Fulda/Limburg/Mainz (dpa/lhe) Der Missbrauchsskandal beschäf-
tigt die katholische Kirche auch noch Jahre nach den ersten Enthüllungen 2010. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bistümern Limburg, Mainz und Fulda ergab, melden sich nach wie vor Opfer von sexuellem Missbrauch und Gewalt – auch wenn die große Flut mittlerweile abgeebbt ist. Mehr als 100 Anträge auf Entschädigungszahlungen wurden bei der katholischen Kirche gestellt. Knapp 465 000 Euro wurden in den drei Bistümern gezahlt.
Die sexuellen Übergriffe – etwa von Priestern – liegen teils lange Zeit zurück und wurden zuweilen erst Jahrzehnte später aufgedeckt. Anfang 2010 kam die Berichterstattung über die Vorfälle ins Rollen, es ging Schulen, Internate und kirchliche Einrichtungen.
Seit Bekanntwerden des Skandals seien bei der Deutschen Bischofskonferenz nach eigenen Angaben insgesamt 1788 Anträge von Opfern gestellt worden. In 1675 Fällen habe die Zentrale Koordinierungskommission die Zahlung einer sogenannten Anerkennungsleistung empfohlen. In den Bistümern Limburg, Mainz und Fulda betrachtet lag sie im höchsten Fall bei 15 000 Euro. Strafrechtlich blieben viele Vorfälle folgenlos, weil die Taten verjährt waren.
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