Washington (dpa) – Für einen Rückzug des US-Militärs aus Syrien gibt es nach Darstellung eines ranghohen Generals kein Datum. Präsident Donald Trump habe dem Pentagon keinen spezifischen Zeitrahmen vorgegeben, sagte der Direktor des Generalstabs, Kenneth F. McKenzie, am Donnerstag. Er verwies auf den Einsatz in Afghanistan. Dort habe es einen konkreten Zeitplan für einen Truppenabzug gegeben, was problematisch gewesen sei, weil auch die Taliban davon gewusst hätten.
Trump hatte in der vergangenen Woche bei einer Rede im US-Bundesstaat Ohio überraschend einen baldigen und kompletten Rückzug der US-Soldaten aus Syrien angekündigt. Am Mittwoch erklärte das Weiße Haus jedoch, dass die Regierung vorerst an dem Einsatz festhalte. Ein Datum für einen Truppenabzug wurde nicht genannt.
Der Sender CNN berichtete am Donnerstag, Trump habe bei einem Treffen mit Beratern am Dienstag gesagt, die US-Soldaten müssten ihre Mission innerhalb von sechs Monaten beenden. Verteidigungsminister James Mattis und andere Militärs hätten jedoch erklärt, dass dies nicht genügend Zeit sei, hieß es in dem Bericht weiter. Trump habe daraufhin gesagt, dass sie den Einsatz einfach erledigen sollten. Der Präsident habe aber trotz seines Ärgers eingewilligt, von einem sofortigen Truppenabzug abzusehen.
McKenzie sagte am Donnerstag, an der Mission der USA in Syrien habe sich nichts geändert.
Das amerikanische Militär ist seit 2014 an der Spitze eines Bündnisses in Syrien und im Irak im Einsatz, um die Terrormiliz IS zu bekämpfen. Jets fliegen Luftangriffe gegen die Extremisten. Soldaten am Boden unterstützen zudem die Kurdenmiliz YPG, die große Gebiete im Norden und Osten Syriens vom IS erobert hat. Laut Pentagon sind etwa 2000 US-Soldaten in dem Bürgerkriegsland im Einsatz.
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