit Oma Grete das große Hexenfeuer entfachen. Aber was wird Walpurgia, die Vorsitzende des Hexenrates bloß dazu sagen, wenn dort auch alles schief läuft?
Da ist richtig was los!
Wird es den Hexen der Familie Blocksberg an diesem „verhexten“ Tag gelingen, das Hexenfeuer zur Walpurgisnacht wie vorgesehen zu entzünden? Die kleinen und großen Hexen-Fans im Saal dürfen Bibi, ihrer Mutter und ihrer Oma sogar dabei helfen, denn bei diesem Familien-Pop-Musical ist Mitmachen dringend erwünscht – gerne auch verkleidet. Kleine und große Hexen in Kostümen sind herzlich willkommen! Und wenn mit Hilfe der Kinder und aller Zuschauerinnen und Zuschauer alles gut ausgeht, wird Karla Kolumna, die rasende Reporterin aus Neustadt beruhigt schreiben können: Es WAR alles wie verhext.
Mitreißende Inszenierung, tolle neue Lieder und wieder einmal ganz viel „Hex hex!“
Das Bibi Blocksberg-Musical „Alles wie verhext!“, original und exklusiv vom Cocomico Theater aus Köln: Ein hexischer Spaß für die ganze Familie!
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Mit seinen kraftvollen Wandbildern und Skulpturen hat der Objektkünstler Friedel Deventer das Kasseler Stadtbild verändert und geprägt. Ausgezeichnet worden ist er dafür jetzt mit der Ehrennadel der Stadt Kassel. „Kassel ist eine Stadt, deren Antlitz ganz entscheidend von Kunst geprägt ist. Friedel Deventer hat mit seinem Wirken und Schaffen in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblichen Anteil daran“, sagte Oberbürgermeister Christian Geselle bei der Feierstunde.

© Stadt Kassel; Foto: Simone Scharnke
Oberbürgermeister Christian Geselle (links) überreicht Friedel Deventer die Ehrennadel der Stadt Kassel
Mehr als 50 Wandbilder hat der 75-Jährige seit 1974 in Kassel geschaffen und einst unscheinbare Hauswände oder gar verunstaltete und beschmierte Mauern sowie unansehnliche Trafohäuschen in Hingucker und wahre Schmuckstücke verwandelt. Jedes dieser Werke ist eine Aufwertung des Stadtteils, die zudem geeignet ist, Oberflächen vor der Witterung und gleichzeitig auch vor Vandalismus zu schützen.
Häuser tragen Skulpturen-Namen
Geselle: „Viele kleine Oasen hat Friedel Deventer in unserer Stadt geschaffen und dabei auch städtebaulich schwierige Bereiche aufgewertet und somit zur Verbesserung der Lebensqualität in den Quartieren beigetragen. Ich denke dabei beispielsweise an das zum ‚Gewächshaus‘ umbemalte Trafohäuschen auf dem Bebelplatz. Das Werk gibt diesem belebten Platz nun Atmosphäre und Flair.“
Neben den Wandbildern hat Friedel Deventer auch zahlreiche lebendige und bewegliche Skulpturen erschaffen. Das Kugelhaus in der Wilhelmshöher Allee ist nach seiner kreierten Rollenden Kugel benannt. Und die beiden kinetischen prismatischen Lichtobjekte auf der Königsgalerie sind Leuchttürme der Innenstadt.
„Die Werke von Friedel Deventer sind liebgewonnene Begleiter in unserem städtischen Leben, sie stiften Identifikation, sie tragen zum Wohlfühlen und zur Lebensqualität bei“, würdigte Geselle.
Werke weit über die Grenzen von Kassel hinaus bekannt
Friedel Deventers Werke sind weit über die Grenzen von Kassel hinaus bekannt. Neben Wandbildern in Frankfurt und Offenbach dreht sich die von ihm geschaffene „Spirale des Friedens“ an der ehemaligen Frontlinie des Kalten Krieges am Grenzmuseum Point Alpha in der Rhön im Wind und schreibt das Wort Frieden auch in russischer Sprache in den Himmel. „Gerade jetzt, wo Krieg herrscht in Europa, wünschen wir uns derzeit nichts mehr, als dass diese Botschaft erhört werden möge“, sagte Geselle.
Gründer einer Kunstakademie
Friedel Deventer wurde im sauerländischen Meschede geboren. 1972 schloss er an der Hochschule für bildende Künste HbK in Kassel eine Ausbildung zum Kunsterzieher und Grafik-Designer ab. 1982 hat er seine eigene Kunstakademie gegründet.
Deventer ist als Gymnasialschüler 1968 mit dem Preis der Heinrich-Zille-Stiftung für kritische Grafik der Gegenwart in Hannover ausgezeichnet worden. 1974 erhielt er in Bremen den „Kunstpreis Modellprojekt für Kunst im öffentlichen Raum“. 1976 und 1984 wurden ihm anlässlich der Internationalen Plakat-Biennale in Warschau Diplome verliehen.
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Ein übersetztes Klagelied mit furchtbarem Akzent von Sivan Ben Yishai
Flagge zeigen, eine Art Persiflage zum Fahnenapell auf einer Bustour mit Gewissen(s) Fragen
Reiseleiter Ronaldo, Gerrit und Clarissa ausgestattet mit militärischem Drill und blauen Schlipps und Schnürsenkeln statt Helmen. Flaggen sind gehisst und mit Trommelwirbel wird zum Aufmarsch geblasen.
Direkt vor dem Schauspielhaus startet der Bus, vorbei am Regierungspräsidium. Wo einem nochmal zu Ohr gebracht wird was passiert, wenn der rechte Mob Selbst justiert. Vater Staat trägt Scheuklappen. Aufklärung wie in Nachkriegszeiten, als der Storch noch die Kinder brachte.
Zwei der Ereignisse der jüngeren Vergangenheit. Der Mord an Regierungspräsident Lübke und dem an Halit Yozgat. Vater Staat trägt Scheuklappen. Aufklärung wie zu Nachkriegszeiten, als der Storch noch die Kinder brachte.
Das es auch ganz anders geht, praktiziert man gerade an der aus dieser ehemaligen Reichkriegerstadt kommenden Lina, der u.a. die Gründung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird und seit annähernd 2 Jahren in Untersuchungshaft ist.
Da wird die Kanone ausgepackt, als wäre die Wiederauferstehung der RAF 4.0 von statten gegangen. Schuss nicht gehört? Waagschale Justizia mit Eichbedarf.
Zurück zur geführten Bustour für den Frieden über Weser Tor, Kasseler Nordstadt und zielgerichtet zu den Produktionsstätten von Kriegsgerätschaft. Bekanntlich sichert die ja unseren Frieden und doch, wenn Panzer rollen, Bomben niedergehen, sterben Menschen. Kassel kann davon ein ganz trauriges Lied singen. Für jedes Kfz wird Haftpflichtversicherung gezahlt, wie hoch sind die eigentlich bei Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann, Mercedes-Benz usw. oder gelten, weil keine zivilen Fahrzeuge andere Regeln? Vom Ende gedacht ist nicht das schlechteste.
Die Energie von Iris Becher, Günther Harder und Aljoscha Langel ist auf jeden Fall ansteckend und fährt schweres Geschütz auf, wo auch immer unsere „Friedensmissionare“ Fertigungsorte der Rüstungsindustrie ausmachen. Der Gang im Bus wird zur Laufbühne des Schaulaufens.
Puma, Leopard, Tiger, Fuchs, Dingo M A N könnte glatt meinen, es würde ein zoologischer Garten eingerichtet, immer bemüht um die Artenvielfalt. Was die Sicherheit so kostet kann man in Teilen aus der Bordlektüre/Begleitheft entnehmen, auch wie soziale Unsicherheit anderes berechnet wird.
Durchs Objektiv der Geschichte betrachtet gibt es heute weder Henschel, noch eine Altstadt, aber auch keine Zwangsarbeiterlagerstätten.
Mit Erreichen des Stadtteils Rothenditmold fahren wir in eine der ehemaligen Henschel Hallen ein und können aus dem Bus her raus, die mit ihren unzähligen Vor und Rückwärtsrollen eine Art Ablasshandel betreibende SPORTSKANONE Clarissa bewundern.
Die dafür auch vorm verlassenen des Geländes mit einer Waffel für ihre ausgezeichneten Leibesübungen belohnt wird. „Waffeln statt Waffen“.
Bei unserem 2einhalbstündigen Ritt immer bestens via Monitor für diverse Video Werbeblocks „zugeschaltet“ Emilia Reichenbach. Die anschließende Präsentation z.B. der absolut geruchslosen Seife für den Frieden, hatte schon nahezu was von Seifenoper a la Clarissa. Nicht weniger omnipräsent, die immer wieder ins Gespräch gebrachte Kerze für den Frieden mit der Extra langen Brenndauer für ganz dunkle Zeiten von Aljosha Langel.
Kostümierung von Jule Saworski, nahezu olympisch das Military Outfit. Clarissa hatte zwar nicht die Hose an, aber manchmal reicht auch ein Rock um die „Show“ zu rocken.
Ein Ausflug in Kassel, ohne Herkules und dem unter ihm liegenden zum Weltkulturerbe erklärten Berg Park geht gar nicht. Deshalb hier dann auch ein Aussteigen um mal die Maske zu lüften. Zu Füßen des Symbolträgers der Stadt 10 Minuten langweilen zum Thema Schwanz. Zeit die man gerne im Nachhinein am Getränke Stand an der Bus Front mit einem Getränk hätte schwänzen können.
Auf dem Nachhause Weg passend zum „Runterfahren“ eine wohltuende Gesangseinlage von unseren drei Reiseführern. Eine Hommage an Ton Steine und Scherben und deren Liedgut. „Schritt für Schritt ins Paradies.“ Musikalisch Nachdenkliches auf der Prachtstraße Wilhelmshöher Allee.
Ein letzter Abstecher im Dran Vorbeifahren der Trainingsstätte von Airbus Helikopter auf dem Gelände der ehemaligen Lüttich Kaserne, bevor das Reiseschauspiel gegenüber dem ehemaligen Schlossplatz am Schauspielhaus endet.
Um abschließend die Vorlage vom schmerzhaften Klagelied von Sivan Ben Yishai ersten Teils der Tetralogie „let the blood come out to show“ zu bemühen, ist es nicht immer so: „Welche Stimmen und Geschichten wollen wir hören und welche nicht.“
Während die einen mit Aktien an den Börsen der Welt, mit Kriegsgerätschaften jeglicher Art oder mit Nahrungsmitteln, aus dem Elend und Leid wieder und wieder Kapital ziehen, hätte man sich zumindest visionär auch im Zeichen des menschlichen Ungehorsams in einem Friedensmarsch auf die russische Front in der Ukraine zu bewegen können. So wie einst auf dem Platz des himmlischen (Un-) Friedens von Bejing. Als jener Mensch sich leibhaftig den Panzern entgegenbrachte.
Im Abspann die nächsten Reisetermine des Staatstheaters Kassel und bitte das Taschentuch der Postmoderne nicht vergessen, Maske.
Letzte Spieltermine vor der Sommerpause: 29. Mai, 1./25. Juni und am 1. Juli
p. brauer
Fotos: Isabel Machado Rios
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Jetzt bewerben für die »Sommerakademie für Komische Kunst«
Kassel. Mit der Sommerakademie für Komische Kunst startete die Caricatura Galerie gemeinsam mit mehreren Partnern 2007 ein einzigartiges Projekt zur Nachwuchsförderung: In Workshops bringt sie Talente aus dem Bereich des Komischen mit Profis zusammen, die ihr Know-how bereitwillig weitergeben. Unter der Leitung des Cartoon-Duos Rattelschneck geht die Sommerakademie vom 14. bis 19. August in die nächste Runde. Wer teilnehmen möchte, kann sich ab sofort bewerben.
Til Mette, Rudi Hurzlmeier, Franziska Becker oder Gerhard Haderer: die Liste der bisherigen Workshopleiterinnen und Workshopleiter ist lang und prominent besetzt. Auch aus den Reihen ihrer Schülerinnen und Schüler sind bekannte Namen der Szene hervorgegangen. Unter ihnen sind Trägerinnen und Träger renommierter Preise wie etwa des »Deutschen Karikaturenpreises« oder des »Deutschen Cartoonpreises«.
»Sex mit, von und trotz Tieren«
Die Sommerakademie für Komische Kunst richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die bereits über Vorerfahrung verfügen und ihren Schwerpunkt auf die Bereiche Cartoon, Karikatur oder komische Malerei gelegt haben oder legen wollen. Die Bewerbung zur Teilnahme am Workshop kann bis zum 4. Juli formlos per E-Mail erfolgen und muss unter anderem zwingend das von Rattelschneck festgelegte Thema »Sex mit, von und trotz Tieren« zum Gegenstand haben.
Das Zeichnerduo Rattelschneck lernte sich während des Studiums an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung kennen. Sie zeichnen unter anderem für Titanic, die Süddeutsche Zeitung, die FAZ, und Die Zeit. Im Jahr 2007 erhielten sie den »Bernd-Pfarr-Sonderpreis für Komische Kunst«.
Die Ergebnisse der Sommerakademie werden im Anschluss einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Sowohl mit einer Ausstellung als auch in einem Katalog, der sich alljährlich großer Beliebtheit erfreut.
Initiatoren der »Sommerakademie für Komische Kunst« sind die Caricatura Galerie, das Caricatura Museum Frankfurt und das Satiremagazin Titanic. Auch die Crespo Foundation ist inzwischen Teil der Kooperation.
Weitere Informationen zum Workshop, zur Ausschreibung und zu vergangenen Sommerakademien gibt es im Internet unter caricatura.de/sommerakademie.
Sommerakademie für Komische Kunst
Cartoonworkshop mit Rattelschneck
- – 18.8.2022
Südflügel des KulturBahnhofs, Kassel
Die Caricatura im Internet: www.caricatura.de
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Freitag 29. April 2022 Uraufführung/Tag des Tanzes im Opernhaus des Staatstheaters Kassel
i spadda lekko ciato moje
my body falls lighter
mein körper schwerelos

Tanz-Uraufführung von Maciej Kuźmiński (Polen) Musik von Lepo Sumera u. a. mit dem Staatsorchester Kassel
Iris Posthumus, Esther Alberte Bundgaard, © Karl-Heinz Mierke
© Karl-Heinz Mierke
Maciel Kuzminski als Vertreter der jungen polnischen Tanzszene beschäftigt sich in seinen Werken wiederkehrend mit der Frage nach Identität. Wer sind wir, woher kommen wir und wo soll es hingehen.
Die Reise begann mit einem Bühnenbild (Markus Meyer) was sehr ausgeräumt daher kam. Ein schwarzer Kubus /Würfel der aus den Händen des Tänzers , langsam wie von Zauberhand gen Bühnenhimmel schwebte um dort dauerhaft den ersten Teil des Stückes zu verweilen.
Schwere und Zerfall unterstützt von den Sinfonien Lepo Sumera’s unter musikalischer Leitung von Mario Hartmuth aus dem Orchestergraben. Anzüglich schwarz die Uniformierungen des Kassel Tanz Ensembles, wie man es zum letzten Geleit bei Beerdigungen zelebriert wird. Manchmal mich erinnernd an Hüllen denen das Leben ausgehaucht worden ist. Nicht sein vor dem nichts sein?
Die Lichtführung von Stefanie Dühr ist es zu verdanken, dass im Zusammenspiel mit den Tanzenden sich eine zusätzliche Dynamik entwickelte. Gerade in Momenten der „Gruppierung“. Nur Hände & Gesicht (unbekleidet) reflektierten das Licht jedes einzelnen zu einem gefühlten Zusammengehören.
Nach einer Pause zum Luftholen/Sauerstoffreservat auffüllen ging es mit Minimal Music von John Adams maximal in den zweiten Abschnitt. War im ersten Teil nur eine Figur am äußersten hinteren Bühnenrand platziert, so gewann das Figürliche im 2. Teil dermaßen an Größe und Barock, als wäre das goldene Zeitalter greifbar.
Nature Morte /Stillleben. Die Tanzenden dagegen in der Blüte (bühnengerecht dahindrapiert) ihres Lebens, erst ausruhend/beinahe vereint in/mit selbiger und dann aus der Stille zu Bewegung erhebend .Nicht anders bei der Muschel (oder Buddha, mit abgewandtem Gesicht) Körperbewegungen die durch die mehr oder weniger Haut Farben Bedeckung/Dress, das Figürliche in den Bewegungen begleiteten.
In Zeiten wo alles vorwärts ausgerichtet ist, mutet es beinahe revolutionär an, das die Motorik des Körpers Rückwärtslaufen, noch im analogen Bewegungsapparat abrufen kann, ohne zu kollidieren. Auch ein Minuten langes Verharren auf der Stelle/menschliches Stillleben (Iris Posthumus) in Form einer weiblichen Statue kann dazu führen, das man bei näherer Betrachtung schon mal „Hin und weg“ ist.

Tanz-Uraufführung von Maciej Kuźmiński (Polen) Musik von Lepo Sumera u. a. mit dem Staatsorchester Kassel
Iris Posthumus, Esther Alberte Bundgaard, © Karl-Heinz Mierke
© Karl-Heinz Mierke
So wie auf der Bühne geschehen, als Shafiki Sseggayi beim Anblick der Frau plötzlich vom Erdboden verschluckt, den Tanzboden entrückt.
Schon in den Anfängen des 2.Aktes war fortwährend die „Schwerelosigkeit der Körper“ zu bewundern, als diese kaum die Bühne im hinteren Teil seitwärts betretend wie von Zauberhand wenige Meter weiter in eine befindlichen Grube/Grab fielen.
Es folgte ein einziges, nein immer wiederkehrendes „Kommen + Gehen“. Schwereloses Fallen. Nicht unerwähnt bleiben sollte das Moment, als eine der Tänzerinnen in ihren Bewegungen/Ringen mit sich selbst den sie bekleiden Anzug immer so zu handhaben wusste, dass es vollherzig nach einem konsequenten halben Akt anmutete. Einfach genialer Einfall.
Auffällig das voneinander lassen/Abstand halten der Einzelnen untereinander, selten körperliche Berührungen. Der Inszenierung geschuldet, ein Zeitphänomen oder schlichtweg der Zeit Geist, der definitiv diesbezüglich nicht Covid19 heißt.
Finden Sie es heraus, bei einer der kommenden Vorstellungen. Trauen Sie sich.
Im Mai am 7./20./28. + am 8. Juni, jeweils um 19Uhr/Einführung + 19:30 Aufführung
p.brauer
Fotos : Karl-Heinz Mierke
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Was genau Kleidung, Frisuren und Accessoires aussagen können – darum dreht sich alles bei der Themenführung „Kleider machen Leute“ durch die Dauerausstellung des Stadtmuseum Kassel. Annette Schramm gibt dazu am Mittwoch, 4. Mai, ab 17 Uhr interessante Einblicke.
Anhand ausgewählter Objekte erfahren die Interessierten bei dieser Führung mehr über die Entwicklung und Verbreitung verschiedenster Moden in den zurückliegenden Jahrhunderten, modische Vorbilder, Frisuren und die Bedeutung von Accessoires. Ebenso wird gezeigt, dass Mode nicht nur ein Spiegel unserer Gesellschaft ist, sondern auch Ausdruck politischer, wirtschaftlicher und kultureller Gegebenheiten.
Im 19. Jahrhundert hat Gottfried Keller (1819-1890) in seiner Novelle „Kleider machen Leute“ eindrücklich beschrieben, wie entscheidend es sein kann, wenn ein Mensch die „richtigen“ Kleidungsstücke träg. Die Ausdruckskraft der Modebeziehungsweise Kleidung ist zweifelsohne in vielerlei Hinsicht von großer Bedeutung.
Der Museumseintritt beträgt vier Euro, ermäßigt drei Euro. Die Führung selbst ist kostenfrei.
Da die Plätze für die Führung limitiert sind, ist eine verbindliche Anmeldung unter 0561 787 4405 erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Verordnungen und Schutzmaßnahmen.
documenta-Stadt Kassel
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Bilder der Künstler- und Selbsthilfegruppe Titanenweiss sind vom 22. April bis 20. Mai im Foyer des Kreishauses zu sehen
Landkreis Kassel. Titanenweiss ist ein seit 1993 bestehendes autonomes Projekt im Ludwig-Noll-Verein und besteht aus einem Stamm von zehn psychiatrieerfahrenen Künstlerinnen und Künstlern. Mit der Ausstellung „Heimaten – Umwelten“ ist die Künstler- und Selbsthilfegruppe vom 22. April bis 20. Mai zu Gast im Kreishaus.
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten beschäftigen sich mit dem Thema innerer und äußerer Wirklichkeiten. Wie gehe ich mit meiner inneren Wirklichkeit um, wie mit meiner äußeren Wirklichkeit? Kann ich meine Wirklichkeit in ihren zahlreichen Varianten über die Kunst sichtbar machen und verwandeln? Kunstbegriff und die Kompositionsmittel der Werke sind so vielfältig wie die Teilnehmer selbst. Zu den Ausdrucksmitteln gehören Gegenständlichkeit, Schriftelemente, Musterartiges und Abstraktion. Die Malerei greift auf Acryl, Wasserfarbe, Zeichenstift und Aquarell zurück.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung durch Vizelandrätin Silke Engler am Donnerstag, den 21. April um 18 Uhr im Foyer des Kreishauses wird Harthold Hammer-Holle, der seit 1993 Mitglied der Künstlergruppe ist, in das Schaffen von Titanenweiss einführen. Musikalisch begleitet wird die Ausstellungseröffnung von Caro Kiste Kontrabass aus Kassel. Die Ausstellung ist werktäglich geöffnet.
