Die EU Kommission hat am 23.Juli ein sofortiges Fangverbot auf Dorsch für weite Teile der Ostsee beschlossen. Der Dorschbestand in der östlichen Ostsee schrumpft so dramatisch, dass ein völliger Zusammenbruch des Bestandes befürchtet wird. Das Fangverbot gilt theoretisch in den Fanggebieten, in denen dieser Bestand hauptsächlich vorkommt, sieht jedoch Ausnahmeregelungen vor.
Stella Nemecky, Fischereiexpertin des WWF Deutschland, sagt dazu:
„Ein uneingeschränkter Fangstopp bis Dezember hätte dem östlichen Dorschbestand die unentbehrliche Atempause verschaffen können. Beschlossen wurde jedoch ein von Ausnahmen zerlöchertes Fangverbot. Wie das kontrolliert werden soll, ist völlig rätselhaft. Mit dem derzeitigen Kontrollaufkommen in der Ostsee ist das faktisch nicht umsetzbar. Die Sofortmaßnahme untersagt zwar direkte Dorschfischerei mit Grundschleppnetzen sowie mit Stellnetzen in Wassertiefen ab 20 Meter. Alle Fischerei, die nicht gezielt auf Dorsch geht, bleibt jedoch erlaubt. Der Haken ist: Man kann dort nicht fischen ohne auch Dorsch mitzufangen. Die Fischereikontrolle müsste jeden Tag, jedes Boot kontrollieren, damit diese Beschränkungen eingehalten werden können. Das Verbot schützt zwischen Rostock und Bornholm weder Jungfische noch Laicher. Boote unter 12 Meter Bootslänge unterliegen keiner Beschränkung. Ein so löchriges Rettungsnetz wird den Dorschbestand kaum retten.“
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