Die Unausweichlichkeit des „Grossen europäischen Krieges“?

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In diesem Artikel werden einige meist unbekannte Wahrheiten über die Kräftekonstellation hinter den Kulissen aufgezeigt, die aber wesentlich den aktuellen Krieg in der Ukraine bestimmen und grosse Auswirkungen auf die europäische Zukunft haben. Es wird versucht, die Frage zu beantworten, ob ein „Grosser europäischer Krieg“ unausweichlich ist und wenn ja, durch wen er ausgelöst werden könnte.
Heute hören wir oft vom Dritten Weltkrieg ‒ ich benutze lieber die Bezeichnung :

„Grosser konventioneller Krieg in Europa“

‒ im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise, den Ereignissen in der Ukraine und der Verschärfung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen.

Vielfach finden wir Begriffe, wie Stellvertreterkrieg oder Krieg um eine neue Weltordnung. Das mag alles richtig sein, aber mir geht es darum herauszufinden, durch welche Personen oder Personengruppen werden grosse Kriege hervorgerufen. In historische Schriften sind Ansätze zu einem möglichen Szenario des Dritten Weltkriegs zu finden. In seriösen Quellen wird detailliert über den bevorstehenden Beginn eines neuen Krieges berichtet. Wie real ist also eine solche Gefahr und wer kann den Krieg auslösen?


Vorweg ist zu bemerken, dass es eine Vielzahl von Prophezeiungen gibt, wie dieser grosse Krieg begonnen und wie er geführt wird. Das soll nicht Thema sein, aber ich werde darauf eingehen, wenn es den Inhalt vertieft. Interessant ist auch, wenn man sich anschaut, wie amerikanische, russische, ukrainische, europäische, deutsche usw. Politiker sich in den Medien gebaren. Da haben wir schon zwei Akteure benannt, die zum Krieg beitragen können ‒ die Politiker und die Medien. Hinzu kommen die Militärs, die Geheimdienstler, Mitarbeiter des sogenannten „Tiefen Staates“ und diverse Experten und Politikberater. Das dürfte der Personenkreis sein, der sich hauptsächlich auch zum Russland-Ukraine-Konflikt äussert und dessen Verlauf mitbestimmt.
Ich behaupte auch, dass aus diesen Personenkreis diejenigen hervorgehen werden, die den „Grossen konventionellen Krieg in Europa“ auslösen können und zwar jeder mit seinen eigenen Motiven dies zu tun.

Die Rolle der Politiker
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Politiker. Um Politiker zu werden bedarf es einiger charakterlicher Besonderheiten: Profilierungssucht, Narzissmus, das absolute Streben nach persönlicher Macht, auch wenn es über Leichen geht und zum Schluss ‒ das ist die Quintessenz ‒ eine gewisse Portion Dummheit oder eine gehörige Verdrängung persönlichen Unvermögens. Beispiele dazu finden
wir immer ‒ egal ob Macron, Obama, Lindner, Strack-Zimmermann, Kiesewetter oder Scholz und wie sie alle heissen. Zu russischen Politikern fehlen mir leider die Details. Deutlich werden die Eigenschaften der Politiker besonders dann, wenn Krisen die Fähigkeit einer Eskalation zum Krieg aufweisen. Dann wird der nette Minister ganz schnell auch mal zum „Kriegstreiber“…


Der britische Verteidigungsminister warnte kürzlich, dass Grossbritannien zum „Frieden vor dem Krieg“ zurückkehre, hochrangige Militärs sprechen über die Wehrpflicht und die Spannungen im Nahen Osten zeigen keine Anzeichen einer Abschwächung. Nur die geheimen Mächte hört man nicht und gerade diese sind schwer einzuschätzen. Steht die Welt also am Rande eines neuen Weltkriegs? Die Gefahr eines Dritten Weltkriegs wird im öffentlichen Bewusstsein immer deutlicher. Im Mai warnte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps, dass die Welt in den nächsten fünf Jahren in Kriege mit China, Russland, Nordkorea und dem Iran verwickelt werden könnte, und sagte, wir würden uns heute bereits „von einer Nachkriegswelt zu einer Vorkriegswelt“ bewegen. Der Oberbefehlshaber der britischen Armee fordert, dass britische Bürger „ausgebildet und ausgerüstet“ werden sollten, um an einem möglichen Krieg mit Russland teilzunehmen, und bezeichnet die heute Lebenden als die „Vorkriegsgeneration“.

