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Homo Tyrannis, der Gutmensch: wie er entstand, wer er ist und was ihn so (un)angreifbar und daher zum Schreckgespenst erster Klasse macht.
Wer ist eigentlich der Gutmensch? Der Name impliziert ja, dass es auch Schlechtmenschen geben muss. Gibt es auch. Nazis beispielsweise. Oder Stalinisten, Maoisten, Rote Khmer, oder Römer.
Letztere haben Christus umgebracht, Kriege geführt und Sklaven gehalten. Blöd ist, dass das römische Recht Basis unserer westlichen Gesellschaft wurde, was die Sache auch hier wieder zurück zur Frage bringt, was so etwas nur Gutes bringen kann.
Wir lachen (wie bei Brian im Film) aber Gutmenschen erklären uns, warum wir irrtümlich lachen, betroffen sein sollten und wie wir uns verbessern können, um moralisch wertvoll(ere) Menschen zu werden..
Die Bezeichnung Gutmensch ist also eigentlich nicht phenotypisch auf die Person bezogen, sondern auf das, was er erreichen will. Und da er GUTES erreichen und tun will, er also im Licht wandelt, ist sein Tun lobenswert. Grundsätzlich. Immer. Alternativlos neuerdings.
Nur heißt das folgerichtig nicht, dass das dann auch wirklich gut ist. Der Gegenbeweis wird ständig in der Realität erbracht. Die Folgen werden für alle immer sichtbarer. Man muss inzwischen nur seine Strom- und Energiekosten betrachten, um zu wissen, wie es läuft.

Jeder muss mitmachen… oder!
Ich spreche diesen Menschen auch nicht ab, gut sein zu wollen. Es sogar zu sein. Das wäre unfair. Das Problem sitzt wesendlich tiefer und ist nicht mit dem Einwurf, dass die alle blöd sind, erklärbar.
Die sind sogar überdurchschnittlich intelligent, gebildet und oftmals studiert. Daher ist auch das keine sinnhafte Definition. Ein Gutmensch ist ein Mensch der Gutes tun will, dazu aber zu blöd ist und daher alles vergeigt, ist auch nicht zielführend. Das könnten weniger intellektuell Gesegnete dann zu leicht simplifizieren; auf:
Gutmenschen sind Blöde/Doofe/geistig Unterbemittelte/Subintellektuelle, die nur Scheisse bauen!
Selbst mir(!) ist das zu wenig, zu einfach und zu wenig greifbar. Aber keine Angst. Hier strebt keiner einen wissenschaftlichen Anspruch an. Dennoch lohnt es sich zu verstehen, warum sie so sind.
Und dazu habe ich mir lange Gedanken gemacht. Wie Ihr auch. Zu sagen, dass da Leute uns die Farbenlehre erklären wollen, die wir als blind ansehen, reicht da nun auch nicht. Das ist nur eine Metapher für o.g. Zusammenfassung.
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Fangen wir also da an, wo in Deutschland alles begann. Am ersten Tag des Lichts. Stunde Null: 10. Mai 1945. Der Tag, seit dem man im Osten sang: „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“. Bis 1989/90. Seitdem heißt es für alle „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Na ja. Aber lassen wir das… Oder auch nicht, denn EXAKT darum geht es hier. Eigentlich…

Quelle: Archiv Frauenkirche – Zentrum Dresden 1945
Am Tag eins nach der Lichtwerdung, als alle Nazis weck(!) waren, im Krieg geblieben oder schlichtweg unauffindbar waren, musste das so alleingelassene Volk sich eine neue Ordnung geben.
Gesellschaft und Land wieder aufbauen und zusehen, dass man mit seinem nun mit 15 Millionen Ostflüchtlingen überbevölkerten aber recht zerbombten Ländle „seinen Arsch an die Wand bekam“, wie es damals volkstümlich hieß.
Und das meinte damals schon überhaupt eine Wohnung zu bekommen. Wohnung im engeren Sinne von „Dach über dem Kopf“. In zerstörten Großstädten mitunter recht mühselig, zeitaufwendig und mit gewissen Wartezeiten verbunden.
Die Schrebergartenkultur war nicht nur eine nationalsozialistische Idee zur landwirtschaftlichen Autarkie. Nein, nach der Lichtwerdung war das oft auch jahrelange Wohnkultur.
Gern wurden auch in größeren Wohnungen zimmerweise ostdeutsche Familien zwangseinquartiert, da Not auch teilbar war. Also nicht „Refugees are wellcome“ – aber seht zu, wo ihr bleibt… Das wurde behördlich geregelt. Über Jahre hinweg.

Eine Rotkreuz-Schwester betreut die Kinder in einem Flüchtlingslager.
In diesem Zusammenhang hat die Generation, die wir heute als ALT bezeichnen, frühzeitig erste multikulti-Erfahrungen gemacht. Memelländisches Prostestantentum mit ungewöhnlicher Mundart und diffusen Traditionen, Gebräuchen und leider auch Speisen trafen auf kultiviert-katholische bürgerlich-westpfälische Familien.
Jetzt (heute) lachen wir wieder. Damals war das aber so eine Sache, wenn man mit einem/einer anderskonfessionellen Person „angebändelt“ hat. „Bring mir keinen Katholiken/Protestanten ins Haus“ war nicht nur gutgemeinte elterliche Sorge. Es war Anspruch und Befehl! Nur gekrönt durch den Zusatz „Flüchtlingsdreck“. Spätestens da wurde Großdeutschland ganz klein.
Das bekamen die Kinder mit. Blieben auch solange noch treu, loyal und Schnauze haltend, bis sie unter sich und abseits der Eltern waren.

Quelle Wiki: Logo der RAF
An der Uni beispielsweise. 1968. Da redete man dann offen über die heuchlerische, verkommene und völkische Elterngeneration, die so damit beschäftigt war Reibach zu machen und ihre Schuld zu verleugnen, dass es diese neue Generation, mit der „Gnade der späten Geburt“, es schlicht zum Kotzen fand. Mitunter sogar radikal wurde und die Mittel dem moralischen Gesamtziel unterordnete.

RAF-Anschlag auf Herrhausen
Als Freiheitssymbol riss man sich medienwirksam die BHs vom Leib (also damals noch nur die Frauen…), predigte freie Liebe (jeder mit alles und jedem und sonstwas – solange es allen gefällt), gründete Kommunen und war kernig links.
Links nicht von ungefähr. Zunächst war es nur gegen rechts, und damit gegen alles Alte und Morsche wie es Scheidemann schon vom Fenster des Reichstags aus herabrief (1918 – wir erinnern uns?), und das war dann also gut.
Links ist auch christlich, weil es alle gleich darstellt. Wenn auch nicht wirklich macht. Gemeinhin ein Unterschied, an dem gearbeitet werden musste, was das Ziel allen linksumtriebigen Schaffens wurde.
Die christliche Nächstenliebe, anerzogen und gepredigt, traf auf ein politisches Konzept der Umverteilung, dass auch deshalb schon gut sein musste, weil es die gutbürgerliche Eltern ablehnten. Mitunter sogar ein sehr aussagekräftiges Argument.
Wenn wir ehrlich sind, trifft das auch auf uns zu und mit Schrecken sehen wir es auch bei unseren Kindern. Also wieder „im Westen nix Neues“…
Dennoch war es in einer Zeit, als der Ost-West-Konflikt tobte, Statthalterkriege in Vietnam, Kambodscha, Angola und Honduras stattfanden, Kolonien befreit wurden und Diktatoren (alle irgendwie von wem auch immer finanziert) gestürzt wurden, absolut im Trend.
Das wurde gefeiert, solange man rote Fahnen sah, und verflucht wenn andere Farben auftauchten.
Letztlich war es etwas, was vierfach legitimiert erschien:
1.) Das Christentum lehrt Nächstenliebe, Friedfertigkeit und Toleranz. Wie das Gegenteil aussieht, haben wir gesehen.
2.) Marx zeigt eindrucksvoll und richtig auf, was Geld aus Menschen macht und wie Gesellschaften sich in arm und reich aufspalten. Auch das sehen wir.
3.) Unsere Eltern sind ein gutes Beispiel dafür, wie Heuchelei dabei die Sache weltweit verschlimmert hat.
4.) Wir schlagen sie nur mit Friedfertigkeit – Revolution durch Evolution. Wir werden Teil des Systems und verändern es von innen.

Perscheid… Ein Beispiel von gepflegten Systemversagen und heuchlerischen Kontrollversuchen.
Man beließ es natürlich nicht dabei und gründete Parteien. Marxistische oder auch eher mit pragmatischen Hintergrund, wie mit Umweltgedanken – Die Grünen. Hier hatte man ein gemeinhin als unpolitisch angesehenes Feld, das einem unangefochten von den drei Herrschaftsparteien – sogar breit und hämisch grinsend – überlassen wurde. Ja, blöd war man auch damals schon…
Und wenn wir ehrlich sind, war Umwelt damals etwas, was es gab, aber eher Industriestandort als Lebensraum war.
Wer das verstehen will und nicht selbst kennt, sollte sich alte Aufnahmen seiner Stadt ansehen und dann einmal in den Straßenzügen kritisch Bäume zählen. Oder Hecken und Sträucher. Da war nicht viel Ende der 60er…
Das Ruhrgebiet hieß Dunkeldeutschland. Nicht wegen der Nazidichte, sondern weil Kohle- und Stahlindustrie den Himmel tatsächlich ein wenig einräucherten. Und da fast alle mit Kohle und Koks heizten, Bergleute und Witwen bekamen pro Jahr sogar werksseitig Heizmaterial geliefert, rauchten ALLE Kamine.
Der Motorstart eines Benzinautos brachte sofort aromatische Petrodüfte und blaue Nebelschwaden mit sich. Ein Dieselmotor dagegen beeindruckende schwarze Rauchwolken.
Es war also ein weites Handlungsfeld für jede Art guter Ideen, Gedanken und Visionen da. Und das Gute: für fast alles, was die Eltern und der damalige Mainstream toll fanden, fand sich ein ökologisches Beispiel, wie es so mit Sicherheit nicht weitergehen konnte.
Und das traf die Industrie ins Herz. Also die Kapitalisten. Mit ihren Altnazis in den Manageretagen. Und die etablierte Politik, mit ihren völlig ahnungslosen Gestalten im Parlament, die nur rechts und links unterschieden und mit den Öko-Spinnern nichts anzufangen wussten.
Das ging auch gut, bis es den Menschen besser ging. Einkommenserhöhungen so hoch ausfielen, dass finanzielle Spielräume für persönliche Freiheit größer wurden. Überhaupt möglich wurden. Und da wurde der Anspruch derer, doch auch mal bei der Umwelt anzufangen, plötzlich bedeutungsvoller.
Zumal die 68er schnell erkannten, dass ein Zusammenhalt bei diesem Ökothema auch politisch relevante Mehrheiten bringen konnte. Und jeder Prozentpunkt für Grün musste von irgendwoher kommen. Also von den Schergen des Systems…
Der saure Regen wurde das Feindbild. Industrie und Politik reagierten: die Schornsteine wurden höher und das Waldsterben fand dann in Südschweden, Tschechien und Finnland statt. Das fiel dann auch auf.
Die atomare Lösung der Energiefrage mit Wiederaufbereitung und Endlagerstätte als Regelkreis wurde öffentlich zerrissen. Demonstrationen mit hunderttausenden Menschen waren normal. Der Zulauf für diese Sichtweise mehrheitstauglich.
Dann entdeckte man die Abrüstung für sich. Friedfertigkeit ohne Waffen war machbar. Und der US-amerikanischen ungebremsten Aggressionen und das Bestreben der NATO aufzurüsten, wurde als Euroshima bezeichnet.
Plakativ, wenn auch am Thema vorbei, denn für eine Rüstungsspirale und einer Ausweitung von Stellvertreterkriegen bedurfte es schon immer mindestens zweier Parteien.
Dabei fiel die Partei hinter dem Eisernen Vorhang stets und konsequent raus. Man hatte mit der eigenen Zaunseite schon genug zu tun und die andere Seite hinter dem Vorhang hatte auch rote Fahnen. Ergo…
(Kleine Anmerkung: unser heutige Kanzler war damals JuSo und wurde in der DDR als kerniger Sozialist wahrgenommen, der wo es ging vom SED-Regime hofiert und gefördert wurde.)
So wurde das Gute zu wollen letztlich über das Thema „Umwelt und Frieden“ artikuliert. Und das in eine passive Gesellschaft hinein, die vergessen wollte(!) und daher eher unpolitischer war, zudem zunehmend wohlhabender wurde, und damit auch unpolitisch sein zu können glaubte! Denn es ging ja nun aufwärts…
Ein fataler Fehler, den sie an ihre Kinder weitergab. „Halt’s Maul, tu deine Pflicht und meld dich nie freiwillig“, hieß es schon immer beim Militär. Das wurde nun gesellschaftliches Programm für viel zu viele, die viel zu wenigen damit Macht gaben.

succo / Pixabay
Und als dann Mitte der 80er die geburtenstarken Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt trafen, der mit Einführung der IT, dem Zusammenbruch des Ostblocks und Massenarbeitslosigkeit zu kämpfen hatte, wurde die Opportunität immer größer wirklich „die Klappe zu halten“ und konform aufzutreten.
Doch wo waren die Revoluzzer der 70er nun? – Sie waren angekommen. Nicht in der Gesellschaft, aber in den Institutionen. Mit dem Einzug der Grünen in die Parlamente konnten sie Posten besetzten und so ihre Sicht der Dinge personell untermauern. Und die holten Gleichgesinnte nach. In untergeordnete Positionen. Erst wenige. Dann mehr.
Und die 68er saßen auch nicht alle bei den Grünen. Sie waren überall. Je nach Abstufung ihrer politischen Gesinnung und Sicht der Welt.
Aber unter dem Strich waren das Gefühl bei allen da, dass Krieg niemals wieder stattfinden dürfe, das Leben in Deutschland (und der Welt) besser werden müsse, Gleichheit wirklich nötig ist und man für seine Mitmenschen gemeinsam einstehen müsse.
Das veränderte das politische System unseres Landes innerhalb von zwanzig Jahren grundlegend. Es veränderte vor allem ein Spitzenbeamtentum, das zunehmend über Parteibücher besetzt wurde. Patronage ist immernoch ein böses Wort, das auch von allen Parteien einhellig bestritten wird, nur gibt es das.
Jetzt, als Teil des Systems, sogar von den Grünen selbst. Einer Partei, die anfangs darum kämpfen musste überhaupt in Bundestagsausschüssen zu kommen, die sich mit so wahnsinnig und völlig uninteressanten Dingen wie Verteidigung, Innenpolitik oder Wirtschaft befassten. Der Geheimdienstausschuss war eh tabu für diese umgefärbten Roten….
Aber nun, nach vierzig Jahren, ist man dabei. Konnte seine Leute unterbringen, Einfluss mehren und Politik gestalten. Wie alle Parteien. Und in ihnen die, die in individuell gestaffelten thematischen Unterschieden, letztlich aber genauso dachten: Friede um jeden Preis, Gleichheit für alle in Menschlichkeit und Fundamentalisierung der ökologischen Vision als (neuerdings) alternativloses Tun.
Natürlich kann man über diesen Sinnzusammenhang allein schon Bücher füllen. Allein zum Thema Patronage gibt es mehrere Bücher. Auch von ehemaligen Verfassungsrichtern und Bundespräsidenten.
Der geneigte Leser möge sie mal lesen. Ich fand sie interessant und aufschlussreich. Nur überrascht hat es mich nicht.
Ich kannte das spätestens ab 1983. Seit der Nummer mit der Schulkonferenzkandidatur und der Pershing-Frage in Tateinheit. Und da ich ein nachtragender Mensch bin (ja, ich gebe es zu) und ich meine speziellen Freunde im Auge behalte (man macht es richtig oder lässt es!) wundert es nicht, dass die, die das damals schon an der Schule geübt haben, auch so weitergemacht haben.
Sich im Dunstkreis ihrer visionären Seilschaften kooperativ nach oben gezogen haben. Zumindest höher, als sie es ohne und ihrer Minderbegabung geschafft hätten. Das mag überall so sein. Doch im Beamtentum, könnte es da rechtlich schon gewisse Unterschiede zu dem geben, was so manche Kollegen, in der freien Wirtschaft tun oder lassen sollten.
Das hat den Filz in den öffentlichen Verwaltungen nicht unerheblich gefördert und Deutschland eine stetig steigende Korruption beschert.
Letztlich ist der Diensteid von Beamten aber bindend. Und so mancher gewaltbereite Revoluzzer war auf einmal lieb und brav, als es um den verbeamteten Posten ging. Vollversorgt, mit Anspruch der bezahlten Freistellung für Kandidaturen! Der Dienstpostenreservierung, falls man zurückkommt. Auch nach der Legislaturperiode. Der Möglichkeit des Wechselspiels aus politischer und verbeamteten Karriere…
Konnte jemals Gesinnung, Hobby und Beruf so eng und vorteilsbringend verknüpft werden, ohne dass da jemand querschießt?
Wen wundert es, dass in Landtagen und Bundestag so viele Beamten sind. Von Kommunen und Kreisparlamenten reden wir erst besser gar nicht.
Und auch das ist ein Merkmal. Wer Gutes tun will, muss die Zeit und Sicherheit haben Gutes tun zu können. Diesen Regelkreis haben Gutmenschen in aller Regel für sich perfektioniert.

TobiasGolla / Pixabay
Damit wird aber auch klar, dass der Gutmensch nicht mehr an grün, rot oder gelb festzumachen ist. Er über seine Partei zu identifizieren ist. Oder den Beruf.
Der durchschnittliche Gutmensch ist überdurchschnittlich intelligent, gebildet und auch gut ausgebildet. Er ist etabliert, ist „angekommen“ sitzt in aller Regel gut abgesichert (oft gern auch verbeamtet) in gehobenen bis höheren Stellen und trägt sein Schäflein dazu bei, „viel zu harte“ Gesetzte freundlicher zu machen, Werte und Normen „moderater“ auszulegen und dafür zu sorgen, dass alles besser, schöner und annehmbarer wird. – Halt regelloser was dann freier heißt.
Letzteres auch gern durch Forderungsverzicht gegenüber der Leistungserbringung der „weniger Priviligierten“. Neudeutsch heißt das Konzept bedingungsloses Grundeinkommen.
Das dann aber als ideologische Gestaltungsaufgabe.
Die Folgen sehen wir täglich bei der Entwertung von Abschlüssen, Examen und Qualifikationen durch inflationäre Beurteilungen, da es am Ende eh nicht mehr auf Leistung ankommen soll.
Das Gute darf nicht an real existierenden Abhängigkeiten liegen, wie z.B. der Wirtschaftskraft und Steueraufkommen, sondern muss als einzig wichtige Prämisse nur moralisch richtig sein. Dieser Aspekt ersetzt dann so ziemlich alles.
Der Gutmensch definiert Leistung anders. Er ersetzt Leistung durch die generelle Bereitschaft etwas leisten zu wollen und definiert sie als gegeben, wenn ein Bemühen erkennbar ist.
Das Bemühen wird dadurch gefördert, dass erbrachte Leistung/Bemühen nicht normativ bewertet werden, sondern durch die Weckung der inneren Motivation als ausreichend gegeben angesehen werden. Daher auch Sanktionsverzicht bei unwilligen ALG2-Empfängern…
Niemals Zwang. Aber mit positiven Verstärkern arbeitend, wie Belohnungen. Menschen die Einsicht zu vermitteln von sich aus Leistung bringen zu wollen ist Vision, bildungs- und sozialpolitisches Ziel und Anspruch jedes Bemühens.
Es zielt nicht so sehr darauf ab, sie letztlich zur Erbringung von realer Leistung tatsächlich zu erziehen. Wie als Mechatroniker, Dachdecker oder als Buchhalter. Wichtig ist, dass der Mensch sich dabei frei- und „gutfühlt“.
Begründung findet das in der allgemeinen Einstellung, zur persönlichen Entfaltung. Diese Entfaltung ist das treibende Element für Gutmenschen. Sie wollen das, was sie selbst auch tun, für andere. Auch für die, die nicht so ganz dem entsprechen, was sie ausmacht.
Mitunter auch für die, die gar nicht begreifen, worum es geht aber sehr wohl mitbekommen, dass das alles auch noch leichter gehen kann. Man immer mehr zum Nulltarif bekommt. Gerade dann, wenn ihnen nie gezeigt wird, dass das, was sie bekommen, durch andere erwirtschaftet – erarbeitet! – werden musste.

ADN-ZB/Kolbe/Berlin/ 1947: Beseitigung der Kriegsschäden in der Behrenstraße.
Schulpolitisch ist das für die Wirtschaft zunehmend ein rotes Tuch und wird zur Gefährdung des Standortes Deutschland an sich (HIER).
„Made in Germany“ wird nicht zunehmend von Abgasskandalen, maroden Billigkleinteilen in Produkten und schlechten Service bestimmt, sondern auch durch den zunehmenden Wegfall wirklich gut ausgebildeter Facharbeiter.
Ja, es gibt einen Mangel an Facharbeitern. Der nimmt sogar zu. In ländlichen Gebieten sogar existenzgefährdend zu. Und nicht nur an bezahlbaren Facharbeitern (die Kiste machen wir hier aber nicht auf) sondern nach solchen, die den Facharbeiterbrief auch gut schaffen.
Ohne dass getürkt wurde. Wie beispielsweise bei Schulnoten, Schulabschlüssen und dem Erreichen von Klassenzielen (Versetzung).
Natürlich schreien auch die Universitäten nach besser vorbereiteten Studenten. Das Abitur ist wohl schon lange nicht mehr eine wirkliche Qualifikation zum Besuch einer Hochschule. Und diese sind wiederherum mit ihren produzierten Mode-Abschlüssen auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Deutschlands akademische Elite wird wohl bald ohne Elite auskommen müssen. Besonders in den MINT-Fächern, da „irgendwas mit Medien zu studieren“ zwar im Trend liegt nicht aber als eigentlicher Bedarf angesehen wird.
Ein Gutmensch hinterfragt aber niemals das Ergebnis, das wird bestritten, angezweifelt, zerrissen, abgewertet oder gar ignoriert, so es denn nicht passt. Wohl aber die Art und Weise, warum man denn nicht den Menschen anders gefördert hat.
Das Problem und die Ursache des Scheiterns liegen immer bei anderen. Auch Naturgesetze sind hiervon als Verursacher des Scheiterns nicht ausgeklammert.
Die Theorie muss stimmen, weil sie vom menschlich Besten ausging. Von der bestmöglichen Förderung seiner Talente ohne Zwang, Druck oder andere Spielarten, die uns zwar auch nicht gefallen haben, denen wir aber letztlich auch das verdanken, was wir heute sind.
Wer wäre so bekloppt gewesen sich mit fünfzehn freiwillig an Matheaufgaben zu versuchen, wo noch nicht mal Zahlen in der Formel standen? Hätte tumb Vokabeln gepaukt (bei mir: Englisch 4 und Französisch … war schlechter) anstatt etwas „Sinnvolleres“ zu tun?
Was hat es uns gebracht? Nix! – An der Uni habe ich wochenlang richtig lernen müssen. Zufälligerweise Mathe. Und blöderweise war meine Literatur in Englisch. Aber andere Fächer, in denen ich in der Schule echt gut war, danach hat nie wieder jemand gefragt. Aber gute Allgemeinbildung ist ja so toll und wichtig. Bringt beruflich meist nur nichts. Aber indirekt ist all das Gold wert, denn man merkt recht schnell, wenn man es mit Leuten zu tun hat, die wirklich rein gar nichts wissen und erkennt so ihre hohlen Argumente, die auf Sand gebaut sind und nur gut klingen. Interdisziplinäres Wissen zahlt sich immer aus. Irgendwann halt…
Das wissen wir. Sagen es unseren Kindern. „Mathe, Deutsch und Sprachen sind wichtig…“ Die glauben es nur nicht und werden darin durch das System bestärkt. Gute Noten gibt es auch anders. „Siehst du Papa. Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht so schlecht bin.“
Tja. Die Kenntnis von zwei der drei binomischen Formeln muss wohl heute reichen…
Natürlich war der Druck ständig lernen zu müssen größer, als Lehrer noch morgens reinkamen, den Schrank mit den Klassenarbeitsheften aufgemacht hatten und fröhlich verkündeten, dass nun eine Klassenarbeit dran sei.
Sogar damals schon auf drei pro Woche begrenzt. Dafür aber auch Samstags, denn da war auch Schule. Das hatte den Stundenplan etwas entzerrt.
Ich persönlich hatte das bis zur sechsten Klasse. Dann hatten Gutmenschen Ideen. Arbeit nur mit Vorankündigung (und das Wort „Jetzt“, reichte nicht mehr), zwei Arbeiten pro Woche und Samstag nur noch alle vierzehn Tage. Später dann gar nicht mehr, dafür aber jeden Tag mindestens sechs Stunden.
Mir ging es nicht anders. Aber dass ich überhaupt so weit kam, verdanke ich einer Lehrerin, die heute keine zwei Stunden überstehen würde ohne rausgeschmissen zu werden.
Frau Preen als Drache zu bezeichnen, wäre falsch. Drachen wurden A) nicht Rektor und B) sie konnte auch kein Feuer spucken. Und da enden auch schon die Unterschiede.
Wen die in den Klauen hatte, hatte schlechte Karten. Nicht lernen zu wollen war schlicht…dämlich. Das endete in Tränen. Doch sie verstand es das Beste aus einem rauszuholen. Ob man wollte oder nicht. Und wer Begabung zeigte, egal worin, wurde zusätzlich „gefördert“.
Dann reichte es nicht mehr nur gut zu sein. Und das machte sie mit allen.
Und Mama und Papa zählten da nicht. Hilfe war da nicht zu erwarten. Im Gegenteil. Die waren froh ihr nicht über den Weg zu laufen…
Gern gebe ich zu, dass wir uns Gutmenschen gewünscht hätten. Jeden verdammten Tag. Wäre toll gewesen, wenn Frau Preen „keinen Gedächtnisklaps“ mehr hätte verteilen können. Und im Anschleichen dafür war sie gut. Sie schaffte es sogar dann leiser werdend zu sprechen, so dass es nicht auffiel, dass sie im Anflug war…
Ich persönlich habe ihr viel zu verdanken. Weil sie „gut“ anders definierte. „Gut“ war für sie, wenn sie das Beste aus JEDEM rausgeholt hatte, was machbar war. Gegen jeden Widerstand.
„Ich bin Frau Preen. Widerstand ist zwecklos. Ihr werdet schon lernen!“ So gesehen – die Borg hätten von Frau Preen lernen können. Und auch die tollsten Ignoranten von heute hätten(!!!) gelernt…
Damit sind wir beim Thema Werte. Gutmenschen würden jetzt den Namen Preen googeln. Lasst es. Die arme Frau ist tot. Seit mehr als 30 Jahren. Sie war halt schon Lehrerin gewesen, als gerade mal das Licht im Land wieder anging und war auch erzkonservativ.
Man konnte jeden Mist machen, aber nicht lügen. Oder petzen, wie wir es damals nannten. Das wurde dann – unangenehm.
Es gab für Werte und Normen keinen Unterricht. Die wurden nebenbei vermittelt. Eigentlich immer dann, wenn etwas passiert war, was diesen Werten zuwiderlief.
Ich habe Frau Preen niemals belogen. Nicht weil ich feige war. Sondern weil ich schon im Kindergarten gelernt hatte, nur soviel zu sagen wie ich musste, um als glaubhaft dazustehen. Oder einfach nicht alles zu sagen. Oder einfach nur rechtzeitig die Klappe zu halten, bevor man sich verlabert hatte…
Pünktlichkeit, Fleiß, Wahrheitsliebe, Ehrlichkeit, Gehorsam, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft wurden groß geschrieben. Mobbing wurde nicht toleriert. Auch der Ansatz nicht. Wenn etwas vorgefallen ist, wurde sich darum gekümmert. Aber jemanden in der Klasse etwas hinterrücks zu unterstellen hatte Folgen.
Gutmenschen würden jetzt Debatten beginnen wollen und an die Einsicht des Betroffenen appellieren. Bei wirklich intelligenten und/oder sensiblen Kindern funktioniert das. Bei Erwachsenen sollte es immer funktionieren.
Nur fallen Dumme und völlige Schwachmaten durch dieses Raster. Die sehen, dass da nichts außer Reden passiert, man sich nur still verhalten muss und hin und wieder in kurzen Intervallen zu nicken hat. Dann ist alles gut.
Und so wird es nicht besser. Eher schlechter. Und dann lernen die Intelligenten, dass man das noch optimieren kann. Und dann war es das!
Wir wissen. Unsere Kinder und deren Kinder sind nicht schlechter als wir es waren. Auch nicht unbedingt besser. Aber schlechter auch nicht. Nur wurden wir anders erzogen. Und „negatives Feedback“ war spürbar, erlebbar und daher auch unvergesslich prägend.
Uns wurden Werte vermittelt. Und man hatte sich daran zu halten. Es waren aus heutiger Sicht aber nur die Minimalwerte, die übrig geblieben waren, als man das Licht anmachte. Einige andere Werte, blieben dabei auf der Strecke. Gewollt. Und ganz bewusst. Ich nenne jetzt mal ein paar, die anderswo in Europa – zum Beispiel der Ukraine – immernoch im Trend sind: Vaterlandsliebe, Aufopferungsbereitschaft, Ehre, christlicher Glaube, …
Denkt mal darüber nach, ob das noch Teil dessen war, was Euch vermittelt wurde.
Komischerweise sind das aber auch die Werte, die die Gründungsväter noch im Kopf hatten, als sie unser politisches System geschaffen haben. Und diese Gedanken liegen auch der Eidesformel zugrunde.
Das Wort als Zusatz für Soldateneide „tapfer“, drückt es bewusst und nachdrücklich aus. Der Gedanke war da. Es wurde nur versäumt öffentlich diese Werte zu diskutieren und einen Konsens zu finden.
Ich persönlich nehme an, dass man das später machen wollte. Wenn etwas mehr Gras über die „letzten tausend Jahre“ gewachsen waren und wieder alles stand was nun daniederlag. Logisch, dass das ab den 70er endgültig gestorben war. Danach ging es bergab. Arbeit war nicht mehr für alle da. Wirtschaftskrise folgte auf Wirtschaftskrise. Nachrüstung, IT, Wiedervereinigung… wir hatten das schon.
Der Gutmensch ist das Produkt davon. Er hat das Pippi-Langstrumpf-Prinzip verinnerlicht: ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt! Und das bitte ohne Schmerzen, ohne Zwang und ohne Druck.
Wenn ich böse wäre, würde ich nun bemerken, dass mit dem Preen-Prinzip nicht jeder klarkam und Weicheier stets wussten, wo sie standen. Aber dann könnte man mir vorwerfen, ich wäre unsensibel und man könne ja nun lesen, was Drachen aus armen Kindern machen. Und was das für Langzeitfolgen hätte. Auch das könne man nun hier schön (nach-)lesen…
Klar. Schwamm d‘rüber. Ich war schon im Kindergarten christlicher Prägung für Gutmenschen verloren. Frau Preen war nur ein Stupser in die endgültige Richtung, denn sie verstand es fordernd zu fördern. Und das dann mit Nachdruck.
Ergo kann es nicht vollkommen falsch gewesen sein. Standhaftigkeit wurde auch mal eine Zeit lang dafür angesehen, nicht als Flüchtling vor der eigenen Feigheit zu enden. Heute hat Standhaftigkeit dann wohl eher eine ausschließliche sexuelle Komponente. In Wirkung und Anspruch auch nicht zu unterschätzen, hier aber nicht gemeint.
Die Standhaftigkeit auch unangenehme Dinge trotzdem wieder und wieder zu tun ist etwas, was Gutmenschen als Zwang ansehen. Daher ist eben dieser standhafte Wert der Flexibilität gewichen, die ruhig auch mal konfus sein und beliebig wirken darf.