LANDKREIS KASSEL
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Highlights der Woche
Vor 300 Jahren. Johann Melchior Roos beginnt mit dem großen Tierstück
Abendgeschichte mit Dr. Justus Lange
MHK, Johann Melchior Roos, Die Menagerie des Landgrafen Carl, 1722-1727, Gemäldegalerie Alte Meister, Foto: Arno Hensmanns
Mittwoch, 09. Februar von 18–18.30 Uhr
3 Euro
Anmeldung: 0561 316 80-123 (Mo–Fr von 9–16 Uhr) oder per E-Mail: besucherdienst@museum-kassel.de
Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, 34131 Kassel
Vor 300 Jahren erhielt Johann Melchior Roos von Landgraf Carl den Auftrag, „ein groß Stück zu verfertigen, worauff alles frembde Thiere zu sehen, so jemahlen in der Menagerie allhie gewesen.“ Diese Aufgabe führte zum größten Werk in der Gemäldegalerie Alte Meister, das noch heute Groß und Klein gleichermaßen begeistert. In der Abendgeschichte am 9. Februar 2022 stellt Dr. Justus Lange die interessante Entstehungsgeschichte des Werkes und seine Bedeutung für Kassel vor.
Schatzsuche im Bergpark
GPS-Tour ab 10 Jahren mit Tom Tiggemann
MHK, GPS – Tour
Samstag, 12. Februar von 14–16.30 Uhr
5 Euro
Treffpunkt: Kasse Schloss
Anmeldung: 0561 316 80-123 (Mo–Fr von 9–16 Uhr) oder per E-Mail: besucherdienst@museum-kassel.de
Bergpark Wilhelmshöhe, Schlosspark 28, 34131 Kassel
Ausgerüstet mit Schatzkarte und GPS-Kompass geht es auf die Suche nach einem geheimen, vom Kurfürst Wilhelm angeblich irgendwo im Bergpark versteckten »Schatz«.
Interessante Orte entdecken und durch den Wald im Winterschlaf streifen gehört mit dazu.
Ein Blick hinter die Kulissen. Spaziergang durch Schloss und Park Wilhelmsthal
Spaziergang mit Christiane Metz
MHK, Schloss Wilhelmsthal, Foto: Volker Straub
Sonntag, 13. Februar von 14.30–16 Uhr
6 Euro
Anmeldung: 0561 316 80-123 (Mo–Fr von 9–16 Uhr) oder per E-Mail: besucherdienst@museum-kassel.de
Schloss Wilhelmsthal (Calden), 34379 Calden
Ähnlich wie der Bergpark Wilhelmshöhe und der Park Karlsaue wurde die ca. 30 ha große Anlage von Schloss Wilhelmsthal zunächst im Stil des Rokoko angelegt, später dann zu einem Landschaftsgarten umgestaltet. Der Schlosspark zeichnet sich durch seine lockere Bewaldung, einen neugotischen Aussichtsturm, der als künstliche Ruine angelegt wurde, sowie eine aus der anfänglichen Rokokophase stammende Grotte mit Wasserspielen aus. Den Höhepunkt des Parks bildet das zentral gelegene Schloss, das zu den Meisterwerken deutscher Rokokokunst zählt. Die allgemeine Führung führt durch die Räumlichkeiten und die Parkanlage von Schloss Wilhelmsthal. Anschließend wird noch der Wartturm besichtigt.
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Wieder im Opernhaus:
Ein Entdecker:innenkonzert für alle von 5 bis 104 Jahren
Mit Musik von Sergej Prokofjew, Richard Wagner, Carl Maria von Weber, John Williams, Antonio Vivaldi u.a.
Erzähler: Jakob Benkhofer, Johann Jürgens, Konzept und Moderation: Laura Wikert, Dirigent: Peter Schedding
Sonntag, 30. Januar, und Sonntag, 6. Februar, 16 Uhr, Opernhaus
Karten zum Einheitspreis von 6 Euro
Das Staatsorchester Kassel lädt am Sonntag, 30. Januar, und Sonntag, 6. Februar, um 16 Uhr, wieder mit seinem Sonderkonzert „Peter und der Wolf“ zu einem musikalischen Streifzug durch Wald, Flur, und Fauna ins Opernhaus ein. Von Vivaldi über Carl-Maria von Weber, Camille Saint-Saëns und Richard Wagner bis zu Filmmusik von John Williams reicht das musikalische Spektrum, bevor als großes Finale Sergej Prokofjews Klassiker erklingt, dem das Konzert seinen Titel verdankt.
Dirigent ist Peter Schedding. Erzähler in „Peter und der Wolf“ ist am 30. Januar Jakob Benkhofer und am 6. Februar Johann Jürgens, die Moderation übernimmt Laura Wikert, von der auch das Konzept stammt.
Karten zum Einheitspreis von nur 6 Euro sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de. Buchungen für Schülergruppen bei Lisa Kraemer, Tel. (0561) 1094-373, Mail: lisa@kraemer@staatstheater-kassel.de.
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Mit der Kabinettausstellung »Ein Atelier für sich alleine – Künstlerinnen von Rachel Ruysch bis Emy Roeder« im Schloss Wilhelmshöhe zeigt die Museumslandschaft Hessen Kassel noch bis zum 24. April 2022 erstmals eine Überblickspräsentation Alter Meisterinnen der Gemäldegalerie sowie Moderner Künstlerinnen aus der Neuen Galerie. Die kleine Sonderausstellung verbindet die Werke versierter Malerinnen aus dem 17. Jahrhundert, wie Rachel Ruysch, mit Künstlerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zu einem beeindruckenden Altersbildnis der Bildhauerin Emy Roeder aus dem Jahr 1958.
»Eine Frau braucht Geld und ein Zimmer für sich allein, wenn sie Bücher schreiben möchte«, formulierte Virginia Woolf in ihrem Essay von 1929 und machte damit die Determinanten einer erfolgreich künstlerisch, in diesem Falle literarisch, tätigen Frau deutlich. Der »Raum für sich alleine« kann mehrdeutig verstanden werden und soll aber in jeder Hinsicht zur unbeschränkten kreativen Entfaltung beitragen. Ganz im Sinne dieser Idee kommen im Schloss Wilhelmshöhe in »einem Kabinett für sich alleine« Künstlerinnen aus unterschiedlichen Epochen zusammen. Die ausgewählten Werke zeigen exemplarisch die Bandbreite des weiblichen Kunstschaffens vom späten 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. So können verschiedene Motive, Medien und Epochen vergleichend einander gegenübergestellt werden.
Künstlerinnen mussten sich zu jeder Zeit anderen – oder weitaus mehr – Problemen stellen als ihre männlichen Kollegen: Waren sie zwar in der Frühen Neuzeit als »Wunder« auf dem Kunstmarkt heiß begehrt, mussten sie immer auch bedenken, ihren Ruf als ehrbare Frau Aufrecht zu erhalten. Diese Dualität von professioneller Zurschaustellung und feiner weiblicher Zurückhaltung hat die Künstlerinnen zu verschiedensten klugen Erfindungen verleitet. Auch das Kopieren war hierbei ein strategisches Tätigkeitsfeld: Je besser die Kopie war, desto näher konnte man sich an den kopierten Meister und in dessen Nachfolge rücken. Somit waren die Kopien eine Art Aushängeschild des künstlerischen Könnens und lieferten den Künstlerinnen die Möglichkeit, die Ebenbürtigkeit zu beweisen. Daneben galten Stillleben als eine traditionell weibliche Gattung. Die Historienmalerei, als höchste Malereiform, war den Männer vorbehalten und auch das Aktstudium, was für die handlungsreichen Darstellungen notwendig war, wurde den Künstlerinnen untersagt. Im Bereich der Stillleben waren es vor allem Früchte, Blumen oder auch Vögel, die eindrucksvoll und detailliert naturalistisch abgebildet wurden.
Mit der zunehmenden Emanzipation der Frau, insbesondere in den 1920er Jahren, entwickelte sich auch ein neues Frauenbild im künstlerischen Sinne: Statt feiner Zurückhaltung stand nun vollends die selbstbewusste, charakteristische Eigenpräsentation im Fokus, die durch unkonventionelle Mode ausgedrückt werden konnte. So liefern die ausgestellten Werke geradezu eine Illustration der Geschichte der Frauenbewegung.
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Dank der großzügigen Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Hessischen Kulturstiftung sowie des Museumsvereins Kassel e.V. konnte die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) das über sechs Meter breite Gemälde ›Komposition vor Blau und Gelb‹ des documenta-Künstlers Fritz Winter (1905–1976) für die Sammlung der Neuen Galerie erwerben.
Hinsichtlich des Formats ist es einzigartig in Winters Schaffen. Für die Sammlungen der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) ist das vor Ort in Kassel für die Weltkunstausstellung ›documenta‹ geschaffene Gemälde von besonderer Bedeutung, betreut die MHK doch nicht nur mit rund 160 Gemälden und Graphiken einen der größten institutionellen Bestände an Fritz Winters Arbeiten, sondern auch eine umfangreiche Sammlung an documenta-Kunstwerken.
Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der MHK: »Es freut uns ganz besonders, dass wir gerade dieses spektakuläre Werk Fritz Winters, dank unserer großzügigen Förderer, aus Privatbesitz in Winters Familie erwerben konnten und ab sofort erstmals wieder in Kassel ausstellen. Auf der ersten documenta-Ausstellung 1955 hatte Fritz Winter einen spektakulären Auftritt: Mit seinem sechs Meter breiten Gemälde ›Komposition vor Blau und Gelb‹ wurde er als einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei gefeiert.«
»Das Gemälde ›Komposition vor Blau und Gelb‹ von Fritz Winter, das die erste documenta 1955 als Gegenpart von Picassos ›Mädchen vor einem Spiegel‹ fulminant eröffnet hatte, kehrt endgültig nach Kassel zurück. Natürlich unterstützen wir diese stimmige Erwerbung«, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: »Das Werk ›Komposition vor Blau und Gelb‹ zählt zu den ikonischen Werken der deutschen Ausstellungsgeschichte und der ersten documenta 1955 in Kassel. Fritz Winter, der es eigens für diese Ausstellung geschaffen hatte, wurde damit endgültig zur Galionsfigur und einem der wichtigsten Vertreter der bundesrepublikanischen abstrakten Malerei. Ich freue mich, dass die Kulturstiftung der Länder zum Gelingen dieser Erwerbung beitragen konnte und das Gemälde bereits im kommenden Jahr Teil einer Sonderausstellung der Museumslandschaft Hessen Kassel sein wird.«
Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung: »Es ist mir eine ganz besondere Freude, dass die von der Hessischen Kulturstiftung ermöglichte Ausstellung ›Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde‹ seinem Werk ›Komposition vor Blau und Gelb‹ den Weg zurück nach Kassel geebnet hat. Dieser pointierte Ankauf ist eine kulturhistorische und künstlerische Bereicherung für die Museumslandschaft Hessen Kassel, sie verankert den documenta-Künstler und Akademieprofessor Fritz Winter tief im Gedächtnis der Stadt und der documenta. Die Ausstellung in der Neuen Galerie war 2019/20 aufgrund der Pandemie nicht öffentlich zugänglich und wird nun 2023 nochmals gezeigt werden, so dass Fritz Winters ›Komposition vor Blau und Gelb‹ für Besucher*innen auch im historischen Kontext erfahrbar wird.«
Susanne von Baumbach, Vorsitzende Museumsverein Kassel e. V. über ihr Engagement: »Welch ein Auftritt! Das war unser erster Gedanke, als das Gemälde ›Komposition vor Blau und Gelb‹ von Fritz Winter in 2020 an der zentralen Wand im Auftaktraum der Neuen Galerie installiert wurde. Sehr gern hatte der Museumsverein die Kosten für die aufwendigen Arbeiten zur Präsentation des schon hinsichtlich seines Formats einzigartigen Werks in Winters Schaffen übernommen. Hoch erfreut waren wir, insbesondere wegen der Entstehungsgeschichte, als Prof. Dr. Martin Eberle andeutete, dass die Möglichkeit zum Erwerb des Gemäldes bestünde und haben sehr gern unsere Zusage zur Förderung des Ankaufs in der von der MHK vorgeschlagenen Höhe von 50.000€ gegeben. Der Museumsverein ist stolz, an der Seite der großen Kunststiftungen durch bürgerschaftliches Engagement einen Beitrag zur Verwirklichung dieses Projekts beitragen zu können.«
Eigens für die documenta 1955 geschaffen, hat das Gemälde für Kassel und die Sammlung der MHK eine ganz besondere Bedeutung. Und nicht nur das Werk, auch der Künstler Fritz Winter hat eine enge Beziehung zu Kassel. Als Professor der Werkakademie von 1955 bis 1970 stand er in engem Kontakt zu Arnold Bode und war Teilnehmer an zwei weiteren documenta Ausstellungen.
Fritz Winter hatte die Idee für das Werk vermutlich gemeinsam mit Arnold Bode, dem Gründer der documenta, entwickelt. An zentraler Stelle wurde es im großen Malereisaal im Museum Fridericianum inszeniert, wo es den Anschluss der westdeutschen Malerei an die internationale Kunstentwicklung demonstrierte. Nun ist es erstmals seit der ersten documenta wieder in Kassel zu sehen und wird in 2023 zentraler Blickfang in der Sonderausstellung »Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde« in der Neuen Galerie sein. // mhk
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Mit stehenden Ovationen des Publikums ist am 28. Dezember die letzte Vorstellung der insgesamt neunmal aufgeführten Produktion „Weihnachtsoratorium“ zuende gegangen. Die Aufführung war zugleich eine der letzten in der Rauminstallation „Pandaemonium“ im Opernhaus, das inzwischen wieder abgebaut ist.
Nächstenliebe und Spenden für wohltätige Zwecke sind eine wesentliche Facette des Weihnachtsfests. Und so haben im Rahmen der ungewöhnlichen Inszenierung von Jochen Biganzoli bei jeder Vorstellung die Mitglieder des Opernchors Spenden für vier besondere Institutionen in Kassel gesammelt: für die Kleinen Riesen Nordhessen e.V. (Träger des ambulanten KinderPalliativTeams Nordhessen), für das Frauenhaus Kassel e.V., für den Lebenshilfe Ortsverein Kassel e. V. (einen Zusammenschluss von behinderten Menschen, Angehörigen, Freunden und Förderern) und für den Deutschen Kinderhospizverein e.V..
Insgesamt 8888 Euro spendete das Publikum bei allen Vorstellungen inklusive des „Sneak In“ für die genannten Institutionen, die das Geld jeweils direkt im Anschluss an die Vorstellung erhielten.
Staatstheater Kassel
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PREMIEREN
Der Freischütz
Romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber
nach einem Libretto von Friedrich Kind
Musikalische Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Ersan Mondtag, Bühne: Nina Peller, Kostüme: Teresa Vergho, Lichtdesign: Rainer Casper, Dramaturgie: Till Briegleb, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti
Mit: Mirko Roschkowski / Eric Laporte (Max. 2. Jägersbursch), Margrethe Fredheim (Agathe), Filippo Bettoschi (Kaspar, 1. Jägersbursch), Emma McNairy (Ännchen, eine junge Verwandte), Sam Taskinen (Kuno, fürstlicher Erbförster), Magnus Piontek (Ein Eremit), Ilyeol Park (Kilian, ein reicher Bauer / Ottokar, böhmischer Fürst), Jonathan Stolze (Samiel, der Schwarze Jäger) sowie Catherina Paz Cartes Alarcon, Doris Neidig, Anna Sorokina und Clare Tucker (Vier Brautjungfern)
Bei der Uraufführung 1821 wurde „Der Freischütz“ frenetisch als erste deutsche Nationaloper begrüßt. Gut und Böse sind hier ebenso völlig klar definiert wie Ehre und Unehre; die Männer sind ganze Kerle mit der Waffe in der Hand, die Frauen naive Weibchen mit Intuitionen. Die brave, fromme Landgesellschaft steht in Kontrast zum irrational Entfesselten der Wolfsschlucht, das seine Ursprünge in den Schauermärchen der Entstehungszeit hat.
Der international gefeierte Regisseur Ersan Mondtag kehrt für diese Produktion nach Kassel zurück und verwandelt das abgründige Märchen um den Jägerburschen Max und die verfluchten Freikugeln in ein zeitgenössisches Drama über Angst, Traum und das Unheimliche.
Premiere: Samstag, 12. Februar, 19:30 Uhr, Opernhaus
Sneak In: Dienstag, 8. Februar, 19 Uhr, Opernhaus
Fliegen lernen
Ein Jugendstück+ frei nach dem Märchen „Das hässliche Entlein“ von Hans Christian Andersen
für alle ab 12 Jahren
Regie und Choreografie: Heinrich Horwitz und Barbara Frazier, Bühne und Kostüme: Pia Dederichs und Âmir Baltić, Dramaturgie: Bernadette Binner, Projektleitung: Franziska Okolo
Mit Spieler:innen aus Kassel
„Fliegen lernen“ stellt die Frage nach der Norm. Was ist ‚normal‘? Wer bestimmt darüber? Gibt es ‚normale‘ Körper? In dem Märchen von Hans Christian Andersen geht es um das Entlein, das anders ist. In „Fliegen lernen“ geht es um junge Menschen aus Kassel und auf der ganzen Welt. Es geht um Billie und warum Billie kein Schwan werden will. Es geht um all die, die auf der Suche sind und um die, die versuchen, fliegen zu lernen. In der PLUS-Produktion werden Spieler:innen aus Kassel zu Expert:innen des Alltags und hinterfragen ihre und unsere Weltanschauung auf den Bühnen des Staatstheaters.
Premiere: Samstag, 19. Februar, 18 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Tanz-Uraufführung von Noa Wertheim (Israel)
Choreografie und Inszenierung: Noa Wertheim, Bühne: Sibylle Pfeiffer, Kostüme: Ariella Karatolou, Sounddesign: Randomhype, Licht: Marie-Luise Fieker, Dramaturgie: Silke Meier-Brösicke
Mit Gil Amishai, Hyeonwoo Bae, Sophie Borney, Yannis Brissot, Anna Gorokhova, Vincenzo Minervini, Safet Mistele, Ieva Navickaitė, Sophie Ormiston, Shafiki Sseggayi, Kaine Ward, Esther Alberte Bundgaard, Beatrice Ieni, Felicia Nilsson, Astrid Ottosson, Iris Posthumus, Klil Ela Rotshtain, Ido Stirin, Karen Voss Albrechtsen
Eine unverwechselbare, organische und hochexpressive Tanzsprache charakterisiert die Werke von Noa Wertheim. Sie ist eine der bedeutendsten Tanzschaffenden Israels und Künstlerische Leiterin der preisgekrönten Vertigo Dance Company. In Kassel erarbeitet sie zum ersten Mal überhaupt mit einer anderen Company als ihrer eigenen eine Kreation: doppelte Weltpremiere – und Tanz aus Israel at its best! „Janus“ ist eine Bestandsaufnahme des heutigen Menschen in einer globalisierten, total vernetzten und mobilen, janusköpfigen Welt. Was bietet ihm Sinn und Orientierung in der Beschleunigung?
Uraufführung: Freitag, 25. Februar, 19:30 Uhr, Opernhaus
Sneak In: Sonntag, 20. Feb, 18 Uhr, Opernhaus
SCHAUSPIEL-SERIE
Tausend deutsche Diskotheken (UA)
Die Serie in Bars, Clubs und Kneipen der Stadt nach dem Roman von Michel Decar
Dramaturgie: Laura Kohlmaier, Projektleitung: Franziska Niehaus
Das Staatstheater Kassel geht aus! In 18 Teilen erzählen die Ensemblemitglieder des Schauspiels in verschiedenen Bars, Clubs und Kneipen der Stadt die Suche des Privatdetektivs Frankie nach dem Madonna-Song „White Heat“.
Folge 8: Sabine Czerny ruft an und berichtet vom Komplott
Mit: Jakob Benkhofer, Regie: Tobias Schilling
Samstag, 12. Februar, 20 Uhr, Lolita Bar (Werner-Hilpert-Straße 22, 34117 Kassel)
Folge 9: Frankie muss den Nabel finden, traut sich aber nicht zu fragen, was das bedeutet
Mit: Emilia Reichenbach, Regie: Tim Wittkop
Freitag, 25. Februar, 20 Uhr, FES Musikbar (Karthäuserstraße 17, 34117 Kassel)
KONZERTE
- Kammerkonzert
Abschiedskonzert „Best of Dejean“. Lieblingsstücke aus 15 Jahren Dejean Quartett
Mit Ullrich Pühn (Flöte), Helmut Simon (Violine), Joachim Schwarz (Viola), Cornelius Schmaderer (Violoncello)
Anderthalb Jahrzehnte lang haben die Musiker des Dejean Quartetts in der Kammerkonzertreihe des Staatsorchesters sowie in aller Welt außergewöhnliche Programme für Flöte, Violine, Viola und Violoncello auf die Bühne gebracht – nun ziehen sie zum Abschied noch einmal alle Register.