Die Äusserungen von General Sir Patrick Sanders haben Bedenken hinsichtlich der Wehrfähigkeit von Briten geweckt – etwas, über das der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber in Grossbritannien, General Sir Richard Sherriff, nachdenklich sagte, „dass der Konflikt in der Ukraine zu einem ‚Druckpunkt‘ wird und dass wir es uns nicht leisten können, den gleichen Fehler zu machen wie unsere Vorfahren“.


Der Kreml
Schauen wir nach Moskau und auf die Kräftekonstellation im Kreml. Meine Informationen besagen, dass der Kreml eine „Arena des Machtkampfes“ zwischen mehreren Akteuren ist, die ich gern in Gruppen einteilen möchte, die die Interessen der Vereinigten Staaten, Europas und Englands (Israel) widerspiegeln. Da finden wir Doppel- und Dreifachagenten in der russischen Regierung, die für mehrere Herren arbeiten. Daraus kann man aber auch ableiten, dass die moderne russische Politik durch einen „Kampf auf der Kreml-Plattform der wichtigsten westlichen Kräfte“ charakterisiert werden kann ‒ der Rockefellers (Illuminaten), der Rothschilds (Templer) und des Vatikans (Jesuiten). Eine solche Unterscheidung wurde von GRU-Oberst Andrej Dewjatow vorgeschlagen, der aufgrund seine Funktion die notwendigen tiefen Einblicke in diese Konstellation haben dürfte.

Schauen wir auf die Details:
Zunächst passte Putin zu allen drei Gruppen und fungierte als Vermittler zwischen ihnen. Nach dem „Georgienkrieg“ (auch „Kaukasischer Fünftagekrieg“) im August 2008 beschlossen die Amerikaner (Rockefellers), auf Medwedew (damals der russische Präsident) und sein „Einiges Russland“ (Partei) zu setzen, um die Machtübernahme der Kommunisten zu verhindern. Stellen Sie sich die Überraschung der CIA vor, als Putin 2012 erneut Präsident wurde. Wer hat dabei die Amerikaner ausgestochen – die Europäer (die Jesuiten) oder die Juden (die Rothschilds)? Vielleicht haben sie alle gegen Amerika zusammengearbeitet. Sofort gab es entscheidende Wechsel in der russischen Regierung. Der russische Verteidigungsminister Serdjukow wurde durch Schoigu ersetzt und der begann, die russische Armee aufzurüsten und zu verstärken.
Die Reaktion der Amerikaner liess nicht lange auf sich warten. Sie begannen, Putin zu diffamieren, die russischen Finanzen zu kürzen, Sanktionen zu verhängen, einen Moskauer-Maidan und einen Staatsstreich vorzubereiten. Putin bat den Papst, Italien, Monaco und Bayern, sich für ihn einzusetzen.
Der Papst stimmte zu, bat aber im Gegenzug darum, die russisch-orthodoxe Kirche auf dem achten ökumenischen Konzil zu „verschmelzen“. Das Spiel ist noch nicht vorbei, obwohl es sich lohnt, sich daran zu erinnern, dass die Juden (Mossad) neben England und China auch Israel, Kanada und Australien kontrollieren, d.h. sie haben ein grosses wirtschaftliches und militärisches Potenzial. Sie wollen Sibirien an China übergeben um in dieser Region „Ruhe zu haben“. Allerdings ist noch offen, was mit den Atomwaffen der Russischen Föderation geschehen soll. Soweit die Betrachtung nicht verifizierbarer Möglichkeiten…

Prophezeiungen
Viele warten nun auf einige unangenehme Ereignisse in Amerika am Ende des Jahres 2024. Wie bekannt, sind die Leidenschaften im Zusammenhang mit der Wahl eines neuen US-Präsidenten dort sehr hitzig. Als Ergebnis einer subtilen Provokation könnten eine soziale Explosion und ein Bürgerkrieg in den USA provoziert werden, die Krise auslösen, das alte Weltsystem zerstören und die Grundlagen für eine neue Weltordnung legen. Dies wird zu einer Reihe von unangenehmen Ereignissen führen, die in verschiedenen Prophezeiungen ausführlich beschrieben werden, denen aber dennoch nicht geglaubt werden muss. Dazu gehört auch ein grosser Krieg in Europa.