Der leichte Weg zum Ziel…
Gutmenschen sind nicht feige. Nach neudeutschen Begrifflichkeiten, weil sie sich so hoch entwickelt haben (nach eigener Sicht), dass sie sich offen und nachdrücklich dafür einsetzen ihre Sicht der Dinge verbal voranzubringen. Und wenn es gut läuft, sind sie gar nicht mehr zu halten, wenn es dann darum geht – medial präsent – dafür einzutreten. Das Blitzlichtgewitter ist für Gutmenschen wie Sonnenbaden.
Ein schönes Beispiel sind hier unsere Damen Hinz, Baerbock und Giffey, die allesamt als mehr erscheinen wollten, als sie waren. Die mitunter noch nicht einmal zwei zusammenhängende Sätze aneinander bringen, ohne sich zu verhaspeln, aber Master- und Doktorabschlüsse für sich in Anspruch nahmen. Sogar Bücher zusammenklauten und diese dann als IHR Werk vertrieben.
Geistiges Eigentum endet für Gutmenschen an der Nützlichkeit des eigenen guten Schaffens. Hieß es nicht Eigentum verpflichtet??
Wenn es schlecht läuft, stimmte aber stets das Prinzip, der Gedanke, der Plan und die Vision, nur scheiterte es IMMER an anderen. Oder an fehlenden Ressourcen. Oder die Zeit war noch nicht reif.
Gutmenschen schaffen eine Emotionalität der Betroffenheit, solange sie diese auf und für ihre Pläne instrumentalisieren können. Den Bogen haben sie raus. Und an Prämissen/Voraussetzungen vorbei zu agieren, ist kein Fehler sondern zeigt Mut und Kreativität Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Zu gestalten… Die linksgeneigte Presse redet dann von „frischem Wind“.

Ladestation für die Grünen…
Wenn ihnen aber Emotionalität entgegenschlägt, auch ohne Fackelzug empörter Betroffener vor ihrem Haus oder Arbeitsplatz, dann tauchen sie schneller ab als ein Bleibarren im Wasser. Und die sind dann auch unauffindbar. Argumentativ, medial oder gar persönlich. Anne Spiegel zu Beispiel.
Das ist heute kein Bild der Feigheit, vielmehr nimmt man dem Ärger anderer ein Stück Emotionalität. Man lässt Zeit und präsenzfreien Raum so lange einwirken, bis sich das Gröbste gelegt hat. Das versteht man dann unter Sensibilität.
Folglich werden solche Themen in Zukunft dann “sensibler gehandhabt“. Das ist nach Anschlägen immer schön zu beobachten. Oder nun bei der stetig steigenden Inflation.
Ich nenne das anders: Ich sage solchen Leuten, dass sie verdammte heuchlerische Feiglinge sind. Feige, weil das offensichtlich ist und Heuchler deshalb, weil sie das alles auch noch schönreden wollen.
Es ist auch gut, die Betroffenheit aus manchen Themen rauszuholen. Gutmenschen sind gut darin. Man argumentiert dann, mit „Man könnte, sollte, würde…“
Weichmacher in der Rhetorik sind des Gutmenschen liebstes Kind und haben unsere Sprache schon nachhaltig weichgeklopft. Im Rahmen der intellektuellen Debatte gern auch so abgehoben, dass einem schwindelig wird. Dabei werden dann Modeworte geprägt, von denen „alternativlos“ noch harmlos ist.
Probleme gibt es sprachlich nicht mehr, sondern nur Herausforderungen und neudeutsch Challenges. Völlig fehlende Ressourcen, ungeklärte Bedarfe und technisch-naturwissenschaftliche Unmöglichkeiten sind „zu noch zu klärende Fragen“ degradiert worden. So entstand die Energiewende, die Klimadebatte, der Atomausstieg, die Eurorettung, die Zuwanderung von „Facharbeitern“ oder auch die Pandemiebekämpfung. Alles hing immer und überall an Prämissen, die so nicht stimmig waren. Bis dato nicht herleitbar sind.
Gutmenschen verbreiten daher gern um sich eine Atmosphäre von Bildung und Wissen, so aalglatt vorgebracht, dass es glaubwürdig und damit überzeugend ist. „Ich verstehe zwar nicht was der gesagt hat, aber es klingt gut“, eben weil salmonartig vorgetragen.
„Wenn wir nicht dies und das tun, werden wir alle sterben“ ist ihr Lieblingsspruch. Die „Ultima-Ratio-Redewendung“ des rechten und moralischen Glaubens, die zum Glaubensbekenntnis wurde.

Köln bei Nacht…
„Nein, der Sylvester in Köln war nicht vorhersehbar und wir haben keinerlei Anteil daran, wie die Polizei so schwach aussehen konnte, bemühen uns aber schon bald weitere Polizisten einzustellen, damit wir in Zukunft besser gerüstet sind. Dennoch arbeitet eine 200-köpfige Sonderkommission daran alle Täter zu finden und unserer Justiz zu übergeben. Wir verteidigen unsere Freiheit ganz entschieden und es wird niemals soetwas wie no-go-areas geben.“
Klingt doch toll. Und man hat alles gesagt. Keinen Schuldigen benannt, ergo muss sich keiner mit unschönen Details wehren, man zeigt Eifer bei der Aufklärung (200 Mann die jetzt zusätzlich irgendwo fehlen…) kann suggerieren, dass Polizisten fertig ausgebildet beim Arbeitsamt sitzen und – ganz wichtig – wir verteidigen den Rechtsstaat.
Gutmenschen berufen sich stets auf den Rechtsstaat. Auch wenn sie ihn mit Füssen treten, missbrauchen, ausnutzen und sogar wissentlich schädigen. Die Berufung darauf allein legitimiert schon als solches so gut wie alles, was man sich so an guten Dingen ausdenken kann.
Das zu hinterfragen, ob das denn nun rechtens war oder nicht, ist oft recht schwierig, langwierig und es findet sich immer und überall jemand, der genau das Gegenteil behauptet. Letzter wird gern aus öffentlichen Töpfen via Stiftungen dafür bezahlt so ein Gutachten vorzulegen. Die 68er haben dazugelernt.
Und weil das so ist, hat man es als Gutmensch auch schon mal recht einfach, komplexe Themen aus ursächlichen Zusammenhängen zu entfernen, damit man selbst oder die Idee an sich logisch wirkt.
Da kann das Abschalten aller Kraftwerke natürlich in keinem Zusammenhang mit steigenden Bedarfen von zusätzlichen E-Autos in unschöne Sinnzusammenhänge gebracht werden dürfen, die am Ende Strompreis heißen.
Beispielsweise der Grüne Punkt. Hoch gelobt, mit viel Eifer auf den Weg gebracht und dann irgendwie doch nicht so richtig funktionsfähig. Markenrechte waren wohl auch eine Herausforderung. Und bei der Grundidee, es ging ja um Abfallvermeidung durch Recycling wurde die Energiebilanz zur Verdeutlichung der Vorteilhaftigkeit von störenden logistischen Herausforderungen befreit. Also die Transportkosten (energetisch) wurden mal schnell rausgerechnet, da Transport ja immer anfällt.
Klar. Nur ist so eine Müllhalde in aller Regel näher als ein Aluminiumverwerter. Und Glas hin- und herzukarren war schon für Bierflaschen gut. Da kennen wir uns aus. Daher ist das Argument dann doch auch stichhaltig.
Nur verkennen Gutmenschen fast immer die Wirkungszusammenhänge. Mehr Transportkilometer pro Tonne bedeuten höheres Schwerlastzugaufkommen. Die ruinieren die Straßen. Das kostet Geld. In Baustellen parken dann täglich Millionen mit laufendem Motor. Das ist schlecht. Daher werden Elektroautos favorisiert. Da kommt der Strom aus der Steckdose und ist klimafreundlich. Nur muss der erzeugt werden. Klimafreundlicher aber verteufelter Atomstrom ist nicht mehr, zumindest nicht in Deutschland, sonst aber überall, und daher müssen wohl ein paar weitere konventionelle Kraftwerke ran, da Sonnenstrom (auch so eine Energiebilanzleiche) nachts wenig produziert und Windmühlen bei Windstille oder auch bei Sturm(!!) gar nichts produzieren. Letztere behindern auch Vögelchen beim Fliegen (wer hätte das geahnt), machen Geräusche und vom Hinsehen kirre.
Das steht natürlich zu den propagierten Klimazielen, doch Fukushima oder Putin ist schuld. Und dass diese 180-Grad-Wende aus einer nächtlichen (populistischen) Bauchgefühlentscheidung erwachsen nun auch finanziert werden muss, ist klar – wenn auch nun alternativlos bedauerlich für alle.
Meckern kann jeder. Ich auch. Lösungen sind schwieriger. Hier die Lösung: Man rechnet wie ein ehrbarer Kaufmann Projekte bewusst konservativ (schlecht) und setzt nur das um, was auch ohne Glück „Gewinn“ verspricht. Dann hält man sich an Verträge/Verpflichtungen und steuert bei Bedarf und neuer Lage langsam und durchdacht dagegen (damit scheiden Lösungen über Nacht aus …ja, populistischer Aktionismus geht anders, ich weiß) und ich denke im Vorfeld der Planung (nicht erst während der Umsetzung) alle Punkte durch, die das Projekt betreffen könnten (Prämissen/Ressourcen).
So scheiden Offshore-Windparks ohne Netzanschluss schon mal aus. Auch wenn sie zu den größten Parks dieser Art weltweit gehören. Und ja, was uns an den sich drehenden Windblättern stört wird wohl dann auch Vögel, Robben und sonstwas nerven, was da im Naturpark Wattenmeer, wo die Windparks stehen, vor sich hinlebt.
Diese zwei Absätze klingen logisch. Man könnte sie abnicken. Kaufleute könnten damit kalkulieren. Techniker und Ingenieure damit arbeiten. Gutmenschen damit aber nicht leben. Die verstehen das auch. Es reicht einfach nicht dazu über die ganze Strecke dem Gedanken treu zu bleiben. Die Versuchung ist zu groß Naturgesetzte, Prozesse und die Vernunft der Vision unterzuordnen. Denn wenn die Vision das Beste will, so denkt der Gutmensch, dann muss das gehen!!!
Wer A sagt, muss auch B sagen, wurde uns als Kind oft gesagt. Brecht hat das sogar in einer Kurzgeschichte thematisiert : Tamino, oder der Wurf ins Tal
Tamino war ein Kind, das alle Warnungen ausschlug um an einer Pilgerreise auf einen Berg hoch teilnehmen zu können. Man sagte ihm es sei gefährlich und viele würden sterben.
Tamino war von seiner Vision da mitmachen zu wollen so angetan, dass er lächelnd abwinkte und mitpilgerte. Klar, wie es nun weitergeht, oder? Er hat schlapp gemacht und er konnte alleine nicht weiter. Darauf sagten ihm seine Mitpilger, dass es Brauch und gute Sitte sei, dass solche Mitpilger wie er es ist, dann ins Tal hinuntergeworfen werden.
Für die weitere Geschichte bot Brecht mehrere Möglichkeiten an:
A) Ich sehe es ein!
Wer A sagt muss auch B sagen. Ich hab mich entschieden, also bringen wir es hinter uns…
B) Nee, ich hatte nicht alle Infos…
Die Typische Debattierlösung. A hat nur dann B zur Folge, wenn man voll informiert war. DAS wusste ich nicht. Daher mach ich nicht mit.
C) Der arme Junge…
Die Mitpilger haben Mitleid und lassen ihn gehen. Der arme Kleine…
Das waren die drei Möglichkeiten, soweit ich mich erinnere. Darüber sollten wir diskutieren. Nicht pädagogisch, sondern im Deutschunterricht sachbezogen argumentativ und rhetorisch als Teil des gleichnamigen Unterrichtblocks.
Auch damals gab es schon beginnende Gutmenschen unter uns. Die wollten nicht diese drei Möglichkeiten diskutieren, auch wenn das so gefordert war. Die kamen auf Plan D…
D) Wir helfen ihm…
Die Mitpilger erhören den armen Kleinen und schleppen ihn entgegen allen Regeln mit, damit er es auch schafft. Pilgerreise hin oder her.
Welche Haltung ich damals vertrat versteht sich von selbst. Man sah mich groß an. Frau Preen wäre stolz auf mich gewesen…schnief.
B und C waren auch gut besetzt. Bloß keine Konsequenzen in Kauf nehmen. Ich brauch auch nicht zu sagen, wie leicht es mir damals fiel diese Gestalten argumentativ an die Wand zu spielen. Heute wäre es schwieriger, da der Wert der Pilgerreise und ihre Regeln schon hinterfragt werden würden. Bestenfalls käme Lösung E) und die Frage nach dem Sessellift.
Doch D) war dann Konsens. Eine „Lösung“, die noch nicht mal als Aufgabe vorgesehen war, den Sinn der Pilgerreise sabotierte, den Wert dessen, was alle anderen Pilger vorher erreicht hatten in die Tonne trat aber bei allen das gute Gefühl im Bauch hinterlassen hatte, dass jetzt alle das bekommen hatten, was gut war.
Alle Pilger kommen an, keiner segelte ins Tal und man fand kreativ eine weitere Lösung, an der der dumme Brecht nicht gedacht hatte. Mann, war man gut!!
Was bei der Pilgereise eigentlich rumkommen sollte und ob das nun passte war irrelevant. Es gab schon Religionskriege, die mit in der Hand weniger starteten…
Ich ahnte schon damals, dass da einige besser keine Karriere machen sollten. Das wäre besser für uns gewesen. Leider gab und gibt es viele, die D) genommen hätten. Es ist Gutmenschdenken. Zwar an der Aufgabe, den Voraussetzungen und dem Thema vorbei, aber mit Potential sich gut zu fühlen. Und um nichts anderes geht es Gutmenschen.

Yusuf Simsek: Brett vorm Kopf
Das Like unter einen Mainstreampost der gutmenschlichen Art in den Social Media ist immernoch besser sich gut zu fühlen als eine kritische Frage dazu, die böse Angriffe auf den Fragenden möglich/wahrscheinlich macht. Denn Gutmenschen lieben es ihre Moral zu verteidigen. Gegen alles und jeden. Notfalls auch gegen alle Vernunft. Und gern mit Verboten.
Ein schönes Beispiel des Gutmenschnachwuchses ist hier die Idee einiger FFF-„Aktivisten“ CO2 verbieten zu wollen. Ein Todesurteil für die vegane Ernährung und das eigene Ausatmen… Aber egal. Es war dann im Fernsehen zu hören und musste so sogar sehr gut sein.
Frau Preen wäre ausgerastet und hätte deren Bio-Lehrer mit ihrem bloßen Blick zu Asche verbrannt.

BILD: Aktivist von Greenpeace nach Bruchlandung in München – Der Zweck heiligt alles!
Gutmenschen scheuen nicht die Verantwortung, aber die Konsequenzen von Verantwortung. Nicht rechtlicher Art – oder vielleicht auch die, aber das betrifft uns eigentlich alle – vor allem aber moralische Konsequenzen.
Stellen wir uns ein sinkendes Schiff vor. Nennen wir es Titanic 2 und stellen uns vor, dass es mal wieder Einsparmaßnahmen an den Rettungsbooten gab. Es gibt also wesentlich mehr Plätze außerhalb als innerhalb von Rettungsbooten.
Nun stellen wir uns die übliche 100-Mann-Nußschale vor. 100 passen darauf, für 100 ist Süßwasser für drei Tage da und bei mehr als 100 wird es zunehmend kritisch. Bei wieviel es dann absäuft ist nicht bekannt, aber am Freibord gut ablesbar. Wellen gibt es auch. Zunehmend hoch.
Das Boot ist voll – schwimmt aber noch. Moral und Ethik melden sich. Was tut ihr, denn da winken noch zweihundert, die zurzeit noch kneipen und Wasser treten. Anfangs durchaus gesund, aber dann zunehmend tödlich.
Na, was passiert? Was macht ein verantwortungsvoller Mensch und was wird ein Gutmensch aushecken?
Ein verantwortungsvoller Mensch wird das Boot aus dem Gefahrenbereich rudern lassen, der sich aus den Schwimmern ergibt. Möglichst weit weg. Außer Hörweite. Nicht für sein Seelenheil, sondern für das der Mitreisenden. Damit sie sich besser fühlen und nicht zum Opfer ihres menschlichen Mitgefühls werden und so die nächste Runde in Entscheidungsfindung einleiten, die dann ggf. da beginnt, wo der Gutmensch gleich angefangen hätte.
Also wird man den Entscheider böse anschauen. Ihm niemals in die Augen schauen und die Verantwortung zuschieben, die er auch hat.
Man wird ihm still und heimlich dankbar sein, dass er so entschieden hat, und es ihm niemals verzeihen es nicht versucht zu haben. Vielleicht auch öffentlich.
Aber man wird jede Diskussion vermeiden, warum man nicht anders gehandelt hat. Denn man weiß, wem man es zu verdanken hat jetzt zu leben. Und schämt sich dafür überlebt zu haben. Das Verhalten ist wissenschaftlich bewiesen, analysiert und begründet worden. Es ist menschlich. Noch nicht mal feige. Nur menschlich.
Die arme Sau, die das entschieden und zu verantworten hat, wird wohl trotz allem die Schreie nie vergessen und eben keine Ausrede haben. Die Selbstmordrate soll unter solchen Menschen recht hoch sein. Obwohl sie 100 gerettet haben!

Auch eine Möglichkeit, die inzwischen nicht mehr von der Hand zu weisen ist…
Der Gutmensch sieht es als seine erste Aufgabe an, das o.g. System „Boot vs. Menschenmenge“ auszutesten. „Kommt an Bord! – Rückt zusammen! – Da geht noch was!“ Doch auch er sieht dann, dass das Zahlenverhältnis im Boot zum sinkenden Freibord und der zunehmenden Wellenhöhe ungünstiger wird.
Das bleibt im Boot nicht unbemerkt. Da sind Familien drin. Und während immer mehr zum Boot schwimmen und den dann nicht mehr existenten Sicherungsparameter, der durch die Ruder gebildet wurde, vereinnahmen, brechen im Boot „erste Spannungen“ aus. Die „Retter“ werden gegen die „Mörder“ antreten bis es zu spät ist und die „Schwimmer“ die Sache entscheiden.
Sollte der Gutmensch überleben, war seine Entscheidung grundsätzlich richtig. Denn es hätte auch gutgehen und andere Retter rechtzeitig eintreffen können.
Mit ein wenig Disziplin würde er anführen, hätte man halbstündlich wechseln können. Bei 300 Mann käme man auf 60 Minuten schwimmen und 30 Minuten ausruhen. Wenn alle solange durchhalten könnten, was bei Kindern, Frauen und Alten eher nicht der Fall wäre, aber diese Tatsache käme nie zur Sprache, weil die ja alle so undiszipliniert waren. Unerklärlicherweise…
Der Gutmensch opfert lieber alle dem moralischen Imperativ, als eine Entscheidung zu treffen, die richtig, wenn auch moralisch unschön wäre. Noch nicht einmal falsch wäre.
Der verantwortungsvolle Führer hätte 100 Gerettet. Der Gutmensch mit dem moralischen Imperativ und der Altanativlosigkeit dazu, würde alle opfern. Nicht bewusst. Sondern aus Unfähigkeit das zu tun, was am besten ist, ihm aber moralisch zur Last gelegt werden würde.
Und damit kann er schon als Denkansatz nicht leben. Ergo ist er auf diesem Auge für Möglichkeiten völlig blind und vergibt Chancen und Lösungen. Vergrößert das Chaos und letztlich den Schaden.
Sollte ein Gutmensch für sich und seine Familie so entscheiden, ist mir das persönlich wirklich „scheißegal“, solange die Frau nicht geistesgestört ist und die Kinder mündig sind. Sonst würde ich den Mann mal mit der Methode Preen bekannt machen.
Sollte ein Gutmensch aber in einer Position sein, wo sein Handeln eben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf ihn und die haben, die ihm selbstbestimmt leichtfertig folgen, dann wird es … unschön. Dann kann da etwas nicht mehr richtig sein. Nicht stimmen. Schon gar nicht, wenn Proteste oder auch nur sachliche Kritik hochnäsig grinsend ignoriert werden.
Und ja, ich gebe es zu. Als Soldat und Offizier denkt man da anders. Muss man auch. Soldaten erkaufen Zeit durch Blut. Alles andere Rumgerede ist Quatsch. Soldaten opfern sich, damit Räume gehalten oder genommen werden. Und das auf der Zeitachse. Und sie melden sich dafür nicht freiwillig, sondern werden befohlen. Daher ist die Disziplin dank Ausbildung und Bereitschaft auch höher als in einem Rettungsboot voll mit Individualisten.
Da würden mehr reinpassen und auch überleben. Aber Soldaten werden geführt. Von Vorgesetzten. Und die treffen die Entscheidung. Wer was wann womit mit wem wie lange gegen wen und was macht. Auch unter der Prämisse, dass man da Leute opfert, damit der Rest seine Aufgabe weiter erfüllen kann.
Das wird einem nicht beigebracht. Zumindest nicht so deutlich, wie ich das nun schreibe. Aber am Ende läuft es auf das Gleiche raus: Als Führer und Vorgesetzter ist man moralisch am Arsch. Vielleicht noch nicht mal in den Augen seiner Soldaten, aber man sieht es mitunter dann nachts als Endlosfilm und im Spiegel. Manchmal gibt sich das mit der Zeit. Manchmal auch nicht. Posttraumatische Belastungsstörung heißt das.
Rechtzeitig beim Psychologen „hier schreien“ hilft und ist nicht ehrenrührig. Im Gegenteil. Soldaten haben dafür Verständnis. Polizisten, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute auch.
Denn all diese Leute kennen den Preis von Verantwortung. Und deren Folgen. Für andere, aber auch für sich. Und setzten ihre Gesundheit für andere ein.

Blutfleck Kabul 2006. Opfer waren ISAF-Soldaten.
Gutmenschen tun das nicht. Sie können es gar nicht. Sie wären unfähig selbst ihre Familie zu schützen.
Und das schafft jedes Tier. Selbst ein Huhn verteidigt ihre Küken vor einer Katze. Und bringt die anderen in Sicherheit wenn die Katze eines erwischt hat.
Ein Gutmensch weiß einfach nicht, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Denn die Fahnenstange hat kein moralisches Ende…
Und Gutmenschen bilden keine Verschwörungen. Allen Verschwörungstheorien zum Trotz: NEIN! – Gutmenschen haben noch nicht mal einen Obergutmenschen. Das passt gar nicht in ihr Weltbild von frei agierenden Menschen, die stets, immer und überall selbstständig das Beste für alle zu gestalten glauben.
Das macht die Zusammenarbeit auch oft schwierig, da auch die gemeinverbindlichen Werte oft fehlen. Im Rahmen freier Menschen bestimmt jeder für sich, welche Werte für sie verbindlich sind.
Einen gewissen Rahmen gibt das Gesetzt vor. Nur sollte man hier nicht von Werten reden. Das begreifen sie aber nicht. Auch das Grundgesetzt gibt in originärer Hinsicht keine Werte vor, über die man reden muss. Oder dass da ein freier Wille herrscht sie für sich zu verinnerlichen. Das so zu sehen ist völlig verblödet.
Das Grundgesetzt schreibt explizit vor, an was wir uns zu halten haben und wie die darauf aufbauenden Gesetze aussehen dürfen. Diese Werte unterliegen nicht der Erziehung oder des Wollens.
Jeder, der hier lebt oder hierher kommt hat sich daran zu halten. Selbst dann, wenn er sie nicht kennt oder auch nur davon gehört hat. Das ist keine Wahlentscheidung. Und eine straflose Eingewöhnungsphase hängt da auch nicht dran.
Daher ist die Diskussion um die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Selbstbestimmung der Frau, Religionsfreiheit, Straffreiheit für Homosexuelle und deren Gleichstellung in dem oder dem Bereich kein Argumentationsthema für Neubürger.
Genausowenig wie Kinderehe, Scharia oder andere Themen, wo Schwachköpfe doch tatsächlich anfangen zu reden.
Diese Werte stellen nicht die Basis da. Auf dieser Basis steht man, oder man steht da eben nicht. Wer da nicht steht, steht außerhalb unserer Grenzen. Aber dann unserer Landesgrenzen. Wem das nicht passt, darf fernbleiben oder gehen.
Gutmenschen reden darüber und tun so, als wenn das verhandelbar wäre. Natürlich verhandeln sie nicht wirklich darüber, aber man versteht sie so. Auch der Michel versteht ihn so. Und ein paar, die wirklich Verwirrten, die eine ernsthafte Gefahr darstellen, wollen tatsächlich auch diese Werte in Frage stellen, da sie sich von diesen Grundgesetzen persönlich eingeengt sehen.
Eigentlich jeden Wert an sich ablehnen: Anarchisten, die ultimative Denkart des entfesselten Menschen. Jeder macht was er will. Jeder ist unbegrenzt in Möglichkeiten und Zielen. Frei von jeder Autorität.
Das ist selbst vielen der kreativsten Gutmenschen zu viel, oder sie ahnen was passiert, wenn da ein paar andere Leute nur 24 Stunden diese Chance hätte sich verwirklichen zu können… Ja. – Auch die haben Träume! Und sie werden ständig mehr.

NZZ: gewaltbereite linke Extremisten
Beispielsweise sehen grüne gerne Diskussionsbedarf was sexuelle Freizügigkeit angeht. Da war mal die Entscheidung, dass die Strafbarkeit für Sex mit Minderjährigen deutlich abgesenkt werden solle.
Das Kind dann gleich heiraten zu wollen stand aber nicht zur Debatte. Mit Kinderehen war man also noch nicht so weit. Aber man arbeitet daran…
Das kann ich verstehen. Triebhafte Typen gibt es immer. Sie gab es schon immer. Wenn aber ein EU-Abgeordneter der Grünen öffentlich davon faselt, dass „es ein hocherotischer Moment sei, wenn ein neunjähriges Mädchen beginnt sich auszuziehen“, dann ist die Grenze zum „Banditentum“ in diesem Bereich überschritten. Doch Gutmenschen schaffen es, solche Aussagen umzudeuten oder gar zu unterschlagen.

Grüner EU-Abgeordneter Cohn-Bendit
Warum kommt soetwas nie wirklich hoch?
Gutmenschen arbeiten systemisch. Als „Schwarmbewusstsein“, das fast überall sitzt und Fäden zieht. Und wie im Schwarm, gibt es keinen Chef. Man reagiert aufeinander. Hin und wieder folgt man einem nicht. Der wird dann schnell gefressen. Daher bleibt man schön in der Masse. Ein Schwarm ist nicht sonderlich beweglich, schafft es aber Einzelfische gut zu verstecken.
Und das ist bei Gutmenschen auch so. Wenn einer eine Meinung äußert, ein Projekt anstösst oder etwas kommunizieret, was den Konsens der Masse trifft, wird dieser Gedanke multipliziert. Oder aber, der Gedanke, die Idee wird schnell aus dem Verteiler gestrichen. Gewisse Abweichungen sogar ganz unterdrückt.
Denn der Schwarm weiß eines ganz genau: wenn er zu sehr die Bodenhaftung zum Grund verliert, können Gegner von unten kommen und irgendwo ist die Oberfläche. Ist die erreicht, ist es für den Schwarm aus.
Und die Schwarmintelligenz weiß, dass ihre Oberfläche argumentativ rein gar nix zu bieten hat. Daher darf schon ein abweichender Gedanke niemals aus diesem Schwarm raus.
Und das schaffen diese Gutmenschen vorzüglich, da medial gut überrepräsentiert, politisch abgeschirmt und man gelernt hat das System für sich zu nutzen.
Das Ergebnis der Nutzung des eigenen Systems wird dann aber folgerichtig mit „Zustimmung“ verwechselt, was viele Zeitungen an dem Rückgang der Abo-Leser schmerzhaft feststellen mussten.
Daher ist es oft schwer herauszufinden, wer wirklich für was verantwortlich ist. Das wird dann auch für Gutmenschen A-typisch nicht hinterfragt. Das Thema ist ist dann gesetzt.
Minister Jäger, der mit seinem Latein zu Sylvester in Köln schnell am Ende war, kraftlos unterstützt, aber immerhin von Frau Kraft gehalten wurde, konnte dann sogar auf den Einsatzleiter vorm Untersuchungsausschuss bauen, der aussagte, dass 144 seiner Beamten ihm nichts gemeldet hätten.
Nein, keiner der am Hauptbahnhof eingesetzten Beamten hätte ihm in der fraglichen Nacht etwas gemeldet. In solchen Sinnzusammenhängen ist es dann natürlich schwer, nachzuweisen wer was gemacht oder angeordnet hat. Zumal auch Telefonaufzeichnungen verschwunden sind. Datenspeicher gelöscht wurden.
Eine Schwarmintelligenz schafft das. Muss das schaffen, weil sie sonst gegen wirklich gezielte Angriffe ohne zentrale Führung aufgeschmissen ist. Da muss halt jeder Fisch in seinem Bereich das Beste im Sinne des Schwarms machen.
In NRW hat das schon oft geklappt. Man hat sich gefunden und eingearbeitet. Frau Kraft redete hier von einem Erfolgsmodell NRW…
Ein Erfolgsmodell für ganz Deutschland, das nun auch mm Ahrtal zu beobachten war und ist. Das Wording und die genderspezifische Anpassung von beruhigenden Heilsmeldungen war auf Ministerialebene wichtiger als das Problem selbst. 138 Tote ein Einzelfall, der Urlaube nicht tangierte… Manchmal kommt halt etwas an die Oberfläche. Was alles denn nicht?
Gutmenschen haben das perfektioniert. Sie wirken systemisch. Und das haben unsere Gründungsväter im Grundgesetzt nicht bedacht. Dass es soetwas je geben könnte. Aber man muss ihnen eines zu Gute halten: 1949 gab es kein Internet, kein Mail, keine mobile Telekommunikation und auch keinen so wie jetzt gestalteten Rundfunk (inkl. TV).
Diese Art der Vernetzung von Gleichgesinnten gab es vorher noch nie. Und auch der Zeitbedarf zur Intervention war nie so kurz. Fast live.
Und wenn es doch mal gelingt Schuldige zu packen, dann – bei aller Sachlichkeit – kommt notfalls das KO-Kriterium an sich: der Kritiker ist rechtsradikal. Ein Nazi. Und das funktioniert immer. Das hat schon eine Sekunde nach dem ersten Lichtstrahl anno 45 funktioniert. Der Nazi reinster NS-Kultur von einst ist nun Klima-Nazi, Corona-Nazi, Impf-Nazi, Diesel-Nazi, Russland-Nazi und/oder AfD-Nazi, wenn sonst nichts passt. Komisch in diesem Zusammenhang ist die Tendenz Nazis nicht zu sehen, wo sie wirklich rumlaufen und sich mit ihren Hakenkreuzen in Szene setzen. Gern nun auch von der EU hofiert und gefördert.

Ukrainische Milizen ASOW, die regierungstreu sind.
Daher ist das Demokratieverständnis in der Auseinandersetzung mit den so agierenden Gutmenschen schwierig. Dazu an anderer Stelle ein Exkurs (HIER).
Gutmenschen schaffen es auch nicht, ihre Visionen abzustimmen, da sie gern schnell agieren. Möglichst so schnell, dass keiner mitbekommt, dass sich etwas geändert hat bis es sattelfest ist. Also zu spät…
Gern dann, wenn Michel zufrieden ist und seine Aufmerksamkeit woanders hingerichtet ist, bei Fussballevents zum Beispiel. So eine Weltmeisterschaft bis hin zum Finale kann schon mal dazu beitragen ganze Gesetzespakete durchzuwinken, die an anderen Tagen vom Bürger sensibler aufgenommen worden wären.
Nur bei so seltenen bis einmaligen Gelegenheiten fällt die Abstimmung schwer ganzheitliche Ziele zu erreichen. Wir erinnern uns an die Energiebilanz weiter oben…
Im Bestreben möglichst viel Gutes tun zu können, kommt schon mal Schritt 4 vor Schritt 1. Und dieser muss nicht unbedingt auf einer gedachten Linie liegen, so dass Schritt 2 und 3 – wenn sie denn möglich sind – auch nicht unbedingt stringent auf Schritt 4 oder gar 5 und 6 ausgerichtet sind.
Notfalls zäumen wir auch das Pferd von hinten auf. Pferde treten dann gern mal aus. Der Michel denkt sich seinen Teil und sagt nichts. Solange die persönliche Toleranzformel als Summe aus persönlicher Sicherheit und Wohlstand hält.
Diese Gleichgültigkeit von (noch!!) nicht Betroffenen versteht der Gutmensch dann auch als uneingeschränkte Zustimmung für sein Tun.

