Projektkonzept „Grundarbeit“ Naturschutz im Lebensraum Stadt – Akzentuierung von Extensivierungsflächen und öffentliche Transparenz

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© Google Earth

Auf der „Extensivierungsfläche“ Friedrichsplatz vor dem Staatstheater und der documenta Halle soll vom 17. September bis 31. Oktober 2021 im Rahmen des #KS21 – Kultur im Sommer“ eine dreiwöchige Performance des Künstlers Marlon Middeke stattfinden, mit der die Bedeutung des Umweltschutzes im „Lebensraum Stadt“ hervorgehoben werden soll.

Das Umwelt- und Gartenamt unterhält im gesamten Stadtgebiet Kassel insgesamt etwa 400 Hektar Rasen- und Wiesenflächen mit einem enormen Potenzial für die innerstädtische Flora und Fauna. Im Jahr 2020 wurde damit begonnen, Rasenflächen zu extensivieren. Statt bis zu fünfzehn Mal jährlich werden diese Flächen nur noch ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht. Die hoch wachsenden Wiesenflächen bilden einen wichtigen Lebens- und Nahrungsraum für eine Vielzahl von Kleinstlebewesen und dienen gleichzeitig der Steigerung der Artenvielfalt in der Stadt.

 

Die neuen Wiesenflächen bestechen nicht nur durch die Vielzahl von Insekten und die Lebendigkeit, die durch sie erfahrbar wird, sondern zeigen durch die Gräser und ihre Blütenstände immer wieder attraktive Bilder. Nebenbei wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, denn dort wo seltener Maschinen eingesetzt werden, finden auch weniger CO2- Emissionen statt. Auf diesem Wege initiiert das Umwelt und Gartenamt die nächstmöglichen Schritte für einen urbanen Naturschutz und um einen wichtigen Lebensraum von Flora und Fauna zu sichern.

 

Der Künstler Marlon Middeke interessiert sich für den Umgang mit vorgefundenen Situationen und dem Potential, das sich daraus ergeben kann. Er beschäftigt sich mit Umweltfragen, der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, dem Klimawandel und der Rolle des Menschen darin.

 

In Kooperation mit dem Umwelt- und Gartenamt Kassel, dem Verein Südstadt Galerien und der Hessischen Kulturstiftung möchte er durch geringfügige Eingriffe in Form von Mäharbeiten eine Akzentuierung der Extensivierungsfläche erreichen. Die Formen, die er einbringen möchte, sind wie Hinweise darauf, was der Mensch im Alltagsbewusstsein gern übersieht, die Welt der Insekten, Kleinstlebewesen und Pflanzen, die Frage nach der eigenen Rolle innerhalb dieses Systems.

 

Dadurch soll der Öffentlichkeit ein achtsamer Umgang mit unserer Umwelt, eine nachhaltige Ressourcennutzung und die Relevanz zirkulärer Systeme verdeutlicht werden. So steht am Ende der Performance das komplette Mähen der Wiese durch Menschenhand, Roboter oder das Verfüttern an Schafe. Alles soll fotografisch mit einer Drohne aus der Vogelperspektive dokumentiert werden.

documenta-Stadt Kassel


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