Es gibt noch weitere Vorhersagen eines Krieges in Europa, die interessant sind, betrachtet zu werden, da sie bestimmte „Voraussetzungen“ für den Ausbruch eines solchen Krieges beinhalten.
Interessant sind die Visionen eines unbekannten österreichischen Wahrsagers, die in dem Buch „Visionen 2004“, das 1994 veröffentlicht wurde, zu finden sind. Der Autor beschreibt detailliert die Ereignisse, die dem Krieg vorausgehen werden. Insbesondere spricht er über die wirtschaftlichen Probleme in Europa, die linke, aber mehr noch rechtsextreme Parteien an die Macht bringen werden.
Vor dem Krieg wird es eine Energiekrise geben, da die Lieferung von Kohlenwasserstoffen aus Russland einstellt wurde. Gemeinsame Aktionen lokaler krimineller Elemente und islamischer Migranten, die massenhaft und unkontrolliert nach Westeuropa eingewandert sind, werden zu Unruhen unter der Bevölkerung führen. Dabei werden nicht nur grosse Städte geplündert, sondern auch kleine Siedlungen. Besondere Wut richtet sich gegen Vertreter der katholischen Kirche. Russland nutzt diese Unruhen in Europa für einen militärischen Angriff auf Staaten Westeuropas…In Deutschland endet die Periode der wirtschaftlichen Prosperität und seiner Positionierung als eines der grössten Gläubigerländer. Seine Wirtschaft wird die Kosten der deutschen Wiedervereinigung und die Folgen der Weltwirtschaftskrise nicht bewältigen können. Hier muss man auch hinzufügen, dass die Krise der Wirtschaft Deutschlands und anderer europäischer Länder erst durch die aggressive Politik gegenüber Russland erleichtert wird, dank der Deutschland weitgehend lebte.

Russische Wahrnehmung
Die russische Wahrnehmung der Gefahr eines bevorstehenden Krieges ist geprägt von Hass („Wir zeigen es ihnen!“), Ignorieren („Kommt Zeit, kommt Rat!“) und Fatalismus („Was sein wird, lässt sich nicht vermeiden!“). Auch ein völliges Unverständnis für die „Panikmache im Kreml“ ist zu hören, was momentane Bedürfnisse und kleine Gewinne als wichtigstes Ziel jeglichen Handelns definieren („Lasst
uns eine weitere Gaspipeline nach Europa bauen!“).
Im Moment ist Russland durch die liberale Ideologie und die Propaganda der Verbraucherwerte der „freien Welt“ völlig entwaffnet und demoralisiert. Die Mehrheit der russischen Elite ist pro-westlich eingestellt, trotz ostentativem Patriotismus und „Sorge“ um das Volk und die Wähler. Das wird auch deutlich gemacht durch die regelmässig realisierten Festnahmen von hohen regionalen Beamten und höchsten Militärs (im Generalsrang) wegen Bestechlichkeit und Korruption.

In Wirklichkeit ist die russische Elite in drei Lager gespalten. Einige sind für das Projekt des Vatikans „Europa von Lissabon bis Wladiwostok“ (Russland ist eine Kolonie Europas), andere für die Dominanz von Washingtons Rockefeller-Regionalkomitee (Russland ist eine Kolonie Amerikas) und wieder andere für das rot-jüdische Projekt der Rothschilds (Russland ist eine Kolonie Israels).
Dr. David Weering, Dozent für internationale Beziehungen an der University of Sussex, sagte: „In gewisser Weise ist die Situation heute viel gefährlicher als 1914 und 1939, weil alle Grossmächte Atomwaffen haben. Die Gefahr besteht hier nicht darin, dass eine Seite eine vorsätzliche Entscheidung trifft, um eine Apokalypse zu provozieren, sondern vielmehr, dass der Konflikt oder die Spannungszone bis zu einem bestimmten Punkt eskaliert, eine Seite einen Schritt unternimmt, den die andere Seite falsch interpretiert (vielleicht sogar unter Anwendung der KI), und dann beginnt ein nuklearer Schlagabtausch, obwohl niemand allein damit gerechnet hat.“