Yusuf Simsek: Der falsche Weg
Gutmenschen bringen sich auch gern ein. Selbst dort, wo sie keinerlei Befähigung haben sich einzumischen – pardon: einzubringen. Manchmal auch als Amtsinhaber. Damit dann leider auch als wichtige Person, die mit Ernennung auch die Befähigung hat, zu der es vorher geistig nie gereicht hat. Wenn es sich bei dem Projekt um die Amtsfeier handelt, ist das OK. Bei Bauplanungen und –ausführungen wird das dann aber teuer.
Wir alle kennen in Projekten die „Mal eben“ – Ideen und deren Folgen für Meilensteine, Budget und Zeitansätze. In Hamburg, bei der tollen neuen Elbphilamonie war auch das ein Punkt.
Kunstsinnigkeit gepaart mit gutmenschlichem Verbesserungswahn schufen ein hanseatisches Talergrab, das wohl auch akustisch hinter der Anspruchsarchitektur hinterherhinkt. Fast so wie ein designschönes Auto, das aber nicht mehr richtig fahren kann.
Das Risiko für Grossprojekte aller Art – zusätzlich zu technischen Koordinationsrisiken und Unmöglichkeiten – wächst so enorm an.
In dunklen Zeiten wurde Tempelhof, der damals größte und modernste Flughafen der Welt, in einem Jahr gebaut. Mit seinen Hangars ein technisches Novum. An fast gleicher Stelle wird ein Flughafen in Berlin nun seit vieviel Jahren eigentlich ständig verschlimmbessert? – Man verliert es aus den Augen. Aber fliegen wird da wohl erst mal nicht so viel wie geplant. Und das für lange Zeit noch. Dafür glaubt man aber, dass er schon jetzt wieder zu klein sei…
Dennoch erfreuen sich Gutmenschen hier ständig neuer Ideen und Einfälle. Nicht in der Verantwortung. Aber in der Beratung, Beaufsichtigung und „amtlicher Betreuung“…

Yusuf Simsek: Das Ende der Kuschelzeit
Und was bei Einzelbauwerken schon sehr anschauliche Wirkung zeigt, wird auf volkswirtschaftlicher Ebene zum Problem- und auf europäischem Level zum ständigen Sanierungsfall. Denn alle Gutmenschen, die öffentlich versagen oder abtauchen müssen, kommen ins EU-parlament oder schlimmer noch in die EU-Bürokratie. Gern in Spitzenstellen, wo sie dann wieder Beratungsaffären produzieren und Mist „am laufenden Band“ herstellen.
Doch wen meint eigentlich ein Gutmensch, wenn er davon spricht den Menschen helfen zu wollen?
Er meint seinesgleichen. Und all denen, die dem gesetzten Mainstream folgen. Er meint die, die ihn unterstützen so sein zu dürfen. Er meint die Mittelschicht und darüber. Er meint die, die den Status Quo tragen, unterstützen und vor allem dulden. Man denke an die Toleranzformel aus Wohlstand und Sicherheit.
Er meint nicht die, die es nicht geschafft haben zur Mittelschicht zu kommen. Die sind bloß Betätigungsfeld für progressive Ideen, Projekte und Visionen. Sie sind Argument dafür, weitermachen zu müssen.
Gerne redet man über diese Leute, aber kaum mit ihnen. Denn Gutmenschen sind Mittelstand. Gehobener Mittelstand, die ihre Kinder nicht so gern auf Schulen sehen, die es so gemäß aller Richtlinien nicht geben sollte. Gar nicht geben darf. Also auch dort Berührungspunkte mit der von ihnen geschaffenen Realität selten sind. Wie in Berlin-Kreuzberg, Duisburg-Marxloh und anderswo.
Doch zu viele Visionen mit Zielkonflikten in der Vergangenheit, laissez-faire und „wenig trendy erscheinende“ Zwischenschritte dahin, haben aus Schwerpunkten zunehmend Schwerflächen gemacht, die „wenig handhabbar“ geworden sind. Also prinzipiell so unsexy sind, dass ein Scheitern vorprogrammiert ist. Und Scheitern darf ein guter Gedanke nicht. Daher werden dann diese guten Gedanken für erfolgversprechendere Projekte vorgehalten, wo dann auch Dankbarkeit herrscht. Und die gibt es halt reichlich nur in der gutbürgerlichen Mittelschicht…
Ausserdem scheitern gute Visionen viel öfters in Problemvierteln und bei armen Menschen als dort, wo Zufriedenheit und Duldsamkeit herrschen. Klar: wo wenig Geld ist, ist die Unzufriedenheit höher und da kann Toleranz in alter Formel nicht wachsen.
„Und ausserdem verstehen diese Leute einen eh nicht. Da kann man Reden wie ein Wasserfall“, habe ich mal in einer Unterhaltung gehört.
Stimmt. Wenn man nicht deren Sprache spricht, ist das schwer. Gerade dann, wenn man nicht das dort mitunter „sozialspezifische Deutsch“ spricht oder sich so verklausuliert ausdrückt, dass die Leute so schnell abschalten wie beim „Wort zum Sonntag“.
Doch diese Menschen hinterlassen Botschaften. Manchmal recht rustikal. Ich würde es so nennen: sie kreieren Realmetaphern! Hier wohl der bildungsferne Slogan: „Dem scheiß ich ins Gesicht!“ Als alternative Ausdrucksweise zu schriftstellerischen Ergüssen, wie hier gerade vorliegend. Ja, auch das geht…

Köln-Porz: so aufgefundenes Wahlplakat während der NRW-Wahl Mai 2017
Dennoch ist es für Gutmenschen stets opportun in Diskussionen die Chancen von Geringverdienern zu betonen. Denn der Gedanke Schwächeren zu helfen ist ideologisch fundamentiert.
Auch wenn man nie mit dieser Gruppen in Berührung kommt, oder sie gar versteht. Wie auch? Die 68er waren Studenten. In einer Zeit, wo ein Studium eher (oder nur!) bessergestellten Schichten offen stand. Selbst da waren reale Berührungspunkte selten. Gesellschaftspolitische Visionen fanden am „grünen Tisch“ statt.
Nach der Wende wurde das besonders deutlich, da die ostdeutschen Linken die westdeutschen Genossen eher als fundamentalistisch unflexibel ansahen. Warum? Sie hatten im Osten in der Praxis gelernt, dass Theorie manchmal nicht machbar ist, während im Westen weiter theoretisiert wurde. Die Spaltung ist bis heute zu beobachten.
Der Gutmensch lehnt auch Staatsgewalt ab. Er akzeptiert die Gewaltenteilung, sieht aber die Exekutive, egal in welcher Form, ob als Polizei oder sonstige Dienste, losgelöst von Länder- oder Bundesebene, grundsätzlich als freiheitsbehindernd und als repressiv an. Sicherheitskräfte werden als Bedrohung empfunden, über Legislative und Judikative gegängelt bis hin zu aktiven Behinderung des Auftrags.
So wurden in NRW so viele Polizisten eingespart, dass man nur deshalb nicht das Schlusslicht der Republik ist, weil man im polizeilichen Verwaltungsdienst Beschäftigte anders als alle anderen Länder in die Statistik mit eingerechnet hatte. NRW braucht fast 12.000 zusätzliche Polizisten, um nur die Bundesdurchschnitt zu erreichen! Da hilft auch kein Jäger-Latein mehr, da hier Mathematik gefragt ist.
Dass in diesem Zusammenhang Gutmenschen keine sicherheitspolitische Sensibilität entwickeln ist falsch. Gegen den Erbfeind, die Rechten, wird so ziemlich alles aufgefahren was der Rechtsstaat zu bieten hat. So wird jedes Hakenkreuz-Graffiti ausnahmslos verfolgt, während anderswo der linke Block Nacht für Nacht Autos abfackelt, jahrelang Häuser besetzt hält und an der parteipolitische Infrastruktur aller nicht-linker Parteien zündelt.
All das wird zwar nicht wortreich begrüßt aber bewusst ignoriert, nicht ausreichend sanktioniert und schon gar nicht energisch verfolgt. Linker Terror erscheint somit fast als legitim.
Damit ist der bekennende Kampf gegen rechte Kriminalität im Sinne der Rechtstaatlichkeit ein besseres Lippenbekenntnis wenn nicht gar Heuchelei, da jeder Ansatz der rechtstaatlichen Gleichbehandlung nicht zu erkennen ist.
Dass in diesem Zusammenhang die Diskrepanz nicht gesehen wird ist folgerichtig und führt dann zwangsläufig in ein erkennbares Dilemma: der zunehmende bürgerliche Widerstand gegen eine weitere Aushöhung von Werten und Normen, gerade solcher, die das Sicherheitsempfinden betreffen, wird A) als rechts stehend erkannt, bewertet und angegriffen und B) der Aufbau besserer ausgestatteter und vernetzter Exekutivorgane als Bedrohung empfunden.
Überhaupt wird versucht die Sicherheitsdebatte von der Exekutiven zu lösen und es werden Ideen favorisiert, die Ressourcen nicht in den Aufbau (Reanimation…) von Sicherheitsorganen zu stecken, sondern in sozialpädagogische Projekte für Tätergruppen. Letzteres wird aber zunehmend von der Bevölkerung als Geldverschwendung erkannt, kommuniziert und bei Wahlen (er)kenntlich gemacht.
Und da scheitert dann der Gutmensch als Ansprechpartner kläglich. Denn wenn er bisher eines nie musste, dann war es seinen Erfolg oder Misserfolg hinsichtlich der Kosten rechtfertigen zu müssen; denn Geld war letztlich immer da.
Nur dass der Michel nun tatsächlich nachfragt und kritisiert ist neu, denn das Geld wird erkennbar knapp.
Und das ausgerechnet zu einem Thema wie Sicherheit, das der Gutmensch für sich als Bedrohung ansieht. Hier 100 Milliarden Schulden für die Bundeswehr machen zu müssen – als Sondervermögen tituliert – muss die grüne Seele bis zum Schleudertrauma verdreht haben. Daher nun auch der berechtigte Wunsch, die 100 Milliarden nicht nur für militärische Ausrüstung zu nehmen, sondern damit auch den seit Jahrzehnten zurückgebauten Zivilschutz wiederzubeleben. Dieser geistige Rückwärtssalto war vorhersehbar.
Das mag am Rechtsempfinden von Gutmenschen liegen, das manchmal (auch recht oft) an dem vorbeigeht, was tatsächlich Recht ist. Mitunter auch strafrechtlich anders bewertet wird, als es Gutmenschen in ihrer persönlichen Entfaltung annehmen wollen.
Ob das noch eine übriggebliebene und verinnerlichte Provokation des bürgerlichen Elternhauses ist, oder als bewusst „gelebter Rechtsbruch“ zur persönlichen Entfaltung gesehen wird, weiß man nicht. Damit müssten sich Klapsdoktoren wissenschaftlich beschäftigen.
Ich für mich stelle aber fest, dass Drogenkonsum in linken Kreisen gesellschaftsfähig geworden ist solange man nicht „sichtbar auffällt“.
Die omnipräsenten Kokainspuren an Geldscheinen sprechen da auch eine klare Sprache. Der Joint/“die Tüte“ auf der Party ebenfalls. Und die Bestrebungen weiter Teile in der linken Politik gewisse Drogen freizugeben. Auch das mag mit ein Aspekt sein „bestehene Rechtsverstöße“ nicht gern durch Polizei verfolgt oder gar geahndet zu sehen.
Und eben diese Polizei nun aufzustocken wäre aus dem persönlichen Bedrohungsverständnis der gutmenschlichen Partygesellschaft heraus kontraproduktiv.

Nur ein Beispielbild
Der Gutmensch ist ein Friedensapostel, der schon gern auch dort totalen Frieden sieht, wo er auch nur ansatzweise zu sehen ist. Er versucht ständig Bedrohungslagen schönzureden. Außenpolitisch und erst recht innenpolitisch. Bis es dann zu spät ist. Dann setzt die medial unterstützte Empörungskultur ein.
Bedrohungen scheinen in ihrem Wesen nach sicherheitspolitischen Antworten. Und die sind meist an Ressourcen gekoppelt, die Gutmenschen dafür nicht aufbringen wollen. Daher sind hier Personal- und Materialaufstockungen bei Gutmenschen das allerletzte denkbare Mittel, um Polizei/Bundeswehr und damit Sicherheit zu fördern.
Sie verstehen Bedrohungen jeder Art als „Kommunikationsproblem“. Ihr blinder Fleck ist das völlig fehlende Bewusstsein, dass es Menschen gibt, die genau darin eine für sie vorteilhafte Schwäche erkennen und diese auszunutzen bereit sind. Putin hat hier viel Gutes leisten können, um ihnen aufzuzeigen, wie das geht.
Gutmenschen verstehen nicht, dass es auch Schlechtmenschen gibt, die Kommunikation als zusätzliche Chance verstehen ihre Aktionen auf der Zeitachse auszudehnen. Sie haben nie zu verstehen gelernt, dass bloße Kommunikation in manchen Personenkreisen als nutzbare Schwäche erkannt wird, solange hinter dem Redner nicht jemand mit einem dicken Knüppel steht.
Gutmenschen glauben darauf verzichten zu können. Daher tun sie sich schwer immer feinere rhetorische Kniffe zu finden, die ihre Empörung kundtun, wenn es um Leute wie Assad, Putin, Erdogan oder auch Trump geht.
Individuell hat das eigentlich noch nie geklappt. Man gerät aber schnell an Leute, die partout nicht reden wollen. Wo die friedfertige Absicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Wer soetwas versucht, dabei auf die Nase bekommt und weitermacht verdient Respekt. Aber Leute wie Ghandi sind recht selten. Und der wurde letztlich auch ermordet.
Und ich kenne keinen Gutmenschen, der das bisher wie Ghandi geschafft hätte. Letztlich sind die immer gelaufen, waren nicht auffindbar oder kamen aus den Löchern, wenn wieder alles friedlich war. Dann aber mit klugen Sprüchen und guten Ratschlägen.
Und was auf der Ebene 1:1 schon nicht gelingt, kann auf Basis von Nationen schon gar nicht funktionieren. Letztlich redet man da auch mit Menschen 1:1.
Und wie das im aktuellen Ukraine-Konflikt geklappt hat, sehen wir. Der Krieg fiel nicht vom Himmel, sondern hat seit 2014 Anlauf genommen. Mit tausenden von Toten im Grenzgebiet zu den autonomen Regionen.

Beispielbild
Ein weiteres schönes Beispiel ist das Verhalten gegenüber den Islamverbänden, die diese Schwäche nicht nur ausnutzen, sondern dafür auch noch Geld bekommen.
Von „Taquiya“ hat der Gutmensch noch nichts gehört. Auch nicht vom „Byzantinischem Geschnatter“.
Die Taquiya ist ein islamischer Ausdruck dafür, dass man mit Beschwichtigung/Zurückhaltung den noch überlegenen Gegner beruhigt, um sich durch Verstellung und Täuschung Vorteile zu verschaffen. Dass es dafür bei uns kein Wort gibt, sagt schon alles über den kulturellen Unterschied zu den Leuten aus, die das Wort geprägt (verinnerlicht) haben.
Und dass „Byzantinisches Geschnatter“ der verächtliche Ausdruck dafür ist, Friedensgespräche zu suchen, ist auch so ein Punkt, der aber zum Fall von Byzanz und zum Aufstieg des Osmanischen Reiches 1453 führte. Bei uns vergessen, im Islam gefeiert und als feste Redewendung im Vokabular verankert.
Und nein, Islam, leitet sich nicht von Frieden (salam) ab, da „salam“ im Arabischen eben nicht Frieden heißt, sondern eher Waffenstillstand.
Ein Waffenstillstand der nur so lange hält, bis sich eine Seite stark genug fühlt es erneut zu versuchen. Und der Neuversuch gilt dann nicht als Bruch des Waffenstillstandes, da von Anfang an für alle Seiten feststand, dass er nur so zu verstehen ist: als temoräre Lösung eines Patt.
Und nun bewerten wir mal das Verhalten der Islamverbände hier gemäß diesen „Vorstellungen“ neu. Auch hier sollte man mal im Internet nachlesen. Es ist schon interessant. So werden türkische Islamverbände in Deutschland sogar von Gutmenschen hofiert. Trotz der Ausspähung von Gegnern. Trotz Spionagetätigkeit für eine fremde Macht in Deutschland. Trotz Abgleiten dieser Macht in eine Diktatur, die aber gern Forderungen stellt, sobald man den Fuß in einer Tür hat. Gerade wieder auf NATO-Ebene zu sehen.
Auch die Wahlen in der Türkei haben das eindrucksvoll bewiesen. Während Gutmenschen sich haben verspotten lassen und um immer härtere Formulierungen der Empörung rangen, radierte Erdogan die Opposition aus, behinderte den Wahlkampf seiner Gegner und baute noch ein paar Schikanen ein, um seine politischen Feinde von den Urnen fernzuhalten.
Das eigentliche Ziel Erdogans, die Aufmerksamkeit auf die Beschimpfungen zu ziehen und so das eigentliche Drama der Wahlen, nämlich des nicht mehr stattfindenden Wahlkampfes an sich, abzulenken. Während sich die Gutmenschen verbal aufplusterten sackte Erdogan die Opposition einfach ein.
Das mag daran liegen, dass sich das etablierte Gutmenschentum inzwischen selbst als Optimum sieht, an dessem Wesen die Welt genesen soll.
Es reicht nachweislich nicht mehr aus die Sicht der Dinge uns, dem eigenem Volk aufzudiktieren, sondern man versucht es auch im Ausland. Bei unseren Nachbarn und Partnern. Mit zunehmender Empörung der so diffamierten.
Gutmenschen haben ein Sendungsbewusstsein, dass einer Missionierung gleicht, dem aber der göttliche Anspruch fehlt – Auch wenn man sich dadurch nicht behindert sieht es so erscheinen zu lassen. Alternativlosigkeit als Glaubensbekenntnis sozusagen.
Das war sehr schön in der Klimadebatte zu sehen, als man ein krankes behindertes Mädchen zur Ikone erhob, die rein gar nichts zu sagen hatte als Gift zu spucken und Unsinn zu reden.
Dennoch neigte das gutmenschliche Wesen vieler dazu ihr den Friedensnobelpreis zuschieben zu wollen. Für was eigentlich?
Immerhin reichte es, dass wir Deutsche wieder draufzahlen mussten. Mit Milliarden wurde versucht das planetare und weltweite Klima national zu lösen. Gutmenschen denken so, denn Prämissen sind ihnen fremd.

Wer zahlt noch mal im Notfall immer alles?
Man muss diesen Menschen aber zu Gute halten, dass sie wirklich glauben, dass es das Beste für alle ist, so zu sein wie sie es wollen. Dass das nicht dem Ideal der persönlichen Freiheit vieler entspricht, interessiert da nicht wirklich.
Dass eben diese Menschen sich das auch nicht (mehr) gefallen lassen verstört und verunsichert sie. Nicht weil die Erkenntnis reift, dass das so nicht weitergehen kann, sondern eher darum, warum das JETZT nicht mehr geht. Die Mittel und Methode werden hinterfragt. Nicht der fehlerhafte Gedanke und krumme Idee an sich, die auslösendes Moment waren.
Folgerichtig versuchen Gutmenschen an der Kommunikation zu drehen. Uns zu überzeugen, oder aber durch „weniger mediale Präsenz von Problemen“ zu beschwichtigen.
Das Wort Lügenpresse kam daher überraschend und viele Sender, Magazine und Portale stellen plötzlich fest, dass trotz bisheriger Reichweite ihr Einfluss zunehmend schwindet. IHRE Sicht der Dinge hinterfragt wird. Die selbsternannte Vierte Macht, die Presse, die sich als Wächter der Demokratie sah, wird nun selbst – vom Volk – bewacht und muss sich täglich rechtfertigen warum oder auch nicht über was und wie berichtet wurde. Das ist neu! Und das sichere – weil überwiegend linke – Sprachrohr der Gutmenschen hat erste deutliche Dellen bekommen.

Wo Information zur gewollten Lücke wird…
Daher wurden Faktenchecker eingeführt, die unabhängig mediale Berichte überprüfen und „verifiziere“ sollen. Eine dieser gutmenschlichen Ideen, der Kritik Herr zu werden.
Prinzipiell in Ordnung, wenn denn die wirkliche unabhängige Neutralität dieser sogar staatlich mitfinanzierten „Qualitätsprüfer“ denn gegeben wäre.
Wie sagte von der Leyen so schon medial vervielfältigt: „Vertrauen Sie nur den Qualitätsmedien.“
Damit wird klar, dass der Gutmensch eben kein Idiot ist, wie seine Gegner gern behaupten. Auch nicht ein verhaltensgestörter Geisteskranker mit mehr Macht als gut für alle anderen ist. Er ist die Folge einer Entwicklung, die wir selbst gefördert haben.
Wir haben eine „Bande frustrierter 68er“ machen lassen, ihnen den Weg durch die Institutionen erlaubt und in der entscheidenden Phase, wo sie die Überhand bekamen, nicht hinterfragt, wie das denn enden soll.

Yusuf Simsek: Verantwortung
Es passierte zu einem Zeitpunkt, wo wir mit uns beschäftigt waren. Oder wo es uns so gut ging, dass wir jeden visionären Ansatz dieser Leute zwar belächelt haben, aber nichts getan haben, ihnen Paroli zu bieten.
Das hat sie gestärkt. Das hat sie aber auch in ihrem Tun geblendet. Sogar bis zur Selbstherrlichkeit verblendet, wie man an vielen Beispielen sieht.
Aber immer bestrebt, tatsächlich Gutes zu tun: Die Welt friedlicher, die persönliche Freiheit individueller zu machen und störendes bürgerliches Beiwerk (Werte, Normen, Gesetze) so aufzuweichen, dass dieses kaum noch eine Rolle spielt.
Dass sie nie wirklich (staats)bürgerliche Kontrolle erfahren haben stört nun und lässt sie in alte rhetorische Verhaltensmuster abgleiten und (jede) Kritik als faschistoide Gesinnungen diffamieren. Bis hin zu der Tatsache, dass jeder, der ihrer Sicht der Dinge widerspricht mindestens ein rechter Verdachtsfall ist.
So werden auf Bundes- und Landesebene immer wieder mehrstellige Millionen-Kampangnenpakete gegen Rechts geschnürt. Summen, die gern im Vorfeld wichtiger Wahlen, in denen die fundamentale bürgerliche (nun rechte) Opposition an Bedeutung gewinnen wird, dann auch als linke Wahlkampfunterstützung mit staatlichen Geldern angesehen werden könnten… Eigentlich auch müssten.
Und das hier fehlende Unrechtsbewusstsein ist wieder so ein Zug, den Gutmenschen auszeichnet: ihre Sicht der Dinge ist die ultima ratio. Neuerdings auch als alternativlos kommuniziert.
Der Kern des Gutmenschen ist eine Art Narzismus, der die eigenen Wünsche und Wirklichkeit auf andere zu projizieren versucht, unabhängig ob der Empfänger dieser „Fürsorge“ das nun will oder nicht. Wo er argumentativ scheitert, versucht er über eine Verbotskultur Andersdenkende bis zur völligen Anpassung zu reglementieren und versteht das als notwendige Erziehung zu mehr Freiheit. Habeck selbst sprach hier von den Vorteilen des chinesischen Gesellschaftsmodells…

Verbote führen nicht ins gelobte Land…
Der Gutmensch ist nicht dumm, hat aber so viele ideologisch blinde Flecke in seinem Wissen und seinem Denken, dass sein Ziel der moralischen Wertsteigerung der Gesellschaft letztlich amoralisch, unethisch und zunehmen kriminell ist.
Er glaubt, dass ein moralisch wertvolles Ziel die Mittel heiligt und verklärt so Terroristen und Verbrecher zu Aktivisten und diffamiert Andersdenkende und Kritiker zu Nazis.
Dass damit die wirklichen Opfer der Nazis entwürdigt bis geschändet werden, ist ihnen noch nicht einmal bewusst. Und selbst wenn, wäre auch das ein notwendiges Opfer auf dem Weg nach Elysium. Ihrem Elysium.

Yusuf Simsek: Der Apfel der Erkenntnis
Nach 40 Jahren sind sie nun im System angekommen. Haben das System sogar in vielen Bereichen in ihrer Hand. Doch anders als vor 40 Jahren sind sie nie da angekommen, wohin die Gesellschaft und der Staat den Visionen der Gründungsvätern dieser Republik folgend hätte hingehen sollen.
1949 wollte keiner mehr einen totalitären Staat, der das Geschehene wiederholt. Man wollte Licht. Aber ein Licht, das nicht verordnet, sondern gelebt wird. Wo der Bürger den Staat und seine Institutionen kontrolliert und nicht der Staat den Bürger. Ihn mit Sicherheit nicht seiner fundamentalen Rechte beraubt. Schon gar nicht grundlos oder auf Basis einer Ideologie. Letztere war es das, was zwölf Jahre Dunkelheit ausgemacht hatte: eine sozialistische Idee!
Sozialistische Gleichmacherei mit dem Nimbus des Allwissens war schon immer eine Diktatur. Der Sozialismus neigt dazu, dass die, die ihn für das Volk durch das Volk kontrollieren sollen letztlich nicht ihr Volk sehen, wenn sie sagen, dass sie für das Volk da sind. Demokratischer Sozialismus, nationaler Sozialismus oder ökologischer Sozialismus tun sich da im Prinzip nichts. Am Ende liegt alles immer in Trümmern und der Homo Tyrannis regiert.
Es stellt sich die Frage, wie es so weit kommen konnte. Diese Frage stellte sich immer. Seit Anbeginn der Zeit. Meist wenn es zu spät war.
Die Antwort ist einfach, aber schmerzhaft: weil es einen Zyklus gibt. Und Gutmenschen können nur in guten Zeiten existieren. Und diese wurde NIEMALS von ihnen geschaffen. Sie profitierten immer nur vom Wirken anderer.

Kreislauf der Gesellschaft
#Sozialismus #Deutschland #Politik #Grüne #Europa #Demokratie #Geld #Armut #Gesellschaft #Recht #Wahlen #Gutmensch
Auch:
ZAHL, aber halt’s Maul: Der Gutmensch zockt uns ab! (2017)
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Wenn wir einmal ehrlich zu uns sind…
Es häufen sich die Anzeichen, dass es nicht ganz rund läuft in unserem Land. Um ehrlich zu sein: es stinkt hier gewaltig nach Zeitenwende. Nicht im biblisch-apokalyptischem Sinn, wohl aber in dem Sinne, was da Wahrheit ist.
Denn es wird Zeit einmal die uns auferlegten Scheuklappen abzulegen und den ohnehin schon von der erlebbaren Realität getrübten Blick auf den Rest zu werfen.
Auch der vormalig medial eingelullte Geist wird zunehmend wacher. Mitunter aus der Not heraus sich mit dem immer sonderbareren Alltag näher befassen zu müssen.
Es wird Zeit für ein wenig Ehrlichkeit. Nicht den Freunden, Nachbarn und Kollegen gegenüber. Auch nicht der Familie. Sondern rein individuell gesehen. Wir müssen einmal ehrlich zu uns selbst sein. Die Trägheit ablegen, dass man uns erzählt oder erzählen will, was gut, richtig und wahr ist. Oder sein soll.
Die letzten drei Monate haben gezeigt, dass hier der Wurm drin ist. Dieser Wurm hat nicht erst seit Februar den Namen Putin. Denn dieser Wurm hat seit fast zehn Jahren diverse Unterarten, die da China, Klimaleugner oder Coronaleugner heissen.
Denn für alles, was schief ging (Inflation), mies geplant wurde (Energiewende) oder aber auch aktiv versaut wurde (Atomausstieg über Nacht), gab es andere, die Schuld waren.
Außenpolitisch immer Russland und etwas bedächtiger auch China und innenpolitisch waren es die AfD oder artverwandte Querdenker.
Es gab mal eine Zeit, da war der Begriff Querdenker in der Wirtschaft sehr gefragt. Interdisziplinär und ganzheitlich denken zu können war ein Trend, der gern in Stellenanzeigen und Bewerbungen herausgestellt wurde.
Nun ist er negativ hinterlegt worden. Als sich quer zu stellen. Sich dem Trend der allumfassenden Wahrheit zu widerstehen. Auch den größten Unsinn tatsächlich nicht abnicken zu wollen. Fragen zu stellen. Schlimmer noch: selbst Fragen zu stellen. Und das auch öffentlich…
Wenn wir also mal ehrlich zu uns sind, dann ist allein das schon ein Grund, einmal ein paar Dinge für uns selbst zu hinterfragen. Ob das alles so richtig ist. Stimmig ist. Oder auch, was nicht stimmen kann.

Das werden wir uns wohl von unseren Kindern fragen lassen müssen…
Wenn wir einmal ehrlich zu uns sind, dann war diese nun alles beherrschende Russlandkonflikt vermeidbar.
Man kann Geschichte und Tatsachen gar nicht so verdrehen, dass am finalen Schritt Putins allein Russland die Schuld trägt.
Seit 2014 wurde das Minsker Abkommen mit Füssen getreten. Es bestand nie die Absicht der Ukraine es einzuhalten. Und dann auch nicht mehr von Russland hier weiter still zu halten. Im Donbass starben tausende von Menschen, was vom us-affinen Westen unkommentiert wurde.
Im wirklich neutralen Ausland, z.B. der Schweiz, war davon aber zu lesen.
Putin machte erst im Dezember noch ein letztes und umfassendes Angebot, das aber bei uns noch nicht einmal diskutiert wurde. Nicht auf politischer Ebene und schon gar nicht medial und öffentlich.
Und hier nun einseitig die arme überfallene Ukraine als neue Freiheitsikone zu hypen verbietet sich von selbst. Die Ukraine ist einer der korruptesten Staaten der Welt, in der das Recht so käuflich ist wie sonst nur in Staaten außerhalb von Europa.
Ein Ministerpräsident samt Regierungsclique, die sich rücksichtslos selbst bereichern, dass selbst afrikanische Pseudopräsidenten wie Kabila oder Mobutu noch davon lernen könnten.
Und hier der Ukraine, ein kompletter Agrarstaat, die Aufnahme in eine Industriegemeinschaft zu ermöglichen, ist ein Witz.
Denn wenn wir ehrlich zu uns sind, dann wissen wir, wer hier wieder alleinig zahlen wird.
Und ganz nebenbei: seit wann ist es hier wieder üblich einen Krieg zu propagieren und Gefallene Gegner zu bejubeln?? Mal ehrlich, sind wieder wieder soweit?
Wenn wir einmal ehrlich zu uns sind, dann ist die Infaltion hausgemacht, gewollt und gefördert worden.
Seit Einführung des Euro wuchs der Schuldenberg all der Staaten, die nun endlich umfänglich und billig Schulden machen wollten und nun wieder konnten.
Seit der umfassenden ersten Eurokrise 2008/9 wurde deutlich, dass das nicht geht und wir Deutsche hier mehrere hundert(!!) Milliarden Euro in andere Länder zur Stabilisierung pumpen mussten. Das wurde uns als unabdingbar verkauft. Ein Rettungsschirm wurde hochgezogen, wo wir, die Deutschen, natürlich wieder den Löwenanteil von fast 1000 Milliarden Euro als Bürgschaft stellen.
Und selbstverständlich dürfen sich andere EU-Staaten bei uns kostenlos Geld leihen. Natürlich genauso gern ohne Rückzahlungsprocedere…
Wenn wir hier ehrlich sind ist das die Transferunion, die gerade uns Deutschen bei Einführung des Euro ausdrücklich als nicht existent oder auch nur angedacht verkauft wurde.
Das all das natürlich zu einer steigenden Inflation führt, zumal seit 2009 der Markt zum Nullzinssatz mit ständig neuem Spielgeld geflutet wurde, ist nicht dem Zufall, sondern den Marktmechanismen geschuldet.
Schlussendlich wurde so viel Geld in die Märkte gepumpt, dass reale Investitionen in realwirtschaftliche Anlagen und Produktionen ausblieben und das Geld in Spekulationsobjekte floss: Aktien, Edelmetalle, Immobilien und Kryptowährungen. Hier schossen die Kurse ins Unermessliche und suggerierten Wachstum, Wohlstand und Fortschritt.
Ein Wachstum, Wohlstand und Fortschritt, der an der Nullverzinsung hing. Und damit an der Politik der EZB, die gerade einen Dämpfer erfährt. Denn 7,4% Gesamtinflation und 20% bei Vorprodukten lassen wenig Bestand für die Null als Zins erwarten. Das entwertete Geld rächt sich nun durch Wertlosigkeit.
Denn wenn wir ehrlich sind zu uns, dann hätten KEINER von uns gedacht, dass ein beschissener Liter Sonnenblumenöl 4,99 kosten könnte. Ein dämlicher 500g-Beutel „no-name“-Nudeln 85 Cent und Fleisch, Obst und Gemüse zu Luxusgütern werden, die ärmere Menschen in diesem Land dann nur noch vom sehen her kennen.
Und wenn wir ehrlich zu uns sind, hätten wir auch gedacht, dass gerade das zu einem nachhaltigen Umdenken hätte führen müssen. Gerade und besonders doch bei denen, die Moral im politischen Handeln so hoch ansetzten… Die Moralkeule erschufen und damit jedes Sachargument aus dem Weg räumten. Das ursprüngliche Querdenken zur neuen Nazimasche machten.
Und wenn wir ehrlich zu uns sind, müssten wir auch zugeben, dass unsere Energiekrise nicht erst seit dem Gasmangel besteht, der ohnehin vermeidbar gewesen wäre, wenn man letztes Jahr mal verhandelt hätte.
War uns denn nicht klar, dass wenn man Atom-, Kohle- und Gasenergie abschafft am Ende nur noch Energieformen hat, die wetterabhängig sind? Wo Dunkelflauten drohen, die nur mit billigem Atomstrom aus den Nachbarländern abgewendet werden können?
Warum sind 56 Atomreaktoren in Frankreich, gleich hinter der Grenze, für uns ungefährlich, wir aber über Nacht unsere letzten 11 gefährlichen Kraftwerke abgeschaltet haben. Hatten wir Angst, dass ein Tsunamie auf dem Rhein auch unsere Kernkraftwerke hätte überfluten können, wie es in Fukushima am Pazifik passierte?
Glauben wir ehrlich, dass wir keinen Atomstrom aus Frankreich beziehen, nur weil es umweltbewusste Politiker uns sagen?
Glauben wir, dass wir auf dieser hochgeistigen Basis mal eben e-Autos zu Millionen auf die Straße und ans Netz bekommen können und das auch noch funktioniert?
Glauben wir wirklich, dass Schulabbrecher, Studiums- und Berufsversager, die wir nun so gern in Ämter wählen, das alles tatsächlich durchdenken konnten?
Glauben wir wirklich, dass Leute dazu Kompetenzen haben, die es aber noch nicht einmal schaffen dazu selbst – und nicht abgeschrieben – ein paar Worte zu verfassen?
Glauben wir wirklich, dass Leute, die von anderen anschreiben müssen, uns in solch komplexen Sachlagen Entscheidungen aufzwingen dürfen und sollten, die letztlich unsere Gesellschaft gefährden können, so sie denn nicht funktionieren werden?
Und funktionieren sie denn? Tendieren wir denn dazu zu sagen, dass es gut aussieht? Der Erfolg absehbar ist?
Wissen wir das? Oder glauben wir es nur? Oder ist da nur noch die Hoffnung an sich? Wider besseren Wissens?

