Donnerstag 12.8.2021, 20 Uhr
Sperling
Eintritt frei
Bei der fünfköpfigen Post-Hardcore-Band wechseln sich in tragenden Melodien Gitarre und Cello ab, treffen harte Soundwände auf bittersüße Melodien. Sperling erzählen Geschichten vom Alleinsein, von Depression und dem Umgang mit Ängsten und Zweifeln. Der Eintritt ist frei.
Still und heimlich haben Sperling im idyllischen Hunsrück ihr Debütalbum „Zweifel“ geschrieben das schon mit seinem Titel deutlich macht, mit welchen emotionalen Wirrungen es sich beschäftigt. Die fünfköpfige Band mischt Fjørt-mäßige Post-Hardcore-Wände mit mächtigen Casper-ähnlichen Raps und einem Cello. Und das alles in einer Konsequenz und Qualität, die es bislang in Deutschland so noch nicht gegeben hat.
„Zweifel“ wurde Anfang 2021 via Uncle M veröffentlicht und eroberte die Herzen der deutschen Musikszene im Eiltempo. Corona zum Trotz ernteten Sperling hunderte begeisterte Presseberichte, verkauften ihre 1. Vinyl-Auflage in Rekordzeit aus und wurden vom WDR Rockpalast nur 9 Monate nach Veröffentlichung ihrer Debut-Single zu einer einstündigen TV-Session eingeladen: Ein Ritterschlag!
„Die meisten Vögel ziehen über den Winter in wärmere Gefilde. Der Sperling jedoch bleibt und harrt aus, bis es wieder wärmer wird.“ (Sperling über Sperling)
TUBESTAGE KulturBahnhof Kassel – Es gilt die Getestet-Geimpft-Genesen-Regel (GGG) – bitte einen entsprechenden Nachweis mitbringen. Wir bitten um die Einhaltung der geltenden Hygieneregeln (Maske tragen, Abstand einhalten).
Unser Veranstaltungsort ist ein stillgelegter Bahnsteig am Hauptbahnhof in Kassel. Das abgegrenzte Bahnsteigareal ist bei Bedarf erweiterbar.
Das Hygienekonzept findet sich hier: https://www.kulturbahnhof-kassel.de/wp-content/uploads/2021/08/kulturbahnhof-hygienekonzept_2021.pdf
Die Liveperformances auf der TUBESTAGE finden im Rahmen von #KS21 – Kultur im Sommer 2021 der Stadt Kassel statt und werden im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert.
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Mehr über Sperling:
Sperling erzählen Geschichten vom Alleinsein, von Depression und dem Umgang mit Ängsten und Zweifeln. Aber die Hoffnung, die Zuversicht und der Wille in all dem etwas Gutes zu sehen stehen zwischen den Zeilen geschrieben.
Auch der Tod ist das Thema – beim intimen und akustischen Schlaflied – dem letzten Song der Platte. Ein Gedicht über das Gehen und über jene Personen, die den sterbenden Menschen auf diesem Wege begleiten. Ein besonderes Thema für Sänger und Rapper Jojo, der als Altenpfleger täglich damit konfrontiert wird.
„Ich kann vorausgehen wenn du gehst.
Ich bleibe wach solang du schläfst.“ – Schlaflied
Die Texte von „Zweifel“ drehen sich um alltägliche Dinge über die man ungern nachdenkt. Es geht um Liebe und das dunkle, taube Loch in das man danach fällt. Auch geht es darum Teil einer Gesellschaft zu sein, in der es im Keller modert und in der Probleme oft so weit entfernt scheinen. So weit weg, dass es zu einfach ist sie tot zu schweigen. Man darf nicht vor allem die Augen schließen und hoffen, dass es einen nicht betrifft. Wie herzlos muss man sein, die Sorgen und Probleme anderer einfach zu ignorieren? Sich kritisch und aufmerksam mit seiner Umwelt und seinem Verhalten auseinanderzusetzen ist das, was heute mehr denn je wichtig ist.
„Sitzen am Marmortisch und warten auf den reißenden Orkan
Und schütten alle Zweifel ab in weißes Porzellan.
Wir mischen uns am besten nicht ein.
Was ist letztendlich dabei
An einer im Endeffekt durch den Zweck geheiligten Messerstecherei?“ – Über Regen
Gitarrist und Main-Songwriter Malte schreibt die Instrumentals, die die Texte stützen und umspielen. Sie werden in den Proben weiter ausgebaut und gemeinsam fertig geschrieben. Eher Lo Fi statt Hi-Fi, eher rough statt hochpoliert. Sounds und Stimmungen, die an Fjørt, La Dispute und Heisskalt erinnern. Die Songs von Sperling gehen dazu in eine Wärme und Breite, die maßgeblich durch sphärische, breite Reverb-Schlachten und die hölzerne Wärme des Cellos geprägt sind. Gitarre und Cello wechseln sich ab in tragenden Melodien, harten Soundwänden und schwebenden, bittersüßen Melodien. Sie spielen miteinander oder kämpfen gegeneinander an. Die so aufeinanderprallenden brachialen Stimmungskontraste spiegeln das Auf und Ab einer zweifelnden Seele und die Unentschiedenheit und Wankelmütigkeit eines Zweifels, der sich in die Gedanken einbohrt. Es entstehen so auch Türkeile, ewig wachsende Crescendi oder Songs, die in weißem Rauschen enden. Gestützt wird das Ganze durch Bass und Schlagzeug, die treibend und präzise den Weg durch sowohl mächtige Soundwände als auch melancholische Hooks weisen und dieses Konstrukt mitunter auch durch Melodien ergänzen. Die roughen Vocals, die an Casper und Fabian Römer erinnern, komplettieren den Sound.
„Der Sound ist gewachsen, er ist reifer und größer geworden. Es braucht einfach eine Zeit um einen eigenen Sound zu finden, Dinge auszuprobieren und sich an Neues heranzutrauen. Trotzdem würden wir ihn nie als ‚fertig’ bezeichnen. Wir werden nicht aufhören uns zu verändern und zu entwickeln.“ – Jojo
Mit Beray Habip haben Sperling einen Produzenten und Freund gefunden, der nicht nur die Themen, die Stimmungen und den Sound der Band versteht, sondern auch der Platte den letzten Schliff gegeben hat. Aufgenommen und produziert wurde „Zweifel“ im Toolhouse Studio in Rotenburg a. d. Fulda, in der Tresorfabrik in Duisburg und im bandeigenen Proberaum auf dem Bärenhof im Hunsrück. Die ländliche und ruhige Umgebung, die Wiesen und Wälder, das intensive Zusammensein und die gemeinsamen abendliche Gespräche sind die Einflüsse, die sich in den ruhigen Momenten von „Zweifel“ wieder finden.
„Wir sind alle sehr stolz auf unsere Videos die wir mit Simon von der Gathen und Sven Int-Veen produziert haben“, so Luca. „Unser Ziel war es, eine total emotionale und zugleich auch verstörende Bildsprache zu schaffen die unsere Songs bestens visualisiert. Und da wir glauben, dass unsere Musik dann am ehrlichsten ist wenn wir alle zusammen spielen, haben wir auch noch einige intensive Live-Sessions zu den Singles gedreht.“
Armin J. Noll // KulturBahnhof e.V.
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