„Wir müssen dieses Risiko sehr ernst nehmen, insbesondere mit Blick auf die Ukraine und Taiwan“, sagt Dr. Weering. Ein regionaler Krieg im Nahen Osten mit seinem Epizentrum in Gaza wird kaum zu einem Weltkrieg eskalieren. Derzeit ist diese Region keine Brutstätte für Spannungen zwischen den Grossmächten der Welt. Aber die Gefahren sind durchaus real, sowohl der Völkermord in Gaza (den eine beträchtliche Anzahl von Experten jetzt proklamiert) als auch eine weitere Eskalation, die den Iran hineinzieht, so dass im Zentrum des Persischen Golfs ein Krieg aufflammt und die Weltwirtschaft aus ihrer relativen Stabilität wirft.

Brennpunkte
Die USA haben wiederholt vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten gewarnt und dennoch mehrfach so gehandelt, dass es in der Region zu einer ausserordentlichen instabilen Lage gekommen ist (mit der Unterstützung Grossbritanniens in jeder Hinsicht). Man darf davon ausgehen, dass die westlichen Grossmächte geplant haben, durch den israelisch-palästinensischen Konflikt das Problem „Iran“ ein für alle Mal zu lösen. Experten zufolge gibt es inzwischen ein weit verbreitetes Verständnis für die Notwendigkeit, dass die USA mittels einer Deeskalation den israelischen Angriff auf Gaza stoppen müssen. Aber gleichzeitig zeigt die sinnlose und gefährliche Militäraktion gegen die Huthis die Weigerung Washingtons, diese Realität zu akzeptieren.
Ein anderer Experte, Dominic Waghorn, Redakteur für internationale Angelegenheiten bei Sky News, glaubt ebenfalls: „Wir sind dem Zweiten Weltkrieg vielleicht näher als jemals zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges, aber seien Sie nicht beunruhigt. Es ist noch nicht nötig, sich im Keller mit Kugeln und Bohnen einzudecken.“ … „Brennpunkte sind so heiss wie schon lange nicht mehr, Verwerfungslinien werden angespannter und der Krieg scheint zu eskalieren“, erklärt Waghorn. „Aber der Alarm, den die Generäle und Spione (mittels der Medien) ausgelöst haben, ist eine Art Ablenkungsmanöver, und seien wir ehrlich, sie versuchen damit, für mehr Budgets und eine grössere gesellschaftliche Beachtung für Armee und Geheimdienst zu werben.“

Experten und Berater
Heute spielt in all diesen Überlegungen von Experten und Beratern natürlich der Krieg in der Ukraine eine besondere Rolle. Waghorn dazu: „Die Ukraine ist in Not, und weitere westliche Hilfe wird sowohl in Europa als auch in Amerika verzögert. Was Kiew braucht, ist keine hypothetische Debatte oder eine inner-ukrainische Gesetzgebung über die Wehrpflicht. Es braucht Granaten, es gibt viel mehr davon, und fortschrittlichere Waffen ‒ und bisher ist der Westen nicht in der Lage, einen Schritt nach vorne zu machen.“… „Anstatt weit hergeholt über zivile Armeen und Nationaldienst zu sprechen, sollten sich westliche militärische und politische Führer darauf konzentrieren, diese Bedrohung frontal zu bekämpfen, den Bleistift der NATO hochzuhalten und unsere Verbündeten davon zu überzeugen, dasselbe zu tun“, schliesst Waghorn. Über die Sinnhaftigkeit solcher Forderungen darf man durchaus einer anderen Meinung sein.
Soweit mal zur Kategorie der „Experten“, denn es ist unbestritten, dass Waghorn mit seinem offen aggressiven Geist seine Zuhörer erschreckt und dazu gibt es dann die passenden, absolut fantastischen
Szenarien: Sie sagen, wenn Putin in der Ukraine nicht gestoppt wird, wird er mit ziemlicher Sicherheit sein Glück gegen die NATO-Mitgliedsländer im Baltikum versuchen, weil er erkennen wird, dass das Bündnis zu rückgratlos ist, um ihn zu stoppen. Das ist ein Narrativ, dass von diversen westlichen Politikern (und Medien) aufgegriffen wurde, um die weitere militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine zu begründen. Ich bin sicher, dass solche Experten immer zielgerichtet eingesetzt werden, um ein bestimmtes „kriegerisches Umfeld“ zu erzeugen, auf das Politik oder wer auch immer aufsetzen kann, um zum Krieg zu eskalieren. Aber ich glaube nicht, dass das schon das Ende unserer Erkenntnis ist.


