Stichwort Inflationsrate. Warum das ein hochspannendes Thema ist.

Estimated read time 3 min read

Das vorläufige Ergebnis bezüglich der Inflationsrate in der Bundesrepublik hat sich bestätigt (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_466_611.html),

teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Die T-Seite https://t.me/satellit_de hat  anhand der offiziellen Angaben eine traditionelle Infografik mit den wichtigsten Produktgruppen und deren Verteuerung erstellt.

Fallen der Inflationsrate bedeutet NICHT…

Denn das Fallen der Inflationsrate bedeutet NICHT, dass nun alles billiger wird.

Die Inflationsrate setzt sich zusammen aus den Preisen von ganz vielen Artikeln.

Beim Berechnen des Verbraucherpreisindex bzw. der Inflationsrate verwenden wir einen “Warenkorb“, der rund 700 Güterarten umfasst und sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen repräsentiert.

Mit welchen Gewichten diese Güterarten in den Gesamtindex einfließen, ist im Wägungsschema festgehalten.

So ist also die Infaltionsrate ein Zusammenspiel von ganz ganz vielen Aspekten.

Möchte man die Inflationsrate nun künstlich senken, muss man irgendeinen Artikel ganz billig machen oder besser noch, ich gebe jedem Käufer von diesem Artikel noch zwei Euro drauf.

Klingt komisch aber nichts anderes sind staatliche Subventionen.

Toll ist es dann, wenn man durch eine staatliche Subvention einen Synergieeffekt erzielt, nämlich dass andere Dinge dadurch auch günstiger werden.

Beispielsweise Salz 🧂

…kostet rund 60 -80 Eurocent im Laden.

Gebe ich jedem der Salz verlangt noch drei Euro drauf, werde ich die Inflationsrate signifikant senken, weil sich der Artikel somit um 300 – 400 % verbilligt hat.

Das hat tatsächlich Auswirkungen auf die gesamte Inflationsrate.

Salz hat eine fast dreimal so hohe Wägung wie Zucker.

Beispiel Bahnkarte. 🚉

Diese wird aktuell für 49 € als gleichnamiges Subventionsmodell herausgegeben. Sowas senkt die Infaltionsrate bestimmt um 0,5 Prozent.

Die Wägung liegt bei 6,84.

Beispiel Restaurantbesuche 🥂

Diese sind immer noch (theoretisch günstiger), weil nur 7 % MwSt.

Ab dem 01.Januar wird also folgerichtig die Inflationsrate wieder kräftig steigen, weil die Restaurantbesuche einen hohen Wägungswert haben. Dieser liegt bei fast 37 Prozentpunkten.

Beispiel Mieten  🏩

Steigen die Mieten, steigt die Inflationsrate gleich signifikant an, denn die Wägung für die tatsächliche Wohnungsmiete beträgt 75,56

Benzin oder Diesel  🚗

Superbenzin hat eine Wägung von 23,19 wohingegen Disel nur eine Wägung von 6,92 aufweist. Komisch oder?

Beispiel GAS und STROM ⚡️

Was denken sie nun warum, es einen Gaspreisdeckel gab? Weil die Bundesregierung sie so gern hat?

Nein weil die Preise für Gas und Strom eine enorm hohen Wert haben bei der Wägung, nämlich GAS 11,28%  und Strom sogar 24,50 %

So sagt beispielsweise Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes:

„Die Inflationsrate hat sich den fünften Monat in Folge abgeschwächt. Im Oktober und November 2023 waren insbesondere viele Energieprodukte günstiger als ein Jahr zuvor.”

Das bedeutet, bei einem Wegfall der Energiepreisbremse, wird zwangsläufig die Inflationsrate massiv ansteigen.

Eine künstliche Senkung des Gaspreises beispielsweise hat nun nicht nur Auswirkungen auf die Konjunktur und den Gaspreis, sondern schlussendlich auch auf die Produktion von Waren, die dann wieder billiger werden und den Inflationswert weiter senken.

 

Sind die Waren aber zu teuer, schwindet das Kaufinteresse der Bürger und damit auch die Produktion.  Man muss also genau aufpassen und abwägen, an welchem kleinen Rädchen ich drehe.

Ist aber abzusehen, dass ein Wert die Inflationsrate  beeinträchtigen wird, kann man auch ganz einfach die Wägung herabschrauben 🙃🤥

Wirtschaft ist also trotz alledem nicht so schwer zu verstehen – vielleicht schafft Habeck 🤦‍♂️ es auch irgendwann.


 

Hier können sie die Wägungszahlen also den Index nochmal bequem nachlesen :  waegungsschema-2020

More From Author

+ There are no comments

Add yours