Namensgeber des Ensembles war der Arzt und Laienmusiker Ferdinand Dejean, der 1777 dem jungen W. A. Mozart den Auftrag gab, für sich und seine Freunde „ein Paar quattro für die flötte“ zu komponieren. Mozarts Flötenquartette begründeten daraufhin die Popularität der Gattung. Dass es aber noch viel mehr zu entdecken gibt, hat das Dejean Quartett in seinen Konzerten immer wieder bewiesen und verabschiedet sich nun mit besonderen Lieblingsstücken.
Montag, 7. Februar, 19:30 Uhr, Opernfoyer
- Kinderkonzert: Verzaubert!
Mit Musik von Edvard Grieg, Modest Mussorgsky, Camille Saint-Saëns u. a.
für alle ab 5 Jahren
Dirigent: Francesco Angelico, Moderation und Konzept: Laura Wikert
Gespenster, Hexen, Feen und tanzende Skelette gibt es gar nicht. Das weiß doch jeder! Trotzdem existieren unzählige Geschichten über unheimliche Gestalten und zauberhafte Wesen. Viele Komponist:innen haben solche Geschichten in Töne verwandelt.
Das Staatsorchester Kassel lädt zu einer Reise in magisch-musikalische Welten ein: Wie klingt es, wenn das Orchester Gruselstimmung heraufbeschwört? Kann Musik uns verzaubern?
Vormittagstermine für Gruppen: Mittwoch, 16. Februar, 9:15 (Premiere) und 11 Uhr sowie Donnerstag, 17. Februar, 9:15 und 11 Uhr, Schauspielhaus
Nachmittagstermine für Familien: Sonntag, 20. Feb, 15 und 16:45 Uhr, Schauspielhaus
- Kammerkonzert: „Aquarelle“
Werke von Debussy, Haydn und Jongen
Mit Diego Aceña Moreno (Flöte), Katalin Hercegh (Violine / Viola), Susy Riminucci (Viola), Nico Treutler (Violoncello), Markus Thalheimer (Harfe)
Impressionistisch inspirierte Klanggemälde für Flöte, Harfe und Streicher von Claude Debussy und Joseph Jongen sowie ein spritziges Trio für Flöte und Streicher von Joseph Haydn: Das Ensemble aus Musiker:innen des Staatsorchesters und Gast Markus Thalheimer an der Harfe präsentiert in diesem Konzert eine wunderschöne Auswahl vielfarbiger Flöten-Kammermusik.
Montag, 21. Februar, 19:30 Uhr, Opernfoyer
- Sinfoniekonzert
Gian Francesco Malipiero: „Sinfonia del mare“
Edward Elgar: „Sea Pictures“ op. 37
Nikolai Rimsky-Korsakow: „Scheherazade“ – Sinfonische Suite op. 35
Solistin: Janina Baechle (Mezzosopran), Dirigent: Francesco Angelico, Staatsorchester Kassel
Glühende Sonnenuntergänge, sanftes Spiel der Wellen, stürmische See, spritzende Gischt – zahlreiche Komponist:innen haben sich vom Meer inspirieren lassen. In der „Sinfonia del mare“ des Venezianers Gian Francesco Malipiero kann man diese Eindrücke sehr sinnlich miterleben.
Edward Elgar wählte für seinen Liedzyklus „Sea Pictures“ einen poetischen (Um)Weg zum Meer. Er vertonte fünf Gedichte der viktorianischen Zeit (darunter eines seiner Frau), die sich sehr unterschiedlichen Aspekten des Meeres widmen und die Elgar zu einem atmosphärischen Gesamtbild verschmilzt. Als Solistin wird die international gefeierte Mezzosopranistin Janina Baechle zu hören sein.
Mit 1001 Geschichten gelingt es der klugen Scheherazade, den Sultan zu bezaubern und ihn zu überzeugen, ihr das Leben zu schenken. Nikolai Rimsky-Korsakow vertonte den fantastischen Stoff aus „Tausendundeiner Nacht“ in seiner sinfonischen Suite „Scheherazade“. Auch hier spielt das Meer eine tragende Rolle, beginnt sie doch mit den wagemutigen Abenteuern Sindbad des Seefahrers …
Montag, 28. Februar, 20 Uhr, Stadthalle
GASTSPIELE UND EXTRAS
Joachim Król & L’Orchestre du Soleil
Der erste Mensch – Die unglaubliche Geschichte einer Kindheit
nach Albert Camus
Die Schule als Ort, der einem den Blick auf das Leben öffnet? Ein junger Schüler, für den das Lernen ein wildes Abenteuer ist, bei dem ihm täglich neue Welten erschlossen werden? Der kleine Albert Camus hat das so erlebt. Moderne Bildungspolitiker und Pädagogen müssen sich irritiert die Augen reiben, wenn sie seine Geschichte hören. In einem sensationellen erzählerischen Parforceritt entführt Joachim Król sein Publikum in dieser emotionalen Theaterproduktion als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut, Lebensfreude und „natürlicher Schönheit“. Die Musik des Orchestre du Soleil liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem hochaktuellen Stück über das „Abenteuer Bildung“, an dessen Ende ein Mann, der als Kind in einer Familie von Analphabeten aufwächst, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wird.
Es ist die Kindheits-Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. In dessen autobiographischem Roman „Der erste Mensch“ begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Armut und die Unschuld.
Dienstag, 1. Februar, 19:30 Uhr, Schauspielhaus Eintritt: 20 – 38 Euro
zu „Grimm. Ein deutsches Märchen“
In der Reihe Expert:innengespräch kommt das Schauspiel des Staatstheaters über Themen der aktuellen Stücke ins Gespräch mit Menschen aus der Stadt. Anlässlich der Inszenierung „Grimm. Ein deutsches Märchen“, die seit Dezember im Spielplan des Staatstheaters ist, erzählt Julia Ronge, Vermittlerin in der Grimmwelt Kassel, erläutert, welche Spuren die Grimms in Kassel hinterlassen haben. Wie hat sich ihr Leben und Werk auf die Stadt und ihre Bürger:innen ausgewirkt, wo spüren wir das Grimm‘sche Werk noch heute – auch jenseits der weltberühmten Märchen?
Dienstag, 8. Februar, im Anschluss an die Vorstellung, Schauspielfoyer Eintritt frei
Musik • Theater • Gesellschaft
zu „Der Freischütz“
Gesprächsreihe mit Frieder Reininghaus und Gästen
Moderation: Frieder Reininghaus, mit: Margrethe Fredheim (Agathe in „Freischütz“), Emma McNairy (Ännchen in „Freischütz“)
Zu ausgewählten Kasseler Opernpremieren diskutiert der bekannte Musikjournalist und -publizist Frieder Reininghaus mit seinen Gästen in der Reihe „Musik • Theater • Gesellschaft“. Auch zu Carl Maria von Webers Freischütz geht es wieder um Zusammenhänge von Geschichte und Gegenwart samt Fragen der Deutungshoheit: von der Wolfsschlucht der deutschen Nationaloper bis zu den Zeitfragen der Gegenwart.
Dienstag, 15. Februar, 19:30 Uhr, Opernfoyer Eintritt 15 Euro
Chocolat
Eine himmlische Verführung mit Ann-Kathrin Kramer, Harald Krassnitzer & Les Manouches Du Tannes
Rezitation: Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer, Textbearbeitung, Produktion, Inszenierung: Martin Mühleis, Musik: Les Manouches Du Tanne (Roland Satterwhite: Bratsche & Geige, Valentin Butt: Akkordeon, Yasir Hamdan: Gitarre, Matthew Adomeit: Kontrabass)
Es ist Fastnacht, als Vianne Rocher mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes kommt. Direkt am Kirchplatz eröffnet sie eine Pâtisserie, einen kleinen Tempel für feinste Schokoladen. Für Pater Reynaud, den Dorfpfarrer, ist diese Art der „himmlischen Verführung“ absolut inakzeptabel. Rigoros verbietet er den Mitgliedern seiner Gemeinde jeden Umgang mit Vianne – und wird zu ihrem großen Gegenspieler. Auf äußerst amüsante Weise prallen zwei Lebenshaltungen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Abneigung gegen alles Fremde auf der einen Seite, Offenheit und Genuss auf der anderen. Reynaud sieht in Vianne, der alleinerziehenden Mutter einer unehelichen Tochter, die sich um die am Fluss lebenden Manouches kümmert, die Verkörperung des Bösen. Während sich Viannes Chocolaterie zum neuen Mittelpunkt des Dorfes entwickelt, flüchtet sich der Dorfpfarrer in immer verzweifeltere Beichten und Gebete, Intrigen und Verschwörungstheorien. Das Althergebrachte fühlt sich vom Modernen bedroht. Was bleibt ihm letztlich anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen?
Als Appell zur Toleranz hatte die Kritik schon Lasse Hallströms Verfilmung des Stoffes gesehen, einen Kinohit Anfang der 2000er Jahre. Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer bringen „Chocolat“ zusammen mit dem Ensemble Les Manouches Du Tannes nach dem gleichnamigen Roman von Joanne Harris als Lesung auf die Bühne des Schauspielhauses.
Donnerstag, 24. Februar, 19:30 Uhr, Schauspielhaus Eintritt: 20 – 38 Euro
Englischsprachiges Gastspiel der American Drama Group:
“Animal Farm”
von Paul Stebbings nach dem Roman von George Orwell
– Aufführung in englischer Sprache –
„All animals are equal, but some are more equal than others“ (“Alle Tiere sind gleich, doch manche sind gleicher”), lautet die wohl berühmteste Formulierung aus Georg Orwells „Animal Farm“, einer dystopischen Fabel über totalitäre Strukturen. Auf einer englischen Farm erheben sich die Tiere gegen die Herrschaft ihres menschlichen Besitzers, der sie vernachlässigt und ausbeutet. Nach anfänglichen Erfolgen und beginnendem Wohlstand übernehmen die Schweine immer mehr die Führung und errichten schließlich eine Gewaltherrschaft, die schlimmer ist als diejenige, welche die Tiere abschütteln wollten. Auch wenn der historische Hintergrund der 1945 als Satire auf die russische Revolution geschriebenen Geschichte so nicht mehr existiert, sind die von Orwell beschriebenen Machtstrukturen ein immer wieder thematisierter Teil der menschlichen Natur. Die Zeitlosigkeit des Werks wird Regisseur Gaspard Legandre packend in Szene gesetzt.
Freitag, 25. Februar, 19:30 Uhr, Schauspielhaus Eintritt: 25 Euro / ermäßigt: 15 Euro
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Ab dafür! Der satirische Jahresrückblick von und mit Bernd Gieseking
2., 3., 4. und 5.1.2022, jeweils um 19.30 Uhr
Südflügel, KulturBahnhof Kassel
Tickets: Bei allen Vorverkaufsstellen sowie während der Galerie-Öffnungszeiten, online unter caricatura.de
Es gilt die 2G-Regel
Nachdem der alljährliche satirische Jahresrückblick von und mit Bernd Gieseking im letzten Jahr pandemiebedingt hatte ausfallen müssen, heißt es nun endlich wieder: »Ab dafür!«. Satire und Komik, Kommentar und Nonsens über den alltäglichen Wahnsinn des vergangenen Jahres, eine rasante Achterbahnfahrt durch Peinlichkeiten und Höhepunkte der letzten zwölf Monate, einen Jahresrückblick von A bis Z, über die Zeit zwischen Januar und Dezember, frech, schnell, sauber, komisch – all das serviert Bernd Gieseking an sechs Terminen im Südflügel des Kasseler KulturBahnhofs.
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Bitte informieren Sie sich auf www.caricatura.de. Um während der jeweiligen Veranstaltung einen coronakonformen Abstand gewährleisten zu können, ist die Anzahl der Plätze reduziert. Der Veranstaltungsraum ist zudem mit modernen Hochleistungsluftfiltern ausgestattet und wird in der Pause gelüftet.
Foto: Thomas Rosenthal
Beste Bilder: Die Cartoons des Jahres 2021
Bis 27.2.2022
Di-Sa 12-19 Uhr / So, Feiertage 10-19 Uhr
Eintritt: 5 Euro, 4 Euro ermäßigt
Caricatura Galerie, Kassel
Es gilt die 2G-Regel
Corona hatte die Welt auch 2021 fest im Griff. Nicht verkehrt also, dass sich das Jahr dem Ende neigt und es endlich wieder Zeit ist für den ultimativen Jahresrückblick: Beste Bilder! Cartoons von 78 Künstler:innen zeigen nicht nur bisher noch unbeleuchtete Aspekte des pandemischen Ausnahmezustands, nein, auch jenseits von Corona hatte das ausgehende Jahr einiges zu bieten.
Themen des Jahres
Impfen hieß das Zauberwort zu Beginn dieses Spritzenjahrs. Gefolgt von heftigen Diskussionen über Sinn und Unsinn von Inzidenzwerten, Impfpflicht, 3G, 2G. Mehr oder weniger Sinnvolles wurde auch zum Thema Gendern verbreitet. Im Sommer dann drängten sich gleich zwei K-Fragen in den Vordergrund: Wer wird Kanzler:in und wie steht’s um den Klimawandel? Der Hochwasserkatastrophe in Deutschland folgte das Desaster in Afghanistan. Während Trump sich schon im Januar aus dem Weißen Haus verabschieden musste und Putin bis 2036 Chef von Russland bleiben kann, war vor der Bundestagswahl nur eines klar: Merkel wird gehen.
Deutscher Cartoonpreis
Fast 220 Cartoonist:innen reichten etwa 3000 Cartoons zur Auswahl für die »Besten Bilder« ein und bewarben sich damit auch für den vom Lappan Verlag vergebenen »Deutschen Cartoonpreis 2021«, dessen Verleihung erstmals im Rahmen der Ausstellungseröffnung in Kassel stattfindet.
Siegercartoons
In der Ausstellung dürfen selbstredende die drei Siegercartoons genausowenig fehlen, wie der der mittlerseile Tradition gewordene »Beste Bilder«-Wandkalender, der bis zum Jahresende jeden Tag um einen aktuellen Cartoon ergänzt wird. Zusammengefasst heißt das: Wer diese Ausstellung verpasst, hat das Jahr 2021 verpasst und kann 2022 eigentlich auch gleich zuhause bleiben!
Sonderöffnungen: 6., 13. und 20.12.2021
Am 24. und 31.12.2021 sowie am 1.1.2022 bleibt die Galerie geschlossen
Ergebnisausstellung der Sommerakademie für Komische Kunst
Bis 9.1.2022
Di, Do-So 10-17 Uhr / Mi 10-20 Uhr
Stadtmuseum Kassel
Eintritt: 4 Euro, 3 Euro ermäßigt
Es gilt die 2G-Regel
Nachdem im vergangenen Jahr pandemiebedingt nur eine Light-Version der Sommerakademie für Komische Kunst angeboten werden konnte, wurde für dieses Jahr besonders auf die Mindestabstände geachtet und ein Online-Workshop durchgeführt. Vom 19. bis 24. September fanden sich Nachwuchszeichner:innen aus dem deutschsprachigen Raum virtuell zusammen. Die Leitung übernahmen die Cartoonisten Michael Holtschulte und Oli Hilbring. Tagesreferent:innen ergänzten die Inhalte um verschiedene Aspekte, wie das Verhältnis zwischen Künstler:in und Verlag, Magazin oder Zeitung, und gaben ihre Erfahrungen weiter. Es entstanden Cartoons nach verschiedenen Aufgabenstellungen. Die Ausstellung im »Kasselblick«-Raum des Stadtmuseums Kassel zeigt noch bis zum 9. Januar 2022 die Ergebnisse des Workshops. Zur Ausstellung erschienen ist ein Katalog, der vor Ort oder im Caricatura Onlineshop erhältlich ist.
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Theater in englischer Sprache
Donnerstag, 16. Dezember, 11 und 18 Uhr, Schauspielhaus
– nur noch wenige Karten –
Die American Drama Group gastiert auch in dieser Spielzeit wieder mit Dickens‘ berühmter Geschichte „A Christmas Carol“ in der der alte Geizhals Ebenezer Scrooge in der Weihnachtsnacht zu einem gütigen Menschen wird.
Ausgerechnet an Weihnachten, dem Fest der Liebe, erhält der hartherzige Scrooge Besuch von drei Geistern, die ihn nacheinander mit in seine eigene weihnachtliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nehmen – eine Reise, die sein Leben schlagartig zum Positiven wandelt.
Am Donnerstag, 16. Dezember, um 11 und 18 Uhr, ist die Inszenierung von Paul Stebbings in englischer Sprache im Schauspielhaus zu erleben.
Für beide Vorstellungen sind nur noch wenige Restkarten an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und nach Verfügbarkeit an der Abendkasse erhältlich.
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Kulturstiftung des Landkreises Kassel ermöglicht kostenloses Kinderkonzert in der Altstädter Kirche in Hofgeismar

Valsche Fögel hören Orgel Bauchredner Peter Dietrichs und der Valsche Fogel Rosa
Hofgeismar. Die Organistin Juliane Baumann-Kremsow präsentiert gemeinsam mit den Musikerinnen Christine Weghoff (Akkordeon) und Constanze Betzl (Querflöte) am Samstag, den 13. November um 15 Uhr in der Altstädter Kirche Hofgeismar das Kinderkonzert „Valsche Fögel hören Orgel“. Mit dabei auch Bauchredner Peter Dietrichs, der singend und sprechend auf charmanteste Weise das Publikum durch das Programm führt. Dank der Unterstützung durch die Kulturstiftung des Landkreises Kassel ist die Veranstaltung für Kinder und ihre Begleitung kostenlos.
Worum geht’s? Los geht’s mit dem Einüben des Orgelliedes bei einer viertelstündigen spielerischen Einführung zum Anfassen. Ob Pedal, Manual oder Pfeife: Hier werden alle Register gezogen! Der schüchterne Valsche Fogel Rosa taucht in der Kirche auf und wundert sich über die vielen seltsamen Töne, die aus den alten Gemäuern dringen. Mit diversen Querflöten, Tasten- und Pfeifeninstrumenten bringen die Musikerinnen Orgel- und Instrumentalkompositionen aus verschiedenen Jahrhunderten zum Erklingen: Berühmte Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Marin Marais und Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie schwungvolle Insektenkompositionen von Andreas Wilscher bestätigen, warum die Orgel als Königin der Instrumente gilt.
Für das Konzert gelten die aktuellen Bestimmungen der Coronaverordnung der hessischen Landesregierung.
Die Kulturstiftung des Landkreises Kassel
Die im Jahr 2000 gegründete Kulturstiftung des Landkreises Kassel engagiert sich in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. Ferner ist die Förderung und Unterstützung der Denkmalpflege ausdrücklich vorgesehen, wobei insbesondere die Erhaltung und Wiederherstellung von geschützten Baudenkmälern gefördert werden soll. Weitere Förderbereiche sind Volkskunde und Technikgeschichte in der Region, wobei die wissenschaftliche Erfassung von Sammlungen, die Abfassung, die Reproduktion und der Druck von Dokumentationen besondere Förderschwerpunkte bilden sollen.
LANDKREIS KASSEL
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Unser Satiremagazin Rabenspiegel wird den morgigen Tag nutzen, um erstmals den nun jährlichen RABENAUGUST zu verleihen.
Am Tag, wo der Narr dem König den Spiegel vorhält und ihn als das entlarvt, was er ist. Eliten zeigt, was sie sind. Und dem Stimme und Gelegenheit gibt, der es nicht mehr wagt oder nie gewagt hat das zu sagen, was opportun gewesen wäre.
Am Karneval wurden einst die bösen germanischen Wintergeister vertrieben. Es war die Zeit, wo der Hunger des langen Winters endete. Eigentlich das neue Jahr begann.
Die Rheinländer nahmen diesen Brauch um die französischen Besatzer nach Strich und Faden vorzuführen, zu verspotten und zu beleidigen, ohne dass die Franzosen dagegen einschreiten konnten. Man nutzte eine Rechtslücke aus.
So wollen auch wir diese Lücke mit gewollter Bosheit, rügenswerten Kommentaren und rechtschaffendem Eifer füllen und denen in den wohlgefälligen und feisten Arsch treten, die sonst noch glauben könnten, es würde unbemerkt und vor allem ungesagt bleiben.
Nicht erst seit Relotius (HIER) wissen wir, dass in unseren Medien der Wurm drin ist. Die ehemals Vierte Macht im Staat, mit Pressefreiheit bedacht um arbeiten zu können, verkommt immer mehr zu einer Bande von Ja-Sagern. Wird sogar zum eigentlichen Treiber für Unrecht, Ausgrenzung und Hetzerei.

Yusuf Simsek: Der Stein der Weisen
Der Name des Preises lehnt sich an Kaiser Augustus an, der für seine weise staatsmännische Führung des römischen Reiches diesen Ehrennamen von Volk und Senat zugesprochen bekam.
Über die Jahrhunderte verkam der Name August zunehmend zu einem Sinnbild des „dummen August“. Eines Volltrottels, der wider bessern Wissens und bar jeder Vernunft alles tut, um am Ende schlimme Folgen für alle zu produzieren. Daher passt der Name des Preises.