Quellenangabe: „obs/positiv MAGAZIN/Wilfried Kirchmeier“
Und wenn wir ehrlich zu uns sind, müssten wir dann auch zugeben, dass diese Protagonisten in der Politik sich gerade selbst entlarven.
Jahrelang terrorisierten grüne Umweltbewegungen, Aktivisten und Verbände samt mitfinanzierten Bürgerinitiativen jedes Projekt zukunftsweisender Art.
Keine Brücke konnte saniert oder gar gebaut werden, kein Hochwasserschutz umgesetzt werden und keine Wohnungsbaufläche ausgeschrieben werden, ohne dass nicht die Umweltverträglichkeit als Damoklesschwert herniedersauste. Jeder Molch, jede Wühlmaus und jeder Piepmatz war wichtiger als die Sanierung unserer Infrastruktur.
Glaubten wir wirklich, dass unsere Anstrengungen hier die Welt retten würden? Mit einem Anteil von gerade mal 2% am weltweiten Anteil von klimaschädlichem CO2-Ausstoß?
Während wir das alles guthießen (zumindest offiziell verkündet!) baute China 231 neue Kohlekraftwerke. Nur mal so…
Während Bildung seit Jahren großgeschrieben wurde, Projekt auf Projekt folgte, um das alles noch schöner und besser zu machen, standen ach so lebensfähige und neugebildete Gymnasiasten unter Transparenten und forderten das komplette Verbot(!) von CO2. Und wurden dafür auch noch in der Presse gefeiert. (Und wer jetzt fragt, warum das ein Thema ist, der möge nun bitte, bitte aufhören zu atmen…)
Natürlich merkt der grüne Habeck nun, dass all seine Bestrebungen grüne Energiepolitik zu betreiben an verantwortlicher Stelle durch eben diese grüne Bewegung gestört werden.
Nun sollen all die Gesetze, Verordnungen und Regeln ad hoc fallen, damit die neue Energiewende – weg vom bösen Russengas und hin zum guten US-Frackinggas – gelingen kann.
Dazu dürfen Mega-Windräder dann im Vorgarten stehen und uns Luft zufächeln. Solaranlagen unsere dümmlichen Einsichten blenden. Und Flüssiggasterminals, lange von grünen Bürgerinitiativen und Pressevertretern bekämpft, sind nun Heilsbringer. Können sich wandelnde Einsichten noch besser selbst entlarven, oder folgt das der habeckschen Idee hin zum besseren chinesischen Gesellschaftsmodell, das er einst im Fernsehen propagierte??

Mal sehe, wann Putin den Hahn zudreht… Lange spielt der garantiert nicht mehr mit. WARUM auch?
Wenn ICH zu MIR ehrlich bin, dann muss ich sagen, dass ich all das schon oft und immer wieder in allen möglichen Variationen gesagt, geschrieben, aufgezeigt, analysiert und vorhergesehen habe.
Und wenn ich ehrlich zu EUCH bin, dann muss ich sagen, dass es mir nun realtiv egal ist, ob IHR noch merkt, wie mit UNS allen umgegangen wird.
Wie man uns Tag für Tag am Nasenring durch die Manege zerrt, damit wir uns selbst belobduseln, wie toll wir doch sind. Was wir für ein moralischer Mensch sind, der auf dem Weg zum Transhumanismus nun höhere Weihen anstrebt. Anzustreben hat! Als ultimo ratio.
Der Salto Mortale, der Höhepunkt einer jeden Zirkusshow, steht uns aber noch bevor. Wir nehmen gerade Anlauf, um es richtig zu vermasseln.
Immerhin sorgt die Inflation dafür, dass man es nun im Geldbeutel merkt, denn Geiz mag zwar noch geil sein, aber kaum noch möglich. Weder bei der Miete, oder dem Einkauf und auch nicht an der Tankstelle.
Das bringt mich dann abschließend zu einem anderen Gedanken:
Wenn wir absolut ehrlich zu uns sind, dann müssten wir zugeben, dass wir Trägheit in relativer Sicherheit und persönlichem Wohlstand stets höher schätzten, als die unliebsame und unbequeme Wahrheit dahinter! – SIC!

Aus der Traum?
Auch:
Nein, kein Hinweis auf schon dazu geschriebene Artikel samt link dahin. Es gilt nun anzupacken und selbst zu machen. – Und hier beginnt es.

In der Ruhe liegt die Kraft (des Untergangs) !
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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet gern Perspektiven an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht werden.
—Anfang—
Goldbindung des Rubels und die Konsequenzen für die Dollar-Dominanz
Gold spielt seit Jahrhunderten eine entscheidende Rolle in der Geldgeschichte. Das ist auch heute noch so, wenngleich es formell keine Goldbindung an die staatlichen Zahlungsmittel mehr gibt. Begriffe wie Geld und Gold sind untrennbar verbunden, obwohl das für den Normalbürger eigentlich kaum noch eine Rolle spielte.
Aber spätestens mit der Verhängung westlicher Sanktionen aufgrund des Ukraine-Konfliktes hat dieses Thema wieder an Fahrt aufgenommen. Deshalb ist es durchaus angemessen, etwas genauer die Bindung zwischen Gold und einer Währung zu betrachten.
Das kann zukünftig wieder an Bedeutung gewinnen, besonders dann, wenn Russland dabei voranschreitet. Es sei deshalb ein kurzer Blick in die Vergangenheit gestattet.
Währungssysteme befanden sich stets im Wandel. Es wurde aber auch jedes Mal recht schnell deutlich, dass es zumeist Gold bedurfte, um eine neue Währung mit Vertrauen auszustatten.
Das führte in der jüngeren Vergangenheit dazu, dass im Juli 1944 der Internationale Währungsfond als die sogenannte „Bretten Woods Institution“ gegründet wurde, unter anderem um unausgeglichene Handelsbilanzen zwischen den Ländern über Währungsanpassungen zu administrieren. Bis 1971 war der Goldpreis je Feinunze auf 35 Dollar festgelegt.
Mit einem Federstrich hat Nixon im August 1971 diesen historischen Goldstandard aufgehoben. Nixon begründete den drastischen Schritt mit Spekulationen gegen die USA.
In Wirklichkeit hatten sich die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam finanziell überhoben und zu viele Dollar zur Kriegsfinanzierung in Umlauf gebracht. Das Vertrauen in die Leitwährung schwand.
Weltweit tauschten die Notenbanken ihre Dollarreserven in Gold, vor allem Frankreich fuhr mit Containern vor. Langfristig drohte der Ausverkauf der US-Goldreserven, so dass Nixon die Notbremse ziehen musste.
Zwei Jahre nach der schicksalhaften Trennung vom Gold wurden dann sämtliche Wechselkurse zum Dollar freigegeben. Von diesem Zeitpunkt an war die Weltleitwährung Dollar nur mehr eine Papierwährung, die beliebig vermehrt werden konnte.
Der ungedeckte US-Dollar konnte sich nach einem sehr turbulenten Jahrzehnt Mitte der 1980er-Jahre schließlich auch ohne formelle Golddeckung als globale Handels- und Reservewährung behaupten.
Seitdem entwickelten sich der US-Dollar bzw. zinsbringende US-Staatsanleihen als internationale Währungsreserve. Zentralbanken können seitdem durch das Halten der Anleihen Zinsgewinne erwirtschaften, während die US-Zentralbank durch die zusätzliche Nachfrage nach US-Schuldpapieren stets einen Gewinn erzielen konnte, der durch die Emission von Zentralbankgeld auf globaler Ebene realisiert werden konnte.
Doch nun scheint dieses auf die USA und ihre Währung fokussierte Weltbild zu zerbröckeln. Dafür gibt es nicht nur auf geopolitischem Gebiet ernste Hinweise, auch der US-Dollar kommt zunehmend unter internationalem Druck.
Der 24. Oktober 2014 könnte ein Datum sein, das in den Geschichtsbüchern als Wendepunkt eingehen wird. Denn an diesem Tag wurde die Asiatische Infrastrukturinvestment Bank, kurz AIIB, aus der Taufe gehoben. Erstmals im 21. Jahrhundert wurde eine bedeutende internationale Institution ohne US-amerikanische Beteiligung gegründet.
Besonders pikant scheint die Tatsache, dass zahlreiche enge US-Verbündete, wie z.B. Großbritannien, Australien, Frankreich und Deutschland, zu den Gründungsmitgliedern zählen.
Um die Dollar-Dominanz zu untergraben, haben die aufstrebenden Schwellenländer eine Reihe weiterer Initiativen gestartet, die in vielen Belangen einen engen Bezug zum chinesischen Projekt der „Neuen Seidenstraße“ haben.
Ein Meilenstein zu einem multipolaren Währungssystem wurde im Juli 2021 gesetzt. Die BRICS-Staaten – also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – gründeten die New Development Bank (NDB).
Diese hat ihren Sitz in Shanghai und soll sich als Alternative zu Weltbank, IWF und Asia Development Bank entwickeln. Dabei darf man nicht vergessen, dass die NDB einen immanent bedeutenden Wirtschafts- und Wachstumsraum umfasst, der mit einer Bevölkerung von drei Milliarden Menschen (41% der Weltbevölkerung), 25% der weltweiten Wirtschaftsleistung und 42% der weltweiten Devisenreserven von solch großer Bedeutung ist, dass er das durch die USA noch dominierte Weltwirtschaftssystem ernsthaft ins Schleudern bringt.
Hervorzuheben ist, dass in der NDB im Gegensatz zur Weltbank jeder Mitgliedsstaat exakt eine Stimme besitzt. Die Organisation besteht derzeit aus China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan sowie den Staaten mit Beobachterstatus Indien, Pakistan, Mongolei und Iran. Interesse an einem Beitritt haben zudem auch die Türkei und Turkmenistan bekundet.
Dialogpartner der Organisation sind zudem Weißrussland, Afghanistan und die ASEAN.
Auch die weitgehend unbekannte Eurasische Wirtschaftsunion sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Sie besteht derzeit aus Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien und Kirgisistan. Neben einer Freihandelszone gilt als Ziel, eine Gemeinschaftswährung zu lancieren.
Das sollte man mal im Hinterkopf behalten.
Wladimir Putin galt lange Jahre als Unterstützer des Euro. 2010 hatte er sogar die Möglichkeit einer Währungsunion zwischen Russland und der EU in Erwägung gezogen. Dies hätte den Euro zu einer De-facto-Ölwährung gemacht und ihn auf Augenhöhe mit dem Dollar gehievt.
Im Zuge der verhängten Sanktionen wendet sich Moskau nun jedoch zunehmend in Richtung Asien. Die Sanktionen könnten wie ein Bumerang zurückkehren.
Es scheint, als würde die Achse Peking-Moskau dadurch weiter gestärkt, wobei externe Experten davon ausgehen, dass es in diesem währungspolitischen Kräftemessen durchaus ein zwischen Peking und Moskau abgestimmtes Vorgehen gibt.
Gold dürfte in diesem Kräftemessen ‒ das eher schon eine geopolitisches ist ‒ eine enorm wichtige Rolle zukommen. Es ist festzustellen, dass Russland seine Goldbestände seit Jahren sukzessive aufstockt. Allein seit 2005 hat Russland seine Gold-Bestände mehr als verdreifacht, sodass die Russische Föderation – nach den USA, Deutschland, Italien und Frankreich – über die fünftgrössten offiziell ausgewiesenen Goldreserven verfügt.
Seit Beginn des Ukraine-Konfliktes hat Moskau nun noch einen Gang zugelegt und das Momentum der Goldkäufe erhöht. Die Russische Zentralbank beschloss erneut, Gold von Banken zu kaufen. Im vergangenen Monat wurde bereits die Wiederaufnahme von Gold-Käufen auf dem Inlandsmarkt und dann deren Kürzung bzw. Beschränkung beim Verkauf angekündigt.
Die aktuelle Entscheidung wurde vor dem Hintergrund neuer westlicher Sanktionen gegen russische Banken getroffen.
Die Ankäufe sind ein eindeutiges Statement gegen die Dollar-Hegemonie, besonders in Kombination mit der Tatsache, dass seit Januar 2014 mehr als die Hälfte aller US-Treasuries abgestossen wurden.
Plant Moskau nun einen goldgedeckten Rubel? Der Ökonom Jude Wanniski hatte dies bereits 1998 in einem aufsehenerregenden Editorial im Wall Street Journal empfohlen. Nur ein goldgedeckter Rubel könnte Russland aus der Schuldenkrise befreien und die internationale Akzeptanz der russischen Währung herstellen.
Es scheint, als hätte Vladimir Putin diese Idee zwei Jahrzehnte später erneut aufgegriffen. Denn gestern tauchten dann erste Fakten auf, wonach Putin ‒ besser gesagt Russland „Nägel mit Köpfen“ gemacht und den Rubel an Gold gebunden hat!!! (sic!)
Dafür gibt es deutliche Anzeichen. Ab Montag, dem 28. März, wird die Bank von Russland wieder damit beginnen, Gold von Kreditinstituten zu kaufen, diesmal jedoch zu einem festen Preis, berichtete der Pressedienst der Regulierungsbehörde.
Bis zum 30. Juni werden die Kosten für Edelmetalle bei solchen Transaktionen 5.000 Rubel pro Gramm Gold betragen. Das ist 17 % niedriger als der Buchpreis für raffiniertes Gold am 25. März 2022.
Um die Wirkung mal deutlich zu machen Folgendes: Der Einkaufspreis von 5.000 Rubel pro Gramm entspricht bei den aktuellen Kursen etwa 50 Dollar pro Gramm beziehungsweise rund 1.600 Dollar pro Feinunze. Damit ist der Preis deutlich unter dem aktuellen Weltmarktpreis in Höhe von 1.960 Dollar pro Unze angesiedelt.
Wenn aber 5.000 Rubel pro Gramm dem Marktpreis entsprechen, lohnt sich der Verkauf für die russischen Banken und würde eine weitere Aufwertung des Rubels gegenüber dem Dollar oder dem Euro zur Folge haben.
Das heißt aber auch, dass die russischen Banken bis zum 9. September keine Bargeld-Fremdwährung verkaufen. Die Abhebung von Fremdwährungseinlage wird auf 10 Tausend Dollar begrenzt ‒ der Rest ist in Rubel zum Marktkurs am Tag der Abhebung zu haben.
Das trifft nicht unbedingt die normalen Bürger, aber die auf russischem Territorium tätigen ausländischen Unternehmen.
„Das etablierte Preisniveau ermöglicht es uns, in diesem Jahr eine stabile Goldversorgung und das reibungslose Funktionieren der Goldminenindustrie sicherzustellen. Nach diesem Zeitraum kann der Preis für den Kauf von Gold dann definitiv geklärt werden“, sagte die Russische Zentralbank.
Wie in der Nachricht erwähnt, kehrt die Regulierungsbehörde zu Metallkäufen auf dem Inlandsmarkt zurück, „um ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu gewährleisten“.
Zum Nachlesen: Hal Turner Radio Show – Es ist offiziell! Russische Zentralbank kündigt Rubel an, der an Gold gebunden ist! 5000 Rubel pro Gramm
Der Inhaber eines grossen Edelmetallhandels in den USA, Andy Schectman, sieht mit den US-Sanktionen den Dollar als Weltwährung als verloren an.
Er äußert sich auch zu dem Ausgang der russischen Militäroperationen: „Russland hat alle Trümpfe in der Hand. Der Krieg sollte in einigen Wochen vorbei sein, höchstens Monaten. Die russischen Ziele waren, zu verhindern, dass die Ukraine der NATO beitritt, und sie werden bekommen, was sie wünschen. Sie wollen außerdem eine neue Regierung einsetzen, die Russland gegenüber freundlich gesinnt ist, und sie werden auch das erreichen. Vielleicht gibt es einen längeren Guerillakrieg in der Ukraine und eine kleine russische Besatzungsmacht, aber das Ende vom Lied ist immer ein Sieg der Russen.“
Die Auswirkungen der Bindung des russischen Rubels an Gold können gravierend werden.
Die wirtschaftlichen Sanktionen der Regierung Biden gegen Russland könnten durch diese und weitere Maßnahmen zum epochalen Bumerang werden und das Ende der weltweiten Dollar-Dominanz einläuten.
Und wenn viele Zentralbanken weltweit auf die Idee kommen, dass man nicht mehr unbedingt große Dollar-Reserven horten muss, wäre auch ein kolossaler Kurssturz programmiert.
Hyperinflation ist wohl dabei noch das geringste Übel. Die inflationäre Geld- und Schuldenpolitik, die Biden entschlossen verschärft, würde dann mit der Wucht eines Wirbelsturms die USA wirtschaftlich verwüsten und mit ihr den westlichen Kapitalismus.
–Ende–

20RM Goldmünzen aus dem Kaiserreich.
Persönlich hatte ich dieses Szenario schon länger befürchtet, zumal sich erst letzte Woche auch Saudi-Arabien zur Akzeptanz von chinesischen Yuan positiv geäußert hat.
Sollte das generell der Startschuss dafür sein Rohstoffe generell nicht mehr ausschließlich in US-Dollar kaufen (und damit auch vorhalten) zu müssen, wäre die Belastung für die ohnehin schwächelnde US-Wirtschaft samt maroder Infrastruktur und bröckelnden Sozialsystemen katastrophal.
Die mögliche Rückkehr von einigen G8-Staaten weg von der Geldpresse und hin zu einer wie auch immer gearteten Goldkernwährung würde auch das Vertrauen zu eben diesen Währungen verschieben. Ein Vertrauen, das gerade in Europa und den USA Dank Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten rapide bröckelt.
Es sei anzumerken, dass auch die EZB einen goldkernbasierende Kryptowährung plant, die uns gern als digitaler Euro verkauft wird und eben zusätzlich die Bargeldabschaffung vorsieht…
Unter dem Strich muss man feststellen, dass sich die Zeichen mehren, dass die Regierungen und Notenbanken wissen, dass sie sich währungspolitisch unrettbar verzockt haben und eigentlich nur noch auf Zeit spielen. Einer Zeit, in der die Sparer ihr Gespartes an das Inflationsmonster verlieren…
Auch noch vom Autor Fleming:
Krieg in der Ukraine: Die Nationalitätenkonflikte Russlands – (nordhessen-journal.de)
sonst:
Endspiel mit Gold: Sobald der Kryptoeuro kommt! – (nordhessen-journal.de)
Hurra, die Inflation ist da – (nordhessen-journal.de)
Altersabsicherung in Zeiten von Corona, Inflation und dem Endlosarbeiten – (nordhessen-journal.de)
Inflation: so sieht es aus. Alles wird natürlich besser! – (nordhessen-journal.de)
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Lage am 09.03.2022 gem. russischem TV
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Das russische Fernsehen hat folgendes Lagebild des russischen Vormarsches veröffentlicht.
WENN das so stimmt, und der Propagandafaktor klein ist, dann gibt es neben dem Kessel von Lugansk auch eine kurz bevorstehenden Einschließung von Kiew, was dann die Versorgungslage der zweieinhalb Millionenstadt zur humanitären Katastrophe werden lässt.
Sollte sich die Kesselschlacht im Raum Lugansk bewahrheiten, wäre das für die Kräfte der UKR ein militärisches Fanal, da große Teile der verfügbaren Kräfte dann zerschlagen werden könnten, so ihnen ein Ausbruch nicht gelingt.
Und selbst dann ist die nächste Zangenbewegung schon weiter westlich sichtbar.
Natürlich ist hier der Propagandafaktor groß, um auch die eigene Bevölkerung bei der Stange zu halten. Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit.
Daher könnte das gesendete Lagebild auch eine bewusste Täuschung des Gegners sein, die auch das russische TV verfolgt.
Die US-Truppen haben im ersten Golfkrieg sogar absichtlich einen Teil der sonst abgedeckten Lagekarte unbedeckt gelassen – es sah fast nach einem Versehen aus – um den Gegner zu täuschen, was sogar geklappt hat.
Daher muss die o.g. Lagedarstellung mit Vorsicht betrachtet werden!
Nur gibt es keine vergleichende ukrainische Lagedarstellung. Im Gegenteil: die Töne aus Kiew werden immer schriller und die Wortwahl des Botschafters in Deutschland schon frech.
Beide Indikatoren zusammen sprechen dafür, dass trotz schwerer Verluste die russische Armee zunehmend die Oberhand gewinnt und UKR-Kräfte weiträumig überflügelt, abschneidet und einkreist. Und das im überregionalem Maßstab!
Sollte der Kriegsverlauf aus russischer Sicht stimmig sein, müsste man sogar davon ausgehen, dass die russischen Spitzen schon viel weiter vorgedrungen sind und eben das verschleiert werden soll, um UKR-Verbände in Fallen zu locken.
Vom Einsatz der verheerenden Flächenwaffe TOS wurde schon berichtet. Ihr Einsatz ist beidseitig bestätigt worden.
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russischer TOS-1 Buratino
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Auch, dass die russische Luftwaffe die Luftherrschaft erkämpft hat ist bestätigt, daher auch die Forderung der UKR auf eine von der NATO einzurichtenden Flugverbotszone. Ein klarer Indikator dafür, dass die UKR keine relevante Luftwaffe mehr hat.
Zudem kontrollieren die Russen alle relevanten Kraftwerke, was ggf. die Energieversorgung auch des Westukraine schnell zur Disposition stellen könnte.
Allmählich wird es Zeit mit Russland zu verhandeln, solange es noch ein paar relevante Verhandlungspositionen gibt, um die sich abzeichnende humanitäre Katastrophe zu verhindern. Es sollte dabei auch bedacht werden, dass die UKR in diesem Jahr als Exporteur für Nahrungsmittel (Pflanzenöle und Weizen) weltweit ausfallen dürfte. Das Drama also einen globalen Maßstab hat, der auch in Afrika Auswirkungen haben wird.
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Auch:
Ukrainekrieg: TOS-1 Sonnenfeuer – der russische Panzer des Schreckens – (nordhessen-journal.de)
China verlangt von USA Aufklärung über Biolabore in der Ukraine – (nordhessen-journal.de)
Krieg in der Ukraine: Putin könnte sich verzockt haben – (nordhessen-journal.de)
Putin ein Irrer? – Eher nicht! – (nordhessen-journal.de)
und
Krieg in der Ukraine: Russland hat wohl die westlichen Börsen geplündert – (nordhessen-journal.de)
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Der größte Raubzug der Geschichte?
Uns haben fast schon hämische Statements erreicht, wonach Russland den Angriffsbeginn und damit zu erwartende Sanktionen bewusst genutzt hat, um westliche Einflussnahme auf die Wirtschaft zu minimieren als auch russische Industriebetriebe aus dem Ausland zurückzukaufen. Und das zu Spottpreisen und auf Kosten der westlichen Anleger.