Ich möchte die heutige Situation für den Westen mal wie folgt charakterisieren: In gewisser Weise befinden wir uns immer noch in einer „Vorkriegs-Welt“, da Kriege aufgrund von Fehleinschätzungen, Arroganz oder Missverständnissen sowie zielgerichteter Absicht beginnen können, wann immer jemand das auch will, vorausgesetzt er hat die Mittel und Kräfte dafür. Man muss auch realistisch einschätzen, dass es in den letzten Monaten ein zunehmend lauter werdendes Grollen gab, das ein Gefühl erzeugte, dass die unvermeidlichen Spannungen in einer komplexen Welt nur durch Krieg gelöst werden können.

Wer hat denn nun angefangen?
Diverse Kräfte des Westens werfen Russland vor, Krieg als Instrument der Politik zu sehen, als Werkzeug, um die Weltordnung zu seinen Gunsten zu verändern, und erinnern gleichzeitig daran, dass China auch die Wiedervereinigung mit Taiwan anstrebt und der Iran seinen „Platz an der Sonne“ in seiner Region einnehmen will. Kurz gesagt bedeutet dies, dass die Nichtanwendung von Gewalt, was die Grundlage der Nachkriegsweltordnung sein sollte, verloren gegangen ist. Wer damit begonnen hat, ist natürlich umstritten. Während der Westen mit dem Finger auf Russland als destabilisierenden Faktor zeigt, verweisen die Russen sowohl auf die Invasion des Irak im Jahr 2003 –als illegale Gewaltanwendung – als auch auf das, was sie als „strukturelle Gewalt“ im Zuge der NATO-Osterweiterung bis an die Grenzen Russlands betrachten. Der Westen betrachtet diese Expansion als eine natürliche und vernünftige Entscheidung einzelner Nationen. Die Russen, die sich lange Zeit als von einem Volk umgeben betrachtet haben, glauben, dass sie wieder ein Bollwerk befreundeter oder zumindest russlandfreundlicher Länder brauchen, um „Mütterchen Russland“ zu schützen. Es ist diese Kluft in der Welt, verbunden mit der Bereitschaft, Gewalt anzuwenden, die die Situation in Osteuropa so gefährlich macht.
Im vergangenen Jahr hat Russland seine Verteidigungsausgaben verdoppelt. Es gibt jetzt 6 % seines BIP für das Militär aus, das ist ein Drittel aller Staatsausgaben. Zum Vergleich: Die meisten westeuropäischen Staaten geben etwas mehr als 2 % des BIP oder im Mittel etwa 4.5 % ihrer Staatsausgaben für Rüstungszwecke aus. Vieles davon, betont der britische Experte Diggins, sei für die Führung der Feindseligkeiten in der Ukraine erforderlich. Wörtlich fügt er an: „Die Russen, die immer in der Lage sind, sich anzupassen, nutzen die aktuelle Krise, um ihre Streitkräfte zu reformieren, umzustrukturieren und neu zu bewaffnen.“ Wenn man es nicht so genau nimmt mit der Analyse und dem Experten unkritisch glaubt, so muss man wahrscheinlich später einmal einräumen, dass Diggins Ursache und Wirkung vertauscht haben könnte.


Weiter prognostiziert der Analyst: „Es wird einen Waffenstillstand oder eine Art schwieriges Patt in der Ukraine geben, aber bereits zu einem Zeitpunkt, wo der Westen mit einer „Neuen Russischen Armee“ konfrontiert ist, die überall eingesetzt wird, wo Präsident Putin es will – und er hat eine lange Liste von „Perestroika-Massnahmen“, um das zu beheben, was er als die „Katastrophe des Zusammenbruchs der Sowjetunion“ ansieht. Wir befinden uns definitiv in der Vorkriegszeit.“
Nun haben wir sie alle, die den „grossen europäischen Krieg“ lostreten könnten, sprechen lassen ‒Politiker, Militärs und Experten.

Hat aber auch jede der beteiligten Kräfte einen Grund und auch die Macht, einen Krieg zu beginnen? Beide Faktoren müssen positiv beantwortet werden.