Morgen um 11:11h wird der Link zur Preisverleihung HIER freigeschaltet.
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Wir lieben DIY-Projekte rund um unser Haus. Und jetzt haben wir eine wirklich coole Idee, die wir mit Ihnen teilen möchten: Malen nach Zahlen.
Was bedeutet das? Wenn Sie mit einem vorgedruckten Muster malen, können Sie auf sehr einfache und kreative Weise Ihre eigene Kunst schaffen. Und es sieht an der Wand großartig aus. In diesem Blog erzählen wir Ihnen mehr darüber: Lesen Sie weiter!
Wie es funktioniert
Sie möchten gerne kreativ sein, wissen aber nicht, wie Sie es anstellen oder wo Sie anfangen sollen? Dann ist Malen nach Zahlen nach dieser Methode genau das Richtige für Sie! Denn ein schönes Bild zu malen war noch nie so einfach und macht so viel Spaß. Sie bestellen ein Design und erhalten ein Paket mit allem, was Sie brauchen, um loszulegen, nach Hause. Stellen Sie sich eine Leinwand mit Rahmen, Farbe und Pinsel vor.
Das vorgedruckte Muster des Entwurfs besteht aus verschiedenen nummerierten Feldern. Und diese Zahlen stehen für die Farben, die Sie pro Quadrat verwenden. Die Kästchen mit der gleichen Nummer erhalten die gleiche Farbe: Sie können diese einfach ausfüllen. Auf diese Weise entsteht eine Form, die immer schöner wird, je mehr man sich dem Endergebnis nähert. Dies wird in der beigefügten Legende noch einmal deutlich erklärt. Selbst wenn du noch nie viel gemalt hast, kannst du auf diese Weise etwas wirklich Tolles leisten. Es ist sicher die schönste Art, sein Zuhause zu dekorieren: mit der eigenen Kunst! Hängen Sie es an die Wand oder stellen Sie es auf Ihre Tische oder Schränke. Ein echter Blickfang für Ihr Zuhause!
Wählen Sie Ihr Design: Ihr eigenes Foto und mehr
Was malen Sie am liebsten? Vielleicht etwas aus Ihrem eigenen Leben! Bei „Malen nach Zahlen Experte“ haben Sie die einzigartige Möglichkeit, Ihr eigenes Fotogemälde zu bestellen. Denken Sie an ein Porträt von sich selbst oder Ihren Kindern. Aber auch Ihr Hochzeitsfoto, ein Urlaubsschnappschuss und Bilder von Ihren Haustieren sind eine Option. Wählen Sie Ihr Lieblingsfoto – und verwandeln Sie es in Ihr gemaltes Meisterwerk. Wie cool ist das denn?
Hätten Sie lieber ein bereits vorhandenes Design als Ihr Malen nach Zahlen eigenes Bild? Auch das ist eine Möglichkeit. Sie haben viele Themen zur Auswahl! Es gibt zum Beispiel verschiedene Tiere, die man malen kann. Denken Sie an Hunde, Katzen, Delfine, Pferde, Vögel und Füchse. Wählen Sie zum Beispiel Ihr Lieblingstier: Es wäre schön, es an Ihrer Wand hängen zu haben. Aber es gibt auch viele Bilder von Landschaften, Blumen, Cartoons und Autos. Es kommt ganz darauf an, was am besten zu Ihrer Einrichtung passt.
Mit dem Malen beginnen
Sind Sie aufgeregt? Ein großer Spaß – vielleicht ist dies der Beginn eines besonderen neuen Hobbys. Es ist nicht nur schön, das fertige Werk an der Wand hängen zu haben, sondern auch, damit beschäftigt zu sein. Malen bietet Entspannung: mit Farben arbeiten und mit voller Konzentration auf das Endergebnis hinarbeiten. Etwas, auf das Sie am Ende mächtig stolz sein können!
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Im Rahmen der künstlerischen Werkstätte für Seniorinnen und Senioren bieten das Referat für Altenhilfe und das Kulturamt der Stadt Kassel am Montag und Dienstag, 8. und 9. November, einen zweitägigen interkulturellen Workshop für Comic in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ilki Kocer an.
Menschen ab 60 Jahren sind herzlich eingeladen kreativ zu werden, Neues auszuprobieren und dabei im Vereinsheim am Bosporus miteinander auch über Kultur und Tradition ins Gespräch zu kommen.
Unter Wahrung aktueller Hygieneregelungen und in entspannter Atmosphäre, die Raum für Gespräche, Fragen und Pausen nach Bedarf lässt, werden Geschichten in einem Comic verewigt: ob nachdenklich, lustig oder abenteuerlich – der Comic bietet vielfältige Möglichkeiten. Illustratorische Fähigkeiten sind keine Voraussetzungen, die Entwicklung der Geschichten und deren Erzählweise stehen im Fokus. Die in der Werkstatt produzierten Comics werden als Heft gebunden und können mit nach Hause genommen werden.
Ilki Kocer studierte Comic und Illustration an der Kunsthochschule Kassel und an der Sint-Lukas Brüssel. Seither arbeitet sie als selbständige Comic-Autorin und Illustratorin für verschiedene Medienagenturen, Verlage und Organisationen.
Die Kurszeiten sind von 10 bis 15 Uhr (mit Pausen), Vorerfahrungen sind nicht notwendig. Treffpunkt ist bei Streetbolzer e.V., Vereinsheim am Bosporus, Struthbachweg 3. Verpflegung sollte selbst mitgebracht werden.
Die Kosten betragen 20 Euro, mit „Mittendrin! Teilhabecard Kassel“ zehn Euro.
Eine Anmeldung ist erforderlich, sie kann ab sofort über www.terminland.de/seniorenprogramm.kassel oder telefonisch über das Servicecenter der Stadt Kassel, Telefon 0561/115, von montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr, erfolgen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Fragen zum Veranstaltungsprogramm „Neugierig und aktiv bleiben“ beantwortet Nina Hesemeier unter der Telefonnummer 0561 787-5024 oder per E-Mail nina.hesemeier@kassel.de.
documenta-Stadt Kassel
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Bildnachweis:„Cartoon: Hilbring/Caricatura
14.8.-7.11.2021
©TOM – 30 Jahre Touché
Caricatura Galerie
Eintritt: 5 Euro / 4 Euro ermäßigt
Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 19 Uhr und So, Feiertage 10 bis 19 Uhr
30 Jahre Touché – das ist mal ein veritabler Meilenstein der Komischen Kunst! Seit 1991 zeichnet ©TOM für jede Ausgabe der tageszeitung (taz) einen Strip. Inzwischen sind mehr als 8500 davon erschienen. Zum Jubiläum widmet die Caricatura Galerie dem vielleicht beständigsten Zeichner der Republik eine Ausstellung.
Wer kennt sie nicht, die Post-Oma, den Teufel, die Baumumarmerin, die Fee, Horst, die Bademeister und all die anderen Figuren aus dem „Tomiversum“. Sie alle haben ihren Platz in der Ausstellung.
Cartoon: ©TOM/Caricatura

Bildnachweis:„Cartoon: Lars/Caricatura
30.10.2021-9.1.2022
Ergebnisausstellung der Sommerakademie für Komische Kunst 2021
Stadtmuseum Kassel
Di, Do bis So 10 bis 17 Uhr
Mi 10 bis 20 Uhr
Die Sommerakademie für Komische Kunst in Kassel bot jungen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, Know-how in Sachen Cartoon und satirisches Arbeiten direkt von den Profis zu bekommen: In dieser Rolle leiteten die Cartoonisten Michael Holtschulte und Oli Hilbring den diesjährigen Workshop, der pandemiebedingt als Online-Workshop durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind nun in einer Ausstellung im Kasseler Stadtmuseum zu sehen.
Cartoon: Bahr/Caricatura

Bildnachweis:„Cartoon: BAHR/Caricatura
20.11.2021 bis 27.2.2022
Beste Bilder – Die Cartoons des Jahres 2021
Caricatura Galerie
Eintritt: 5 Euro / 4 Euro ermäßigt
Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 19 Uhr und So, Feiertage 10 bis 19 Uhr
Erstmals wird am 19.11.2021 die Verleihung des Deutschen Cartoonpreises in Kassel stattfinden. Vergeben wird der Preis vom Carlsen Verlag (Hamburg), Ausrichter ist die Caricatura Galerie.
Die Ausstellungsreihe der Caricatura Galerie und das dazugehörige Buch aus dem Lappan Verlag verfolgen, wie sich Satire, Humor und Zeichenstile im deutschsprachigen Raum entwickeln. Mehr als 200 Cartoonistinnen und Cartoonisten reichen jedes Jahr über 3000 ihrer Arbeiten beim „Deutschen Cartoonpreis“ ein. Buch und Ausstellung zeigen die Besten in „Beste Bilder“.
Jahresrückblicke gibt es viele, aber die Caricatura Galerie hat den einzig wahren, den unnachahmlichen, den Gezeichneten!
Der Bildnachweis lautet „Cartoon: Lars/Caricatura“
Caricatura – Galerie für Komische Kunst
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FESTIVAL „KEIN SCHLUSSSTRICH!“
Ein bundesweites, dezentrales Theaterprojekt mit künstlerischen und zivilgesellschaftlichen Interventionen zum NSU-Komplex
vom 21. Oktober bis 7. November 2021
in Chemnitz, Dortmund, Eisenach, Hamburg, Heilbronn, Jena, Kassel, Köln, München, Nürnberg, Rostock, Rudolstadt, Weimar und Zwickau
2021 hat sich ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 14 Städten zusammengeschlossen, um gemeinsam das interdisziplinäre Theaterprojekt „Kein Schlussstrich!“ zu realisieren – mit dem Anliegen, die Taten und Hintergründe des NSU-Komplex künstlerisch zu thematisieren. Beteiligt sind Akteur:innen in den Städten, die unmittelbar vom NSU-Komplex betroffen waren und sind: die Städte, in denen zehn Bürger:innen von Rassist:innen ermordet wurden. Auch jene Städte sind beteiligt, in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden. Mit dem Vorhaben sollen die Perspektiven der Familien der Opfer und der (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht werden: Mit Theateraufführungen, musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Workshops möchte das Projekt die Auseinandersetzung mit dem institutionellen und strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft anregen. Gemeinsam planen diese „ungewollt Vereinten“ für den Herbst 2021 themenbezogene Premieren.
Der kuratorische Fokus für das Kasseler Rahmenprogramm zu „Kein Schlussstrich!“ ist die weibliche Perspektive auf diese Thematik, ausgehend von der Schauspiel-Uraufführung „mädchentreu“ von Mirja Biel, die die Perspektive der Frauenbilder der Neuen Rechten und ihr Wirken auf die künftige Generation ins Visier nimmt.
Die künstlerische Klammer des Projekts bilden zwei multilokale Eigenproduktionen: das musikalisch-performative und partizipatorische Oratorium „MANİFEST(O)“ des Komponisten Marc Sinan und die von Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber kuratierte Ausstellung Offener Prozess des ASA-FF. Ein politischer Stadtrundgang von Die Kopiloten e.V. begibt sich mit lokalen Akteur:innen auf Spurensuche.
Das bundesweite Magazin „Kein Schlussstrich!“ ist für 5 Euro an der Kasse erhältlich. Weitere Informationen unter www.staatstheater-kassel.de und https://kein-schlussstrich.de/
Ausstellung „Kein Schlussstrich! – Offener Prozess“
Eröffnung: Freitag, 22. Oktober, 17 Uhr, Opernfoyer
Die Ausstellung „Offener Prozess“ nimmt die Ost-Deutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten und den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines “lebendigen Erinnerns” rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Die Ausstellung besteht aus Arbeiten von Želimir Žilnik, Harun Farocki, Thanh Nguyen Phuong, Sefa Defterli, Pinar Ögrenci, Forensic Architecture, belit sağ, der Initiative 12. August und einer Arbeit zu Oury Jalloh. Die großflächigen QR-Codes in der Ausstellung verweisen auf ausgewählte Arbeiten der Künstler:innen in der Web-Ausstellung. So werden die Smartphones der Besucher:innen selbst zu Bildschirmen der Ausstellung. Über die QR-Codes hinaus können in der Web-Variante alle Werke der Gesamtausstellung betrachtet werden. Für Besucher:innen ohne Smartphone steht außerdem ein Touchscreen samt analoger Version bereit.
Weiterführende Informationen zu Werken, Beteiligten, aber auch zu grundlegenden Begriffen im NSU-Komplex bietet ein Chatbot. Er kann über Whatsapp, Telegram oder per Browser erreicht werden und funktioniert über simple Hashtags als ein fundiertes Nachschlagewerk für alle Informationen während und nach dem Besuch der Ausstellung.
Die Ausstellung wird am Freitag, 22. Oktober, um 17 Uhr im Foyer des Opernhauses durch Intendant Florian Lutz eröffnet und kann im Anschluss täglich zwischen 16 und 18 Uhr besucht werden, der Eintritt ist frei. Termine für Schulklassen und Gruppen sind nach Absprache möglich, unter: Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de
Das weitere Programm für Kassel:
Kein Schlussstrich – Die Reise
Podiumsgespräch mit der Kabarettistin und Schauspielerin Idyll Baydar und Gästen zum Thema „Wie erinnert Kassel?“ Städtische Erinnerungskultur und Verantwortung aus weiblicher Perspektive.
Sonntag, 24. Oktober, 14 Uhr, Opernfoyer, Eintritt frei, Platzkarten an der Theaterkasse
Kein Schlusstrich! – Ein Gespräch
„Die Perspektive der Frauen auf den Verlust“
Elif Kubaşık und Gamze Kubaşık (Witwe und Tochter von Mehmet Kubaşık, der 2006 in seinem Kiosk kaltblütig ermordet wurde) erzählen aus ihrer Perspektive über den Verlust.
Mittwoch, 27. Oktober, 19:30 Uhr, Opernfoyer, Eintritt frei, Platzkarten an der Theaterkasse
Die Abwesenheit Gottes / Tanri’nin Yokluğu– Manifest(o)
Immersive Performance in Kooperation mit den Kasseler Musiktagen
Freitag, 29. Oktober, bis Freitag, 2. November, je 15 bis 17 Uhr, Martinskirche, Eintritt frei
EBOW – Konzert (Rap / Hip Hop)
Im Spiel mit unseren Erwartungen rappt Ebow gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie, für eine offene und solidarische Gemeinschaft und verweigert sich dabei jeder Kategorisierung.
Sonntag, 31. Oktober, 22 Uhr, Opernfoyer, Eintritt 15 Euro
Geißendes Licht / Parlayan Nur
Ritual des Erinnerns
Dienstag, 2. November, 20 Uhr, Kulturzentrum Schlachthof, Eintritt 10 Euro
mädchentreu – Uraufführung
Eine theatrale Recherche zu Frauenbildern und Erziehung der Neuen Rechten von Mirja Biel
Uraufführung: Samstag, 6. November, 20:15 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Kein Schlussstrich unter was?!
Politischer Stadtrundgang und Workshop
In Kooperation mit lokalen Akteur:innen wollen Die Kopiloten e.V. sich in der Stadt auf Spurensuche begeben: Was ist eigentlich dieser NSU? Und was hat das mit Kassel und mit uns zu tun?
Sonntag, 7. November, 11 Uhr, Opernfoyer, Eintritt frei
STAATSTHEATER KASSEL
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PREMIEREN / URAUFFÜHRUNGEN
Premiere Junges Staatstheater +
In einem tiefen, dunklen Wald
von Paul Maar, bearbeitet für die Bühne von Rainer Lewandowski
für alle ab 6 Jahren
Regie: Cordula Jung, Bühne: Sibylle Pfeiffer, Kostüme: Isabell Heinke, Dramaturgie: Bernadette Binner
Mit: Christian Pfütze (als Gast), Andre Nabil Pöhls (als Gast), Annou Reiners (als Gast), Sandro Šutalo, Christina Weiser
In einem tiefen, dunklen Wald wartet Prinzessin Henriette verzweifelt darauf, von einem Prinzen befreit zu werden. Klingt märchenhaft? Nicht ganz: Die Prinzessin hatte sich nämlich selbst von einem Untier entführen lassen und nur der stärkste und heldenhafteste Prinz von allen sollte sie befreien. JEDOCH: Das Untier ist nur am königlichen Picknick interessiert, die Prinzen scheitern an der Rettung und die einzig ernstzunehmende Kandidatin ist selbst eine Prinzessin. Sprachwitz, Situationskomik und Verkehrung der Rollenbilder machen aus Paul Maars Erzählung einen großen Theaterspaß für Jung und Alt.
Premiere: Donnerstag, 4. Nov, 10 Uhr, Opernhaus
Schauspiel-Uraufführung im Rahmen des bundesweiten Festivals „Kein Schlussstrich!“
mädchentreu (UA)
Eine theatrale Recherche zu Frauenbildern und Erziehung der Neuen Rechten von Mirja Biel
Regie: Mirja Biel, Bühne und Kostüme: Matthias Nebel, Dramaturgie: Katja Prussas
Mit Lisa Natalie Arnold, Marcel Jacqueline Gisdol, Annalena Haering sowie Mitgliedern des Jugendchors CANTAMUS
„Es sind die Frauen, die als Bindeglied der Szene zur bürgerlichen Welt und Kommunalpolitik fungieren“, so eine Aussteigerin aus der Rechten Szene, die Zeugnis ablegt über ihre schrittweise Radikalisierung. Es gibt auch die politische Kandidatin, die öffentlich die nationale Wende fordert, die unscheinbare Siedlerin auf dem Bauernhof, die still im Hintergrund agiert, oder die populäre Bloggerin, die rechte Ideologien für eine junge Generation salonfähig macht. So unterschiedlich die Erscheinungsformen sind: Frauen werden in der Bewertung der Neuen Rechten oft unterschätzt.
Premiere: Samstag, 6. November, 20:15 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Einführung und Nachgespräch im Rahmen von „Kein Schlussstrich!“: Sonntag, 7. November, 19:45 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Musiktheater-Premiere
Kriegsspiele
Ein szenischer Liederabend mit Musik von Mahler, Brahms, Finzi, Volksliedern, Texten von Dea Loher und Soldatenliedern
Regie: Ariane Kareev, Bühne und Kostüme: Mechthild Feuerstein, Dramaturgie: Teresa Martin
Mit Michael Tews und Hansung Yoo, Musikalische Leitung: Giulia Glennon
Ein trauernder Vater wird von den Erinnerungen an seinen Sohn heimgesucht: Wer war sein Sohn und wer hätte er werden können, wäre dieser nicht in den Krieg gezogen? Die Regisseurin Ariane Kareev beschäftigt sich mit Vater-Sohn-Beziehungen, mit Tod und Trauer, mit enttäuschten Erwartungen und einer aus Weltschmerz geborenen Rebellion und spielt dabei alle Möglichkeiten durch.
Aus Mahlers „Kindertotenliedern“, Brahms‘ „Ernsten Gesängen“ und Liedern von Gerald Finzi entsteht ein Klangerlebnis, das im Angesicht aktueller politischer Ereignisse kaum eindrücklicher sein könnte.
Premiere: Dienstag 23. November, 20 Uhr, Museum Fridericianum, Rotunde
Schauspiel-Premiere
nach Emmanuel Carrère in einer Bühnenfassung von Patricia Nickel-Dönicke und Jan-Christoph Gockel
Übernahme der Uraufführung des Theaters Osnabrück
Regie: Jan-Christoph Gockel, Bühne und Kostüme: Julia Kurzweg, Video: Florian Rzepkowski, Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke
Mit Clemens Dönicke und Dietmar Nieder (als Gast)
Alles beginnt mit einer versäumten Klausur des Medizinstudenten Jean-Claude Romand – auf eine kleine Lüge folgen weitere und schon wird aus dem schüchternen Studenten ein angesehener Mediziner. Doch statt zu arbeiten, verbringt er seine Zeit 17 Jahre lang im Wald oder im Flughafenhotel vor der Glotze. Als alles aufzufliegen droht, wird Romand zum fünffachen Mörder an der eigenen Familie. Die Geschichte hat sich 1993 tatsächlich zugetragen. Ein Abend über das Gefangensein eines Hochstaplers in seiner Rolle und die erschreckende Faszination Emanuel Carrères an dem Objekt seiner Dokumentation.
Premiere: Samstag, 27. November, 20:15 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Die Schauspiel-Serie in Bars, Clubs und Kneipen der Stadt nach dem Roman von Michel Decar:
Tausend deutsche Diskotheken (UA)
Dramaturgie: Laura Kohlmaier, Projektleitung: Franziska Niehaus
Das Schauspiel des Staatstheaters Kassel begibt sich mit der auf 18 Folgen angelegten Serie „Tausend deutsche Diskotheken“ nach dem Roman von Michel Decar hinaus in die Bars, Clubs und Kneipen der Stadt. Beginnend am 5. November, folgen wir mit jeweils einer Person aus dem neuen Ensemble dem Privatdetektiv Frankie durch Kassels Nachtleben.