Quelle: Haozhuang – Illustrationen: Eingefangen eher als gedacht!
Ähnliches hatte Bin Laden im Zuge von 9/11 schon getan und so hunderte von Millionen an den Börsen ergaunert, eben weil er wusste, dass etwas passiert. So verdiente er an den dramatisch fallenden Börsen wie auch am Einbruch von Aktien von Fluggesellschaften nach dem Einschlag der Flugzeuge in das WTC. Und das auch mit Optionsscheinen, um den Hebel und damit den Gewinn zu verbessen.
So könnte auch Russland quasi wie beim Insiderhandel, aber auf volkswirtschaftlicher Ebene(!), den Westen mit seinen Sanktionen bewusst genutzt haben, um Kasse zu machen. Aber in Volumina, wo Bin Laden als Amateur anzusehen ist.
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Zur Sache:
Aussage eines russischen Bankers:
„Die ‚Finanzhaie‘ in Europa hatten das Nachsehen. Sie wurden innerhalb weniger Minuten für einen Hungerlohn aufgekauft und ohne Öl- und Gaseinnahmen zurückgelassen. Eine solch brillante Operation ist in der Geschichte des Aktienmarktes beispiellos.
Russland wandte eine interessante Wirtschaftstaktik an, ‚wickelte alle um den Finger‘ und machte in ein paar Tagen mehr als 20 Milliarden Dollar. Außerdem erhielt Russland etwa 30 % der Aktien ihrer eigenen Monopole zurück. Putin hat sowohl die EU als auch Amerika zum Narren gehalten, und wie schön! Vor den Augen der ganzen Welt spielte sich alles wie ein Uhrwerk ab.
Die Energieunternehmen befanden sich früher teilweise im Besitz ausländischer Investoren, Amerikaner und Europäer – was bedeutet, dass fast die Hälfte der Einnahmen aus der Öl- und Gasindustrie NICHT in die russische Staatskasse, sondern auf die Konten der ‚Finanzhaie‘ in Europa flossen. Aufgrund der Militäroperation in der Ukraine begann der Rubel zu fallen, aber die Zentralbank unternahm nichts, um den Rubel zu stützen. Es gab sogar Gerüchte, dass Russland einfach nicht über die Währungsreserven verfügte, um den Rubel zu stützen.
Diese Gerüchte und Putins Erklärungen, dass er bereit sei und die russischsprachige Bevölkerung der Ukraine schützen werde, führten zu einem starken Preisverfall bei den Aktien russischer Energieunternehmen, und die ‚Finanzhaie‘ begannen, die Aktien zum Verkauf anzubieten, und bevor sie vollständig abgewertet waren, erhielt die Führung des Landes den Befehl, allen Europäern und Amerikanern gleichzeitig Aktien abzukaufen.
Als diese ‚Finanzhaie‘ merkten, dass sie betrogen worden waren, war es bereits zu spät: Die Aktien waren in den Händen Russlands. Russland hatte in diesen Tagen nicht nur mehr als 20 Milliarden Dollar verdient, sondern auch die Anteile seiner Unternehmen an Russland zurückgegeben. Jetzt gehen die Einnahmen aus Öl und Gas nicht mehr ins Ausland, sondern bleiben in Russland, der Rubel steigt von selbst, und es besteht keine Notwendigkeit, Russlands Währungsreserven zur Stützung des Rubels auszugeben.“
Wenn das stimmt, und es gibt KEINEN Anlass daran nicht zu glauben, denn Putin nicht vorausschauende Weitsicht zu unterstellen wäre wirklich fatal anzunehmen, dann sind auch andere Bereiche des weltweiten Börsenhandels betroffen! Ein Indiz sind die Bewegungen von Vermögenswerten (z.B. Yachten gewisser Oligarchen) im Vorfeld des Einmarsches.
Russland wäre dumm, wenn es die schon exante und propagierten Sanktionsdrohungen nicht genutzt hätte, um daraus Gewinn zu schlagen und die Planung anzupassen.
Russland war der agierende Part und hatte das Handlungsmomentum. Die Initiative, wie es militärisch heißt. Es bestimmte den Zeitpunkt und den Umfang des Angriffs.
Er wurde auf einen Donnerstag gelegt, womit den Börsen weltweit nur ein Handelstag bis zum Wochenende blieb, um zu reagieren.
Erst am Montag kam es dann zu massiven anhaltenden Kurseinbrüchen quer durch alle Branchen und Indizes.
Hier konnte seit Monaten Russland Optionen (quasi Wetten) auf fallende Indizes, Aktien oder Obligationen eingehen. Sogar auf fallende Rubelkurse wetten.
Nur waren das keine Wetten. Es war eine vorhersehbare Folge dessen, was der Westen als Sanktionen vorhatte.
1.) Terminmärkte
Die Sanktionen gegen russische Rohstofflieferungen, die mit Masse nur Europa betreffen und nicht die USA, haben schon nach einer Woche explosionsartige Steigerungen sichtbar werden lassen.
Allein der Kauf von Flüssiggas durch Habeck, eigentliche eine geringe Menge, hat den Markt eben auch durch den Wegfall russischen Gases explodieren lassen.
Dabei liefert Russland aber weiter, was gerade die USA beflügelt hier den Mund zu halten. Die Durchleitung von Gas – auch durch die ukrainische Pipeline – ist NICHT unterbrochen. Zumindest solange Russland bezahlt wird. Und hier ist es auf SWIFT nicht angewiesen. Es gibt A alternative Transfersysteme und B waren davon nur 5 russische Banken betroffen.
2.) Zahlungssysteme
Während der Westen so tat als wenn SWIFT alles wäre und den ultimativen Hammer darstellt ist es leider so, dass es noch zwei alternative Systeme gibt, eines aus Russland selbst und eines aus China, die zusammen schon ein Drittel aller Geldtransfers weltweit ausmachen.
Solange also auch westliche Banken auf diese zwei Systeme zurückgreifen können, kann Russland uns Gas und Öl liefern und bezahlt werden. Und das dann zu steigenden Preisen
Auch hierauf kann Russland nun wetten (Optionen eingehen). Die Gewinne werden dann auf alternativen Wege überwiesen…
Weiterhin sind, wie o.g., nur 5 russische Großbanken von der SWIFT-Sperre betroffen, was allein schon alles sagt, wie ernst das für Russland ist.
3.) Optionsscheine auf „dies und das“
Optionsscheine sind Wetten auf die Zukunft. Man kann auf steigende oder fallende Preise/Kurse wetten. Egal ob bei Rohstoffen, Aktien, Staatsanleihen, Gold oder sonstwas. Es gibt für nahezu jede Idee Optionsscheine.
Wer sie herausgibt, und so den Buchmacher spielt, kalkuliert sehr genau, wohin die Reise der Wette in Zukunft geht und gibt diese Scheine zu einem „fairen“ Kurs heraus, der auf Basis des aktuellen Wissen bei Auflage generiert wurde. Daher sind langlaufende Optionen auch mitunter recht riskant. Wer weiß, was in zehn Jahren ist.
Je weiter sich der Optionsschein dem Verfallstag (Wettende) nähert, desto offensichtlicher wird die abschließende finanzielle Wirkung.
Russland musste also nur die Optionsscheine im Auge behalten, die ein nahes Verfallsdatum haben. Ähnlich Bin Laden am 9/11.
So wurden Optionsscheine sehr attraktiv, die den Krieg mit der Ukraine nicht mit einkalkuliert hatten, oder von möglichen westlichen Sanktionen betroffen/beflügelt waren.
Der Kriegszeitpunkt war durch Russland zu steuern und die (Abfolge der) Sanktionen dann… berechenbar. Sogar zum Teil steuerbar. Ergo war die Wette nun getürkt. Die Option kam nur noch einem gelegen…
Dazu muss der Laie wissen, dass Optionen einen Hebel haben. Sie beziehen sich nicht auf einen Anteil, sondern auf hunderte oder tausende von Anteilen von was auch immer. Auf Tonnen von Gold, Getreide, Orangensaft, Tausenden Aktien von Industrieunternehmen oder auf Millionen von Kubikmeter Gas. Oder auch auf fallende Rubel-Devisen…
4.) Währungsfrage / Devisen
Wie im o.g. Statement erwähnt war auch hier die Reaktion leicht abzuschätzen. Der Rubelverfall, von einer ungebildeten und blauäugigen Presse hämisch bejubelt, hat nun auch eine zweite Seite, die unsere Politik- und Medienstudenten in den Redaktionen nicht bedacht haben:
Spekulationsgewinne aus fallenden Kursen UND Stützung des Rubels durch Zahlung in Rubel – ohne den Dollar als Transferwährung zu nutzen!
Bisher war es so, dass diese Rohstofflieferungen allesamt in Dollar abgerechnet wurden. Wer also Öl kaufen wollte, musste das in Dollar bezahlen. Dass so eine Vorgehensweise den Kurs des Dollars stützt ist nachvollziehbar.
Nur fällt das nun weg…
Jetzt können Kunden russischer Lieferungen ihre gekauften Rohstoffe in Rubel bezahlen, die man im Westen gerade billig aufkaufen kann… Und jede so getätigte Transaktion stützt den Rubel und wertet ihn auf. Zumindest im Handelsräumen, wo der Rubel nun neben dem Dollar möglich ist und alternative Transfersysteme zu SWIFT möglich sind.
Dass das den Dollar weltweit kaum stützt ist klar. Es wird zu Wertverlusten kommen, das die US-Inflation beflügeln und weitere Fed-Zinsschritte nötig machen sollte.
Wie in diesem Geflecht der Euro wegkommt ist vorhersehbar. Die aktuellen Wetten gegen den Euro beweisen es.
Die Währungsreserven Russlands betragen ca. 640 Milliarden wovon 17% aus US-Dollar entfallen. Viel Spielgeld…
5.) Investmentbanker vs. Anleger
Gerne wurden Fonds als risikogemanagte Form der Anlage gesehen. Mit Streuung und professionellem Anlagemangement auf Basis aller Informationen und aktuellen Ereignissen, die dem Fondmanager zugänglich sind.
Es gab sogar Fonds für Fonds, um das Risiko für Anleger noch breiter zu streuen und zu minimieren.
Natürlich sollten sie auch Rendite abwerfen, was den russischen Markt logischerweise mit eingeschlossen hat. Die russischen Großkonzerne waren (und sind) Global Player.
Inwieweit nach dem Einmarsch diese Manager Ruhe bewahrten und o.g. Zusammenhänge durchschaut haben, oder der allgemeinen Panik gefolgt sind und der (möglichen!) russischen Strategie ins Netz liefen, könnte nicht zuletzt auch Haftungsfragen aufwerfen.
Tatsache ist, dass russische Werte zu Schrottpreisen verhökert wurden. Sogar die russischen Staatsanleihen zu Ramsch erklärt wurden, wie die marktbeherrschenden US- Ratingagenturen es gerade – nach einer Woche Vorlauf – getan haben. Auch in Abstimmung mit deutschen und europäischen Banken?
Ein wenig Grundlagenrecherche am Markt in der Panik hätte hier schlimme Dinge abwenden können, die nun mitunter garantiert die Gerichte beschäftigen werden. Die DIESEL- und CumEx-Skandale haben hier nette Möglichkeiten gegen unfähige oder kriminell agierende Managements gefördert.
6.) Beschlagnahme von russischen Werten im Westen
…ist wohl ein zweischneidiges Schwert, wenn wir allein an die 520 Flugzeuge denken, die europäische Leasinggesellschaften nach Russland verleast haben und nun nicht zurückholen können (HIER). Allein hier stehen Milliardenwerte im Raum. Auch für westliche Anleger, denn die schwebende Insolvenz der Leasinggeber ist für westliche Luftfahrtgesellschaften und auch für Airbus (dem allein betroffenem Flugzeugbauer!) nicht uninteressant.
Auch hier konnte Russland mit ein wenig Weitsicht sehr genau abschätzen, wie die US-geführte – oder eher getriebene – westliche Restwelt agieren wird. Wetten gegen eigene und betroffene Unternehmen an den Börsen waren wohl gewinnbringend angebracht.
7.) Verbündete und Partner
Es dürfte kaum zu erwarten sein, dass Russland über solche gravierende Maßnahmen China nicht informiert hat, da China weltweit der größte Investor in Auslandsunternehmungen ist. Auch ist China der größte Gläubiger weltweit. Von Staaten (hier besonders die USA!) und auch Großunternehmen mit eigenen Anleihen.
Man darf hier durchaus erwarten, dass China in den Plan mit eingebunden wurde sich auf Kosten des Westens finanziell abzusichern/zu bereichern. Vielleicht sogar via chinesischen Geisterunternehmen, die für die o.g. Transaktionen gebraucht und im Vorfeld gegründet wurden.
Vermutlich wird China sogar die Chance begriffen haben Taiwan hier mit einzubeziehen, um es bei dann irgendwann mit Sicherheit stattfindenden Recherchen/Ermittlungen im Westen zu diskreditieren.
Da China langfristig denkt und auch so investiert sollten kurzzeitige Schwankungen an den Märkten, auch noch so massive, China erst einmal nicht beunruhigen. Zumindest so lange nicht, wie die eigene Immobilienkrise handhabbar bleibt.
8.) Das schützende Siegel der westlichen Verschwiegenheit
Nach der US-Blamage bei Bin Laden und 9/11, wo die Gewinne aus dem Deal diese Terrororganisation über Jahre finanziert haben, darf unbedingt darauf Russland hoffen, dass man im Westen diese Zusammenhänge NICHT so schnell publiziert.
Millionen von Kleinanlegern – gerade in Fonds – haben nun womöglich hunderte von Milliarden Euro weltweit verloren. US-Rentner, die zu großen Teilen ihre Pension in Wertpapieren angelegt haben, sollten nun erhebliche Schäden haben.
Staatsfonds für Renten wie der von Norwegen, Saudi Arabien, Kuweit und Dubai sind auch von dem möglichen Jahrtausendcoupe betroffen.
Fazit:
Das Szenario ist beängstigend. Es wäre der größte Raubzug der Menschheitsgeschichte. Selbst wenn er nicht wirklich vollumfänglich geplant, vorbereitet und durchgezogen wurde.
Auch die möglicherweise internationale Beteiligung – hier von russischen Partnern und Verbündeten – macht das Ausmaß des möglichen(!!) Schadens unübersehbar.
Auch und gerade die Beteiligung russischer Partner/Verbündeten, die aber anzunehmen sind, da sich sonst Russland wirklich isoliert hätte, machen Reaktionen des Westens eigentlich unmöglich. Allein schon wegen China!
Russland wäre dumm, wenn es sich nicht so verhalten hätte. Es hatte rein gar nichts mehr vom Westen zu erwarten, wenn es einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.
Der gerade ablaufende Propagandakrieg zur allein schon medialen Verzerrung von vorangegangenen Ereignissen und des Kriegsbildes an sich beweist das – zumindest für Russen – absolut hinreichend.
Auch hier wird der Bumerang westlicher Sanktionen recht schnell zum Westen zurückkommen und flächendeckende Schäden verursachen, von denen die Energiepreisexplosion und die angaloppierende Inflation nur zwei Faktoren sind, die eine gravierende volkswirtschaftliche Bedeutung haben werden. Die darauf zwangsläufig folgende Währungskrise einmal unbeachtet gelassen.
Russland, China und Indien haben sich seit Jahren auf eine erneute Spaltung der Welt auch währungspolitisch vorbereitet und abgesichert. Kaufen seit Jahren Gold in einem Maßstab auf, der nicht nur ein Absicherungsdenken vermuten lässt. Auch die EZB denkt an eine Kryptowährung mit Goldkern als zukünftige „Option“.
In diesem Zusammenhang ist es nur folgerichtig, wenn Russland seine industrielle Hardware komplett zurückholt und für sich (ab)sichert. Auch im Hinblick auf drohende Beschlagnahme durch einzelne Nationen.
Geschichtlich erinnert das alles fatal an den Untergang der Tempelritter (HIER), der vom französischen König und dem Papst in Rom am 13. Oktober 1307 umgesetzt wurde. Das war ein Freitag und ist seit dem Tag als „schwarzer Freitag“ (HIER) weltweit ein Unglückstag.
Nur scheint es hier umgedreht zu sein.
Anstatt auf das gewünsche Ende durch die Mächtigen zu warten handelte man proaktiv, bereitete sich vor und zockte die ab, die einen selbst ausrauben wollten. So zumindest – aber mit Sicherheit – die russische Sicht der Dinge.
Kleine Anmerkung: der sagenhafte Schatz der Templer, um des es eigentlich ging, wurde nie gefunden. Er verschwand. Genauso wie der Reichtum des Ordens sich von jetzt auf gleich in Luft auflöste.
Weiße Ritter tauchten immer wieder auf den Schlachtfeldern Europas auf und halfen auch dem Bürgerheer der Schweiz zum Sieg und der Unabhängigkeit. Hier wurde das volkstümliche Bild des „weißen guten Ritters“ geprägt, der auch in der Finanzwelt bei freundlichen Übernahmen bemüht wird.
Das Wechselsystem der Templer (bargeldloser Zahlungsverkehr) schuf die Grundlage für das moderne Bankensystem samt Geldtransfers, ohne dass man Bargeld von A nach B karren musste.
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Russland ist mit Sicherheit nicht mit den Templern zu vergleichen, auch nicht mit dem Untergang der Templer. Wohl aber ist die dümmliche diffamierenden Häme von damals, die ihren Untergang begleitet hat, mit der modernen medialen Herangehensweise zu vergleichen, mit der man Russland bedenkt.
Blöd nur, dass auch heute das Vermögen der „bösen Ketzer“ wieder nicht kassiert werden konnte.
Im Gegenteil:
Es hat den berechtigten Anschein, dass die „irren Ketzer“ die „genialen Heiligen“ abgezockt haben!
Sollte es so sein, haben Geheimdienste, Börsenaufsichten und Regierungen kläglichst versagt. Zum Schaden von Zigmillionen Kleinanlegern, die darauf vertraut haben, dass die, die Russland lautstark bashen sie vor dessen Gegenschlägen schützen würden.
Blöd gelaufen! – SIC!
Auf jeden Fall sind jetzt Ermittlungen und Untersuchungen angesagt, um den berechtigten Verdacht zu erhärten oder zu entkräften – weltweit. Hier in Deutschland ist die Börsenaufsicht und die Bafin zuständig. Bei beiden darf man aber, nach Wirecard und CumEx nicht allzu viel erwarten.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass uns die wirklich schlechten Meldungen dann aus dem besser aufgestellten Ausland erreichen werden…
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Wer glaubt, dass Putin einen Kamikaze-Alleingang gewagt hat, der hat wesentliche Punkte der veränderten globalen Lage verpasst. Im Gegenteil: es steht zu vermuten, dass das Vorgehen genauestens mit China abgestimmt ist.
Beide Länder sehen sich einem aus ihrer Sicht stets und ständig übergriffigen Westen gegenüber. Hier besonders einer USA, die in ihren Gehabe stark an das absteigende britische Empire erinnert. Also einem Imperium, das auf dem absteigenden Ast ist und es nicht wahrhaben will, was bis dato auf britische Gemüter drückt.
Seit fast zwanzig Jahren wurden gegen Russland (HIER) mit Sanktionen gespielt. So oft und so umfänglich, dass es hier schon eine Politikergeneration im Westen gibt, die sich gar nicht mehr daran erinnern können, wann man mal nicht gegen Russland Sanktionen wollte.
Diese Forderung in Debatten einzubringen ist schon fast modern geworden.
Ergo hatte Russland, und seit ein paar Jahren auch China, das Vergnügen sich auf eben diese Sanktionen einzustellen. Wege zu finden und zu schaffen eben diese Sanktionen zu umgehen. Ins Leere laufen zu lassen.
Letzteres war recht simpel, da die Energie- und Rohstoffvorkommen beider Reiche – nicht nur Länder! – für die Weltwirtschaft entscheidend waren, sind und sein werden. Daher schaute der Westen weg, wenn es um seinen wirtschaftlichen Vorteil ging.
Egal, ob das Öl und Gas aus Russland oder seltene Erden aus China waren.
Die USA hatten da noch das Problem, dass ihre Verschuldungsorgien gern in China einen Abnehmer fanden. Ohne China, wären die USA seit fünfzehn Jahren Pleite.
Doch wie wirkt der Westen, und gerade Europa samt ehemaliger Führungsmacht Deutschland, aus russischer Sicht, wenn es um Sanktionen geht?
Nordstream 1 und 2:
sind wichtige Pipelines, mit der Russland die dauerbaustelle Ukraine umgehen wollte. Denn diese hat zu oft Gas aus der alten Pipeline abgezweigt oder diese Leitung dichtgemacht.
Daher wurden weitere Pipelines gebaut, die die Ukraine völlig unbeteiligt ließen. Auch zwei nach China, das zunehmend zum Hauptabnehmer des Gases wurde, das wir so offensichtlich nicht brauchen.
Nordstream ist für die Russen daher eher wie ein dauerndes Gesprächsangebot an Europa und ein Wink mit dem Zaunpfahl an Deutschland, das leichtfertig, kurzsichtig und ideologisch verblendet so ziemlich alle zuverlässigen Träger zur Energieproduktion abgeschafft hat.
Ein Europa an der Energieleine der US-Frackingindustrie war Russland nicht gelegen. Den USA aber schon, das aufgrund eben dieser ökologisch wie geologisch bedenklichen Frackingtechnik zum weltweit größten Ölproduzenten aufgestiegen ist. Die USA produzieren inzwischen fast doppelt so viel Öl wie die Saudis. Die Russen knapp anderthalb Mal so viel…
Das haben viele Politiker und Bürger in Europa so nicht auf dem Schirm.
Daher werden Öl- und Gassanktionen gegen Russland ins Leere laufen. Es wird immer Abnehmer geben.
SWIFT (HIER)
Das internationale Zahlungssystem, das gerade durch die Gemüter unserer Politiker geistert aber nur zögerlich eingesetzt wird, ist nicht mehr einmalig. Wäre es das, dann hätte Russland ein Problem, denn es könnte seine Rohstofflieferungen nicht online bezahlt bekommen. Der Geldtransfer wäre unmöglich. Für jede Leistung und egal in welche Richtung.
Diese Abhängigkeit schwebte immer über all denen, die der westlichen Welt nicht genehm genug waren. Der Iran zum Beispiel.
Gegen große Volkswirtschaften wurde das aber niemals angewandt, denn davon war auch immer die eigene Industrie betroffen.
Dennoch erschien die Gefahr so groß, dass man in China ein eigenes Zahlungssystem CIPS (HIER hätte jetzt ein Wiki-Link sein sollen, doch hat Wiki hierzu keinen Artikel… HIER) entwickelt hat, dass wenn auch noch nicht so ausgereift, so doch schon 40% des Traffics von SWIFT hat.
Oder man nimmt das eigene russische System SPFS…
Russland kennt diese Systeme schon und handelt damit. Nicht nur mit China, sondern weltweit. Denn Russen wie Chinesen fördern diese Variante, um ihre Handelspartner aus der SWIFT-/US-Falle herauszuholen und in ihre Abhängigkeit zu treiben. Besonders im rohstoffreichen Afrika, wo die USA zunehmend verspielt haben.
Dollarhegemonie
Und bei der Gelegenheit steht dann auch der Dollar als Leitwährung der Welt zur Disposition. Bisher wurden alle Rohstoffverkäufe weltweit in Dollars abgerechnet. Das war und ist ein Ärgernis für alle, die eben diese Devisen nicht haben. Es kam auf jeden Transfer ad-on oben drauf.
Das störte schon immer die inzwischen papiertigerhafte OPEC und ist für Russland und China ein Ärgernis, das man zunehmend umgeht.
Letztlich ist es aber für die USA extrem wichtig, dass daran nicht gerüttelt wird, denn so sind die USA im Stande die Welt an ihrer Verschuldung zu beteiligen; u.a. auch die horrenden Militärausgaben aufrecht zu erhalten, die ein vielfaches von dem sind, was andere Staaten pro Kopf ihrer Bevölkerung ausgeben.
Ohne diesen weltweit einmaligen währungspolitischen Kniff, der anderswo schon oft beschrieben wurde, wären die USA nicht die, die sie nun mal sind.
Auch hier könnte der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen, zumal die Inflation schnell steigt und Notenbankschritte nötig gemacht hat.
Etwas, was die EZB tunlichst zu vermeiden sucht, um der ausufernden Inflation im Euro-Raum zu begegnen. Auch im Bewusstsein, dass Südeuropa keinerlei Abweichung von der Nullzins-Politik verträgt. Hier liegt ohnehin eine tickende Zeitbombe begraben, wie jeder Bürger nun in der Geldbörse merkt.
IT-Systeme
Auch hier haben sich China und Russland sowieso vom Westen unabhängig gemacht. Beide Länder kennen eigene Systeme, eigene Entwicklungen und eigene Richtlinien, um der seit Jahrzehnten drohenden Falle zu entgehen.
Und während wir im Westen gern kostenwirtschaftlich arbeiten, gern alles billig halten und in die noch billigere Cloud packen, macht man das in diesen beiden Reichen anders. Hier schaltet man die Vernunft dazwischen. Und das Misstrauen. Letzteres ist in beiden Kulturen recht ausgeprägt.
Und dass man sich hier schon oft beim Westen bedient hat, ist nicht nur durch die gestohlenen Pläne diverser US-amerikanischer Waffensysteme gut dokumentiert. Und wenn das da schon passiert, was heißt das dann für die westlichen IT-Systeme insgesamt? Wie sicher sind diese? Besonders bei Gegenmaßnahmen zu Sanktionen, mit denen unsere Politiker so gern liebäugeln.
Oder glauben wir ernsthaft, dass unsere vollmundigen Gründungen von Cyberabwehrzentren irgendwie besser sind, als die bunten ppt-Vorträge der Verantwortlichen aussehen? Seit Jahren ist IT-Security in Deutschland ein Fremd- oder gar Reizwort, das kein Geld bringt aber kostet.
Und hier warten schon ganze Legionen in China, Korea und Russland, um abzugreifen was geht. Oder um anzugreifen. Ziele gibt es da wahrlich genug: Energieversorgung, Verkehrssysteme, Datennetze, Telefonnetze, Wasserver- und –entsorgung, Fernwärme, Netzknoten, Krankenhäuser und … Banken.
Oder gar die Zentren und zivilen Provider, die uns vor Angriffen schützen sollen. Deren IT-Infrastrukturen sind oft noch mieser, als von denen, die sie schützen sollen.
Krieg der Kulturen
Unsere Presse bemüht sich gerade Putin als Idioten auf der Stufe eines Trumps hinzustellen. Als Volltrottel, der wirres Zeug redet. Keine Ahnung von dem hat, was er tut. So der Bevölkerung suggeriert, dass er scheitern wird, und Russen froh sein müssen, wenn sie jetzt nicht verhungern müssen.
Man könnte anmerken, dass das letztmalig unter Stalin tatsächlich der Fall war. Auch China hat unter Mao gehungert. Nur wird das nun wieder so sein? Eher nicht…
Russland und China sind geschlossene und in sich homogene Kulturen mit langen Traditionen, die gepflegt werden. Das Heimatgefühl ist stark verankert. In breiten Teilen der Bevölkerung. Und eben diese Bevölkerung hat in weiten Teilen nicht den Lebensstandard, der im Westen umfänglich normal ist. Ergo ist das Anspruchsdenken weit geringer. Und damit auch die Leidensfähigkeit höher.
Wehr- und Sozialdienste sind normal, daher auch die Verfügbarkeit von mehr Unterstützung aus dem Volk als Mobilisierungsgrundlage weit größer.
Beide Reiche verachten den dekadenten Westen. Die Dummheit seine Kultur und Tradition aufzugeben, die von beiden Reichen als Grundlage für einen Staat und eine Gesellschaft für sich anerkannt werden.
Unsere Politik und Medien werden aus russischer und chinesischer Sicht als Volksverdummung angesehen. Und zwar in einem Maße, dass man allein schon in China gewillt war das westliche Internet zu beschränken. Nicht aus Angst vor westlicher Einmischungsmöglichkeiten, sondern schlicht aus „Fürsorge“ heraus seine Bürger vor solchem Blödsinn zu schützen. Die Gemeinschaft und damit den Staat und seine Werte zu schützen.
Im Westen sieht man das als Zensur an. Versteht es auch so. In Russland und China wird die bunte Welt des zunehmend moralisch enthemmten Westens aber als alles zersetzende ethische Gefahr wahrgenommen.
In beiden Reichen sieht man diese Moralpolitik als verwerflich, gefährlich und ursächlich dafür an, dass der Westen scheitern muss. Wirtschaftlich, finanziell und sozial.
Und der soziale Niedergang des Westens manifestiert sich in den Augen von Russland und China darin, dass die Gesellschaft keinen wirklichen Zusammenhalt mehr hat.
Letzter wurde durch die Coronapolitik zusätzlich nachhaltig gestört, was montags nun unübersehbar geworden ist. Große Teile der westlichen Bevölkerungen trauen ihrer Führung nicht mehr über den Weg.
Kann es einen idealeren Zeitpunkt geben, eigene Interessen voranzutreiben?
Kontrollfrage:
Wen von uns stört es wirklich, was da in der Ukraine passiert und wer wäre bereit dafür wirkliche und nachhaltige Opfer zu bringen?
In Summe betrachtet war Putin also kein Wirrkopf, Idiot oder Trottel. Er hat sich seit zwanzig Jahren auf den Fall der Fälle vorbereitet. Es war für ihn absehbar, dass es irgendwann einmal knallt. Es zum Bruch kommt. Kommen muss. Und er hat vorgesorgt. Zusammen mit dem Reich, das auch auf der Abschussliste der USA steht: China.
Allein schon die Tatsache, dass aus China NICHTS kommt, sagt eigentlich alles. Man wartet auf die Sanktionen, die da kommen und reagiert dann aus der Hinterhand.
Seit Jahren kaufen China und Russland Gold in Mengen auf, die auch hier eine Absicherungshandlung währungspolitischer Art erkennen lassen. Das Ende des digitalen Girogeldes ohne stabilen Kern erscheint ein Auslaufmodell zu sein, wie auch die EZB erkannt hat. Sie arbeitet an einer Kryptowährung mit Goldkern.
Daher ist auch hier eine Richtung erkennbar, die Russland und China aktiv mitgestalten werden.
Man ist vorbereitet. Auf Augenhöhe. Nichts wurde dem Zufall überlassen.
Warum handelt Putin jetzt?
Weil der Westen seit 45 niemals schwächer war als gerade jetzt. Wir haben es weltweit geschafft unsere westlichen Demokratien in die Hände von Gestalten zu legen, die wir vor 40 Jahren noch nicht einmal angesehen hätten.
Westliche Politik wurde zum Spielball von bildungslosen Gestalten, die wohlstandsverwöhnt Blasen als Realität begreifen wollen ohne die Kosten zu hinterfragen. Nicht nur monetär ausblenden, sondern auch und vor allem sozial und wirtschaftlich.
Noch nicht einmal mehr wissen, wie hoch die Verschuldung gewachsen ist und ernsthaft glauben, dass die dauernde Neuverschuldung die Lösung für ihre ideologiegetrieben Probleme ist.
Russland wie China wissen, dass es so nicht geht. Beide kommunistische Systeme scheiterten an exakt dieser falschen Denkart real-existente Herausforderungen mit Ideologie lösen oder mit gedrucktem Geld finanzieren zu wollen.
Dazu die innere Zerrissenheit der westlichen Bevölkerungen, die keine homogene Gegnerschaft wie im kalten Krieg mehr zulassen. Die man sogar – anders als damals – massiv mit eigenen Kommunikationskanälen erreichen und beeinflussen kann.
Mitunter auch wie in Deutschland, wo es eine große Anzahl von Russlanddeutschen gibt, die immer noch ihrer alten Heimat Russland verbunden sind. Diese zählt fast zwei Millionen Menschen…
Putin weiß also, ebenso wie China, dass der einst geschlossene Westen nicht mehr geschlossen ist. Es vermutlich auch lange Zeit nicht mehr sein wird. Und auch ganz andere Probleme hat als neue Konfliktherde aufzumachen.
Westliche Interventionspolitik ist überall gescheitert. In Bosnien, Afghanistan, Vietnam, Korea, Irak, Syrien, in Afrika oder sonstwo.
Putin weiß, dass die Menschen im Westen und besonders in Europa andere Probleme vordergründiger sehen, als einer aus westlicher Sicht ebenfalls despotisch regierten Ukraine helfen zu wollen.
Vielmehr sehen sie steigende Lebenshaltungskosten, Unsicherheiten bei der Altersversorgung und eine abnehmende innere Sicherheit als Kernprobleme wahr.
Und während in Russland nun die vaterländische Propaganda umfänglich mobil macht passiert im Westen exakt das, was Putin erwarten konnte: quasi gar nichts.
Keine Mobilmachung, keine Aufstockung der Militärkapazitäten dafür aber Rededuelle und Sprechblasen. – Das war es. Und mehr kommt auch nicht.
Denn alles andere würde Russland weniger treffen als den Westen und hier besonders die USA. Letztere könnten als der absolute Verlierer dastehen. Wie einst das britische Empire. Den Zweiten Weltkrieg zwar gewonnen aber halt kein Empire mehr.
Und im Falle des Westens ist ernsthaft zu hinterfragen, ob wir vor dem absehbaren Niedergang auch wirklich gewinnen würden. So angeschlagen wie wir in den Konflikt reinstolpern.
Sollte man mit Empörungskultur gewinnen können, wären wir jetzt schon Sieger. Nur siegt halt Empörung ohne hinreichende eigene Opfer nicht.
Und ich habe das ganz starke Gefühl, dass der „irre“ Putin das ganz genau weiß… -SIC!
Auch:
Ukraine: Wenn man den Gegner nicht verstehen will und Geschichte ignoriert – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Russlands militärische Macht (nordhessen-journal.de)
Gefährliches Säbelrasseln um Russland: Was will Putin eigentlich? (nordhessen-journal.de)
So geht das Gedenken ins Deutschland während man ins Kriegshorn tutet..
Volkstrauertag in Kassel: Reservistenkameradschaft darf nicht am Ehrenmal gedenken (nordhessen-journal.de)
Leider ist Russland auch im Cyberraum besser aufgestellt…
Bundeswehr: Die Vertuschung als neustes Mittel der IT-Security (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert? (nordhessen-journal.de)
Und wer das Wesen einer Armee nicht versteht, holt sich die falschen Leute an Bord…
JOINT FUTURE WORK UND BUNDESWEHR Teil 1: Die Folgen des Unverständnisses der eigenen CI | Conplore Wirtschaftsmagazin
Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht? (nordhessen-journal.de)
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Wie entstehen Kriege?
Manchmal durch den verdrehten Wortlaut einer Botschaft, wie es Bismarck mit der Emser Depesche 1870 schaffte.
Manchmal reicht es auch Botschafter aus dem Fenster zu werfen, wie in Prag anno 1618.
Oder man ermordet einfach mal wie 1918 den Thronfolger und alles stürzt sich begeistert in einen Krieg, den alle Seiten wollten, wie 1914 in Sarajevo.
Manchmal reicht auch mangelnde Weitsicht wie 1941als die USA Japan den Ölhahn zudrehten und dieses letztlich gezwungen war anzugreifen, weil die Vorräte nur 18 Monate weit reichten.
Als der Ostblock in den 90er zusammenbrach, die Wiedervereinigung letztlich möglich wurde, war viel in der Schwebe. Es existierten zahlreiche Möglichkeiten. Russland dachte sogar 2000 daran der NATO beizutreten. Putin reichte mit seiner bemerkenswerten Rede im Bundestag Deutschland und dem Westen die Hand. – Wir wollten ihn aber nicht. Und Russland auch nicht. Warum eigentlich?
Mit der Wiedervereinigung standen auch andere Lösungen im Raum. So zum Beispiel die Idee, dass Deutschland aus der NATO austritt und neutral bleibt. Wie die Schweiz. Das sollte Russland Sicherheit geben. Denn eines wollte Russland niemals haben: die NATO als direkte Nachbarn.
Das wurde zugesagt. Deutschland blieb in der NATO und die NATO samt Mitgliedsstaaten sagten Russland zu die NATO nicht weiter in den Osten zu erweitern. Wir wissen, was passierte… Die Zusage wurde nicht eingehalten.
Als der Westen (USA) den Umsturz in der Ukraine förderte, wenn nicht gar inszenierte(!), reichte es Russland. Und dann dem Westen, der blauäugig nicht erkannte, wie sehr er vitale Interessen Russlands missachtete. Im Glauben fest, dass Sanktionen Russland schaden würden.
Das taten sie auch. Anfangs. Aber Russland ist seit 20 Jahren unter Sanktionen. Konnte sich darauf einstellen, sie umgehen und andere Partner gewinnen. Wie China, das im Westen auch als böse angesehen wird, aber von dem wir abhängig sind.
Und China hat da auch ein paar territoriale Interessen, historisch begründet, die es gern gelöst sehen will. Im chinesischen Meer und dann Taiwan als solches.
Russland hat seine territorialen Interessen klargemacht. Grenzen aufgezeigt und gewartet. Es kam nichts. Im Gegenteil. So schuf es ab 2014 Fakten, indem es die Gebiete besetzte oder besetzen ließ, die 1953 der Ukraine von Russland zugeschoben wurden.
Der Westen hatte „übersehen“, dass die Grenzen der Verwaltungsbezirke der ex-UdSSR zum Teil genauso willkürlich waren, wie die sog. Grenzen in Afrika. Nichts mit der Geschichte zu tun hatten, sondern eher mit wirtschaftlichen Überlegungen.
So wurden die jetzt umstrittenen und autonomen Separatistengebiete von Russland der Ukraine aus rein wirtschaftlichen Gründen aus Russland zugeschlagen. Andernfalls wäre die riesige Ukraine ein reiner Agrarstaat gewesen…
Mit dem Minsker Abkommen hatten die Separatistengebiete ohnehin schon eine hohe Autonomie. Die Masse der dort lebenden ethnischen Russen hatte zwei Staatsbürgerschaften. Eine von der Ukraine samt Sonderstatus und dann eine von Russland. – Rein völkerrechtlich leben dort nun also auch Russen…
Und dieser Vorfall ist nicht einmalig auf der Welt. Das läuft auch anderswo. Und gerade jetzt, unter den Augen der Welt und besonders von Europa zerbricht in Bosnien das Daytoner Abkommen samt 30 Jahren Fortschritt.
Die serbische Teilrepublik in BiH will aus der bosnischen Föderation heraus. Tut gerade alles, um es zu erreichen. Löst die serbischen Teile der Armee aus den Föderationsstreitkräften heraus und bringt die Region wieder an den Rande dessen, was Anfang der 90er zum Bürgerkrieg führte. Hören wir etwas davon?
Politik lebt von der Sprache. Von ganzen, grammatikalisch richtigen und verständlichen Sätzen mit exakter Formulierung. Manchmal auch von der richtigen Betonung. Es ist wohl das schwierigste Umfeld der Kommunikation. Wo man an Sätzen zum Teil wochenlang zusammensitzt und an ihnen arbeitet. Wo jedes Komma zählt, ein „und“ ungeahnte Stellenwerte gewinnt und ein „oder“ schlicht noch Klärungsbedarf hat.
Wo sorgsam kommuniziert wird – nicht geplappert. Wo man sich bemüht vorverfasste Texte exakt abzulesen und dabei die richtige Betonung der Passagen zu treffen, die einem im gemeinsamen Papier am wichtigsten sind. In dem Wissen, dass diese Betonung letztlich das ist, was der Gegenseite an Wichtigkeit für einen selbst vermittelt werden soll. Woran auch jeder erkennt, was der anderen Seite eigentlich wichtig war. Und sei es noch so schwammig – weil offen – formuliert. Offen nicht aus Prinzip, sondern aus Mangel an klarer Einigkeit, die man hätte zu Papier bringen können…
Den Punkt hat Putin lernen müssen und im Laufe der Jahre zur Perfektion gedrillt. Er redet nicht wirr, wie unsere Presse es gern sagt. Überhaupt reden immer nur die wirres Zeug, die unserer Presse nicht passen. Ein gefährliches Verhalten, da es den Stil der Politik mitprägt.
Besonders dann wenn Protagonisten mitmischen, deren Bildung und Wissen unterdurchschnittlich sind und das Plappern zum persönlichen Stil erhoben haben. Die noch nicht einmal in der Lage sind fünf einfache vorformulierte Sätze fehlerfrei vorzulesen. Oder gar richtig zu betonen, wie es in der Diplomatie bisher üblich war. Wo Diplomatie öffentlich zur Fressefreiheit wird. Oder mutiert…
So redet man schnell aneinander vorbei. Besonders dann, wenn altgediente Diplomaten, auf diese… neuen Teilnehmer der Weltpolitik treffen. Die verstehen das nicht als frischen Wind, der er auch nicht ist, sondern als mögliche neue Strategie sie über den Tisch zu ziehen.
Denn wo klare Verträge genauso klar gebrochen wurden, wie wirkt da tautologische Plapperei am Verhandlungstisch? Souverän? Vertrauenswürdig? Verlässlich?
Russland hat nun die Souveränität der Separatisten anerkannt. Ein paar Staaten folgten diesem Beispiel schon. Ähnlich dem Fall, als der damalige Außenminister Genscher Kroatien als souverän anerkannt hat… Oder der Kosovo als souverän anerkannt wurde, obwohl er eigentlich zu Serbien gehörte.
Oder Pakistan anerkannt wurde, nachdem es sich von Indien losgelöst hatte.
Oder gar Israel anerkannt wurde…
Und wie wollen wir es halten, wenn sich Schottland aus UK herauslöst? Belgien in zwei Teile zerbricht?
Staatsgrenzen sind nirgendwo in Stein gemeißelt. Waren es auch nie. Daher auch die hohe Kunst der Diplomatie, um das in Frieden zu lösen. Folgerichtig daraus abgleitet auch der hohe Anspruch an deren Handelnden.
Hier wurde auf ganzer Linie gepatzt. Mitunter auch von falschen Prämissen ausgegangen. Von der Idee, dass der Westen die Macht hat hier machen zu können, was ihm beliebt. Nur ist das – noch – so? Was von den angenommenen Tatsachen sind noch reale Tatsachen, was ist nur noch eingeschränkt da und was sind potemkinsche Dörfer im Hirn derer, deren Glaube größer ist als ihr Wissen?
Ende der 90er nahmen die USA an, dass Russland nie wieder auf die Beine kommen würde. Sie führten sich auch so auf. Weltweit. Machten was sie wollten. Gern auch mit Falschinformationen (Massenvernichtungswaffen im Irak). Destabilisierten ganze Regionen und schufen mitunter auch das, was Flüchtlingsströme sind und verursachen.
Man nahm China nicht ernst, ignorierte Afrika und tat so, als ob das amerikanische Zeitalter angebrochen wäre. Das neue römische Imperium…
Das war blauäugig, borniert und wenig weitblickend, wie wir gerade feststellen.
Putin wird seine Schritte abgestimmt haben. Mit denen, die im gleichen Boot sitzen wie er. Das wird uns in den nächsten Wochen sehr deutlich vor Augen geführt werden. Viele werden überrascht sein, wie weit die Unabhängigkeit derer schon reicht, die dem Dollar-Diktat so nicht weiter folgen wollen. Politisch, wirtschaftlich, finanziell oder auch militärisch.
Höchste Zeit die hohe Kunst der Diplomatie wieder zu erlernen, bevor es zu spät ist. Wieder einmal. – SIC!
P.S.: Anno 1990 war ich auf der Offizierschule in Hannover (OSH). Unser Inspektionschef, Oberstleutnant Füssel, der auch Politische Bildung und Innere Führung unterrichtete, rannte Tag für Tag durch seine vier Hörsäle und störte nach Belieben die planmäßigen Unterrichte. Ließ „Taktik“ Taktik und „Logistik“ Logistik sein.
Ihm war es ein Anliegen mit uns Fahnenjunkern die politische Lage zu diskutieren. „Hier passiert gerade Geschichte“ war sein Lieblingssatz.
So erfuhren wir jede diplomatische Wende, von jeder Kurve in den Verhandlungen und jedem Widerspruch. Er sezierte quasi das damalige Geschehen und diskutierte mit uns das Für-und-Wider… Und das immer wieder.
Er gab nichts vor. Er förderte die Diskussion. Zwang uns dazu nachzudenken. Weiter zu denken, als bloß JA oder NEIN zu sagen. Wir wurden den Mann nicht los.
Er hatte Recht. Uns, die wir das durchlitten haben, sind die verschiedenen Ansätze von damals noch in Erinnerung. Was alles zur Debatte stand und warum der ein oder andere Teil nicht gekommen ist.
Der Verzicht der NATO-Osterweiterung war ein zentraler Bestandteil der Verhandlungen. Der von Russland explizit gewünschte Puffer zwischen sich (und seinem aufkommenden inneren Chaos) und dem Westen.
Wir haben das zugesagt! Wer es nicht glaubt möge alte Zeitungen lesen. Die Kommentatoren aller Zeitungen(!) lassen da keinerlei Zweifel. WIR, der Westen, hat sich hier nicht an Vereinbarungen gehalten und dann auch noch Russland dämonisiert.
Ganz schlechte Voraussetzungen für neue Verhandlungen, würde OTL Füssel sagen…
Und einer derer, die OTL Füssel damals haben mitertragen müssen ist heute Brigadegeneral und Vizepräsident des MAD.
Auch:
Gastautor: Russlands militärische Macht (nordhessen-journal.de)
Gefährliches Säbelrasseln um Russland: Was will Putin eigentlich? (nordhessen-journal.de)
So geht das Gedenken ins Deutschland während man ins Kriegshorn tutet..
Volkstrauertag in Kassel: Reservistenkameradschaft darf nicht am Ehrenmal gedenken (nordhessen-journal.de)
Leider ist Russland auch im Cyberraum besser aufgestellt…
Bundeswehr: Die Vertuschung als neustes Mittel der IT-Security (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert? (nordhessen-journal.de)
Und wer das Wesen einer Armee nicht versteht, holt sich die falschen Leute an Bord…
JOINT FUTURE WORK UND BUNDESWEHR Teil 1: Die Folgen des Unverständnisses der eigenen CI | Conplore Wirtschaftsmagazin
Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht? (nordhessen-journal.de)
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Aus unserem Netzwerk:
Soeben fand eine im russischen TV öffentlich übertragene *Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der Russischen Föderation* statt.
Es ging um die Frage, ob Putin als Präsident das Abstimmungsergebnis in der russischen Duma über die *Anerkennung der Donetsker und Lugansker Volksrepubliken als eigenständige Völkerrechtssubjekte* folgt und beide Volksrepubliken anerkennt.
Der NSR hat dem Präsidenten empfohlen entsprechend zu handeln. Putin hat eine definitive Entscheidung *noch für heute* zugesichert. Das würde natürlich die Lage in der „ukrainischen Frage“ drastisch verschärfen und die vom Westen angekündigten Sanktionen würden gegenüber Russland wohl in Kraft treten.
Man hatte den Eindruck, dass Russland nun Ernst macht. Was noch interessant war, war die Information, dass 1.2 Millionen Bürger der Volksrepubliken die russische Staatsbürgerschaft beantragt haben und 800‘000 diese schon Erhaltern haben.
Übrigens eine schlechte Nachricht für Deutschland: Russland wird die *Gas- und Öllieferungen nach Westeuropa sofort komplett einstellen*, sollte die Sanktionen eine Abkopplung Russlands vom Finanzmarkt (SWIFT) enthalten.
Gestern haben die Nord-Grünen beschlossen das für US-Gaslieferungen nötige LNG-Terminal als überflüssig anzusehen. Dieser geistige Spagat sollte dann für die Energieversorung Deutschlands dem Bürger entscheidende Erkenntnisse ermöglichen, wie gut die „Energiewende“ durchdacht ist.
China dürfte in die Pläne Moskaus mit einbezogen worden sein. Seine Reaktion sollte für den Westen aufschlussreich sein.
Sollten die dann von Russland als souverän anerkannten Staaten per Volksabstimmung um Aufnahme in die russische Nation bitten, wäre das für die NATO wohl der „casus belli“.
Zumindest verbal, denn die UKR gehört nicht zum Mandatsgebiet und ein UN-Mandat wie in AFG wird es wegen dem Veto-Recht von Russland und China nicht geben.
Für die Ukraine bedeutet der Schritt den wirtschaftlichen Zusammenbruch, da die bisher vom Westen gesponsorten Gas- und Energielieferungen wohl kaum dauerhaft zu den bisherigen subventionierten Preisen weiter erfolgen können, zumal die europäischen Gasspeicher dank dieser Versorgung nun leer sind. Auch ein Umstand, warum Putin nun diese Karte ziehen könnte.
Niemals hat sich Europa durch schlichte Überheblichkeit besser in die Nesseln setzen können. Die USA dürfte es freuen.
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Medien und Politik, gerade die, die der Atlantikbrücke nahestehen bzw. mit ihr… engstens verflochten sind trommeln Alarm und blasen das Kriegshorn:
Während die Ukraine die Gunst der Stunde nutzt und versucht so viel wie möglich umsonst an Land zu ziehen, üben sich die anderen in starke Signale und liefern 5000 Helme oder schicken versprengte Hundertschaften an die Grenze zur Ukraine, die ja nun kein NATO-Mitglied ist und auch niemals werden wird.
Denn wenn eines klar ist, dann die Tatsache, dass die NATO – und hier gerade die Europäer – für dieses Land nicht kämpfen werden. Allein deshalb nicht, weil die europäischen Völker da nicht mitmachen, denn diese haben nun andere Probleme.
Kleinere Unwägbarkeiten wie Inflation und steigende Vermögensverluste, Demographie, steigende Kriminalität, Migration von kulturfremden Hilfsarbeitern, explodierende Energiepreise und schlussendlich eigene Regierungen, die bei Corona komplett versagt haben und kaum noch glaubhaft sind. Egal worum es geht…
Wenn also Russland wirklich kurz vor dem Angriff auf die Ukraine steht, dann sollte hier im ach so besorgten Westen allerlei zu beobachten sein, so es denn ernsthafte Unterstützung für die „friedliche“ Ukraine gäbe.
Dabei sollte man auch sagen, dass Putin mit absoluter Sicherheit nicht die Ukraine angreifen würde, sondern lediglich die ethnisch russischsprachigen Regionen im Osten, die 1953 willkürlich von Russland der Sozialistischen Sowjetrepublik Ukraine zugeschlagen wurden, zurückholen würde.
Und zwar mit dem gleichen historischen Anspruch, den China auf Taiwan erhebt oder die BRD auf die ex-DDR erhoben hat.
Wenn wir es also mit unseren starken Signalen an Putin ernst meinen würden, dann müsste hier etwas mehr zu sehen sein, als bloße Sprechblasen.
Zum Beispiel müsste die Bundeswehr einmal zügigst anfangen ihre marode Ausrüstung auf Vordermann zu bringen. Ersatzteile en masse zumindest einmal bestellen(!) und ihre personelle Unterdeckung ausgleichen.
Davon ist aber nichts zu sehen. Es werden weder Reservisten vermehrt einberufen noch ergeht eine Flut an Aufträgen für Teile und Ausrüstung aus der Beschaffung heraus. – Kurz: es wird weiter wie bisher vor sich hin gewurschtelt. Und das auf einem Niveau, das das Technische Hilfswerk so niemals hatte.
Man müsste anfangen, schnell anfangen(!), seine Truppen aus aller Welt zurückzuholen und sie wieder in ihren Kernaufgaben auszubilden. Manöver abzuhalten bis hin zu Großverbänden, was seit 30 Jahren nicht mehr gemacht wurde.
Man müsste Reservisten für zusätzliche Verbände einziehen und über Wochen zusätzlich ausbilden oder überhaupt erst für eine wie auch immer gelagerte Wehrtätigkeit zu… ertüchtigen. Eher überhaupt zu befähigen, da das Ausbildungsniveau der Bundeswehr abseits der wenigen Kampf- (Panzer, Grenadiere,..) und Kampfunterstützungstruppen (Artillerie,…) für Fronteinsätze eher eine Lachnummer ist. Zumindest aus Putins Sicht, der Jahr für Jahr Großmanöver mit bis zu 100.000 Soldaten gefahren hat.
Eine Größenordnung, die die Bundeswehr letztmalig Mitte der 80er geübt hat. Wer darüber nachdenkt hat jetzt schon Lachtränen in den Augen.
Dann ist da unsere Politik, die Russland mit Nordstream 2 und anderen Spielereien droht. Russland braucht uns nicht. Es hat zwei Pipelines nach China gebaut, das willens und fähig ist alles zu kaufen, was da durchgeleitet wird.
Diese Nordstream-Pipelines, wie auch alle anderen, sind für Putin maximal von geostrategischer Bedeutung. Nicht aber von finanziellem Interesse. Sie sind vornehmlich da, um Europa nicht in die Frackinggas-Abhängigkeit der USA zu treiben und so als Gesprächspartner in Europa präsent zu sein.
Selbst Merkel hat das erkannt und alles getan, damit die USA diese Pipelines tolerieren. Dass Baerbock das geistig nicht hinbekommt und Scholz es aussitzen will, macht die Situation für Europa – und gerade Deutschland – nicht besser, dass seine Energiewende total verpatzt hat und jeden Tag mit neuen Stromausfällen rechnen darf.
Beim russischen Energieforum hat sich Putin ausgiebig dazu geäußert. Er stellte zum Gelächter der Anwesenden die (aus unserer grün-rot-genialen Sicht natürlich blöde) Frage, wie die Deutschen denn Energie produzieren wollen, wenn sie alles abschaffen was mit Kohle, Gas oder Atomstrom zusammenhängt. Die russischen Manager klopften sich vor Spass auf die Schenkel. Da war keine Totenstille im Saal. Kein erschrecktes Keuchen, wie man Kunden so verärgern kann. Die wussten, dass sie ihr Zeug loswerden. Jeden Kubikmeter davon.
Und nun mal ehrlich: Deutschland wie der Rest der NATO zeigt weder erhöhte militärische Bereitschaftsgrade noch können wir Russland wirklich unter Druck setzen, da unsere Bevölkerungen ganz andere Probleme haben.
Sobald die EZB den Leitzins auch nur um einen (1) Prozent anhebt, kollabieren die Staatsfinanzen in Südeuropa mit all dem, was dann kommt.
Und da die USA nun wieder die Zinsen anheben, UK nachgezogen hat und andere auch an der Zinsspirale drehen, muss die Euro-Zone nachsteuern. Andernfalls läuft es exakt so, wie in der Türkei, über die wir natürlich lachen… Weil wir ja offensichtlich so ganz viel klüger sind.
Da macht es jetzt durchaus Sinn das alte Konzept der „Integration disperater Gruppen mit einem äußeren Feindbild“, das da Einigkeit in der INNEREN (Corona-/Wirtschafts-)Krise schafft, wo absolute Dummheit bisher nur spalten konnte.
Denn wenn eines feststeht dann der Fakt, dass die europäischen Bevölkerungen in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten viel Humor brauchen werden, um die Fehler der letzten zwanzig Jahre abzureiten.
Und hier wird gerade Deutschland ein Beispiel dafür sein, wie tief man fallen kann. Gesellschaftlich, wirtschaftlich, finanziell, kulturell, bildungstechnisch und auch „machtpolitisch“, sobald man für all das gezahlt hat, wofür man in besserer Jahren bürgen wollte…
Und mal ganz ehrlich: glaubt hier einer an den neuen großen Krieg in Europa? Oder vielmehr daran, dass es finanziell und wirtschaftlich knallt? Was ist wahrscheinlicher? Putin als Kriegsindikator oder die steigende Inflation als Zukunftsindikator für Europa???
Und wenn es im Westen wirtschaftlich knallt, dann kann Putin so oder so und von NATO samt Grünrot-Intellektuellen unbehelligt über das Wochenende in die russischen Gebiete der Ukraine einmarschieren, ohne dass der dann gebeutelte Westen auch nur hinschielt.
Eigene uns bisher ausgesessene Probleme schaffen dann neue Wahrnehmungen und den Fokus auf die eigenen Leutchen, die dann wach geworden sein dürften. Und die werden dann andere Fragen zur Ukraine haben. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass wir jetzt gerade und seit Monaten eben dieses Land mit Gas und Strom zu Tarifen beliefern, die hier in Deutschland undenkbar sind. Sich eben DESHALB die Gasspeicher so schnell trotz mildem Winter leeren und die Preise explodieren.
Und das auch so bleiben wird, während die USA ihr „umweltfreundlich produziertes“ Frackinggas zu Spitzenpreisen an uns verhökern. Natürlich unter lauten Protesten der Grünlinge in Wirtschafts-, Umwelt- und Außenministerium. Das Sozialministerium ist an dieser Stelle eh außen vor, denn Geringverdiener und Rentner interessieren die pseudointellektuelle Linke schon lange nicht mehr…
Ein schönes Beispiel dafür, wie die sog. „Atlantikbrücke“ funktioniert, wer sie für was schlägt und wer am Ende draufzahlen wird. – SIC!
Daher lohnt sich immer ein zweiter Blick:

Ein altes Werbeplakat für und von ARTE…

Ein Plakat, dass bei genauerem Hinsehen zeigt, wie toll es wirklich um das Motiv bestellt ist!
Und genau so verkaufen die uns ihre Bemühungen der Ukraine helfen zu müssen während sich die Ukraine mit Söldnern behilft ihre sog. Bürgermiliz ausbilden.

Quelle: Sky NEWS: ASOW-Söldner der Ukraine bei der fotogenen Milizausbildung am AK47…
Wie schön am gelben Ärmelschild abzulesen ist, gehört der Soldat zur ASOW-Söldnertruppe, die sich schon mehrfach durch antisemitische und faschitoide Taten auszeichnete. Dass Sky News dieses Foto sendete sagt alles.
Wie man sieht, gibt es bei älteren AK47 oft Durchladeprobleme, was dann schon mal dazu führt, dass der fabelhafte Ausbilder das Rohr der Waffe „auf der Erde abstützt“… Schöner und sichtbarer kann man Propagandafotos kaum „darstellen“.
Dazu unser Artikel: Auch Neonazis und Antisemiten werden zur Propaganda gegen Russland herbeigezogen (nordhessen-journal.de)
Me, very not pleased at all: “When the Azov Battalion, a well-known far-right outfit in #Ukraine, organized a media spectacle under the pretext of training civilians in military skills, many Western media made useful idiots for Neo-Nazism of themselves.”https://t.co/XKtCZ5Jm1n
— Tarik Cyril Amar🌹 (@TarikCyrilAmar) February 16, 2022
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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet uns hier eine Perspektive an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht wird.
Da unsere westlichen Politiker momentan gern mit dem Säbel rasseln sollte man vielleicht auch einmal daran denken, dass Russland in seiner neueren Geschichte nur zweimal „besiegt“ wurde: 1905 durch die Japaner im Osten am Pazifik und 1917 durch das damalige deutsche Kaiserreich, indem es Lenin bei seiner Revolution unterstützte. Sonst niemals!

Siegesparade Moskau 2021
— Anfang—
Russlands militärische Macht
Autor: H. Joseph Fleming, 25. Januar 2022
Militärische Dinge sind gewöhnlich „geheime Dinge“. Deshalb ist es auch möglich bzw. nachvollziehbar ‒ auch mit Blick auf die Eskalation der Russland-Ukraine-Krise ‒ warum aktuelle Informationen im Internet sich teilweise drastisch unterscheiden. Während vielfach westliche Medien, gestützt auf „Experten“ die „militärische Stärke Russlands“ fast durchweg als „Mythos“ titulieren, ist die Sicht Russland logischerweise eine andere. Deshalb möchte ich versuchen, ein möglichst realistisches Bild zu entwerfen, wobei eine „Voreingenommenheit des Autors bei solch emotionalen Themen“ nie ausgeschlossen werden kann.
Beginnen wir mit einem Blick auf die neue „Russische Militärstrategie“.
Eine unter Präsident Putin veränderte Geopolitik, eingebettet in eine neue „Eiszeit“ zwischen Russland und dem Westen, brachte logischerweise Veränderungen in der russischen Militärpolitik mit sich. Bevor wir allerdings auf aktuelle Entwicklungen eingehen, müssen die militär-politischen Entwicklungen im postsowjetischen Raum näher betrachtete werden, so wie sich diese seit dem Ende der Sowjetunion entwickelt haben.
Dabei spielen die geopolitischen Ziele Russlands eine herausragende Rolle. Im postsowjetischen Raum ‒ also in der GUS ‒ trafen nationale Sicherheitsinteressen und damit verbundene regionale Ambitionen aufeinander. Russland verfolgte dabei drei Ziele:
- Sicherung einer Vormachtstellung Russlands in dieser Region
- Begrenzung der Handlungsoptionen externer Akteure wie USA, NATO oder China
- Ausbau von bi- und multilateraler Zusammenarbeit innerhalb der GUS-Staaten.
In der Militärdoktrin Russlands wird zwischen militärischen Gefahren und Bedrohungen unterschieden, wobei solche Ereignisse wie militärische Aktivitäten Georgiens und der Ukraine als „Bedrohung“ eingeordnet werden. Auch Mobilisierung von Truppen, Mobilmachungen in der ukrainisch-russischen Grenzregion durch die Ukraine oder Militärübungen zählen dazu.
Die russische Armee war objektiv den militärischen Kräften der postsowjetischen Länder sowohl quantitativ als auch qualitativ überlegen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erbte Russland den Grossteil der sowjetischen Armee inklusive deren atomares Arsenal, welches durch vertragliche Vereinbarungen nach und nach komplett der Russischen Föderation übertragen wurde. [1]
Nach dem Georgienkrieg im Herbst 2008 reformierte Russland seine Armee grundlegend. Die Basis dafür bildete die neu erarbeitete „Militärdoktrin Russland“. Darin setzt sich Russland zum Ziel, seine militärische Technik substantiell zu modernisieren. Bis 2020 sollte der Anteil moderner Waffen auf 70% steigen, wozu ein ambitioniertes Rüstungsprogramm neu aufgelegt wurde. Das „Rüstungsprogramm 2011–2020“ wurde auf 19 Billionen Rubel (580 Milliarden Euro) festgelegt.[2]

T14 „Armata“, der vielleicht modernste Kampfpanzer der Welt: HIER
Mit 900‘000 Soldaten ist Russlands Militär mehr als viermal so gross wie das der Ukraine, dreizehnmal so gross wie das Aserbaidschans und 175mal so gross wie das Moldawiens. Durch die Militärreform von 2008 wurde die Anzahl der Zeitsoldaten auf Vertragsbasis ‒ die sogenannten „Kontraktniki“ ‒ von nur 76‘000 auf 384‘000 im Jahr 2017 erhöht. In Russlands Streitkräften dienen neben den Kontraktniki heute ca. 220‘000 Offiziere als Berufsoffiziere. Die Anzahl der Wehrpflichtigen betrug 2017 rund 300‘000.[4]
In diesem Zusammenhang ist noch eine russische Besonderheit zu beachten, denn ca. 500‘000 registrierte Kosaken dienen in Russland offiziell als Hilfspolizisten, Grenzschützer sowie in speziellen Armeeeinheiten. Daneben existieren weitere Kosaken-Verbände, die sich nicht beim russischen Staat registriert haben.[5]
Modernisierungserfolge in der russischen Armee sind heute deutlich bemerkbar, wobei die meisten Streitkräfte der postsowjetischen Länder bislang kaum reformiert wurden. Allein der russische Verteidigungshaushalt erhöhte sich von 24.6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 auf 45.6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017[3]. Auch bei der Personalstärke und dem Ausbildungsstand übertreffen die russischen Streitkräfte diejenigen der übrigen GUS-Staaten um ein Vielfaches.
Noch ein weiteres interessantes Detail der russischen Militärpolitik. Die russische Regierung kann private Sicherheitsfirmen engagieren, die de facto wie private Militärfirmen ausgerüstet sind. Auch die Dienste von reinen Söldnern, die von ehemaligen russischen Militärs oder Geheimdienstlern geführt werden, können der russischen Armee zeitweilig zugeordnet werden. 2012 erklärte Putin, dass private Militärfirmen „ein Weg zur Implementierung nationaler Interessen ohne direkte Involvierung des Staats“ sein können. Daraufhin wurde ein Gesetz zur Legalisierung privater Militärfirmen in der Duma verabschiedet.

SU-27
Zwischen 2011 und 2014 verzehnfachte sich bei Grossübungen die Anzahl von teilnehmenden Soldaten an russischen Manövern. Sie erhöhte sich im Zeitraum von 2011 bis 2014 von 15‘000 auf 150‘000. Die Zahl der bei diesen Manövern eingesetzten militärischen Technik verachtfachte sich von 1‘000 auf 8‘000. Wichtig ist herauszustellen, dass sich die Manöverszenarien seit Beginn der Ukraine-Krise auch verändert haben. An die Stelle von Stabilisierungseinsätze in Zentralasien werden heute wieder defensive und offensive Elemente eines konventionellen und hybriden Konflikts geübt, wobei sich die Manövergebiete zunehmend an die Grenze zur Ukraine und den Baltischen Staaten verlagern. Damit wird auch auf militärpolitischem Gebiet deutlich, wie seit der Ukraine-Krise die Beziehungen Russland – NATO/EU sich drastisch verschlechtern.
Eine besondere Bedeutung in der neuen russischen Militärdoktrin spielt die OVKS ‒ „Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit“. Die OVKS wurde am 7. Oktober 2002 gegründet und ist die Nachfolgeorganisation des „Vertrags über kollektive Sicherheit“, der 1992 durch die GUS geschlossen wurde. Heute gehören zur OVKS folgende Staaten:
- Armenien
- Belarus
- Kasachstan
- Kirgisistan
- Russland
- Tadschikistan
Beobachterstatus haben seit 2013 Afghanistan (immer noch!) und Serbien. Ausgetreten sind inzwischen Aserbaidschan, Georgien und Usbekistan.
Dadurch wurde es möglich, die bi- und multilaterale Kooperation von GUS-Staaten mit Russland auf militärischem Gebiet planmässig zu entwickeln und auszubauen. Diese Kooperation reicht von der Zusammenarbeit bei Rüstung, Ausbildung und Training bis hin zur partiellen funktionalen Integration militärischer Strukturen.
Der OVKS-Vertrag ermöglicht es Russland auch, in den Vertragsstaaten eigene Militärbasen zu unterhalten oder begrenzte Militärkontingente der russischen Armee zu stationieren. Zumindest hat Russland ein Vetorecht, wenn ein OVKS-Vertragsstaat die Absicht hat, fremden Staaten ‒ wie z.B. der USA oder der NATO ‒ zu gestatten, auf seinem Gebiet eine Militärbasis oder einen Stützpunkt zu errichten.
Was die konventionelle Bewaffnung betrifft, so sind für Russland die modernen technischen Luftverteidigungssysteme mit „Anti-Access / Area Denial-Fähigkeiten“ von besonderer Bedeutung. Diese AA / AD-Systeme ermöglichen es, den Schutz des Luftraums um mehrere Hundert Kilometer vorwärts zu verlagern. Russland hat mit Belarus, Armenien, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan Verträge über eine „Gemeinsamen Luftverteidigung“ geschlossen und die Stationierung derartiger Systeme vereinbart. Damit hat es Russland verstanden, seine Verteidigung an der westlichen, südlichen und südöstlichen Grenze seines Staatsgebietes wesentlich zu verbessern.

Tag der Marine
Seit 2008 modernisiert und verstärkt Russland auch seine Streitkräfte in der russischen Enklave um Kaliningrad. Zunächst wurden Luftabwehrsysteme mit „Anti-Access / Area Denial-Fähigkeiten“ dort stationiert. Durch die ständig zunehmende Eskalation zwischen Russland und der NATO / EU stationierte Russland auch Mittelstreckenraketen, die atomar aufgerüstet werden können, in der Enklave. Das bedeutet im Klartext, dass Russland den Luftraum über den Osten Westeuropas kontrollieren und bei Notwendigkeit beherrschen kann.
Laut dem Global Firepower Index[6], der den Zustand der militärischen Macht in 126 Ländern analysiert, belegt Russland nach den Vereinigten Staaten den zweiten Platz in der Rangliste der militärisch mächtigsten Länder. Russland erhielt eine „Silber-Bewertung“ in der Global Firepower Index-Bewertung aufgrund der aktiven Modernisierung der Streitkräfte in den letzten Jahren, des Wachstums der militärischen Produktion und des Kaufs von militärischer Ausrüstung. Russland ist den Vereinigten Staaten in der Anzahl der Panzer zweifach überlegen und verfügt auch über eine leistungsfähigere Flotte von technischen Kampfmitteln, die die USA in vielen Parametern übertrifft. Russland hinkt nur bei den Luftstreitkräften hinterher.Nun zu einigen aktuellen militärpolitischen Details. Heute kann man die Behauptung hören, dass die NATO nach der Annexion der Krim und den sichtbaren Erfolgen der russischen Luft- und Landstreitkräfte in Syrien begonnen hat, NATO-Truppen an den westlichen Grenzen Russlands zu stationieren. So trivial ausgedrückt stimmt das nicht, denn die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen begannen sich bereits früher zu verschlechtern, nämlich als die ersten Bomben auf Belgrad fielen, NATO-Truppen in Osteuropa stationiert wurden, die USA gegen den Irak einen Krieg vom Zaune brachen und als eine Reihe von „Farbigen Revolutionen“ eine ganze Region im Nahen und Mittleren Ost mit „failed states“ überzog. Ein Höhepunkt stellt zweifellos auch der gewaltsamen Regimewechsel in Kiew dar.
Und erst dann erfolgte die Reaktion Russlands in Form der Krim-Annexion ‒ die geostrategisch die Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte sicherte ‒ und die militärische Unterstützung Syriens im Kampf gegen Terroristen des Islamischen Staates.
„Die hohe Kampfbereitschaft wurde durch nicht angekündigte Inspektionen in fast allen Militärbezirken bestätigt“, sagte Wladimir Putin in der letzten Tagung des Vorstandes des russischen Verteidigungsministeriums. Heute finden regelmässig Armee- und Divisionskommando- sowie Stabsübungen für militärische Einheiten am Boden, zu Wasser und in der Luft statt. Langstreckenflüge der Atomwaffenträger der Luftflotte sind keine Seltenheit.