Die Politiker ‒ egal ob West oder Ost ‒ haben zumindest theoretisch die Möglichkeit, solch einen Krieg zu starten. Gründe lassen sich viele finden, wenngleich sie auch alle nicht stimmen müssen: Putins imperiales Streben; Schutz des Westen vor Putins aggressiven militärischen Vorgehen usw. Wir kennen alle die benutzten Narrative.

Die Medien tragen diese in die westlichen und östlichen Gesellschaften ‒ egal ob sie stimmen oder nicht, egal ob die angeführten Beispiele wirklich passiert sind oder nicht und auch egal was für einen Schaden diese Meldungen anrichten. Das sind die Medien. Sie können einen Krieg herbeischreiben, aber auslösen können sie ihn nicht. Aber auch die Politiker sind hilflos. Sie können zwar „Befehle“ erteilen, müssen aber stets beachten, welche Reaktionen sie damit in ihren Gesellschaften ‒ bei ihren Wählern ‒ auslösen. Also zum direkten Kriegsausbruch ungeeignet ‒Politik und Medien können nur eskalieren. Das ist übrigens das, was wir aktuell täglich erleben.


Nun zum Militär. Militärs sind Befehlsempfänger, verfügen aber über eine für die Politiker (Oberbefehlshaber) unangenehme Eigenschaft: Sie brauchen keinen Grund, einen Krieg loszutreten,
aber sie haben die Mittel dafür, diesen zu führen. Sehr gefährlich!

Die Geheimdienste. Mir scheint ‒ auch weil es bereits mehrfach praktisch bewiesen ‒ dass die Geheimdienste die grösste Gefahr für einen Kriegsausbruch sind. Sie haben sowohl Mittel, Methoden, Kräfte und Erfahrungen, wie man einen grossen Krieg vom Zaun brechen kann. CIA und Mossad haben das schon mehrfach praktiziert. Und ich denke, dass auch die sowjetisch-russischen Dienste wie KGB, FSB oder GRU (der Militärgeheimdienst!) das genauso gut beherrschen, wie ausgewählte westliche Dienste. Bei echten „geheimen Diensten“ ‒ die bundesdeutschen zähle ich nicht dazu ‒ kommt noch ein ganz
entscheidender Fakt hinzu: sie werden nicht kontrolliert (weil das einfach nicht möglich ist), sondern durch externe Kräfte „gesteuert“. Hier wird schon deutlich, dass Geheimdienst nicht gleich Geheimdienst ist. Richtig ist es, wenn man den sogenannten „Tiefen Staat“ („Deep State“) als die Strippenzieher hinter den Geheimdiensten sieht. Hierunter versteht man tatsächliche und illegale oder illegitime Machtstrukturen innerhalb eines Staates. Die dabei zumeist verdeckte Macht geht von Gruppen aus, die sich tatsächlich oder angeblich gegenüber der Regierung eines Staates nicht oder nur eingeschränkt loyal verhalten und ihren eigenen Gesetzen gehorchen. Zum Tiefen Staat gehören Kräfte, die die Mittel und Möglichkeiten der Geheimdienste zielgerichtet ‒ auch unter Ausnutzung der Medien ‒ einsetzten, um durch Kriege ganz bestimmte Ziele zu erreichen. Anders als das Militär sind sie nicht nur Befehlsempfänger, sondern haben selbst die Möglichkeiten, analytisch festzustellen, wenn ein Krieg das richtige Mittel zur Zielerreichung ist.


Es stellt sich heraus, dass der Westen sich selbst zerstören wird. Wenn Amerika durch Bürgerkrieg und innere Unruhen zerstört wird, dann werden Paris und Rom von der rebellischen französischen Jugend zusammen mit arabischen Migranten niedergebrannt. Russland könnte Sibirien verlieren und an die Grenzen des Moskauer Fürstentums aus der frühen Ära von Iwan dem Schrecklichen zurückkehren,
dessen Denkmal kürzlich in Kursk errichtet wurde.


Dieses Schlussbild erzeugt bei mir aber auch den Hoffnungsschimmer, dass noch nicht alles verloren ist, denn so viel sollten die, die die Befehlsgewalt über die Kernwaffen besitzen, schon noch verstehen: ein Druck auf den Roten Knopf bedeutet auch definitiv ihr eigenes Ende und da ist es vollkommen egal, wer zuerst stirbt…

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