Folge 1: Frankie bekommt einen Auftrag
Mit: Johann Jürgens, Regie: Tim Wittkop, Ausstattung: Kuan-Jung Lai
Es ist Sommer 1988 und Frankie ist mit seinem zucchinigrünen Opel Admiral unterwegs. Er hat eine Mission: Das Tanzlokal finden, in dem am 9. Juli der Madonna-Song White Heat gespielt wurde. Er trifft auf kuriose Personen, muss sich mit dem Finanzamt und alten Liebschaften rumschlagen und hat es auch sonst nicht leicht in dem Netz aus Spionage, Verrat und Enttäuschung.
Freitag, 5. November, 20 Uhr, King Schulz Bar, Weigelstraße 14, 34117 Kassel
Folge 2: Komplikationen österreichischer Art
Regie: Lina Gasenzer, Ausstattung: Ama Tomberli, mit: Rahel Weiss
Freitag, 19. November, 20 Uhr, Theaterstübchen, Jordanstraße 11, 34117 Kassel
Festival „Kein Schlussstrich!“
- Oktober bis 7. November 2021
November-Termine
Ein bundesweites, dezentrales Theaterprojekt mit künstlerischen und zivilgesellschaftlichen Interventionen zum NSU-Komplex in Chemnitz, Dortmund, Eisenach, Hamburg, Heilbronn, Jena, Kassel, Köln, München, Nürnberg, Rostock, Rudolstadt, Weimar und Zwickau.
2021 hat sich ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 14 Städten zusammengeschlossen, um gemeinsam das interdisziplinäre Theaterprojekt Kein Schlussstrich! zu realisieren – mit dem Anliegen, die Taten und Hintergründe des NSU-Komplex künstlerisch zu thematisieren.
Beteiligt sind Akteur:innen in den Städten, die unmittelbar vom NSU-Komplex betroffen waren und sind: die Städte, in denen zehn Bürger:innen von Rassist:innen ermordet wurden. Auch jene Städte sind beteiligt, in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden. Mit dem Vorhaben sollen die Perspektiven der Familien der Opfer und der (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht werden: Mit Theateraufführungen, musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Workshops möchte das Projekt die Auseinandersetzung mit dem institutionellen und strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft anregen. Gemeinsam planen diese „ungewollt Vereinten“ für den Herbst 2021 themenbezogene Premieren.
Der kuratorische Fokus für das Kasseler Rahmenprogramm zu „Kein Schlussstrich!“ ist die weibliche Perspektive auf diese Thematik, ausgehend von der Schauspiel-Uraufführung mädchentreu von Mirja Biel, die die Perspektive der Frauenbilder der Neuen Rechten und ihr Wirken auf die künftige Generation ins Visier nimmt.
Die künstlerische Klammer des Projekts bilden zwei multilokale Eigenproduktionen: das musikalisch-performative und partizipatorische Oratorium MANİFEST(O) des Komponisten Marc Sinan und die von Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber kuratierte Ausstellung Offener Prozess des ASA-FF.
Ein politischer Stadtrundgang von Die Kopiloten e.V. begibt sich mit lokalen Akteur:innen auf Spurensuche.
Alle weiteren Informationen zum überregionalen Programm unter https://kein-schlussstrich.de/
„Offener Prozess“ – Ausstellung im Opernfoyer
Bis zum 7. November täglich von 16 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
Die Abwesenheit Gottes – Manifest(o)
Installation im Rahmen von Kein Schlussstrich!
In Kooperation mit den Kasseler Musiktagen
Bis Freitag, 2. November, jeweils 15 bis 17 Uhr, Martinskirche, Eintritt frei
Gleißendes Licht – Manifest(o)
Konzert im Rahmen von „Kein Schlussstrich!“
Der türkische Pianist Emre Elivar spielt den mit „Gleißendes Licht“ / „Parlayan Nur“ betitelten Teil des Oratoriums „Manifest(o)“ des Komponisten Marc Sinan.
Dienstag, 2. November, 20 Uhr, Kulturzentrum Schlachthof
Abschlussveranstaltung – Kein Schlussstrich unter was?!
Politischer Stadtrundgang und Workshop
In Kooperation mit lokalen Akteur:innen wollen Die Kopiloten e. V. sich in der Stadt auf Spurensuche begeben: Was ist eigentlich dieser NSU? Und was hat das mit Kassel und uns zu tun?
Sonntag, 7. November, 11 Uhr, Opernfoyer, Eintritt frei
KONZERTE
- Kinderkonzert. Hergehört! Ludwig van Beethoven
für alle ab 8 Jahren
Dirigent: Mario Hartmuth, Moderation und Konzept: Laura Wikert, mit Jonathan Stolze als Ludwig van Beethoven
Ta-ta-ta-taaaaaa! So beginnt eines der berühmtesten Werke von Ludwig van Beethoven – auch bekannt als schwerhöriger Komponist, der oft ziemlich schlecht gelaunt war. Aber was ist dran an den Geschichten?! Dem geht das 1. Kinderkonzert des Staatsorchesters Kassel auf den Grund, genauso wie der Frage, warum Beethovens Musik nach über 200 Jahren immer noch begeistern kann!
Vormittagstermine für Schulklassen: 2., 3. und 8. November, jeweils um 9:15 und 11 Uhr → Schauspielhaus (Gruppenbuchungen über lisa.lkraemer@staatstheater-kassel.de, Tel. 0561 1094-373)
Nachmittagstermin für Familien: Sonntag, 7. November, 15 und 16:45 Uhr, Schauspielhaus
Gastspiel der Kasseler Musiktage 2021 „Spielst du?“
hr-Sinfonieorchester: Werke von Mendelssohn Bartholdy und Sibelius
Mit Chad Hoopes (Violine), hr-Sinfonieorchester, Dirigent: Tarmo Peltokoski
Im Rahmen der Kasseler Musiktage gastiert das hr-Sinfonieorchester im Opernhaus.
Das Orchester, zuletzt 2018 unter der Leitung von François Leleux bei den Kasseler Musiktagen zu hören, wird erstmals vom 21-jährigen Peltokowski geleitet, der trotz seines jungen Alters bereits alle wichtigen finnischen Orchester dirigierte und ebenfalls als Komponist und Konzertpianist tätig ist.
Neben Jean Sibelius‘ erster Sinfonie erklingt das einzige Violinkonzert Felix Mendelssohn Bartholdys – verspielt, formal innovativ und zudem weltweit eins der wichtigsten Werke im Konzertrepertoire der Violine. Der amerikanische Geiger Chad Hoopes, der seit seinem Sieg beim Yehudi-Menuhin-Wettbewerb internationale Anerkennung erhält, wählte dieses virtuose Werk sogar für seine Debüt-CD.
Samstag, 6. November, 19 Uhr, Opernhaus, Verkauf über www.kasseler-musiktage.de
- Benefizkonzert des Kuratoriums Aktion für behinderte Menschen Region Kassel e.V. mit dem Heeresmusikkorps Kassel
Musikalische Leitung: Oberstleutnant Tobias Terhardt
Das Heeresmusikkorps Kassel begibt sich erneut auf eine musikalische Reise von der traditionellen Marschmusik über Bearbeitungen klassischer Musikstücke sowie Originalwerke für symphonisches Blasorchester bis hin zu modernen Arrangements der Film- und Unterhaltungsmusik.
Sonntag, 7. November, 18 Uhr, Opernhaus, Eintritt: 8–26 Euro, keine Ermäßigungen
- Sinfoniekonzert / Bußtagskonzert
Robert Schumann: „Manfred“ – Dramatisches Gedicht in drei Abteilungen op. 115
Solist:innen: Margrethe Fredheim (Sopran), Maren Engelhardt (Mezzosopran), Andrés Felipe Agudelo (Tenor), Magnus Piontek (Bass)
Dirigent: Francesco Angelico, Sprecher und Einrichtung: Markus Dietz, Sprecherin: Meret Engelhardt, Staatsorchester Kassel und Opernchor des Staatstheaters Kassel, Einstudierung Opernchor: Marco Zeiser Celesti
1829, als 18-Jähriger schrieb Robert Schumann in sein Tagebuch „Bettlectüre: Manfred v. Byron – schrekliche Nacht.“ Geistergeschichten mit übernatürlichen Elementen waren zur damaligen Zeit sehr populär und das dramatische Gedicht in drei Akten des englischen Dramatikers Lord Byron ließ Schumann nicht los: Knapp 20 Jahre später, 1848, begann er mit der Komposition der Schauspielmusik zu „Manfred“. In einem Brief an Franz Liszt kündigte er sie als „etwas ganz Neues und Unerhörtes“ an. Leider fristet dieses grandiose Werk, abgesehen von der Ouvertüre, bis heute ein absolutes Schattendasein im Konzertrepertoire.
Francesco Angelico und Markus Dietz setzen hiermit ihre künstlerische Zusammenarbeit in Kassel – diesmal jenseits der Opernbühne – fort.
Mittwoch, 17. November, und Donnerstag, 18. November, jeweils 20 Uhr, Martinskirche
Unvergessen!
Konzerte für junge, alte und vergessliche Ohren
Mit: Kammermusikensembles des Staatsorchester Kassel und Mitgliedern der Orchesterakademie, Konzept und Moderation: Laura Wikert
Mit demenzieller Veränderung gerät die Welt ins Wanken – doch ganz oft bleibt gerade Musik vertraut und erreicht verschüttete Gefühle und Erinnerungen. Kammermusikensembles des Staatsorchesters Kassel laden Menschen mit Demenz, ihre Familien und Begleiter:innen zu einem besonderen gemeinsamen Konzertbesuch ein. Jenseits des Alltags eröffnet sich eine Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ein Konzert für alle Sinne!
Sonntag, 14. November, 15 Uhr, Schauspielfoyer
Dauer: ca. 1 Stunde, anschließend Kaffee und Kuchen, Einlass: jeweils 14:30 Uhr
- Kammerkonzert: Jibiri Jazz Quartet
Werke von Claude Bolling u. a.
Mit Diego Aceña Moreno (Flöte), Heiko Pape (Kontrabass), Gabriel Robles (Schlagzeug), Donato Deliano (Klavier)
Aus der kongenialen Zusammenarbeit des Komponisten und Jazz-Musikers Claude Bolling und des Grandseigneurs der Querflöte Jean-Pierre Rampal entstanden zwei außergewöhnliche Suiten für Flöte und Jazz Piano Trio. Auf unverwechselbare Weise verschmilzt Bolling darin zwei Musikwelten zu (s)einem eigenen Kosmos: Als einer der ersten überhaupt widmete er sich dem ‚Crossover‘ von Klassik und Jazz und feierte damit große Erfolge.
Anfang 2019 brachte das Jibiri Jazz Quartet in seinem ersten Kammerkonzert die Suite No. 1 (1975) im Opernfoyer zur Aufführung, nun folgt die zweite aus dem Jahr 1986.
Montag, 22. November, 19:30 Uhr, Opernfoyer
GASTSPIELE UND EXTRAS – Auswahl
Förderverein Kasseler Jazzmusik präsentiert:
Jazz im TiF – Bernhard Wiesinger Quartett feat. Dave Kikoski
Mit: Bernhard Wiesinger (Saxofon), Dave Kikoski (Piano), Milan Nikolic (Bass), Christian Salfellner (Drums)
Der Wiener Saxofonist Bernhard Wiesinger präsentiert im Rahmen einer Tournee sein Debütalbum „Notice that Moment“. Für das New York-Feeling beim Konzert wird der Ausnahmepianist und Grammy-Gewinner Dave Kikoski sorgen. Er spielte u. a. mit Jazzgrößen wie Michael Brecker, John Scofield, Mike Stern und Roy Haynes.
Montag, 8. November, 20:15 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum (Eintritt: 20 Euro / Mitgl.: 16 Euro / Last Minute, Stud., Schüler: 10 Euro)
„Gesichter der Kultur“ im Resonanzboden: Intendant Florian Lutz
Eine Kooperation des KulturNetz Kassel und der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel
Moderation: Barbara Ettinger-Brinkmann, Wilfried Sommer
In einer Kooperationsveranstaltung von KulturNetz Kassel und der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel wird der neue Intendant Florian Lutz dem Publikum vorgestellt. Die Moderator:innen beider Kulturfördervereine werden Florian Lutz in einer Gesprächsrunde zu seiner bisherigen künstlerischen Laufbahn, den ersten Premieren und weiteren Plänen seiner Intendanz in Kassel befragen.
Dienstag, 9. November, 19:30 Uhr, Opernfoyer
Literarischer Herbst, veranstaltet vom Literaturhaus Nordhessen
„Die Städte“ – Lesung und Gespräch mit Andreas Maier
Andreas Maier zeichnet in seinem Roman „Die Städte“ das Bild der vergangenen Jahrzehnte anhand der Urlaubsrouten einer mobilitätsbesessenen Gesellschaft
Donnerstag 11. November, 19:30 Uhr, Opernfoyer, Eintritt: 15 Euro
Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?
Jüdische Lebenswege auf deutschen Bühnen
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: Ein bundesweiter Volksbühnen-Abend mit Musik und Texten jüdischer Autor:innen
Mit Gesine Cukrowski, Christian Brückner, Jewish Chamber Orchestra, München, Leitung: Daniel Grossmann
Exemplarisch wird entlang der Lebenswege von vier Menschen erzählt, die mit ihrer Kunst die deutsche Kulturlandschaft nachhaltig geprägt haben – manchmal gegen den Widerstand aus dem eigenen konservativ-religiösen Elternhaus, zunehmend gegen den Hass und die Ablehnung durch nationalistische Kreise der deutschen Gesellschaft.
Freitag, 12. November, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
American Drama Group
„Le Petit Prince“
Aufführung in französischer Sprache
„Le Petit Prince“ ist die Geschichte eines Mannes, der einen außergewöhnlichen Jungen trifft und durch ihn neu erfährt, was es bedeutet, ein Kind zu sein: Ein Flugzeugpilot muss in der afrikanischen Wüste notlanden. Als er entdeckt, dass er nur für acht Tage Wasser bei sich hat, bekommt er Angst um sein Leben. Während er sich abmüht, seine Maschine selbst wieder in Gang zu setzen, begegnet er einem äußerst ungewöhnlichen Kind.
Mittwoch, 17. November, 19:30 Uhr, Schauspielhaus, Eintritt: 25 Euro / erm. 12 Euro
Literarischer Herbst, veranstaltet vom Literaturhaus Nordhessen
„Adas Raum“– Lesung und Gespräch mit Sharon Dodua Otoo
Sharon Dodua Otoo verwebt in ihrem Aufsehen erregenden Debüt Adas Raum die Lebensgeschichten vieler Frauen zu einer Reise durch die Jahrhunderte und über Kontinente.
Donnerstag, 18. November, 19:30 Uhr, Opernfoyer, Eintritt: 15 Euro
Theaterstübchen geht fremd
Aziza Mustafa-Zadeh
13 Jahre nach der Veröffentlichung ihrer letzten Solo-CD „Contrasts II“ erscheint nun mit Generations ein neues Trio-Album der in Deutschland lebenden aserbaidschanischen Sängerin und Pianistin Aziza Mustafa-Zadeh.
Freitag, 26. November, 19 : 30 Uhr, Schauspielhaus, Eintritt: 30–45 Euro
STAATSTHEATER KASSEL
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Der Magistrat der Stadt Kassel hat entschieden, den Kulturpreis der Stadt Kassel 2021 in Höhe von jeweils 3.000 Euro an „KolorCubes e. V.“ sowie an den „Sandershaus e. V.“ zu verleihen. Der Kulturförderpreis der Stadt Kassel 2021 in Höhe von 1.500 Euro geht an das „Zentrum für Interkulturelle Musik e. V.“. Zudem verleiht die Stadt Kassel einen undotierten Sonderpreis an die „Virtuelle Bühne Kassel e. V.“. |
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Über die Vergabe des Kulturpreises entscheidet der Magistrat der Stadt Kassel auf Vorschlag einer Jury, in der die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Stadtverordnetenfraktionen auf Einladung der Kulturdezernentin zusammenkommen.
Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern
Trägt großflächige Kunstwerke in die Öffentlichkeit: KolorCubes e.V. Das Internationale Graffiti und Kunstvermittlungs-Projekt KolorCubes widmet sich der Planung, Durchführung und Vermittlung großflächiger Wandgestaltungen in Kassel. Im sogenannten Schillerviertel beheimatet, sind dadurch mittlerweile mehr als 30 Fassaden und Wände zur „Public Art Gallery“ herangewachsen – einer großformatigen Freiluft-Galerie im östlichen Stadtgebiet. Der WorkSpace des Vereins in einer ehemaligen Ofenfabrik ist Arbeitsstudio und Kreativzentrum, das auch für künstlerische Projekte anderer Kulturschaffenden sowie für temporäre Ausstellungen zur Verfügung steht. Im Jahr 2018 entstand in Zusammenarbeit mit der Kasseler cdw-Stiftung ein kostenfreier Audio-Guide zur Street Art in Kassel, der auf einem fußläufigen Parcours die großflächigen Wandarbeiten und zahlreiche Graffiti-Künstlerinnen und -künstler vorstellt. Mit „Kultur in Bewegung“ rief KolorCubes in 2020 eine Stadtteile übergreifenden Kultur-Spaziergang ins Leben, bei dem sich rund 25 Kulturinitiativen an verschiedenen Stationen dem Publikum präsentieren konnten. Dieses Konzept wurde auch im Jahr 2021 erfolgreich weitergeführt.
Lebt Soziokultur par excellence: der Sandershaus e.V. Der Sandershaus e.V. hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2016 ein facettenstarkes Profil erarbeitet. Das Sandershaus als Sitz des Vereins ist kultureller Veranstaltungsort mit zwei Bühnen, Café, Bar, Hostel, Workshopräumen und Unterkunft für Geflüchtete in einem Gebäude.
Neben Workshops finden dort regelmäßig Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen von Kasseler Künstlerinnen und Künstlern sowie von gastierenden Ensembles und Bands statt. Das Spektrum der Konzerte umfasst Rock bis Punk, geht über Singer/Songwriter, Jazz und Weltmusik bis hin zu House. Viele der Konzerte werden anstelle eines festen Eintrittspreises auf Basis eines Spendenmodells organisiert: So werden auch Menschen mit geringem Einkommen als Kulturbesucherinnen und Konzertbesucher gleichrangig mit einbezogen.
Vermittelt die Musik der Welt: Zentrum für Interkulturelle Musik Der Verein Zentrum für Interkulturelle Musik wurde 2017 von professionellen Musikerinnen und Musikern in Kassel mit dem Ziel gegründet, Musik aus verschiedenen Kulturen der Welt praxisnah zu vermitteln. Mit mehrtägigen Musikfestivals und zahlreichen Workshops richten sich die Angebote des Vereins an Menschen in ihrer kulturellen Verschiedenheit. Diese Angebote sollen zur musikalischen Horizonterweiterung und zum gegenseitigem Respekt beitragen. Der Anspruch dabei ist, interkulturelle Begegnungen und eine Basis für kulturellen Austausch zu fördern. Die im Zentrum für interkulturelle Musik engagierten Musikerinnen und Musiker eint nicht nur ein jeweils künstlerisch-professioneller Hintergrund, sondern auch eine explizit pädagogische sowie eine interkulturelle Kompetenz, die in die alltägliche Arbeit einfließt.
Bringt seit dem Lockdown Kultur nach Hause: die Virtuelle Bühne Kassel Die im März 2020 gegründete Virtuelle Bühne Kassel reagierte einerseits konkret auf den Lockdown durch die Corona-Pandemie, andererseits auf die grundsätzliche Verschiebung vieler Lebensbereiche ins Virtuelle. Als Veranstaltungsort, kreativer Freiraum, Galerie und Markt bietet die Virtuelle Bühne Kassel einen dynamischen und zeitgemäßen Zuwachs für die Kasseler Kunst- und Kulturszene im Internet. Dabei ist sie offen für alle Genres und vielfältige Formate – die bisherigen Veranstaltungen reichen über Konzerte, Performances, Lesungen, Fotos, Gemälde bis hin zu Memes. Bespielt werden kann und soll die Virtuelle Bühne von Künstlerinnen und Künstler aus dem professionellen und semi-professionellen Bereich. Insbesondere für die Durchführung von Livestreams bietet die Virtuelle Bühne Raum, Technik und Know-How und steht für Kooperationen zur Verfügung.
Preisverleihung im Dezember Die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Kassel 2021 findet am Sonntag, 5. Dezember 2021, um 11.30 Uhr statt. Geplant ist ein hybrides Format: Im Schauspielhaus des Staatstheaters Kassel werden die Preisträgerinnen und Preisträger voraussichtlich mit begrenzter Publikumszahl geehrt, zusätzlich wird die Veranstaltung per Livestream an ein Online-Publikum übertragen.
Hintergrund Seit 1987 vergibt die Stadt Kassel einen Förderpreis für herausragende Kulturprojekte aus allen Sparten. Der „Kulturförderpreis“ wurde 2018 in den Kulturpreis der Stadt Kassel sowie den Kulturförderpreis umgewandelt. Die mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Preise werden jährlich ohne Beschränkung auf eine bestimmte Kunstrichtung an drei Preisträgerinnen bzw. Preisträger verliehen.
Ausgezeichnet wird, wer sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Kassel verdient gemacht oder hervorragende künstlerische Leistungen erbracht hat. Der Preis ist auch Ausdruck des Dankes der Stadt Kassel dafür, dass die Preisträgerinnen und Preisträger dazu beitragen, die Stadt noch lebenswerter zu machen. Honoriert werden neben Vereinen, Künstlergruppen und Kulturinitiativen auch Kunstschaffende aus allen Genres.