Panzerartillerie 2S19 M2 bei der Siegesparade 2021
Die derzeitige russische Armee ist in ihrem gesamten Potenzial stärker als alle Truppen Europas zusammen. Man sollte aber nicht naiv glauben, dass dies eine Aussage ist, die angeblich von der russischen Militärpropaganda inspiriert wurde. Zu diesem Schluss kommt nämlich der Spiegel in seiner Ausgabe vom 18. Januar unter dem Titel „Womit Russland die Ukraine angreifen könnte“. Dort ist zu lesen, dass die russische Armee im Falle einer Verschärfung des Konflikts zwischen Russland und dem Westen leicht in der Lage sein wird, den Zugang der NATO zur Ostsee oder zum Schwarzen Meer zu blockieren. Der Artikel stellt auch fest, dass die russische Armee nicht für ihre militärischen Errungenschaften wirbt, aber die Ergebnisse der Militärreform am besten an den erfolgreichen Operationen in Syrien zu erkennen sind. Der Chef des North American Aerospace Defense Command ‒ NORAD ‒, Admiral William Evans Gortney[7], sagte 2016 vor dem US-Kongress, dass heute schwere russische Bomber viel häufiger fliegen als unmittelbar nach dem Ende des Kalten Krieges.
Solche Flüge werden in neuen Regionen durchgeführt, z.B. in der Nähe des Luftraums von Kanada, vor der Küste Alaskas, im Bereich des Ärmelkanals. Laut dem Admiral „hat Russland heute eine viel kampfbereitere, kompaktere Armee geschaffen als es die Armee der Sowjetunion jemals war“.
Vorrang bei der russischen Rüstung haben die strategischen Atomstreitkräfte. Die „Strategic Missile Forces“ Russlands sind aktuell befasst mit der Modernisierung und Neubewaffnung mit neuen TOPOL-M- und YARS-Raketensystemen.
„Die Vereinigten Staaten und Russland suchen nach unterschiedlichen Dingen. Die Russen suchen nicht auf Augenhöhe nach Konfrontation und Rivalität mit uns. Sie müssen uns blockieren (mittels der sogenannten „Anti-Access and Area Denial Systeme“ Anm. d. Autors)“, sagte Mark Galeotti.[8]
Und weiter: „Die US-Marine kann als kolossal überlegen gegenüber der russischen Marine bezeichnet werden. Diese besteht hauptsächlich aus veralteten sowjetischen Schiffen. Aber in gewissem Sinne spielt das keine Rolle, da Russland nicht plant, seine Streitkräfte an alle Enden der Weltozeane zu schicken.“
Man darf durchaus der Darstellung russischer Medien folgen, die den „wahren Zweck der militärischen Aufrüstung Russlands in der Verteidigung“ sehen. Das Ziel der NATO, die nach den Worten von Aussenminister Sergej Lawrow ein „Instrument des Kalten Krieges“ geblieben ist, besteht darin, weiterhin die europäischen Steuerzahler zur Kasse zu bitten ‒ erinnert sei an das 2% Ziel für militärische Ausgaben ‒ und eine militärische Struktur zu betreiben, die im Kampf gegen den internationalen Terrorismus quasi nutzlos, weil falsch und ineffektiv angelegt ist.
Im Rahmen der Umsetzung der neuen „Russischen Militärstrategie“ erfolgte nicht nur eine Erneuerung bzw. Weiterentwicklung der atomaren und konventionellen Waffen, sondern es wurden für die Armee zusätzlich neue Computertechnologien zur Führung und Kontrolle geschaffen, Kampfdrohnen entwickelt und eine neue Grundausrüstung für Soldaten „Ratnik“[9] in Dienst gestellt.
Im Jahr 2015 wurde die russische Luftflotte mit sehr modernen, multifunktionalen SU-35S-Kampfflugzeuge ausgerüstet. Die Modernisierung der MiG-31 Langstrecken-Abfangjäger wird fortgesetzt. Mit der Inbetriebsetzung des Jagdflugzeuges SU-T-50 und des Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug SU-57 erfolgte eine qualitative Aufwertung der russischen Luftstreitkräfte. Die SU-57 entstand aufgrund der Anforderungen der russischen Luftstreitkräfte als ein zweistrahliges Mehrzweckjagdflugzeug der fünften Generation. Der strategische Bomber TU-160 erhielt neue Triebwerke und eine hochtechnisierte Elektronik.
Ende 2021 wurde in Russland unter der Bevölkerung eine Umfrage durchgeführt. Die Umfrage zeigt, dass die russische Armee bei 40% der Bevölkerung Respekt und bei 39% Stolz genießt. Die Befragten bewerteten den Schutz der nationalen Interessen auf der Krim durch das russische Militär auf einer Fünf-Punkte-Skala mit 4.42 Punkten. Die russischen Bürger bewerten die Aufrechterhaltung der Kampfbereitschaft von Formationen und Militäreinheiten durch überraschende Inspektionen mit 4.21, die Umrüstung der Armee mit modernen Waffen mit 4.20 und die Verbesserung der Lebensbedingungen für den Militärdienst mit 4.11.

Modernes S-400 Lufttabwehr-Raketensystem, das auch an die Türkei verkauft wurde.
Es liegt im Internet eine Analyse über den Vergleich der militärischen Stärke Russlands mit der der Ukraine vor, wobei die Zusammensetzung und Anzahl der Streitkräfte der Ukraine und der Russischen Föderation verglichen wurden. Dabei wurden Ausrüstung, Waffen, die Anzahl des Militärpersonals usw. berücksichtigt. Hier ein Überblick über die Ergebnisse:
- Verteidigungshaushalt. In Russland beträgt er 154 Milliarden Dollar, in der Ukraine ca. 12 Milliarden.
- Aktives Personal. Die Ukraine hat 200.000 Mann, Russland hat 850.000 Mann unter Waffen.
- Reserven. Die Ukraine hat 250 Tausend Mann in Reserve, Russland 450 Tausend.
- Die Russische Föderation verfügt über 21‘950 Einheiten, die Ukraine über 2‘670 Einheiten.
- Gepanzerte Fahrzeuge. Im russischen Militär sind 51‘452 Einheiten vorhanden, in der Ukraine sind es 12‘303 Einheiten.
- MRAP („Minen widerstehendes und Hinterhalt-geschütztes Fahrzeug“). Die Russische Föderation hat davon 10‘209 Einheiten im Dienst, die ukrainische Seite verfügt über 4‘760 Einheiten.
- Raketenwerfer. Russland hat 4‘032 solcher Einheiten, die Ukraine 550 Einheiten im Dienst.
- Artillerie. Im Allgemeinen umfasst die Zusammensetzung der Truppen der Russischen Föderation 11‘232 Einheiten solcher Ausrüstung, die Armee der Ukraine 3‘107 Einheiten.
- Allgemeine Luftflotte. Russland hat 4‘206 Einheiten solcher Ausrüstung, die Ukraine 322 Einheiten.
- Jagdflugzeuge. In der Ukraine beträgt ihre Anzahl 76 Einheiten, in Russland 946 Einheiten.
- Hubschrauber. Die Ukraine verfügt über 142 Einheiten, während Russland 1‘573 Einheiten hat.
- Russland hat 649 solcher Einheiten bewaffnet, die Ukraine 34 Einheiten.
- AWACS Flugzeuge. Die Ukraine hat keine solche Flugzeuge, Russland hat 41 Einheiten.
- Flugzeuge zur elektronischen Kriegsführung. Die ukrainische Seite hat sie auch nicht, die Russische Föderation verfügt über 7 solcher Flugzeuge.
- Russland hat 19 Tankflugzeuge im Einsatz, die Ukraine keine.
- Strategische Bomber. Russland verfügt über 135 strategische Bomber, die Ukraine hat keine.
- Marine. Die Ukraine verfügt nur über 38 Kriegsschiffe zur allgemeinen Verwendung, Russland hat 623 solcher Einheiten.
- Flugzeugträger. Russland hat einen Flugzeugträger im Dienst, die Ukraine hat keinen.
- Zerstörer. Die Ukraine hat überhaupt keinen Zerstörer, Russland hat 18 Einheiten.
- Fregatten. Russland hat 13 Einheiten solcher Ausrüstung, die Ukraine nur 1 Einheit.
- Korvetten. Die Ukraine verfügt über 1 Korvette, während Russland 86 Korvetten im Dienst hat.
- U-Boote. Die ukrainische Seite ist nicht mit U-Booten bewaffnet, Russland verfügt offiziell über 70 Einheiten. Wobei diese Militärtechnik höchster Geheimhaltung unterliegt und deshalb die Zahl der russischen U-Boote bedeuten höher sein kann. Seit 1945 wurden durch die Sowjetunion / Russische Föderation insgesamt 424 U-Boote gebaut und die meisten in den Dienst gestellt. Heute sind nach anderen Quellen noch 132 russische U-Boote in den Weltmeeren unterwegs ‒ ein grosser Teil davon mit atomaren Antrieb und bestückt mit Interkontinentalraketen.[10]
- Alle ehemaligen sowjetischen Atomwaffen wurde per Vertrag aus der Ukraine an die Russische Föderation übergeben. Heute besitzt die Russische Föderation ca. 6.5 Tausend Einheiten.

Interkontinentalraketen auf mobilen Startrampen
Noch eine Bemerkung zur militärpolitischen Kooperation zwischen Russland und China. Russland und China haben einen Plan für die militärische Zusammenarbeit bis 2025 unterzeichnet, und dieses strategische Dokument spiegelt die neue Realität einer multipolaren Welt wider.
Russland und China beabsichtigen, gemeinsam auf die Versuche des militärpolitischen Diktats und der bewaffneten Provokationen des Pentagon zu reagieren. Nicht nur Russland, sondern auch China sind davon betroffen, wobei die Räume, in denen China mit den USA in militärische Konflikte geraten könnte, eindeutig im indopazifischen Raum liegen. Auf der anderer Seite besteht in Peking auch ein Interesse daran, dass sich die USA aufgrund ihrer NATO-Verpflichtungen wieder mehr Westeuropa zuwenden und dadurch ihre Kräfte im Konflikt China-Taiwan reduzieren.
Die russischen und chinesischen Verteidigungsminister Sergei Shoigu und Wei Fenghewo beschlossen im November 2021 einen Plan für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im militärischen Bereich für 2021‒2025. Das Dokument spiegelt die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Russland und China durch strategische Manöver und gemeinsame Patrouillen im Luftraum und in den Weltozeanen wider.
Dies ist eine natürliche Reaktion Moskaus und Pekings auf die provokativen Aktionen des Pentagons und der NATO, die Bildung des Militärblocks der Vereinigten Staaten, Australiens und Grossbritanniens ‒ AUKUS[11] ‒ im September 2021 – eine neue Bedrohung für die internationale Sicherheit im pazifischen Raum.
Quellenangaben / Verweise:
[1] siehe auch „Budapester Memorandum“ https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
[2] Jurij Gavrilov in „Крисис – Армия не отступает“, Rossijskaja Gazeta, 19.03.2009
[3] International Institute for Strategic Studies in „The Military Balance“, London 2018
[4] Sergej Ptitschkin in Rossijskaja Gazeta, 24.05.2018
[5] Jolanta Darczewska in „Putin’s Cossacks“, Warschau 2017
[6] Siehe https://www.globalfirepower.com/countries-listing.php
[7] William Evans Gortney (* 25. September 1953) ist ein ehemaliger Admiral der United States Navy. Vom 5. Dezember 2014 bis zum 13. Mai 2016 war er Oberbefehlshaber des U.S. Northern Command (USNORTHCOM), einem teilstreitkraftübergreifenden Regionalkommando der Streitkräfte der Vereinigten Staaten und befehligte in Personalunion ausserdem das North American Aerospace Defense Command
[8] Mark Galeotti (* 1965) ist ein britischer Historiker. Er ist Experte für russische Sicherheitspolitik und leitet das Zentrum für Europäische Sicherheit am Institut für Internationale Beziehungen in Prag.
[9] siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ratnik-Programm
[10] Militärzeitschrift „Военное Обозрение», Moskau 2016
[11] siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/AUKUS
— ENDE —
Auch:
Und da es am Ende wieder Soldaten betreffen könnte, die den Mist von dümmlichen Politikern ausbaden dürfen:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
Spendenformular HIER
Kostenloser Download des Erfahrungsberichtes eines traumatisierten Kameraden: Kunduz im Kopf

Soldatenfriedhof Issenbach, wo auch russische Kriegsopfer liegen…
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In Kasachstan tobt der Aufstand des Volkes, nachdem die Energiepreise durch die Decke gingen. Ob das die wirkliche Ursache ist, bleibt dahingestellt, aber dennoch sind die Gaspreise in Kasachstan analog zum Weltmarktpreis explodiert und haben gerade die sehr große Unterschicht der kasachischen Gesellschaft hart getroffen.
So war der steigende Gaspreis auf dem Weltmarkt hier ursächlich für steigende gesellschaftliche Not und Elend.
Auf der anderen Seite ist allerdings anzumerken, dass in Kasachstan aufgrund der sehr niedrigen und von Russland niedrig gehaltenen Gaspreise auch die Energiepreise analog sehr niedrig waren.
China hat wegen den immens steigenden Energiebedarfen das Mining von Kryptowährungen in China selbst 2021 verboten. Die chinesische Regierung sah hier ihre Stromnetze und die Versorgungssicherheit regional gefährdet.
Daraufhin suchten sich die Anbieter ein neues Land und kamen auf eben Kasachstan. Sie schlossen mit diversen kasachischen Anbieter Verträge und das Mining für gesamt Asien lief dann eben über Kasachstan und trieb dort die Preise hoch. Gerade auch, als durch die weltweit steigenden Nachfrage der Gaspreis, die Hauptenergieerzeugungsquelle in Kasachstan, anzog.
Das sogenannte Schürfen von Kryptowährungen bedarf gewaltiger Energiemengen für die aufwendige Kryptierung, Speicherung und Abwicklung der Transaktionen.
Schon vor Jahren waren Energieverbräuche geschätzt worden, die dem Jahresstromverbrauch von ganz Belgien entsprachen!
In Europa ist auch der Kosovo davon betroffen, wo letzte Woche das Mining eingeschränkt wurde. Ebenfalls mit der Begründung stark steigender Energiepreise und der Gefährdung der allgemeinen Stromversorgung.
Generell ist auch hier ein wenig sozialer Aspekt zu sehen, der gern unter den Tisch fällt, wenn Investoren ihr Geld vor der Inflation – oder staatlichem Zugriff – zu retten versuchen. Strom kommt eben nicht aus der Steckdose und ist auch durch die sog. Energiewende weltweit ein kritisches Gut geworden.
Die ohnehin im Winter stark strapazierte Versorgungsnetze mit wetterbedingten Peaks sind durch die vielen erneuerbaren Energieträger am Limit dessen, was noch machbar ist. Da kommt dann jede zusätzliche Energiespitze aus Spekulations- und Anlagegeschäften zu einer Unzeit. Zudem steigt das Risiko von Blackouts enorm an.
Auch die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft hat den Datentraffic stark ansteigen lassen. Und jedes so der vielgepriesenen Konnektivität angebotenes Bit und Byte benötigt auch Energie, was gern verschwiegen wird.
Wenn also Tesla von autonomen Fahren redet, multipliziert sich diese Idee dann über millionenfache Autos und GPS-Tracking samt verkehrstechnischer Datenkommunikation auf Verbräuche, die allein dafür neue Kraftwerke nötig machen.
Und da sind mit Supermärkten und Lieferservices selbständig kommunizierende Kühlschränke noch nicht mit inbegriffen…
Hier zeigen sich klar Grenzen dessen auf, was Digitalisierung – und nicht nur auf dem Finanzmarkt – letztlich auch bedeutet. Und weltweit gesehen heißt das, das die Energieverbräuche für Kryptogeschäfte inzwischen so groß sind, dass sie auf volkswirtschaftlicher Ebene gesellschaftsgefährdend sein können.
Regulierungen notwendig sind, zumal es inzwischen mehrere hundert verschiedene Krypotwährungen gibt, die auch untereinander um Investoren buhlen. Investoren, die am Rechner sitzen und keinen Gedanken daran verschwenden, welchen Energiebedarf ihre kleine Transaktion insgesamt verursacht. Das Geschäft vermutlich noch als klimaneutral ansehen…
Die in Europa im Winter durch eine Dunkelflaute ohnehin bedrohten Netze aus „nachhaltiger Energie“ (…) sollten zumindest kein Spielball von solchen Geldgeschäften werden dürfen.
Allein die schon fast täglichen Strom- und Wärmeausfälle im Umkreis von Berlin sollten hier eine sehr deutliche Warnung sein, wie es um unsere Netze abseits der grünen Euphorie wirklich bestellt ist.
Sollte also die Gaskrise in Kasachstan tatsächlich durch das Mining von Kryptowährungen verursacht oder verschärft worden sein, gehört diese Art von Geldgeschäften und Investitionen auf die schwarze Liste gesetzt. Auch und besonders, da hier noch ganz andere volkswirtschaftliche Risiken lauern.
Auch:
Warum das Stromausfall-Risiko bis 2035 stetig steigt (nordhessen-journal.de)
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Seit gestern ist LinkedIn in China nicht mehr zugänglich. Profile unsichtbar und isoliert von der Welt. Bing (Microsoft), die letzte Englisch-sprachige Suchmaschine in China, wurde ebenfalls gestern abgeschaltet.

Mitteilung an die Nutzer
In China durfte bisher ohnehin nur eine chinesische und „zensierte“ Version benutzt werden (bei Einreise wurde die internationale LinkedIn App durch Zwangsupdate automatisch in eine Chinesischen App verwandelt, was nicht verhindert werden konnte.

Zwangsupdate bei Betreten chinesischen Hoheitsgebietes
LinkedIn wurde im März bereits verwarnt, nachdem Chinesen(!) die Plattform missbraucht hatten. Kritiker behaupteten hier, dass provokativ, gesteuert)es gesteuerte Provokateure waren.
Es gab ein Ultimatum, für LinkedIn allgemein (auch im Ausland) strengste chinesische Auflagen zu erfüllen (das chinesische Gesetz wurde dieses Jahr erneut verschärft), was aber Microsoft ablehnte.
Microsoft hat die chinesische Version daraufhin stilllegen müssen und der Zugang zur internationalen Version wurde von China aus gesperrt.
Die MS-Suchmaschine Bing ist nicht mehr zugänglich. Genauso wenig wie alles von Google, Yahoo, MSN, Facebook, Twitter, Instagram.
Offiziell wird das damit begründet, dass all das zum Schutz der chinesischen Bevölkerung vor Fake-Meldungen aus Westen erfolgt.
Damit folgt die chinesische Regierung weiter ihrer klaren Politik der Verhinderung ausländischer Einflussnahme auf die chinesische Bevölkerung durch ausländische Medienkonzerne aber vor allem auch durch sog. NGOs und Stiftungen, die zunehmend Einfluss auf das innerpolitische Geschehen genommen haben.
Diese Einflussnahme, die auch im Westen sichtbar ist und allgemein von Osteuropa ebenfalls kritisiert wird, wurde von China mehrmals als unerwünscht angemahnt.
Die Sperrung der Social Media sowie der Wegfall westlicher Suchmaschinen im Internet isoliert China zunehmend von der Welt und zensiert die Treffer zu Suchbegriffen und Themen im Netz, die ein Chinese auffinden kann.
Damit geht ein Stück Freiheit verloren was China aber als Schutz der eigenen Bevölkerung versteht.
Der Westen hat nie so richtig das Wesen des chinesischen Staates und seiner Kultur verstanden. Glaubte unsere werte hier 1:1 anwenden zu können und forderte seit Jahren immer wieder von der chinesischen Regierung sich seinen Werten anzupassen.
Wie blauäugig naiv das ist, von der wirtschaftlichen Weltmacht Nummer 1 und einer aufstrebenden militärischen Supermacht die Anwendung eigener Moralvorstellung zu verlangen zeigt sich nun.
Gerade auch Deutschland, das seinen Export unter Merkel strikt auf den chinesischen Markt fokussiert und auch ausgerichtet hat, ist hier in einem Abhängigkeitsverhältnis, dem eine „werteorientierte Aussenpolitk“ sehr wahrscheinlich schaden wird, wie man seitens Chinas hat Frau Baerbock unmissverständlich wissen lassen. Noch vor deren Amtsantritt…
Es zeigt aber auch deutlich, dass China wirtschaftlich und damit innenpolitisch in schwere See zu geraten scheint. Der Immobilienskandal zieht immer weitere Kreise und scheint das chinesische Finanzsystem zu erschüttern.
Bisher sagt die Regierung dem angeschlagenen Immobilienkonzernen, allen vorn Evergrande, nicht helfen zu wollen., was sich schnell zu einer auch internationalen Finanzkrise auswachsen könnte.
Vielleicht ist hier die Gefahr signifikanter geworden, dass ein Scheitern des völlig überschuldeten Immobiliensektors in China absehbarer ist.
Jedenfalls wäre es für Baerbock gut sich hier in Zukunft besser auf die Expertise ihrer Fachabteilungen im AA zu verlassen, als spontan drauflos zu plappern.
China wird langsam zu einem wirklichen diplomatischen Hotspot abseits von Corona und Moral.
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(Archivbild nur zur Veranschaulichung)
(Bloomberg) — „Viele Zentralbanken beginnen mit der Rücknahme der Konjunkturprogramme, die sie zur Bekämpfung der pandemiebedingten Rezession im letzten Jahr eingeführt haben. Angesichts der sich beschleunigenden Inflation wird die US-Notenbank ihr Programm zum Ankauf von Vermögenswerten verlangsamen, während ihre Pendants in Norwegen, Brasilien, Mexiko, Südkorea und Neuseeland die Zinssätze bereits erhöht haben. Elf Volkswirtschaften, darunter Kanada und das Vereinigte Königreich, werden laut dem von Bloomberg vierteljährlich veröffentlichten Überblick über die 23 wichtigsten geldpolitischen Institutionen der Welt die Kreditkosten bis Ende 2022 erhöhen.“
Leider hat diese Grafik einen kleinen Haken: Das Bild täuscht…
Bisher war es immer so, dass eine Inflation (Geldentwertung!) durch steigende Zinsen der Zentralbanken ausgebremst werden konnte. Indem man das Geld (hier die Fremdkapitalaufnahme) teurer machte, reduzierte man die im Markt Geldmenge (Nachfrage) und ließ die Inflation (Geldentwertung) damit sinken.
Ähnlich einer Bank, die den Kontokorrentkreditrahmen senkt. das kennt jeder Verbraucher. Man passt dann sein Ausgabenverhalten an.
Das ist wissenschaftlich und daher auch finanztechnisch der einzige Weg, um als Volkswirtschaft eine Inflation zu bekämpfen: die Geldmenge zu reduzieren.
Weitere Elemente wären die Mindestreserven der Geschäftsbanken zu erhöhen, und ihnen somit Geld zur Kreditgewährung zu nehmen und/oder via Offenmarktpolitik die Qualität der Besicherungsgrundlagen (wie ein Pfand zu sehen!) für die Kreditaufnahme von Banken bei der Notenbank zu reduzieren.
ALL DAS GEHT NICHT MEHR!

Quelle: Bloomberg (erwartete Zinsanpassungen bis Ende 2022)
Die Staatsverschuldung in den GELB dargestellten Ländern – eher Zonen! – ist so hoch, dass jeder Zinsschritt nach oben die Staaten fast schlagartig in den Bereich des Staatsbankrotts treiben würde! Die Option weniger Geld auszugeben (oder höhere Zinsen zu zahlen) ist also gar nicht mehr möglich, ohne Pleite zu gehen.
Das Betrifft die gesamte Eurozone, die hier als europäische Einzelstaaten(!) in Gelb dargestellt wird, was aber notenbanktechnisch falsch ist. Es müsste als EIN Komplex dargestellt sein, da es hier NICHT MEHR um einzelne Länder geht, die national für sich agieren können.
Alle anderen, Nicht-Euroländer machen die nötigen Zinsschritte nach oben!
Die USA sind auch dieses Jahr wieder in der spannenden Parlamentsdebatte die Schuldengrenze nach oben zu treiben, was Zinsschritte der Notenbank natürlich ausschließt.
Japan ist da noch schlimmer dran und Indien sowie Australien sind in der gleichen Zinsfalle.
Argentinien, China und die Türkei senken die Zinsen, weil sie keine unabhängigen Notenbanken mehr haben. Selbst den Schein einer Unabhängigkeit aufgegeben haben, oder wie in China, die Notenbank Teil des politischen Systems ist. In China kollabiert aber gerade der künstlich aufgeblasene Immobilienmarkt, was gewisse Anpassungen aber erforderlich machen könnte. Beispielsweise auch mit einem Rückruf von Geldern aus dem Ausland… zum Beispiel der USA, deren Hauptgläubiger China ist.
Die Lila und Dunkelblau eingefärbten Staaten, nicht im Dollar- oder Euro-System eingebunden und daher frei von solchen Zwängen, mitunter auch durch Haushalte geprägt, die auf Rohstoffverkäufe (Öl, Gas, Erze,, Mineralien, …) zurückgreifen können, heben ihre marktgerecht Zinsen an, um den klassischen (und bewährten) Mechanismus der Inflationsbekämpfung zu nutzen.
Das sind die einzigen Statten der Welt, die das noch können! Alle anderen Industrienationen sind so hoch verschuldet, dass jeder Zinsschritt nach oben, und sei er noch so klein und noch so kurz anhaltend, massive volkswirtschaftliche Schäden hervorruft.
Wir reden immer gern von Zombiefirmen, die nur vom Fremdkapital noch aufrecht stehen. Diese nette Darstellung von Bloomberg zeigt aber, dass wir selbst schon Zombiestaaten sind, die ohne frisch-gedrucktes Geld mehr existieren können.
Eigentlich, um es einmal in den Farben der Wetterkarte zu sagen sind die hellblauen Staaten LILA, die gelben Staaten ROT, die rosa Staaten GRÜN und Russland ORANGE einzufärben.
Bei den schwarzen Ländern bedarf es keines Kommentars mehr. Die sind schon am Ende und die Farbe SCHWARZ ist nur allzu gerechtfertigt. Und ja, das gilt auch und gerade für die arabischen Öl-Staaten!
Damit steht den so betroffenen Staaten keinerlei Mechanismus mehr zur Verfügung die Inflation mit wissenschaftlich fundierten, bewiesenen(!) und seit 1931 bewährten Methoden zu bekämpfen. Und vor 31, in der klassischen Wirtschaftstheorie, wo der Staat nur das Geld ausgeben kann, was er auch via Steuern einnimmt, dürfte als nette Utopie ad acta sein.
Die Commerzbank redet nun offen von einer Inflation bei 5%. Die EZB hat seit zwei Jahren schon sog. „Zielkorridore“ von 2,5 bis 10% ausgelobt. Wer sich nun also über steigende Preise wundert, die Gemüse, Milch- und Fleischprodukte aber auch Energiepreise betreffen, der sollte seinen Blick auf die EZB und willfähige Regierungen richten, die dieses System gewollt, bewusst gefördert und ausgenutzt haben.
Und der so betrogene Bürger sollte auch die Koalitionsverhandlungen genau danach hinterfragen, WOHER denn das Geld kommen soll für weitere blöde Ideen, die jetzt via dem finanziert werden, was da Sparbuch, Vermögen und Lebensstandard heißt. Oder Altersarmt (HIER) für Millionen, die immer wahrscheinlicher – nicht nur möglicher! – wird.
Natürlich stimmt das so alles nicht, denn gewisse Medien verkaufen uns das als Chance… Zum Change, Neuanfang und als Bereicherung. Also ein Grund zur Freude (HIER).
Wer nun wirklich staatstreu sein will, soll und darf das tun. Hüpfen und dabei klatschen. Wie in der Walldorfschule. Andächtig die Äuglein zumachen, wie in der Kirche. Und mantraartig sagen „alles wird gut“. – Das funktioniert mit Sicherheit. Garantiert. Zwar nicht für die so Begeisterten, wohl aber für andere. Aber das ist doch auch schön, oder? Geben ist seliger als nehmen. Oder gar behalten.
Christen, Juden und Moslems wissen das, denn es wird und wurde ihnen stets gepredigt. Quasi eingehämmert, als Wegweiser zum wahren Glück.
Und wir Deutschen wissen das dann auch noch ganz besonders, da wir ja gern für alles und immer zahlen… – SIC!
Und nein,… Gold (HIER), Bitcoins und Immobilien sind KEINE Alternativen mehr.
P.S.: Vielleicht ist DAS die Lösung, die wir beklatschen sollten:

100.000.000.000.000 Mark – Rheinisches Bildarchiv Köln
Mit diesem Geldschein wären dann weltweit alle Schulden getilgt! Einfach mal die richtigen Scheine drucken… -:))
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Wir haben uns entschlossen den u.a. Artikel 1:1 zu übernehmen und unseren Lesern zur Verfügung zu stellen. Von uns unkommentiert, denn er ist aussagekräftig genug.
Die Kollegen von Multipolar (HIER) in der Verbreitung zu unterstützen, ist uns ein Anliegen. Jede einzelne Aussage ist mit links zur Recherche oder zur weiteren Information versehen. Also die Art von Quellenangaben, die anderswo gern einmal fehlen. Jeder möge sich so selbst ein Bild machen. Und nun zum Thema…
In einem offenen Brief sich der ARD-Mitarbeiter OLE SKAMBRAKS kritisch zu anderthalb Jahren Corona-Berichterstattung geäußert. Ole Skambraks arbeitet seit 12 Jahren als redaktioneller Mitarbeiter und Redakteur beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der offene Brief in der ich-Form erschien bei Mulitpolar (HIER).
-Anfang-
OLE SKAMBRAKS, 5. Oktober 2021
„Ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann nicht mehr wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert. In den Statuten und Medienstaatsverträgen sind Dinge wie „Ausgewogenheit“, „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ und „Diversität“ in der Berichterstattung verankert. Praktiziert wird das genaue Gegenteil. Einen wahrhaftigen Diskurs und Austausch, in dem sich alle Teile der Gesellschaft wiederfinden, gibt es nicht.
Ich war von Anfang an der Ansicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk genau diesen Raum füllen sollte: den Dialog fördern zwischen Maßnahmenbefürwortern und Kritikerinnen, zwischen Menschen, die Angst haben vor dem Virus, und Menschen, die Angst haben ihre Grundrechte zu verlieren, zwischen Impfbefürworterinnen und Impfskeptikern. Doch seit anderthalb Jahren hat sich der Diskussionsraum erheblich verengt.
Wissenschaftlerinnen und Experten, die in der Zeit vor Corona respektiert und angesehen waren, denen Raum im öffentlichen Diskurs gegeben wurde, sind plötzlich Spinner, Aluhutträger oder Covidioten. Als vielzitiertes Beispiel sei hier auf Wolfgang Wodarg verwiesen. Er ist mehrfacher Facharzt, Epidemiologe und langjähriger Gesundheitspolitiker.
Bis zur Coronakrise war er zudem im Vorstand von Transparency International. 2010 hat er als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Europarat den Einfluss der Pharmaindustrie bei der Schweinegrippe-Pandemie aufgedeckt. Damals konnte er seine Meinung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk persönlich vertreten, seit Corona geht das nicht mehr. An seine Stelle sind sogenannte Faktenchecker getreten, die ihn diskreditieren.
Lähmender Konsens
Anstelle eines offenen Meinungsaustausches wurde ein „wissenschaftlicher Konsens“ proklamiert, den es zu verteidigen gilt. Wer diesen anzweifelt und eine multidimensionale Perspektive auf die Pandemie einfordert, erntet Empörung und Häme.
Dieses Muster funktioniert auch innerhalb der Redaktionen. Seit anderthalb Jahren arbeite ich nicht mehr im tagesaktuellen Newsgeschehen, worüber ich sehr froh bin.
An Entscheidungen, welche Themen wie umgesetzt werden, bin ich in meiner aktuellen Position nicht beteiligt. Ich beschreibe hier meine Wahrnehmung aus Redaktionskonferenzen und einer Analyse der Berichterstattung. Lange Zeit habe ich mich nicht aus der Rolle des Beobachters getraut, zu absolut und unisono wirkte der vermeintliche Konsens.
Seit einigen Monaten wage ich mich aufs Glatteis und bringe hier und da eine kritische Anmerkung in Konferenzen ein. Oft folgt darauf betroffenes Schweigen, manchmal ein „Dankeschön für den Hinweis“ und manchmal eine Belehrung, warum das so nicht stimme. Berichterstattung ist daraus noch nie entstanden.
Das Ergebnis von anderthalb Jahren Corona ist eine Spaltung der Gesellschaft, die ihresgleichen sucht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat daran großen Anteil. Seiner Verantwortung, Brücken zwischen den Lagern zu bauen und Austausch zu fördern, kommt er immer seltener nach.
Oft wird das Argument angeführt, dass die Kritikerinnen eine kleine, nicht beachtenswerte Minderheit darstellen, denen man aus Proporzgründen nicht zu viel Platz einräumen dürfe. Dies sollte spätestens seit dem Referendum in der Schweiz über die Coronamaßnahmen widerlegt sein. Obwohl auch dort ein freier Meinungsaustausch in den Massenmedien nicht stattfindet, ging die Abstimmung nur 60:40 für die Regierung aus.
Kann man bei 40 % der abgegebenen Stimmen von einer kleinen Minderheit sprechen? Dabei sei noch erwähnt, dass die Schweizer Regierung die Corona-Hilfszahlungen an die Abstimmung geknüpft hatte, was die Entscheidung mancher, ihr Kreuzchen bei „Ja“ zu machen, beeinflusst haben könnte.
Die Entwicklungen dieser Krise finden auf so vielen Ebenen statt und haben Auswirkungen auf alle Teile der Gesellschaft, dass es genau jetzt nicht weniger, sondern mehr freien Debattenraum braucht.
Dabei ist nicht aufschlussreich, was alles im öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert wird, sondern was unerwähnt bleibt. Die Gründe dafür sind vielfältig und bedürfen einer ehrlichen internen Analyse. Dabei helfen können die Publikationen des Medienwissenschaftlers und ehemaligen MDR-Rundfunkrats Uwe Krüger, wie zum Beispiel sein Buch „Mainstream – Warum wir den Medien nicht mehr trauen“.
In jedem Fall erfordert es einiges an Mut, in Konferenzen, in denen Themen diskutiert und besprochen werden, gegen den Strom zu schwimmen. Oft setzt sich derjenige durch, der seine Argumente am eloquentesten vortragen kann, im Zweifel entscheidet natürlich die Redaktionsleitung. Schon sehr früh galt die Gleichung, dass Kritik am Coronakurs der Regierung dem rechten Spektrum angehört. Welche Redakteurin wagt es da noch, einen Gedanken in diese Richtung zu äußern?
Offene Fragen
So ist die Liste der Ungereimtheiten und offenen Fragen, die keine substanzielle Berichterstattung bekommen haben, sehr groß:
- Warum wissen wir so wenig über „gain of function research“ (Forschung daran, wie man Viren für den Menschen gefährlicher machen kann)?
- Warum steht im neuen Infektionsschutzgesetz, dass das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit und die Unverletzlichkeit der Wohnung fortan eingeschränkt werden kann – auch unabhängig von einer epidemischen Lage?
- Warum müssen sich Menschen, die bereits Covid-19 hatten, nochmal impfen, obwohl sie mindestens genauso gut geschütztsind, wie geimpfte Menschen?
- Warum wird über das „Event 201“und die globalen Pandemieübungen im Vorfeld der Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht oder nur in Verbindung mit Verschwörungsmythen gesprochen? (2)
- Warum wurde das den Medien bekannte, interne Papier aus dem Bundesinnenministerium nicht in Gänze veröffentlicht – und in der Öffentlichkeit diskutiert, in dem gefordert wurde, dass Behörden eine „Schockwirkung“ erzielen müssten, um Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die menschliche Gesellschaft zu verdeutlichen?
- Warum schafft es die Studie von Prof. Ioannidis zur Überlebensrate (99,41 % bei unter 70-Jährigen) in keine Headline, die fatal falschen Hochrechnungen des Imperial College aber schon (Neil Fergusson prophezeite im Frühjahr 2020 eine halbe Million Coronatote in Großbritannien und über 2 Millionen in den USA.)?
- Warum steht in einem Gutachten, erstellt für das Bundesgesundheitsministerium, dass die Auslastung der Krankenhäuser im Jahr 2020 durch Covid-19-Patienten nur 2% betragen hat?
- Warum hat Bremen mit Abstand die höchste Inzidenz (113 am 4.10.21) und gleichzeitig mit Abstand die höchste Impfquote in Deutschland (79 %)?
- Warum sind Zahlungen von 4 Millionen Euro eingegangen auf einem Familienkonto der EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, die verantwortlich war für das Abschließen der ersten EU-Impfstoffverträge mit den Pharmakonzernen? (3)
- Warum werden Menschen mit schweren Impfnebenwirkungen nicht im gleichen Maß portraitiert wie 2020 Menschen mit schweren Covid-19-Verläufen? (4)
- Warum stört niemanden die unsaubere Zählweise bei „Impfdurchbrüchen“? (5)
- Warum melden die Niederlande deutlich mehr Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe als andere Länder?
- Warum hat sich die Wirksamkeitsbeschreibung der Covid-19-Impfstoffe auf der Seite des Paul-Ehrlich-Institutsin den letzten Wochen dreimal geändert?
„COVID-19-Impfstoffe schützen vor Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Virus.“ (15. August 2021) „COVID-19-Impfstoffe schützen vor einem schweren Verlauf einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus.“ (7. September 2021) „COVID-19-Impfstoffe sind indiziert zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung der durch das SARS-CoV-2-Virus verursachten COVID-19-Erkrankung.“ (27. September 2021) (6)
Auf einige Punkte möchte ich im Detail eingehen.
„Gain of function“ und „Lab leak“
Zu „gain of function research“ – das ist Forschung, Viren gefährlicher zu machen, was im Institut für Virologie in Wuhan, China, betrieben und von den USA finanziert wurde – habe ich bis heute nichts Substanzielles gehört oder gelesen. Diese Forschung findet in sogenannten P4-Laboren statt, in denen seit Jahrzehnten daran gearbeitet wird, wie im Tierreich vorkommende Viren derart verändert werden können, dass sie auch für den Menschen gefährlich werden. ARD und ZDF haben um diese Thematik bis jetzt einen großen Bogen geschlagen – und das, obwohl hier deutlicher Diskussionsbedarf besteht. Eine erste zu diskutierende Frage könnte zum Beispiel sein: Wollen wir als Gesellschaft solche Forschung?
Zur „lab leak theorie“ – also der Annahme, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor stammt – gibt es mittlerweile zahlreiche Berichte.
Dabei muss erwähnt werden, dass dieses Thema im letzten Jahr sofort als Verschwörungsmythos gebrandmarkt wurde. Alternative Medien, die dieser Spur nachgegangen sind, wurden von Sozialen Netzwerken wie YouTube und Twitter verbannt und die Informationen gelöscht. Wissenschaftler, die diese These geäußert haben, wurden massiv angegriffen. Heute ist die „lab leak theorie“ mindestens genauso plausibel wie die Übertragung durch eine Fledermaus.
Der amerikanische Investigativjournalist Paul Thacker hat im British Medical Journal die Ergebnisse seiner minutiösen Recherche veröffentlicht.
Dazu schreibt Dr. Ingrid Mühlhauser, Professorin für Gesundheitswissenschaften an der Uni Hamburg:
„Schritt für Schritt zeigt er [Thacker] auf, wie Betreiber einer amerikanischen Laborgruppe gezielt eine Verschwörungstheorie entwickeln, um ihren Laborunfall in Wuhan als Verschwörung zu verschleiern. Gestützt wird der Mythos von renommierten Zeitschriften wie dem Lancet. Wissenschaftsjournalisten und Dienstleister für Faktenchecks übernehmen unreflektiert die Informationen. Beteiligte Wissenschaftler schweigen, aus Angst, Prestige und Forschungsförderung zu verlieren. Facebook blockiert fast ein Jahr lang Meldungen, die den natürlichen Ursprung von SARS-CoV-2 in Frage stellen. Sollte sich die These des Laborunfalls bestätigen, hätten ZDF und andere Medien Verschwörungsmythen verteidigt.“
Ivermectin und Alternativen zur Impfung
Seit Monaten ist auch ersichtlich, dass es effektive und kostengünstige Behandlungsmittel für Covid-19 gibt, die nicht eingesetzt werden dürfen. Die Datenlage dazu ist eindeutig. Doch die pseudowissenschaftlichen Desinformationskampagnen gegen diese Mittel sind bezeichnend für den Zustand unserer Medizin. Seit Jahrzehnten ist Hydroxychloroquin bekannt und wurde millionenfach bei Malaria und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Im letzten Jahr wurde es plötzlich für gefährlich erklärt.
Die Aussage von Präsident Donald Trump, Hydroxychloroquin sei ein „game changer“ tat den Rest zur Diskreditierung. Die politische Räson ließ eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit HCQ nicht mehr zu.
Über die katastrophale Lage in Indien durch die Verbreitung der Deltavariante haben alle Medien im Frühjahr groß berichtet (damals war noch von der indischen Variante des Virus die Rede). Dass Indien die Situation relativ schnell unter Kontrolle gebracht hat und dass dabei das Medikament Ivermectin in großen Bundesstaaten wie Uttar Pradesh eine entscheidende Rolle gespielt hat, war dagegen nicht mehr berichtenswert. (7)
Ivermectin hat auch in Tschechien und der Slowakei eine vorläufige Zulassung für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Darüber berichtet immerhin der MDR, wenn auch mit negativer Konnotation.
In der Liste möglicher Medikamente vom Bayerischen Rundfunk wird Ivermectin nicht einmal erwähnt, und zu Hydroxychloroquin werden nur negative und keine positiven Studien zitiert.
Das Molekül Clofoctol zeigte in Labortests im Sommer 2020 ebenfalls eine gute Wirkung gegen SARS-CoV-2. Bis 2005 war das Antibiotikum in Frankreich und Italien unter den Namen Octofene und Gramplus im Handel. Mehrfach wurde das Institut Pasteur in Lille von den französischen Behörden daran gehindert, eine Studie mit Covid-19-Patienten aufzusetzen. Nach mehreren Anläufen haben sie Anfang September den ersten Patienten dafür rekrutiert.
Warum stellen sich Gesundheitsbehörden vehement gegen Behandlungsmittel, die von Beginn der Pandemie an zur Verfügung gestanden hätten? Dazu hätte ich mir investigative Recherchen der ARD gewünscht! Es sei noch erwähnt, dass die neuen Corona-Impfstoffe nur deshalb eine Notzulassung bekommen konnten, weil es kein offiziell anerkanntes Behandlungsmittel für SARS-CoV-2 gegeben hat.
Es geht mir nicht darum, irgendein Corona-Wundermittel anzupreisen. Ich möchte Sachverhalte aufzeigen, die nicht die nötige Beachtung bekommen haben. Von Anfang an wurde im öffentlichen Diskurs die Meinung verbreitet, dass nur eine Impfung Abhilfe schaffen kann. Die WHO ging zeitweise sogar so weit, die Definition von „Herdenimmunität“ in dem Sinne zu ändern, dass diese nur noch durch Impfungen erlangt werden könne und nicht mehr durch eine frühere Infektion wie das bisher der Fall war.
Doch was, wenn der eingeschlagene Weg eine Sackgasse ist?
Fragen zur Impfwirksamkeit
Daten aus den Ländern mit besonders hohen Impfquoten zeigen, dass Infektionen mit SARS-CoV-2 auch bei vollständig geimpften Personen keine Seltenheit, sondern an der Tagesordnung sind. Dr. Kobi Haviv, Direktor des Herzog-Krankenhauses in Jerusalem, spricht davon, dass 85 % bis 90 % der schwer Erkrankten auf seiner Intensivstation doppelt geimpft sind. (8)
Das Magazin Science schreibt auf ganz Israel bezogen: „Am 15. August wurden 514 Israelis mit schweren oder kritischen Covid-19-Erkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert … von diesen 514 Personen waren 59 % vollständig geimpft. Von den Geimpften waren 87 % 60 Jahre oder älter.“ Science zitiert einen israelischen Regierungsberater, der erklärt: „Eine der großen Geschichten aus Israel [ist]: ‘Impfstoffe funktionieren, aber nicht gut genug‘.“
Weiterhin ist nunmehr ersichtlich, dass geimpfte Menschen genauso viel Virusmaterial der Deltavariante in sich tragen (und verbreiten) wie Ungeimpfte.
Was folgt aus dieser Datenlage in Deutschland? – Ein Lockdown speziell für Ungeimpfte oder etwas euphemistisch ausgedrückt: die „2G-Regel“. Die Gesellschaft wird de facto in zwei Klassen gespalten. Die Geimpften bekommen ihre Freiheiten zurück (weil ohne Gefahrenpotenzial für andere), die Ungeimpften (weil mit Gefahrenpotenzial für andere) müssen sich Tests unterziehen, die sie selber bezahlen sollen, und bekommen im Quarantänefall keine Lohnfortzahlung mehr. Auch Beschäftigungsverbote und Kündigungen aufgrund des Impfstatus sind nicht mehr ausgeschlossen und Krankenkassen könnten Ungeimpften künftig ungünstigere Tarife vorschreiben. Warum dieser Druck auf Ungeimpfte? Wissenschaftlich ist das nicht begründbar und gesellschaftlich überaus schädlich.
Die durch Impfungen erzeugten Antikörper nehmen nach einigen Monaten deutlich ab. Der Blick nach Israel zeigt, nach der zweiten Impfung gibt es für die gesamte Bevölkerung jetzt die dritte Dosis und die vierte ist auch schon angekündigt. Wer nach sechs Monaten die Impfung nicht auffrischt, gilt nicht mehr als immun und verliert seinen „Green Pass“ (der digitale Impfausweis, den Israel eingeführt hat). In den USA spricht Joe Biden mittlerweile von Corona-Boostern, die alle 5 Monate anstehen. Marion Pepper, Immunologin an der University of Washington, stellt diese Strategie allerdings in Frage. Gegenüber der New York Times erklärte sie, „die wiederholte Stimulierung der körpereigenen Abwehrkräfte kann auch zu einem Phänomen führen, das als ‘Immunerschöpfung‘ bezeichnet wird.“
Wenig wird die Tatsache diskutiert, dass durch natürliche Infektion eine deutlich robustere Immunität aufgebaut werden kann. „Ultrapotente Antikörper“ oder eine „Super-Immunität“ wurde bei Menschen gefunden, die sich im letzten Jahr mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Diese Antikörper reagieren bei über 20 verschiedenen Virusmutationen und bleiben länger erhalten als Antikörper, die durch den Impfstoff erzeugt werden.
Immerhin hat Gesundheitsminister Jens Spahn nun angekündigt, dass auch ein Antikörpernachweis zulässig werden soll. Um offiziell als immun zu gelten, muss aber immer noch eine Impfung folgen. Wer versteht diese Logik? Ein CNN-Interview mit Dr. Anthony Fauci, dem Vorsitzenden des National Health Institute (das amerikanische Pendant des RKI) macht die Absurdität anschaulich. Menschen mit natürlicher Immunität werden bis jetzt von der Politik nicht bedacht!
Ich kenne eine Ärztin, die verzweifelt versucht, von Gesundheitsbehörden und dem RKI eine Antwort zu dieser Thematik zu bekommen: Einer ihrer Patienten hat einen IgG-Antikörper-Titer von 400 AU/ml – deutlich mehr als viele Impflinge. Sein Coronainfekt ist schon über sechs Monate her, damit gilt er nicht mehr als immun. Die Antwort, die sie bekommen hat war: „Impfen sie ihn doch!“, was die Ärztin bei diesem Titer ablehnt.
Fehlendes journalistisches Grundverständnis
Der von Politik und Medien propagierte Weg aus der Pandemie entpuppt sich als Dauerimpfabonnement. Wissenschaftlerinnen, die einen anderen Umgang mit Corona fordern, bekommen immer noch keine adäquate Bühne bei den öffentlich-rechtlichen Medien, wie die zum Teil diffamierende Berichterstattung zur Aktion #allesaufdentisch wieder gezeigt hat. Anstatt mit den Beteiligten über die Inhalte der Videos zu diskutieren, hat man sich Experten gesucht, die die Kampagne diskreditieren. Damit begehen die Öffentlich-Rechtlichen genau den Fehler, den sie #allesaufdentisch vorwerfen.
Der Spiegel-Journalist Anton Rainer sagte im SWR-Interview über die Videoaktion, es handle sich nicht um Interviews im klassischen Sinne: „Im Prinzip sieht man jeweils zwei Menschen, die sich gegenseitig Recht geben.“ Ich hatte Bauchschmerzen, nachdem ich mir die Berichterstattung meines Senders angehört hatte, und war vollkommen irritiert vom fehlenden journalistischen Grundverständnis auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen. (9) Meine Bedenken habe ich den Beteiligten und der Redaktionsleitung per Mail mitgeteilt.
Ein klassischer Spruch ist in Konferenzen, dass ein Thema „schon gemacht“ sei. So zum Beispiel, als ich die sehr wahrscheinliche Untererfassung von Impfkomplikationen angesprochen habe. Ja, richtig, das Thema wurde erörtert mit dem hauseigenen Experten, der – es wundert wenig – zu dem Schluss gekommen ist, dass es keine Untererfassung gibt. „Die andere Seite“ wird zwar hier und da erwähnt, doch bekommt sie sehr selten Gesicht in der Form, dass tatsächlich mit den Menschen gesprochen wird, die kritische Standpunkte einnehmen.
Kritiker unter Druck
Die deutlichsten Kritikerinnen müssen mit Hausdurchsuchungen, Strafverfolgung, Kontosperrung, Versetzung oder Entlassung rechnen, bis hin zur Einweisung in die Psychiatrie. Auch wenn es sich um Meinungen handelt, deren Positionen man nicht teilt – in einem Rechtsstaat darf es so etwas nicht geben.
In den USA wird schon diskutiert, ob Wissenschaftskritik als „hate crime“ (Verbrechen aus Hass) gelabelt werden sollte. Die Rockefeller Foundation hat 13,5 Millionen Dollar für die Zensur von Fehlinformationen im Gesundheitsbereich ausgelobt.
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn hat erklärt „Fakten sind Fakten, die stehen fest“. Wenn das so wäre, wie ist es dann möglich, dass hinter verschlossenen Türen sich Wissenschaftlerinnen unentwegt streiten und sich sogar in einigen recht grundlegenden Fragen zutiefst uneinig sind? So lange wir uns das nicht klar machen, führt jede Annahme einer vermeintlichen Objektivität in eine Sackgasse. Wir können uns „Realität“ immer nur annähern – und das geht nur in einem offenen Diskurs der Meinungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Was gerade stattfindet, ist kein aufrichtiger Kampf gegen „fake news“. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass jegliche Informationen, Beweise oder Diskussionen, die im Gegensatz zum offiziellen Narrativ stehen, unterbunden werden.
Ein aktuelles Beispiel ist das sachliche und wissenschaftlich transparente Video des Informatikers Marcel Barz. Bei einer Rohdatenanalyse stellt Barz erstaunt fest, dass weder die Zahlen zur Übersterblichkeit noch zur Bettenbelegung oder zum Infektionsgeschehen dem entsprechen, was wir seit anderthalb Jahren von Medien und der Politik zu lesen oder hören bekommen. Er zeigt auch, wie man mit diesen Daten durchaus eine Pandemie darstellen kann, und erklärt, warum dies für ihn unredlich ist.
Das Video wurde von You Tube bei 145.000 Klicks nach drei Tagen gelöscht (und erst nach Einspruch von Barz und viel Protest wieder zugänglich gemacht). Der angegebene Grund: „medizinische Fehlinformationen“. Auch hier die Frage: Wer hat auf welcher Grundlage so entschieden?
Die Faktenchecker vom Volksverpetzer diskreditieren Marcel Barz als Fake. Das Urteil von Correctiv ist ein bisschen milder (Barz hat darauf öffentlich und ausführlich geantwortet).
Das für das Bundesgesundheitsministerium erstellte Gutachten, dem zu entnehmen ist, dass die Auslastung der Krankenhäuser im Jahr 2020 durch Covid-19-Patienten nur 2 % betragen hat, gibt ihm recht. Barz hat mit seiner Analyse die Presse kontaktiert, doch keine Aufmerksamkeit bekommen. In einem funktionierenden Diskurs würden unsere Medien ihn zum Streitgespräch einladen.
Millionenfach werden Inhalte zu Corona-Themen mittlerweile gelöscht, wie die Journalistin Laurie Clarke im British Medical Journal zeigt. Facebook und Co. sind private Unternehmen und können deshalb entscheiden, was auf ihren Plattformen publiziert wird. Aber dürfen sie damit auch den Diskurs steuern?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk könnte einen wichtigen Ausgleich schaffen, indem er einen offenen Meinungsaustausch gewährleistet. Doch leider Fehlanzeige!
Digitale Impfpässe und Überwachung
Die Gates- und Rockefellerstiftungen haben die WHO-Richtlinien für die digitalen Impfpässe entworfen und finanziert. Weltweit werden sie mittlerweile eingeführt. Nur mit ihnen soll das öffentliche Leben möglich sein – egal, ob es darum geht, Straßenbahn zu fahren, einen Kaffee zu trinken oder eine medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Ein Beispiel aus Frankreich zeigt, das dieser digitale Ausweis auch nach Beendigung der Pandemie bestehen bleiben soll.
Die Abgeordnete Emanuelle Ménard hat folgenden Zusatz im Gesetzestext gefordert: Der digitale Impfpass „endet, wenn die Verbreitung des Virus keine ausreichende Gefahr mehr darstellt, um seine Anwendung zu rechtfertigen.“ Ihr Änderungsvorschlag wurde abgelehnt. Damit ist der Schritt hin zur globalen Bevölkerungskontrolle oder gar zum Überwachungsstaat durch Projekte wie ID2020 sehr klein.
Australien testet mittlerweile eine Gesichtserkennungsapp, um sicher zu stellen, das Menschen in Quarantäne zu Hause bleiben. Israel benutzt dafür elektronische Armbänder. In einer italienischen Stadt werden Drohnen zur Temperaturmessung von Strandbesuchern getestet und in Frankreich wird gerade das Gesetz geändert, um Drohnenüberwachung großflächig möglich zu machen.
All diese Themen brauchen einen intensiven und kritischen Austausch innerhalb der Gesellschaft. Doch er findet nicht zur Genüge in der Berichterstattung unserer Rundfunkanstalten statt und war auch nicht Wahlkampfthema.
Verengter Blickwinkel
Die Art und Weise, wie der Blickwinkel des Diskurses verengt wird, ist bezeichnend für die „Gatekeeper der Information“. Ein aktuelles Beispiel liefert Jan Böhmermann mit seiner Forderung, dem Virologen Hendrik Streeck und Professor Alexander S. Kekulé keine Bühne mehr zu geben, da sie nicht kompetent seien.
Abgesehen davon, dass die beiden Mediziner eine äußerst respektable Vita haben, hat Böhmermann damit die Scheuklappen neu justiert. Sollen jetzt nicht einmal mehr die Menschen gehört werden, die ihre Kritik am Regierungskurs mit Samthandschuhen präsentieren?
Die Einschränkung des Diskurses geht mittlerweile so weit, dass der Bayerische Rundfunk mehrfach bei der Übertragung von Parlamentsdebatten des Landtags die Reden von Abgeordneten, die kritisch zu den Maßnahmen stehen, nicht ausgestrahlt hat.
Sieht so das neue Demokratieverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus? Alternative Medienplattformen florieren zuallererst, weil die Etablierten ihren Aufgaben als demokratisches Korrektiv nicht mehr nachkommen.
Es ist etwas schiefgelaufen
Lange Zeit konnte ich mit Stolz und Freude sagen, dass ich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeite. Viele herausragende Recherchen, Formate und Inhalte kommen von ARD, ZDF und dem Deutschlandradio.
Die Qualitätsstandards sind extrem hoch und tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten auch unter erhöhtem Kostendruck und Sparvorgaben hervorragende Arbeit. Doch bei Corona ist etwas schiefgelaufen. Plötzlich nehme ich einen Tunnelblick und Scheuklappen wahr und einen vermeintlichen Konsens, der nicht mehr hinterfragt wird. (10)
Dass es sehr wohl anders geht, zeigt der österreichische Sender Servus TV. In der Sendung „Corona-Quartett“ / „Talk im Hanger 7“ kommen Befürworterinnen und Kritiker
gleichermaßen zu Wort. Warum soll das im deutschen Fernsehen nicht möglich sein? (11)
„Man darf nicht jedem Spinner eine Bühne geben“, lautet die schnelle Antwort. Die false balance, der Umstand, dass seriöse wie auch unseriöse Meinungen gleichermaßen gehört werden, müsse vermieden werden. – Ein Totschlagargument, das zudem unwissenschaftlich ist. Das Grundprinzip der Wissenschaft ist das Anzweifeln, das Hinterfragen, das Überprüfen. Wenn das nicht mehr stattfindet, wird Wissenschaft zur Religion.
Ja, es gibt tatsächlich eine false balance. Es ist der blinde Fleck, der in unseren Köpfen eingekehrt ist, der keine wahrhaftige Auseinandersetzung mehr zulässt. Wir werfen uns scheinbare Fakten um die Ohren, aber können uns nicht mehr zuhören. Verachtung tritt an die Stelle von Verständnis, das Bekämpfen der anderen Meinung ersetzt Toleranz. Grundwerte unserer Gesellschaft werden hopladihop über Bord geworfen. Hier sagt man: Menschen, die sich nicht impfen wollen, seien bekloppt, dort heißt es: „Schande über die Schlafschafe“.
Während wir streiten, merken wir nicht, dass sich die Welt um uns herum in rasender Geschwindigkeit ändert. So gut wie alle Bereiche unseres Lebens befinden sich in einer Transformation. Wie diese verläuft, liegt maßgeblich an unserer Fähigkeit der Kooperation, des Mitgefühls und des Bewusstseins von uns selbst und unseren Worten und Taten. Für unsere geistige Gesundheit täten wir gut daran, den Debattenraum zu öffnen – in Achtsamkeit, Respekt und Verständnis für unterschiedliche Perspektiven. (12)
Diese Zeilen schreibend komme ich mir vor wie ein Ketzer; jemand, der Hochverrat begeht und mit Strafe rechnen muss. Vielleicht ist es gar nicht so. Vielleicht riskiere ich hiermit gar nicht meinen Job, und Meinungsfreiheit und Pluralismus sind nicht gefährdet. Ich wünsche es mir sehr und freue mich über einen konstruktiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Ole Skambraks
ole.skambraks@protonmail.com
Über den Autor: Ole Skambraks, Jahrgang 1979, studierte Politikwissenschaften und Französisch an der Queen Mary University, London sowie Medienmanagement an der ESCP Business School, Paris. Er war Moderator, Reporter und Autor bei Radio France Internationale, Onlineredakteur und Community Manager bei cafebabel.com, Sendungsmanager der Morgenshow bei MDR Sputnik und Redakteur bei WDR Funkhaus Europa / Cosmo. Aktuell arbeitet er als Redakteur im Programm-Management/Sounddesign bei SWR2.
Weitere Artikel zum Thema:
- Das neue Wahrheitsregime (Michael Meyen, 18.5.2021)
- Die Mainstream-Blase (Ralf Arnold, 31.1.2021)
- Im Dialog mit der ARD (Paul Schreyer, 26.11.2020)
- Weltanschauung statt Journalismus (Marcus Klöckner, 31.8.2020)
Weiterführende Informationen des Autors
PS: Für Faktenchecker und Menschen, die an einer Multiperspektive interessiert sind, hier die Gegenpositionen zu den im Text besprochenen Punkten:
Prof. John Ioannidis
https://www.faz.net/aktuell/wissen/forscher-john-ioannidis-verharmlost-corona-und-provoziert-17290403.html
https://sciencebasedmedicine.org/what-the-heck-happened-to-john-ioannidis/
Imperial College Modelling
https://blogs.bmj.com/bmj/2020/10/07/covid-19-modelling-the-pandemic/
Gain of function reserch
https://www.gavi.org/vaccineswork/next-pandemic/nipah-virus
Hydroxychloroquin / Ivermectin
https://www.br.de/nachrichten/wissen/corona-malaria-mittel-hydroxychloroquin-bei-covid-19-unwirksam,RtghbZ4
https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-therapeutics-2021.2
Immunität der Geimpften
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.08.23.457229v1
Immunität der Genesenen
https://science.orf.at/stories/3208411/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Impfdurchbrüche / Pandemie der Ungeimpften
https://www.spektrum.de/news/corona-impfung-wie-viele-geimpfte-liegen-im-krankenhaus/1921090#Echobox=1631206725
https://www.mdr.de/wissen/covid-corona-impfdurchbrueche-sind-selten-100.html
Pseudoexperten / Wissenschaftsleugner / PLURV-Prinzip
https://www.ndr.de/nachrichten/info/82-Coronavirus-Update-Die-Lage-ist-ernst,podcastcoronavirus300.html#Argument
Anmerkungen:
(1) Ausnahme war die Berichterstattung im Rahmen des Referendums, während der das Schweizer Fernsehen verpflichtet war beiden Parteien den gleichen Sendeplatz einzuräumen (Video hier)
(2) Weitere Pandemie-Notfallübungen waren „Clade X“ (2018), „Atlantic Storm“ (2005), „Global Mercury“ (2003) und „Dark Winter“ (2001). Es ging bei diesen Übungen immer auch um Informationsmanagement.
(3) Über die Zahlungen hat Panorama berichtet, doch die Rolle von Kyriakides bezüglich der Corona-Impfstoffverträge nicht deutlich dargestellt. Ansonsten hat das Thema in den Medien keine große Bedeutung gehabt.
(4) Zum Beispiel wurde im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kaum über den britischen Musiker Eric Clapton berichtet, der heftige Reaktionen nach der Impfung entwickelt hat und diese heute bereut.
(5) Ein Impfdurchbruch liegt laut RKI vor, wenn ein Geimpfter sowohl einen positiven Test als auch Symptome vorweisen kann – bei Ungeimpften genügt ein positiver Test. Auf diese Weise fallen die Ungeimpften statistisch massiver ins Gewicht.
(6) Jeweils unter der Überschrift „Auflistung der zugelassenen Impfstoffe“; zurückliegende Webseiteneditionen des PEI zugänglich über das Internetarchiv Wayback Machine (hier, hier, und hier.
(7) Die WHO hat den indischen Bundesstaat Uttar Pradesh sogar gelobt für seine Coronapolitik, allerdings ohne Ivermectin zu erwähnen. Die Impfrate in Uttar Pradesh liegt unter 10 %.
(8) Siehe auch FDA-Meeting vom 17. September 2021, bei 5:47:25
(9) Die fairste Berichterstattung kommt vom BR, wobei auch hier über und nicht mit den Macherinnen gesprochen wurde. Der MDR bietet auf seinem Medienportal eine umfangreiche und differenzierte Analyse.
(10) Von einer tatsächlichen „Einheitsmeinung“ der Öffentlich-Rechtlichen möchte ich nicht sprechen. Es hat immer wieder kritische Beiträge und Kurskorrekturen in der Berichterstattung gegeben. Doch ist es immer eine Frage des Kontextes, der Sendezeit und des Umfangs, wie ein Thema behandelt wird. Meine Beobachtungen haben auch andere Kolleginnen und Kollegen festgestellt.
(11) Frische Formate wie „Auf der Couch“ vom ZDF machen Hoffnung, auch wenn ich nicht glaube, dass dort demnächst eine Karina Reiß oder ein Wolfgang Wodarg Platz nehmen werden.
(12) Die Initiative „Dialog Kultur“ eröffnet brauchbare Ansätze, die auch für Medienformate interessant sein können.“
-Ende-
In Anlehnung an Churchill:
Man kann viele Menschen für einige Zeit belügen. Man kann auch einige Menschen für immer belügen. Aber es ist unmöglich alle für immer zu belügen!
Das Gleiche gilt analog auch für die Finanzierung von Demagogen via GEZ durch alle für immer… SIC!

Yusuf Simsek: FOKUS und PERSPEKTIVE
P.S.: Wir sind nicht mit allen oben dargestellten Dingen einverstanden, aber sie sind ein Bestandteil der freien Meinungsäußerung anderer. Auch nehmen wir für uns nicht in Anspruch es besser zu wissen, wohl aber auch diese abweichende Meinung anderen vorzustellen, die es ggf. dann besser bewerten und kommentieren können.
Das Prinzip dahinter heißt freie Presse und möglichst neutrale Information zur freien und offenen Meinungsbildung in einer Demokratie auf freiheitlich-rechtlicher Basis.
Ein weiteres schönes Beispiel ist Relotius der Märchenprinz des SPIERGEL.
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Der u.a Artikel von Dr. James M. Dorsey zeigt die Betrachtungsweise, wie in Asien die neue afghanische Regierung gesehen wird. Sie ist völlig anders als die westliche Sicht der Dinge und offenbart völlig andere Probleme, die mit den Taliban für Asien entstanden sind (HIER die engl. Originalmeldung).
[pdf-embedder url=“http://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/09/Erste-Schritte-der-Taliban-210914.pdf“ title=“Erste Schritte der Taliban 210914″]
Es ist insgesamt ein schönes Beispiel dafür, wie unsere westlich geprägte monolineare Sicht der Dinge andere Interessen völlig ausblendet und damit Interessenkonflikte anderswo jederzeit möglich macht.
Die Unfähigkeit über den Tellerrand zu sehen hat das Desaster in AFG erst möglich gemacht. Und wie es scheint tun sich hier nun weitere Felder auf, wo wir auch bald wieder Flickschusterei betreiben werden, ohne die Hintergründe zu kennen.
Doch schon mit diesem kurzen und prägnanten Artikel wird klar, dass Russland, China und Indien klare Forderungen an die Taliban haben. Und viele dieser Forderungen und Betrachtungsweisen stehen im klaren Gegensatz zu den Interessen, die hier bei uns einige Gruppen vertreten.
So wird z.B. die Uiguren-Politik Chinas unter dem Aspekt des Terrors möglicherweise differenzierter zu bewerten sein. Denn dieser stand bisher in westlichen Medien nicht gerade im Fokus.

Beispielbild: Taliban
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