Nach mehr als 30 Jahren liest sich die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger wie ein „Who is Who“ der Kasseler Kultur und auch die Preisverleihung selbst, die – mit Ausnahme des Kulturpreises 2020 – seit vielen Jahren im Staatstheater Kassel stattfindet, ist zu einer renommierten Kulturveranstaltung geworden. Das Programm anlässlich der Preisverleihung gestalten die Preisträgerinnen und Preisträger selbst und begeistern dabei das Publikum regelmäßig mit ihren kreativen Beiträgen.
Weitere Informationen: https://kassel.de/buerger/rathaus_und_politik/rund-ums-rathaus/ehrungen-und-preise/preise-der-stadt/kulturpreis-kassel.php documenta-Stadt Kassel |
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Im Beuys-Jubiläumsjahr präsentiert das documenta archiv in den Räumen der Neuen Galerie / MHK eine umfassende Auswahl an Bildern aus dem fotografischen Nachlass Dieter Schwerdtles (1952–2009).
Der Kasseler Fotograf hatte seine langjährige Zusammenarbeit mit Joseph Beuys und die Auseinandersetzung mit seinem Werk 1977 während der documenta 6 begonnen. Über neun Jahre, bis zu Beuysʼ Tod 1986, wurde er zum Dokumentar der Kasseler Auftritte des Künstlers.
Besonders die Aktion 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung 1982 zur documenta 7 beschäftigte Schwerdtle Zeit seines Lebens. Wiederholt kehrte er an die Orte der Baumpflanzungen zurück, um die Veränderungen in Raum und Zeit einzufangen. Die Studioausstellung versammelt rund sechzig originale Schwarz-Weiß-Abzüge aus der Hand Schwerdtles, ergänzt durch Projektionen einer großen Anzahl von Digitalisaten und Filmausschnitten.
Martin Groh, wissenschaftlicher Mitarbeiter im documenta archiv, erinnert sich an den Moment, als der völlig unbearbeitete Nachlass mit seinen rund 9000 Fotografien im Jahr 2013 ins Archiv kam: „Erfreulicherweise“, so Groh, „konnten wir, großzügig unterstützt von der Kasseler Impulse-Stiftung und dem documenta forum, bald mit der Erschließung des Materials beginnen.“ Dank der Mittel aus der Initiative des Bundes „Neustart Kultur“ wird die wissenschaftliche Bearbeitung im Sommer 2022 abgeschlossen und der Fotobestand online zugänglich sein.
„Es ist ein seltener Glücksfall, Schwerdtle beim Arbeiten über die Schulter schauen zu können“, so Dr. Birgitta Coers, Direktorin des documenta archivs. „Die Auswahl zeigt nicht nur die bekannten Beuys-Ikonen, sondern wirft auch einen Blick in die Dunkelkammer des Fotografen.“
Die Schau in der Neuen Galerie verdankt sich auch der langjährigen Kooperation zwischen documenta archiv und Museumslandschaft Hessen-Kassel, die das Unternehmen in den Räumen der Neuen Galerie mit dem nötigen technischen Know-How tatkräftig mit vorangebracht hat.
Imaging Beuys. Fotografien von Dieter Schwerdtle
15.10.2021 – 7.1.2022
Di–So und feiertags 10–17 Uhr, Fr 10–20 Uhr
Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro,
bis 18 Jahre sowie für Studierende der Universität Kassel freier Eintritt
Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch die geltenden Regeln zu den CoronaSchutzmaßnahmen.
Führungen
+49 561 316 80-123 besucherdienst@museumkassel.de
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© Google Earth
Auf der „Extensivierungsfläche“ Friedrichsplatz vor dem Staatstheater und der documenta Halle soll vom 17. September bis 31. Oktober 2021 im Rahmen des #KS21 – Kultur im Sommer“ eine dreiwöchige Performance des Künstlers Marlon Middeke stattfinden, mit der die Bedeutung des Umweltschutzes im „Lebensraum Stadt“ hervorgehoben werden soll.
Das Umwelt- und Gartenamt unterhält im gesamten Stadtgebiet Kassel insgesamt etwa 400 Hektar Rasen- und Wiesenflächen mit einem enormen Potenzial für die innerstädtische Flora und Fauna. Im Jahr 2020 wurde damit begonnen, Rasenflächen zu extensivieren. Statt bis zu fünfzehn Mal jährlich werden diese Flächen nur noch ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht. Die hoch wachsenden Wiesenflächen bilden einen wichtigen Lebens- und Nahrungsraum für eine Vielzahl von Kleinstlebewesen und dienen gleichzeitig der Steigerung der Artenvielfalt in der Stadt.
Die neuen Wiesenflächen bestechen nicht nur durch die Vielzahl von Insekten und die Lebendigkeit, die durch sie erfahrbar wird, sondern zeigen durch die Gräser und ihre Blütenstände immer wieder attraktive Bilder. Nebenbei wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, denn dort wo seltener Maschinen eingesetzt werden, finden auch weniger CO2- Emissionen statt. Auf diesem Wege initiiert das Umwelt und Gartenamt die nächstmöglichen Schritte für einen urbanen Naturschutz und um einen wichtigen Lebensraum von Flora und Fauna zu sichern.
Der Künstler Marlon Middeke interessiert sich für den Umgang mit vorgefundenen Situationen und dem Potential, das sich daraus ergeben kann. Er beschäftigt sich mit Umweltfragen, der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, dem Klimawandel und der Rolle des Menschen darin.
In Kooperation mit dem Umwelt- und Gartenamt Kassel, dem Verein Südstadt Galerien und der Hessischen Kulturstiftung möchte er durch geringfügige Eingriffe in Form von Mäharbeiten eine Akzentuierung der Extensivierungsfläche erreichen. Die Formen, die er einbringen möchte, sind wie Hinweise darauf, was der Mensch im Alltagsbewusstsein gern übersieht, die Welt der Insekten, Kleinstlebewesen und Pflanzen, die Frage nach der eigenen Rolle innerhalb dieses Systems.
Dadurch soll der Öffentlichkeit ein achtsamer Umgang mit unserer Umwelt, eine nachhaltige Ressourcennutzung und die Relevanz zirkulärer Systeme verdeutlicht werden. So steht am Ende der Performance das komplette Mähen der Wiese durch Menschenhand, Roboter oder das Verfüttern an Schafe. Alles soll fotografisch mit einer Drohne aus der Vogelperspektive dokumentiert werden.
documenta-Stadt Kassel
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Die siebenteilige Gesprächsreihe lumbung calling bildet den Auftakt zum Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt Meydan. Jede Ausgabe der Reihe widmet sich einem der lumbung-Werte: Lokale Verankerung, Humor, Unabhängigkeit, Großzügigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen Perspektiven. In Gesprächen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gäste geht lumbung calling den zahlreichen Bedeutungen von lumbung über verschiedenartige Disziplinen, Standpunkte und Kontexte hinweg in einem künstlerischen Rahmen nach. Eingeladen werden Akademiker*innen, Aktivist*innen, unabhängige Forscher*innen, Biobäuer*innen sowie Organisator*innen von Festivals – allesamt Akteur*innen, die sich großen Herausforderungen stellten und durch ihr Handeln bedeutsame Veränderungen anstießen.

Christopher Cozier, All around us – elsewheres are beginnings and endings, Videostill, 2019, Courtesy Christopher Cozier
Sechste Ausgabe von lumbung calling: Genügsamkeit
Die sechste Ausgabe von lumbung calling am 4. September 2021 widmet sich dem lumbung-Wert Genügsamkeit. Menschliches Streben hat zu Entdeckungen auf allen nur erdenklichen Feldern geführt – es brachte die Menschheit sogar zu anderen Planeten. Dagegen scheint der Wert der Genügsamkeit heute völlig aus der Mode gekommen zu sein, gelten Sparsamkeit und Bescheidenheit doch als Zeichen des Mangels. Die Säulen des Herakles wurden längst durchfahren – der Warnung Non plus ultra („Nicht mehr weiter“) zum Trotz, die Seeleute vor der Weiterfahrt warnte. Die sechste Ausgabe von lumbung calling untersucht die Grenzen von Genügsamkeit: Wann ist etwas genug? Wie können diese Grenzen verschoben werden, wer oder was definiert sie?
Paula Fleisner, Professorin für Ästhetik an der Universidad de Buenos Aires, spricht über Genügsamkeit innerhalb eines größeren, von unterschiedlichen Spezies geteilten Ökosystems. Der Künstler Christopher Cozier denkt über das Verhältnis von Genügsamkeit und Selbstbestimmung nach, und erkennt in der Praxis des gayap und anderen karibischen Traditionen gemeinsamer Arbeit Wege, herrschende Vorstellungen von Knappheit und Überfluss zu überdenken.
lumbung calling findet jeden ersten Samstag im Monat statt. Von April bis Oktober führen die Künstlerin Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan, Mitglied von ruangrupa, durch die siebenteilige Gesprächsreihe und begrüßen unterschiedliche Gäste. Die vergangenen Ausgaben widmeten sich den lumbung-Werten Lokale Verankerung, Humor, Unabhängigkeit, Großzügigkeit und Transparenz.
lumbung calling wird digital über die sozialen Kanäle YouTube und Facebook der documenta fifteen präsentiert. Die Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt und werden in Gebärdensprache (International Sign) übersetzt. Aufzeichnungen einzelner Veranstaltungen werden anschließend auf der Website der documenta fifteen und YouTube verfügbar sein sowie um deutsche und englische Untertitel ergänzt.
Gäste und Hosts
Paula Fleisner promovierte in Philosophie an der Universidad de Buenos Aires, an derer philosophischer Fakultät sie nun Ästhetik lehrt. Ihr Forschungsinteresse gilt der theoretischen Eingrenzung einer post-menschlichen materialistischen Ästhetik. Sie forscht am Nationalen Rat für wissenschaftliche und technologische Forschung (CONICET) Argentiniens und ist Mitglied zahlreicher Forschungsgruppen zu zeitgenössischer Ästhetik und Philosophie. Fleisner ist Autorin des Buchs La vida que viene. Estética y Filosofía Política en el pensamiento de Giorgio Agamben (2015) sowie Mitherausgeberin der Sammelbände Indisciplina. Estética, política y ontología en la revista Documents (2018) und El situacionismo y sus derivas actuales. Acerca de las relaciones entre arte y política en la estética contemporánea (2015). Außerdem schrieb den Roman La chunda, der auf der Vorstellung ihrer verstorbenen Schwester vom Leben als verworrener animistischer Masse basiert. Fleisner ist Mitglied von Colectiva Materia, einer Gruppe von Philosophinnen, die zu post-menschlichem Materialismus forscht. Sie ist außerdem Teil von La Intermundial Holobiente, eines mehr als
menschlichen künstlerischen Quartetts. Christopher Cozier lebt und arbeitet als Künstler in Trinidad. Er ist Ko-Direktor von Alice Yard in Port of Spain. Durch seine Notizbuch-Zeichnungen und von aufgezeichneten Performances ausgehenden Installationen untersucht Cozier, wie historische und aktuelle karibische Erfahrungen ein neues Verständnis der heutigen Welt eröffnen können. Zuletzt stellte er bei der 11. Liverpool-Biennale (2021), der 14. Sharjah-Biennale (2019), und The Sea is History im Historisk museum Oslo (2019) aus und gestaltete das Begleitprogramm der 10. Berlin Biennale (2018) mit. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem Relational Undercurrents, Museum of Latin American Art, Long Beach (2017), Entanglements, MSU Broad, Michigan (2015), Afro Modern: Journeys through the Black Atlantic, Tate Liverpool (2010), Infinite Island, Brooklyn Museum (2007) sowie auf der 5. und 7. Havanna-Biennale (1994, 2000). 2013 erhielt er den Prince Claus Award, sowie 2004 einen Pollock-Krasner Foundation Grant.
Jumana Emil Abboud ist Künstlerin, deren kreatives Interesse der Oral History sowie persönlichen und kollektiven Geschichten und Mythologien gilt, insbesondere Volkserzählungen und Orte ihrer An- und Abwesenheit. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie Storytelling, performative Elemente und Workshop-Methodologien, um das Verhältnis von Zeit und Ort, dem Menschlichen und Nichtmenschlichen zu untersuchen. Durch ihre Beschäftigung mit Erinnerung, Bindung und Enteignung begegnet Abboud dem Ringen um Kontinuität in politischen, ökologischen und kulturellen Kämpfen. Ihre Arbeiten waren
unter anderem bei The Jerusalem Show (2018), im BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (2016) sowie auf der Sharjah Biennale (2017), der Istanbul Biennale (2015) und der Venedig Biennale (2009) zu sehen. Sie war Resident bei Sakiya – Art/Science/Agriculture, Ramallah, der Delfina Foundation, London, der Arts Initiative Tokyo und im Gästeatelier Krone, Aarau. Derzeit promoviert Jumana Emil Abboud an der Slade School of Fine Art des University College London. Mirwan Andan ist Mitglied von ruangrupa, der Künstlerischen Leitung der documenta fifteen.
Undine Schäfer ist Gebärdensprachdolmetscherin in Göttingen.
Programm
lumbung calling: Genügsamkeit
Samstag, 4. September 2021, 8.30 Uhr (AST), 9.30 Uhr (ART), 14.30 Uhr (MESZ),
19.30 Uhr (WIB)
Mit Paula Fleisner und Christopher Cozier
Moderiert von Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan
In englischer Sprache, übersetzt in Gebärdensprache (International Sign)
Livestream über Facebook (@documentafifteen) und YouTube
(www.youtube.com/documentafifteen)
Weitere Termine
lumbung calling: Regeneration, Samstag, 2. Oktober 2021
Vergangene Ausgaben
lumbung calling: Lokale Verankerung, Samstag, 3. April 2021 https://www.youtube.com/watch?v=XZn_2MErvLM
lumbung calling: Humor, Samstag, 1. Mai 2021 https://www.youtube.com/watch?v=1sM1e77c1ns
lumbung calling: Unabhängigkeit, Samstag, 5. Juni 2021 https://www.youtube.com/watch?v=xVoWwy5vdUM
lumbung calling: Großzügigkeit, Samstag, 3. Juli 2021 https://www.youtube.com/watch?v=vfNPANQezI8
lumbung calling: Transparenz, Samstag, 7. August 2021 https://www.youtube.com/watch?v=Nb41QPZshuk
documenta fifteen
T +49 561 70727-4025 presse@documenta.de www.documenta-fifteen.de Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien. Das lumbung-Netzwerk wird unterstützt vom Goethe-Institut.
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Windkunstfestival „bewegter wind“ vom 15. – 29.8.2021 in Hofgeismar und Liebenau:
+++ Für Beschilderung und nahe Parkmöglichkeiten ist gesorgt. +++ Bitte aktuelle Corona-Infos auf der Website www.bewegter-wind.de beachten!
Das 10. internationale Windkunstfestival „bewegter wind“ in Hofgeismar und Liebenau lockt die Besucherinnen und Besucher aus nah und fern. Am 15.8.2021 war die Eröffnung und die 45 Exponate zum Thema „change?!“ zeigen in großer Vielfalt Aspekte der Veränderung und des Wandels in beeindruckenden Landschaftssituationen zwischen Weitsicht und Idylle.
Die Ausstellungsorte am Kramberg bei Hofgeismar und an der Diemelbrücke bei Liebenau-Ostheim sind gut beschildert und Tag und Nacht geöffnet. Weitblicke und Flußplätschern begleiten die Entdeckungsreise zur Kunst.
Die Videobeiträge des Festivals werden in der Stadtbücherei Hofgeismar, Marktstr. 18 montags, dienstags, donnerstags von 14-18.30 Uhr und mittwochs von 11-18.30 Uhr und freitags von 11-16 Uhr im Märchenturm gezeigt. Marlene Creates aus Kanada befragt mit „Four seasons of the Wind“ die Wetterphänomene, während Kuesti Fraun aus Düsseldorf eine sich bewegende Grenze beobachtet. Ria Gerth schneidet eine Mühlkehrsituation mit Meeresbildern zusammen. Poetischer geht bei Jean-Michel Rolland aus Frankreich und Thomas Valianatos aus Griechenland mit „Landing in a Paintscape“ zu. Erik Weiser zeigt sehr humorvolle Windbeobachtungen.
Regina Carmona aus Brasilien wäre eigentlich mit einer Installation „Refuge, The Placeless Place“ vertreten gewesen. Sie konnte wegen der Pandemie nicht anreisen und schickte stattdessen ein Video ihrer Arbeit. Beate Gördes aus Köln philosophiert in feinen Sequenzen über den sich drehenden Globus. Jürgen Hille beobachtet filmisch einen Gingko. Vielfältige Ansätze, die entweder in der Stadtbücherei oder online auf der Internetseite www.bewegter-wind.de unter den Künstlernamen angesehen werden können.
Eva Ducret aus Frankreich präsentiert ersatzweise Drucke ihre Installation „Das gekrönte Haupt“ in der Stadtbücherei.
Am traditionellen Performancetag am Sonntag, den 22.8.2021 waren mehrere Performances geplant, die fast alle nicht gezeigt werden können. Ton Oostveen aus Belgien hat seine Drachenflugperformance mit fünf Drachen so angepaßt, daß sie trotz der Coronaauflagen vorgeführt werden kann. „Climate change- Energy transition“ ist sein Thema. Die Vorführung wird zwischen14 und 16 Uhr am Sonntag am Kramberg bei Hofgeismar zu sehen sein.
Am Samstag, den 21.8.21 und am Samstag, den 28.8.21 bietet Kuratorin Reta Reinl Führungen an beiden Ausstellungsorten an. Teilnehmer an den 3,5-4 stündigen Führungen sollten sich vorher unter mail@bewegter-wind.de anmelden. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr an der Diemelbrücke und um 15.30 Uhr am Parkplatz am Kramberg.
Wer gerne von Kunstort zu Kunstort wandern möchte kann sich auf der Internetseite unter Ausstellungsorte eine Wanderkarte mit Tourenvorschlägen herunterladen. In Zusammenarbeit mit Dalang-wandern.de wird eine Windkunst-Route beschrieben, auf der man entlang des Schmetterlingspfades beide Ausstellungsorte erreicht. Da gibt es Varianten von 6km oder längere Routen.
Weitere Informationen zu den Künstler*innen und den Ausstellungsorten sind online zu finden.
Ein Flyer mit Angaben zu allen Künstlern kann heruntergeladen werden.
Mehr Informationen unter: www.bewegter-wind.de
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47 Kulturinstitutionen in Kassel öffnen vom 2. bis 5. September zur diesjährigen KW35 – Kasseler Woche der Museen. Mit einem gemeinsamen Ticket laden die Einrichtungen dazu ein, ihre Ausstellungen und Sammlungen unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln zu besuchen. |
![]() KW 35, Kasseler Woche der Museen, (v.l.n.r.) Dr. Dirk Pörschmann (Direktor des Museums für Sepulkralkultur), Dr. Susanne Völker (Kulturdezernentin der Stadt Kassel), Moritz Wesseler (Direktor des Fridericianums), Carola Metz (Leiterin des Kulturamtes), Prof. Dr. Martin Eberle (Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel) Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker hat gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur sowie Moritz Wesseler, Direktor des Fridericianums das Programm der KW35 vorgestellt. Mit der Kasseler Woche der Museen wird damit das pandemiegerechte Format des Vorjahres weitergeführt.
Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker betonte die Bedeutung der KW35 als Plattform für die Kasseler Kultur: „Es ist ein großer Gewinn für unsere Stadt, die Kulturinstitutionen und ihr Publikum, dass wir auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie mit Engagement, Umsicht und Kreativität aller Beteiligter gemeinsam Möglichkeiten finden konnten, um Museums- und Ausstellungs-Kultur in ihrer besonderen Vielfalt erlebbar zu machen. Das macht die KW35 – Kasseler Woche der Museen erneut zu einem besonderen Format der Zusammenarbeit und Wertschätzung. Ich danke allen Beteiligten sowie den Unterstützerinnen und Unterstützern der KW35 herzlich für ihr großes Engagement, das Kultur nicht nur fördert, sondern auch den Zusammenhalt zwischen Kulturakteurinnen und Kulturakteuren sowie ihrem Publikum hier in Kassel stärkt.“
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kasseler Woche der Museen als Alternativformat zur traditionsreichen Kasseler Museumsnacht unter dem Titel „KW36“ Kulturerlebnisse in einem gleichfalls attraktiven und sicheren Rahmen ermöglicht. Die KW35 bietet den Kulturorten, Museen und Ausstellungshäusern nun erneut eine wichtige Plattform und präsentiert die Vielseitigkeit, die Kassels Kultur zu bieten hat – von Kunst über Stadtgeschichte und Naturkunde, bis hin zu Technik oder Literatur.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die KW35 bei einer Verlängerung der Öffnungszeiten in die Abendstunden am Freitag und Samstag auf vier Tage komprimiert. Aufgrund des nach wie vor aktuellen Pandemiegeschehens können die für die Museumsnacht charakteristischen Veranstaltungen und gastronomischen Angebote im Rahmenprogramm leider noch nicht angeboten werden. Dafür bieten die beteiligten Museen und Ausstellungsorte erneut besondere Programmangebote.
„Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr unseren Besucherinnen und Besuchern wieder deutlich mehr Programm anbieten können. Neben zahlreichen Führungen, auch auf Französisch, Arabisch und Englisch sowie Vorträgen zu unserer Ausstellung ,Ein Atelier für sich allein‘ gibt es viele Angebote zum Mitmachen, wie einen Surfsimulator oder eine Virtual-Reality-Arena“, erklärte Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK).
Zum diesjährigen Programm des Museums für Sepulkralkultur führte dessen Direktor, Dr. Dirk Pörschmann aus: „In dieser Museumswoche steht bei uns das spielerische Moment im Fokus der kulturellen Bildung. Frei nach Schiller spielt der Mensch nur, ,wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.‘ Ich will noch die Selbstvergessenheit erwähnen, die sich im Spielen ausdrücklich zeigt und so wohltuend wirken kann. Diesem Motto folgend werden wir digitale und analoge Angebote für Jung und Alt präsentieren. Zerstreuung, Unterhaltung und Bildung gehen hierbei Hand in Hand.“
Moritz Wesseler, Direktor des Fridericianums: „In unserem Haus findet anlässlich der Kasseler Woche der Museen ein vielfältiges Programm zu der Ausstellung von Martine Syms sowie zu der am 5. September endenden Retrospektive von Vincent Fecteau statt. Wir freuen uns sehr, dass mit der KW35 in diesem Jahr wieder ein besonderes Kulturerlebnis in Kassel möglich ist. Auch die documenta fifteen und das documenta archiv sind mit spannenden Angeboten im ruruHaus vertreten.“
Bekannte und neue Standorte
Unter den 47 teilnehmenden Institutionen sind bekannte Museen und Häuser, aber auch viele kleine Kulturorte beteiligen sich. Es ist ein Beleg für die Kraft der Freien Szenen in Kassel, dass auch in dieser herausfordernden Zeit neue Orte für Kultur entstehen, die sich an diesem stadtweiten Format präsentieren. Mit Autohaus Autohaus und der Galeria Kollektiva beispielsweise sind zwei neue Initiativen zum ersten Mal mit dabei. Ebenso öffnet das Hallenbad Ost seine Räumlichkeiten zur KW35 erstmals nach der Renovierung mit einer Ausstellung, so dass in diesem Jahr ein neuer Kulturort im Kasseler Osten hinzukommt.
Außerdem ist das story*tales Geschichtenfestival von Buchkinder Kassel e.V. sowie das Freiluft-Experiment von Raamwerk in der Unteren Königsstraße Teil der Kasseler Woche der Museen. Die gemeinsamen Öffnungszeiten aller Häuser sind donnerstags von 15 bis 20 Uhr, freitags und samstags von 15 bis 22 Uhr sowie sonntags von 11 bis 15 Uhr. Der Besuch der großen Häuser und Kultureinrichtungen ist zudem zu den üblichen Öffnungszeiten möglich.
Alle Standorte inklusive Lageplan finden sich in der Broschüre der KW35. Alle Veranstaltungen sind auf der Homepage www.kw35.de zu finden und werden regelmäßig aktualisiert.
documenta ist präsent
Traditionell stellt sich die künstlerische Leitung der documenta ein Jahr vor dem Beginn der Kunstausstellung bei der Museumsnacht vor. Auch das Künstler-Kollektiv und aktuelle künstlerische Leitungsteam der documenta fifteen, ruangrupa, lädt zur KW35 ins ruruHaus und zum Kennenlernen ihrer Arbeit ein. Zahlreiche Kasseler Initiativen, Kollektive und Personen werden die Räume gemeinsam mit den Kuratorinnen und Kuratoren der documenta fifteen gestalten und durch ein abwechslungsreiches Programm mit den Besucherinnen und Besuchern in den Austausch treten.
Museumsspiel für Kinder und Familien
In diesem Jahr haben sich die Museen für die jüngeren Gäste etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mit dem Spiel „Monument Mal! Eine Reise durch Kassels Museen“ können sich Kinder ein Stück Museum mit nach Hause nehmen und mit ihren Familien oder Freundinnen und Freunden um die Wette raten. Die Themen der Ausstellungen finden sich, unterhaltsam verpackt, in Pantomime-Aufgaben, Zeichen-Aufträgen und Wissensfragen wieder, die liebevoll vom Kasseler Illustrator Florian Biermeier gestaltet wurden. Die Idee des Museumspädagogischen Rates Kassel für ein Museumsspiel wurde vom Kulturamt koordiniert und mit Unterstützung der Spieleentwicklerin Corinna Seeger realisiert.
Das Spiel ist während der KW35 in den beteiligten Museen – Fridericianum, GRIMMWELT Kassel, Hessisches Landesmuseum, Museum für Sepulkralkultur, Naturkundemuseum im Ottoneum, Neue Galerie, Schloss Wilhelmshöhe, Spohr Museum und Stadtmuseum Kassel – kostenfrei erhältlich. Finanziert wurde das Museumsspiel von der Stadt Kassel mit Unterstützung des Nordhessische Verkehrs Verbunds (NVV), der Firma WINGAS sowie der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG).
Ticketkauf online möglich
Das Ticket zur KW35 kann erstmalig online erworben werden. Damit ist nicht nur der Ticketkauf bequem und kontaktlos von Zuhause aus möglich – gleichzeitig ist das Ticket personalisiert, so dass die Registrierung an den einzelnen Museen entfällt. Tickets sind ab Donnerstag, 19. August, über den Online-Shop unter www.ticket.kw35.de sowie in der Caricatura, dem Fridericianum, der GRIMMWELT Kassel, dem Museum für Sepulkralkultur, dem Schloss Wilhelmshöhe, dem Stadtmuseum Kassel, dem Technik-Museum Kassel sowie der Tourist Information Kassel erhältlich.
Das Ticket ist – anders als im vergangenen Jahr – an allen vier Tagen gültig und kostet regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Die Ermäßigung gilt für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende, Studierende, ALG I/II-Empfängerinnen und Empfänger, Rentnerinnen und Rentner, Schwerbehinderte (ab 70 Prozent), Inhaberinnen und Inhaber der Ehrenamtskarte Kassel und der Mittendrin! Teilhabecard Kassel. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind die Tickets zur KW35 auch in diesem Jahr kostenfrei.
Kooperation mit KVG und NVV
Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) und der Nordhessische Verkehrs Verbund (NVV) unterstützen die KW35 auch in diesem Jahr als Partner. Damit gilt das Ticket der KW35 für die Dauer der Veranstaltung auch als Fahrkarte für den Nahverkehr im gesamten NVV-Gebiet. Besucherinnen und Besucher der KW35 fahren mit diesem Kombi-Ticket von 9 Uhr bis zum Betriebsschluss kostenfrei.
Gesundheit steht an erster Stelle
Die Gesundheit und Sicherheit der Gäste sowie der Mitarbeitenden der teilnehmenden Häuser steht beim Kulturerlebnis KW35 an erster Stelle. An allen Orten gelten auch in der Kasseler Woche der Museen die aktuell gültigen Zugangsbeschränkungen und Hygienevorschriften. Zusätzlich bitten die Organisatorinnen und Organisatoren um die Einhaltung der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske). Sollte eine Kontaktnachverfolgung notwendig sein, ist diese durch die elektronischen und personalisierten Tickets gewährleistet.
Dank an Förderer
Kulturdezernentin Völker dankte im Rahmen der Vorstellung der KW35 den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern der Veranstaltungen in den beteiligten Museen und Kultureinrichtungen sowie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie den Förderern der KW35 – Kasseler Woche der Museen, die auch das neue Format tatkräftig unterstützen:
Pressekontakt: |
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Kunstausstellung im Wasserschloss Wülmersen
Malerei, Skulptur, Installation in den Gewölben unter der Herrenhausruine
27. August – 12. September 2021
Monika Bodenmüller
Christine Ermer
Katharina grote Lambers
Von 27. August bis 12. September ist im Wasserschloss Wülmersen in den Gewölberäumen unter der Herrenhausruine die Ausstellung zeitVerbleib zu sehen. Drei Künstlerinnen aus Hofgeismar, Monika Bodenmüller, Christine Ermer und Katharina grote Lambers stellen dort Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Installation aus. Fasziniert von den steinernen, miteinander verbundenen Gewölben, die unter der Herrenhausruine eine ganz eigene räumliche Situation bilden, treten die Künstlerinnen mit ihren Arbeiten in einen Dialog mit diesem besonderen und für einen Ausstellungsraum ungewöhnlichen Ort. Mit ihren Werken reagieren die Künstlerinnen auf die aus vergangener Zeit verbliebenen Räume und besiedeln diese temporär mit ihren zeitgenössischen Arbeiten. Reihung und Teilung, Wiederholung und Variation, Einzelnes und Ganzes, Innen und Außen sind dabei Themen, die sowohl den Räumen als auch den Werken innewohnen.
Katharina grote Lambers verbindet das malerische Element der Farbe mit Naturmaterialien und formt diese zu Objekten. In ihren expressiven Bildkompositionen aus Mustern und Geweben werden in sich verschlungene oder überlagerte Formen durch Linien verbunden, geteilt und abgegrenzt. Christine Ermers Formsprache drückt sich häufig in Ortsbezogenheit aus. Hier agiert sie mit den Materialien Holz, Glas und Film. Wobei der Film Bezug nimmt auf den Begriff des hiesigen ‚Wasserschlosses‘. Die Auseinandersetzung um existenzielle Bedingtheiten ist Ausdruck ihrer bildnerischen Kontinuität. Monika Bodenmüllers Arbeiten aus Keramik, Textil und Gips sind vorwiegend mehrteilige Werke, die mit abstrakten Formen den Raum bespielen. Die einfachen, klaren Formen wirken im Zusammenspiel mit den steinernen, erdigen Gewölberäumen wie eingelagert oder aufbewahrt – zurückgelassen, vergessen, übrig geblieben – vielleicht auch Schutz suchend.
Die Ausstellung ist vom 27.08. bis 12.09. mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zum Abschluss der Ausstellung spielt am 12. September von 16 bis 17 Uhr die Band Blues Juice im alten Herrenhaus über den Gewölben. Es gelten die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Hygienebestimmungen. Info: www.wasserschloss-wuelmersen.de
LANDKREIS KASSEL
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Freitag 20.8.2021, 18 Uhr
180-Minuen-Rave mit E-Oma & Der Spies
E-Oma ist Initiator und Betreiber der Batterie und des Club Unten sowie Multiinstrumentalist und Produzent.
Seit einigen Jahren spielt er elektronische Live Sets als DJ unter dem Pseudonym und karriereresistenten Namen „E-OMA“.
Der Spies begann 2015 seine musikalische Laufbahn als Booker und Resident im Club ARM in Kassel.
Bei der bekannten Veranstaltungsreihe „Sweatshop“ brachte er die ersten Menschen ordentlich zum Schwitzen.
Samstag 21.8.2021, 18 Uhr
Casio Rakete
Avantgarde Schlager Baujahr 1982 – das ist Casio Rakete.
Er singt Schlagermelodien zur Begleitautomatik seines Mini-Keyboards, dazu trägt er einen Anzug und fertig ist der Beweis, dass große Gesten und kleine Keyboards kein Gegensatz sein müssen.
Samstag 21.8.2021, 20 Uhr
Conny Frischauf
Die Wiener Musikerin und Künstlerin Conny Frischauf verbindet in ihren Stücken Elemente aus Electronica und Synth Pop zu einer Musik, die Traditionen zwar spielerisch aufnimmt, diese jedoch gänzlich neu verhandelt und in einen gegenwärtigen, frischen Klang überführt. Ihr gelingt es, experimentelle Soundstrukturen in den Mikrokosmos eines Pop-Songs zu einzubetten, klangliche Tiefe und Pop-Appeal zu verbinden.
Die TubeStage ist eine Bühne für Liveperformances des KulturBahnhof Kassel. Das Ganze findet live und draußen bei freiem Eintritt statt. Die TubeStage steht vor dem Südflügel des KulturBahnnhof Kassel. Die Veranstaltungen finden im Rahmen von #KS21 – Kultur im Sommer 2021 der Stadt Kassel statt und werden im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert.
#Kultursommer2021 #NeustartKultur #KS21
Bei den TUBESTAGE-Veranstaltungen gilt die Getestet-Geimpft-Genesen-Regelung (GGG):
Getestet (mit Vorlage eines negativen Corona-Tests), Geimpft (mit Nachweis) oder Genesen (mit PCR-Tests).
Namentliche Erfassung der Gäste über einen QR Code mit der Luca App.
Wir bitten die Abstandsregeln einhalten und empfehlen das Tragen einer Maske.
(Näheres ist im Hygienekonzept nachzulesen: www.kulturbahnhof-kassel.de/wp-content/uploads/2021/08/kulturbahnhof-hygienekonzept_2021.pdf)
KulturBahnhof e.V.
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Oscar®-Preisträger und Kasseler Trickfilm-Künstler Thomas Stellmach präsentiert im Rahmen einer Premieren-Feier seinen neuen Zeichentrick-Kurzfilm
THE SAUSAGE RUN
am Samstag, den 18. September 2021, 14 Uhr, im Gloria-Kino in Kassel.
Der bereits von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnete Film soll mit einem bunten Programm gefeiert werden.
Gezeigt werden Filmbeispiele, welche die Inspiration für THE SAUSAGE RUN lieferten. Mitglieder des Produktionsteams aus Belgien und Deutschland werden anreisen und mit Thomas Stellmach Einblicke in den Herstellungsprozess geben. Die Veranstaltung wird mit Livemusik von und mit dem Komponisten der Filmmusik Beo Brockhausen aus Göttingen abgerundet.
Eintrittskarten sind ab 20,- € nur online über www.TheSausageRun.com erhältlich und sind nicht im Kino zu bekommen. Corona-bedingt ist das Kartenkontingent evtl. auf 100 Personen begrenzt.
THE SAUSAGE RUN erzählt eine Variation des Grimm-Märchens Rotkäppchen.
Rotkäppchens Familie wird dargestellt als Schafe (Rotkäppchen, Mutter und Großvater). Die Mutter sorgt sich um den Großvater, der im Wald lebt. Sie schickt Rotkäppchen mit einem warmen Pullover zu ihm. Der Wolf ist ein Metzger in Menschengestalt. Er hat ein gravierendes Vorratsproblem, Kühlraum und Verkaufstheken sind leer. Er folgt dem Lamm, sein Messer wetzend. Der Jäger und seine Frau sind Hunde. Sie streiten sich um die Wurst, bis plötzlich die Schafsmutter am Telefon um Hilfe ruft.
Der Film wurde unter anderem von HessenFilm, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), von der Deutschen Filmförderungsanstalt (FFA), vom belgischen ‚The Flanders Audiovisual Fund‘ (VAF) sowie über Crowdfunding und mit Hilfe privater Kredite finanziert.
Wie bei seinem letzten mit 43 Preisen ausgezeichneten Experimentalfilm VIRTUOS VIRTUELL begibt sich der Filmkünstler bei seinem neuen Film mit der gewählten Bildsprache in filmisches Neuland. Die Handlung findet in historischen Bildbetrachtungsgeräten statt, eine Erfindung aus der Zeit der Brüder Grimm und ein Vorläufer der Filmtechnik. Mit Zoetropen (in Deutsch: Wundertrommeln) ist es möglich, gezeichnete Bilder in Bewegung zu betrachten.
Thomas Stellmach erforscht mit THE SAUSAGE RUN, ob sich mit diesen primitiven optischen Geräten eine Geschichte erzählen lässt.
Eckdaten zur Veranstaltung:
Datum: Sa. 18. September 2021
Dauer: 1:30 Std.
Uhrzeit: 14 Uhr
Ort der Veranstaltung:
Gloria Kino
Friedrich-Ebert-Straße 3
34117 Kassel
Corona-Regelung im Kino: http://www.filmladen.de/index.php?id=12
Tickets nur online erhältlich über www.TheSausageRun.com
Eintrittspreis: 20,- €. Tickets sind nicht im Kino erhältlich!
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„Das Guteste aus 20 Jahren“

©https://www.robertmaschke.de/
Kinder wie die Zeit vergeht. Bodo Bach steht jetzt schon seit 20 Jahren auf der Bühne. Selber schuld – er hätte sich ja auch mal setzen können. Seit zwei Jahrzehnten ist Bodo Bach auf Welttournee durch Deutschland, und das Showgeschäft fordert mit den Jahren seinen Tribut. Jeden Abend das Hotelzimmer zertrümmern, das geht allmählich auf den Rücken.
Da kommt man irgendwann ins Grübeln. Wie soll es jetzt weiter gehen mit Hessens beliebtestem Humorbotschafter? Zu jung für den Ruhestand, zu alt für StandUp-Comedy – da bleibt nur eins: Ab sofort macht Bodo RuheStandUp-Comedy.
Bodo Bach nimmt Sie mit auf eine verrückte Vergnügungsreise durch seine acht Bühnenprogramme und präsentiert das Beste aus 20 Jahren … oder zumindest das bisschen, das er sich davon noch merken konnte.
Freuen Sie sich auf zwei Stunden prall gefüllt mit garagengepflegten Gebraucht-Gags und natürlich den schönsten Bach- und Lachgeschichten seiner Karriere. Bodo ist älter geworden, vernünftiger aber nicht unbedingt. Auch auf seine alten Tage hat er nicht mehr alle Schnabeltassen im Schrank, aber er lernt immer noch gern dazu. Zum Beispiel weiß er jetzt: Ein „Seniorenstift“ ist kein Kugelschreiber für alte Leute.
Irgendwie ist es also auch ein Bildungsprogramm. Bodo mistet sein Oberstübchen aus und stellt dabei fest: Blödsinn wird nicht blöder, sondern sinniger.
Einen ganzen Abend lang hebt Bodo einen Sprachschatz nach dem anderen und erzählt noch einmal „Das Guteste aus 20 Jahren“.
Also Deutschland: Bodo Bach geht nochmal auf Tournee, oder, wer weiß, vielleicht lässt er sich auch tragen … Jedenfalls sucht er dafür noch jede Menge applausbegabte und lachkundige Zuschauer. Möglichst aus der Region. Wegen der Umwelt.
Für diese spezielle Jubiläums-Tournee setzt der Künstler zum ersten Mal auch auf eine sensationell aufwendige Bühnentechnik. Bodo kommt neuerdings nur noch mit Treppenlift auf die Bühne. Auch an atemberaubenden Spezialeffekten wurde diesmal nicht gespart. Am Anfang geht das Bühnenlicht an und am Ende geht es sogar wieder aus. Ja, man kriegt was geboten fürs Geld!
Deshalb besuchen Sie den hessischen Godfather of Babbsack, und lassen Sie sich zwei Stunden lang das Zwerchfell kraulen.
TERMINE: (einfach aufs Banner klicken und Plätze reservieren)
01.08.2021 – im Düsseldorfer Hof
Nordhessenhalle Volkmarsen
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Anlässlich der vierten Auszeichnung in Folge mit dem Spielstätten Förderpreis „Applaus“ der Initiative Musik des Bundes gratulierten Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker und Oberbürgermeister Christian Geselle dem Theaterstübchen und dessen Gründer Markus Knierim herzlich: „Das Theaterstübchen hat sich seit seiner Eröffnung vor 25 Jahren einen festen Platz in der ersten Reihe deutscher und europäischer Clubs für Jazz- und Blues-Musik erarbeitet.“ |
![]() Zudem hat die Jury das Theaterstübchen mit dem Preis für das „Programm des Jahres“ ausgezeichnet und dem Club damit die höchste Ehrung in dieser Kategorie verliehen. Wir gratulieren Markus Knierim und seinem Team herzlich zu dieser besonderen Würdigung und freue mich mit allen Kasseler Musikfans auf die weiteren Entwicklungen, Programme und Konzerte dieses einzigartigen und ausgezeichneten Kasseler Clubs.“ Hintergrund: Der von Markus Knierim 1996 gegründete und bis heute geführte Jazz- und Blues-Club „Theaterstübchen“ in der Jordanstraße ist mit dem Spielstätten Förderpreis der Initiative Musik des Bundes in der Kategorie „Programm“ ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird von einer unabhängigen Jury verliehen. Neben dem Kasseler Club wurden 16 weitere Spielstätten in der Kategorie „Spielstätten“ ausgezeichnet. Das „Programm des Jahres“ wird jeweils an eine Spielstätte verliehen. documenta-Stadt Kassel |
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Caricatura – Galerie für Komische Kunst
Eintritt: 5 Euro / 4 Euro ermäßigt
Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 19 Uhr und So, Feiertage 10 bis 19 Uhr
Ausstellungseröffnung
Am Samstag, dem 26.6.2021 ist Eröffnungstag in der Caricatura Galerie für die neue Ausstellung „Abgefahren! Cartoons zur Mobilität“. Zwischen 12 und 18 Uhr gibt es immer zur vollen Stunde eine Einführung in die Ausstellung. Teilnehmen können jeweils maximal 20 Personen. Der Eintritt ist am Eröffnungstag frei.
Anmeldung zu den Einführungen bis zum Tag der Veranstaltung um 11 Uhr auf der Website www.caricatura.de oder kurzfristig vor Ort.
Outdoor-Signierstunde mit Gerhard Glück
Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung am 26.6.2021 signiert Gerhard Glück um 15.30 Uhr sein neues Buch „ARTverwandt“ sowie den Ausstellungskatalog „Abgefahren!“ vor der Caricatura Galerie.
Von A wie Auto bis Z wie Zeppelin …
Von A wie Auto bis Z wie Zeppelin – dazwischen und inzwischen gibt es viele Möglichkeiten sich fortzubewegen. Und es werden – auch und vor allem angesichts des Klimawandels – immer mehr. Quo vadis, Mobilität? Ist der E-Scooter wirklich die größte Gefahr des 21. Jahrhunderts? Fahren Autos demnächst ohne uns in den Urlaub? Hilft ein „Traumschiff“-Ausstrahlungsverbot den Klimawandel zu stoppen? Wie groß ist der CO2-Abdruck einer Himmelfahrt? Ist die gemeine Parklücke vom Aussterben bedroht? Gilt Atomstrom bei E-Bikes als Doping? Gibt es in Flugzeugen bald eine Nichtschämer-Klasse? Inwieweit hat uns die Corona-Pandemie ausgebremst? Und wo führt das alles überhaupt hin? Diese Ausstellung beantwortet die Fragen, die uns alle bewegen.
Die Crème de la Crème der deutschen Cartoonszene bringt Licht ans Ende des Tunnels der Orientierungslosigkeit. Mit dabei sind BECK, Bettina Bexte, BURKH, Uli Döring, Kai Flemming, Gerhard Glück, Greser & Lenz, Katharina Greve, Hauck & Bauer, Ruth Hebler, Oli Hilbring, Michael Holtschulte, Phil Hubbe, Rudi Hurzlmeier, AD Karnebogen, Petra Kaster, Kittihawk, Mario Lars, Piero Masztalerz, Til Mette, Denis Metz, Mock, NEL, Martin Perscheid, Thomas Plaßmann, Ari Plikat, Rattelschneck, Hannes Richert, Leonard Riegel, Stephan Rürup, Schilling & Blum, Klaus Stuttmann, Peter Thulke, Freimut Woessner, Miriam Wurster.
Das Buch zur Ausstellung
Abgefahren! Cartoons zur Mobilität
Hrsg. Martin Sonntag und Saskia Wagner
Lappan Verlag
128 Seiten
16 Euro
200 mm x 230 mm
ISBN 978-3-8303-3571-9
Regeln zum Besuch der Ausstellung
Es gelten die gewohnten Hygiene- und Abstandsregeln. Das Tragen einer FFP2- oder medizinischen Maske ist erforderlich. Die Anzahl der Besucher, die sich gleichzeitig in der Galerie aufhalten können, ist auf 24 beschränkt.
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Menschen im Laufe der Geschichte hatten schon immer ein Interesse am Glücksspiel. Künstler sind ständig auf der Suche nach Inspirationen für ihre Arbeit und oft sind es die ungewöhnlichsten Themen und die seltsamsten Orte. Das Glücksspiel ist eine dieser Aktivitäten, die es schon seit vielen Jahren gibt und die von vielen Menschen praktiziert wird. Auch heute setzt sich diese Eigenschaft auf Casino Seiten fort. Die Aktivität hat auch viele Künstler inspiriert, entweder einige erstaunliche Werke zu schaffen oder einige der Glücksspiel Elemente in ihre Gemälde einzuführen. Egal, was der Grund für ihr Interesse an diesem Thema ist, kreative Köpfe wie die von Künstlern scheinen von dieser Aktivität im Laufe der Geschichte angezogen zu werden.
Caravaggio – Die Kardasharfen
Wir beginnen die Liste mit einem der von Caravaggio geschaffenen Gemälde. Das Gemälde ist bekannt als „Die Kardasharfen“. Das Gemälde gibt uns einen Einblick in ein Glücksspiel Ereignis der damaligen Zeit. Die Fertigstellung der Cardsharps stellt einen wichtigen Meilenstein in Caravaggios Kunst Karriere dar. Das Gemälde entstand, nachdem er die Werkstatt des Cavaliere Giuseppe Cesari d’Arpino verlassen hatte und gilt als sein erstes eigenständiges Gemälde.

Edvard Munch – At the Roulette Table in Monte Carlo 1863- 1944
Edvard Munch – Am Roulette Tisch
Edvard Munch ist bekannt dafür, dass er der Schöpfer des berühmten Schreis ist, ein Gemälde, das den meisten Menschen auf der ganzen Welt bekannt ist. Während seines Aufenthalts in Niece, das in Südfrankreich liegt, besuchte Edvard Munch regelmäßig das Casino in Monte Carlo. Die Umgebung des Casinos inspirierte ihn zu dem Gemälde Am Roulettetisch, das aus seinen Erinnerungen und den Gefühlen, die er während seines Aufenthalts im Casino hatte, entstanden ist. Während der Entstehung dieses Gemäldes experimentierte Munch mit verschiedenen Stilen, um seinen eigenen zu ergänzen und zu perfektionieren.
Paul Cézanne – Kartenspieler
Der postimpressionistische französische Maler Paul Cézanne, malte seine Serie von Card Players Gemälden, die einander sehr ähnlich sind, aber unterschiedliche Größen haben. Die Gemälde porträtieren Charaktere, die Bauern zu sein scheinen, und ihre täglichen Aktivitäten in der Bar, in diesem Fall ist die Aktivität das Spielen von Kartenspielen. Bevor er die Kartenspieler schuf, fertigte Cézanne viele Skizzen an und malte viele Porträts als eine Form der Übung, um seine Serie zu schaffen.
Cassius Marcellus Coolidge – Poker spielende Hunde
Vermutlich das berühmteste Glücksspiel-Gemälde ist Dogs Playing Poker. Es wurde von Cassius Marcellus Coolidge gemalt. Er schuf 8 Variationen des Gemäldes und auch diese erhielten im Laufe der Zeit viele Reproduktionen. Der Künstler hat sich den Titel „der berühmteste amerikanische Künstler, von dem Sie noch nie gehört haben“ verdient. Die Gemälde selbst werden von vielen als schlechte Kunst oder Kitsch angesehen. Nichtsdestotrotz war die Serie sehr populär und war zu dieser Zeit sehr gefragt.
Shelly Wilkerson – Spielautomatenkönigin
Das wohl am wenigsten bekannte Gemälde unter den genannten wäre Slot Machine Queen. Es könnte in die gleiche Kategorie wie das Gemälde Dogs Playing Cards eingeordnet werden. Das Werk ist in leuchtenden Farben gehalten und stellt eine Frau dar, die an Spielautomaten spielt. Das Gemälde ist nicht sehr bekannt und kann auch als eine Darstellung von schlechter Kunst gesehen werden, eine von vielen Kitsch Formen, die den Kunstbetrieb beherrschen.
Anna Iovenko
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Heute stellte Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker gemeinsam mit Martin Groh (documenta archiv), Dr. Dorothee Gerkens (Museumslandschaft Hessen Kassel/Neue Galerie) sowie Volker Schäfer (Stiftung 7000 Eichen) anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys das Jubiläumsprogramm des BEUYSLABORKASSEL2021 vor. |
![]() Die Stadt Kassel und der Künstler Beuys, der sieben Mal auf der documenta ausstellte, sind bis heute eng miteinander verbunden. Erstmals nahm Joseph Beuys an der documenta 3 im Jahr 1964 teil, bei der Zeichnungen des jungen Künstlers zu sehen waren. Bis zum Ende seines Lebens war Joseph Beuys an jeder weiteren documenta-Ausstellung beteiligt. Seine Arbeiten waren zudem posthum 1987 (d8) und 1992 (d9) ausgestellt. Die „Free International University“ (d6) und das Kunstwerk „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ (d7) wirken bis heute in der Stadt Kassel nach und leben in zahlreichen Institutionen sowie im Stadtbild weiter. Das BEUYSLABORKASSEL2021 beleuchtet diese besondere Beziehung und die Bedeutung von Beuys für aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen mit einer eigens dafür konzipierten Reihe von Ausstellungen, Veranstaltungen, Tagungen, Publikationen, Performances und Aktionen. Susanne Völker betonte anlässlich der Präsentation des Programms: „Joseph Beuys hat die internationale Kunstwelt ebenso wie die Stadt Kassel unmittelbar und nachhaltig geprägt. Sichtbarster Beleg im Kasseler Stadtbild ist seit 1982 das Kunstwerk ‚7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung‘. Sein radikaldemokratischer Kunstbegriff ist bis heute aktuell, sein ökologisches Engagement vielfach fortgesetzt und sein Werk wirft noch immer auch Fragen auf. Das BEUYSLABORKASSEL2021 lädt dazu ein, im Rahmen eines stadtweiten Kulturprogramms diesen wichtigen deutschen Nachkriegskünstler und siebenfachen documenta-Teilnehmer neu zu entdecken. Ein herzlicher Dank gilt den vielen beteiligten Institutionen und Akteurinnen und Akteuren, die auch unter den aktuell erschwerten Rahmenbedingungen das gemeinsame und umfangreiche Projekt realisiert haben.“
Stadtweite Vernetzung für BEUYSLABORKASSEL2021 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Kasseler Institutionen und Beuys-Akteur*innen haben im gegenseitigen Austausch ein Jahr lang das Programm des BEUYSLABORKASSEL2021 vorbereitet. In diesen gemeinsamen Entstehungsprozess waren u.a. die folgenden Projektpartnerinnen und Projektpartner eingebunden: Das documenta archiv, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH, die Museumslandschaft Hessen Kassel, das Kulturdezernat / Kulturamt der Stadt Kassel, die Stiftung 7000 Eichen, die cdw-Stiftung, das documenta forum Kassel e.V., die galeria kollektiva, KolorCubes e.V., das Staatstheater Kassel, das Studio Lev Kassel e.V., das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel sowie die Werkstatt Kassel e.V.. Darüber hinaus wurden internationale Akteurinnen und Akteure und Institutionen wie das Social Sculpture Lab unter der Leitung der langjährig in Oxford lehrenden Beuys-Schülerin Shelley Sacks, sowie die Kunsthistorikerin und Archäologin Dr. Rhea Thönges-Stringaris in die Entwicklung des BEUSYLABORKASSEL2021 eingebunden. Martin Groh, documenta archiv, beschrieb die Entwicklung des BEUYSLABORKASSEL2021 wie folgt: „Bereits Anfang 2020 verständigten sich die Stadt Kassel und das documenta archiv, die geplanten Aktivitäten für das 100. Geburtsjahr von Joseph Beuys in Kassel zu koordinieren. Seitdem haben unter der Moderation des documenta archivs verschiedenste Kasseler Kultureinrichtungen und einzelne Akteure in vielen intensiven, aber stets konstruktiven Treffen ein vielfältiges Programm, das von Ausstellungen, Aktionen, Workshops, Publikationen bis zu Fachsymposien reicht, einander vorgestellt und besprochen und das Zusammenbinden der einzelnen Aktivitäten unter dem gemeinsam erarbeiteten Motto BEUYSLABORKASSEL2021 miteinander gestaltet.“
Homepage und Erscheinungsbild Der Kasseler Grafiker Jonas Buntenbruch gestaltete das Erscheinungsbild des BEUYSLABORKASSEL2021 in enger Anlehnung an typische Gestaltungselemente, die Joseph Beuys verwendete. Sein häufiger Gebrauch von Stempeln war der Ausgangspunkt, um sich über die Symbolik des Hauptstrom-Stempels einer modernen Interpretation der Zeichen anzunähern. Daraus entstand das kreisförmige Logo des BEUYSLABORKASSEL2021, das in den klassischen Stempel-Farben Schwarz, Blau und Rot Verwendung findet. Ergänzt wird das Logo jeweils durch weitere assoziative Symbole in Stempel-Anmutung. Auf der Homepage www.beuyslaborkassel2021.de präsentieren die vier zu Menüpunkten interpretierten Worte BEUYS, LABOR, KASSEL und 2021 die beteiligten Institutionen, Projekte und Veranstaltungen. Der Kalender informiert über die vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen, die anlässlich des Beuys-Jubiläums in Kassel stattfinden. Die Termine werden fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Programmpunkten des BEUYSLABORKASSEL2021:
Projektstart rund um den Geburtstag von Joseph Beuys Seit dem 10. Mai zeigt die galeria kollektiva im Schillerviertel „Joseph Beuys – eine Bearbeitung“ des Berliner Künstlers Rainer Wieczorek. In Anlehnung an Fluxus und Soziale Plastik entsteht eine temporäre prozesshafte Licht-Rauminstallation. Die 141 Stunden lang dauernde Performance kann Tag und Nacht durch die großen Schaufenster betrachtet werden. An der Fassade der Arnold-Bode-Schule entsteht im Mai ein neues und langfristiges Kunstwerk: In Kooperation mit der Streetart-Initiative KolorCubes e.V. wird der Künstler Yongtak Choi ein überlebensgroßes Porträt von Joseph Beuys an der Außenwand realisieren. Schülerinnen und Schüler der Arnold-Bode-Schule begleiten das Projekt im Rahmen unterschiedlicher Aktionen wie beispielsweise der Produktion einer Begleitpublikation.
Mehrere Ausstellungen erinnern an den vielseitigen Künstler Joseph Beuys Die Künstlerin Shelley Sacks, eine Wegbegleiterin von Beuys, führt die Idee der Sozialen Plastik in der Gegenwart fort. Für das documenta archiv, die Museumslandschaft Hessen Kassel/Neue Galerie und die Stadt Kassel entwickelte sie das „Kassel-21 / Social Sculpture Lab“. Es versteht sich als ein globales Labor, das den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit bietet, sich mit Beuys‘ erweitertem Kunstbegriff auseinanderzusetzen und ihn mit neuen, aktuellen Inhalten zu füllen. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der „Survival Room“ in der Neuen Galerie. Er ist ein „alchemistischer Arbeitsraum“,der für Fragen, Austausch und Seminargespräche offensteht und die Grundlagen der Beuys’schen Ideen der Sozialen Plastik reflektiert. Im Dialog zu Joseph Beuys‘ Installation „The Pack (das Rudel)“ wirft er grundlegende Fragen zum Thema Überleben auf. (Survival Room – Kassel-21 / Social Sculpture Lab, 19.06. – 26.09.2021) Dr. Dorothee Gerkens, Leiterin der Neuen Galerie, führte aus: „Die Museumslandschaft Hessen Kassel mit ihrem bekannten Beuys-Raum in der Neuen Galerie ist glücklich, eine interdisziplinäre Tagung auszurichten und den von Shelley Sacks entwickelten ‚Survival Room‘ in der Neuen Galerie als Bestandteil ihres ‚Kassel-21 / Social Sculpture Lab‘ präsentieren zu können. Zusammen mit internationalen Expertinnen und Experten werden wir in der Konferenz ‚Raum und Zeit – Joseph Beuys‘ raumbezogene Arbeiten, ihre Präsentation und Erhaltung‘ das Thema der Alterung der Materialien im Beuys‘schen Werk aufarbeiten – und fragen, was es für den Umgang mit seinen Rauminstallationen heute bedeutet. Außerdem heißen wir – in Kooperation mit dem documenta archiv und der Stadt Kassel – die Künstlerin Shelley Sacks willkommen, die in Workshops und ‚verbindenden Praktiken‘ den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit bietet, sich aktiv mit Beuys‘ erweitertem Kunstbegriff auseinanderzusetzen – und so die Idee der Sozialen Plastik in die Gegenwart holt.“ Im Anschluss an diese Ausstellung ermöglichen das documenta archiv und die Museumslandschaft Hessen Kassel in der Neuen Galerie eine weitere Perspektive auf Joseph Beuys und sein Werk durch einen weiteren Zeitzeugen: Der Kasseler Fotograf Dieter Schwerdtle spezialisierte sich darauf, die Kasseler Kunstszene und die documenta sowie ihr Umfeld umfassend zu dokumentieren. Er fotografierte die documenta-Ausstellungen 5 bis 11 und begegnete auch Joseph Beuys bei seinen Ausstellungen und Aktionen in Kassel mehrfach. Die Neue Galerie zeigt im Rahmen des BEUYSLABORKASSEL2021 ausgesuchte Werke aus dem Nachlass Dieter Schwerdtles. (Imaging Beuys. documenta-Fotografien von Dieter Schwerdtle, 08.10.2021) Am Pferdemarkt, wo Beuys 1982 am 16. März nach der Pflanzung des ersten Baums vor dem Museum Fridericianum weitere sieben Bäume der „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ pflanzte, zeigt das documenta forum eine Ausstellung mit Fotos, Film- und Ton-Dokumenten und weiterem Archivmaterial von Beuys‘ Teilnahmen an den documenta-Ausstellungen 3 bis 7. Der Dokumentarfilm „SYNERGIEN – Rhea Thönges-Stringaris und Joseph Beuys in Kassel“ wurde eigens anlässlich des Jubiläums produziert und wird erstmalig in der Ausstellung zu sehen sein. Die in Kassel lebende Kunsthistorikerin und Archäologin Dr. Rhea Thönges-Stringaris war über viele Jahre Mitstreiterin und Freundin des Künstlers. Im Interview erinnert sich die heute 87-Jährige an ihre Erlebnisse mit Joseph Beuys. (BEUYS100, ehem. Bistro Schäfergasse 2, Eingang Pferdemarkt über Terrasse, 25.06. – 31.07.2021)
Spaziergänge zu – Beuys‘ Werk Das Kunstwerk „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ greift wie kein anderes Kunstwerk weltweit auf unmittelbare Weise radikal und nachhaltig in die visuelle, ökologische und soziale Struktur des urbanen Lebensraums ein. Seit 2002 wird das Werk von der Stiftung „7000 Eichen“ begleitet. Bei Spaziergängen im Sommer und Herbst erfahren Interessierte mehr über das Kunstwerk und seine künstlerischen, sozialen und ökologischen Ideen. Bereits im vergangenen Jahr erschien der Spaziergangsführer „Beuys to go“ der cdw-Stiftung. In sieben Spaziergängen führen Routen durch 15 Kasseler Stadtteile zu den Bäumen des Kunstwerks. Im Jubiläumsjahr wird es zusätzlich Live-Spaziergänge geben, in denen Wissenswertes, Fragen und die Geschichten rund um das Werk und zu einzelnen Bäumen an ihren jeweiligen Verortungen in den Stadtteilen und Diskursen vermittelt werden. Volker Schäfer, Vorsitzender der Stiftung 7000 Eichen sagte zur Bedeutung Beuys‘ für Kassel: „Das BEUYSLABORKASSEL2021 ist ein gutes Zeichen dafür, wie viele Menschen und Kultureinrichtungen in Kassel sich für Joseph Beuys und seine Ideenwelt interessieren. Gerade das Raum-Zeit-Kunstwerk ‚7000 Eichen‘ folgt dem Impuls: ‚Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst erhalten wir eine, die wir nicht wollen.‘ Seine künstlerischen, sozialen und ökologischen Dimensionen weisen weit über den Tag hinaus und regen zur Veränderung an.“ Für die Pflege des Beuys‐Kunstwerkes „7000 Eichen“ trägt das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel Sorge. Die regelmäßige Kontrolle der Bäume gehört ebenso dazu wie das Führen und laufende Aktualisieren des detaillierten Baumkatasters, die jeweiligen Baumpflegemaßnahmen sowie das Erhalten und bei Bedarf Ersetzen von beschädigten Basalt-Stelen. Insbesondere der Klimawandel stellt die Erhaltung des Kunstwerks vor zusätzliche Herausforderungen. In Führungen mit Mitarbeiter*innen des Umwelt- und Gartenamtes stehen die Baumarten und die Pflege und Erhaltung des Kunstwerkes im Mittelpunkt. Einen Spaziergang der besonderen Art bietet das Staatstheater Kassel mit „Aktion Beuys“. In diesem Parcours wechseln sich szenische und performative Darstellungen mit Audiowalks ab und sorgen so für vielschichtige Begegnungen mit den Werken und Spuren Beuys‘. Über verschiedene Stationen von der Karlsaue zum Fridericianum beschäftigen sich die Zuschauerinnen und Zuschauern mit Themen, die für Beuys wesentlich waren – Kunst, Natur, Geld, Politik und Tod.
Wissenschaftliche Betrachtungen Mit der Erhaltung des Beuys’schen Erbes beschäftigt sich ebenfalls die internationale Fachtagung „Raum und Zeit – Joseph Beuys’ raumbezogene Arbeiten, ihre Präsentation und Erhaltung“, die von der Museumslandschaft Hessen Kassel ausgerichtet wird. Im Kontext interdisziplinärer Betrachtungen stehen seine raumbezogenen Arbeiten im Fokus. Mit Blick auf die häufig besondere Materialität und die damit verbundenen Absichten des Künstlers werden die ethischen, konzeptionellen und praktischen Fragen der Erhaltung und der originalen oder werkgerechten Präsentation diskutiert. Hinweis Durch die andauernden, pandemiebedingten Einschränkungen werden geplante Formate und Termine fortlaufend an diese Situation angepasst. Alle aktuellen Informationen finden sich unter: www.beuyslaborkassel2021.de documenta-Stadt Kassel |
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