Liebknecht tat etwas was der SPD damals und seltsamerweise heute nicht gefällt:
- Er trat auf einer Demonstration auf
- Er rief: „Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung!“.
Eine seltsame Paralelle oder?
Der wunderbarste und erfolgreichste Kanzler aller Zeiten, hat gerade erst vor Extremismus gewarnt und vor einem erstarken von Rechts, weil die Menschen auf der Straße komischerweise das fordern,was schon Liebknecht und Luxemburg 1919 gefordert haben.
Und wieder werden die Menschen die sowas fordern in Deutschland in die rechte Ecke gestellt und als Extremisten gebrandmarkt, die unsere wunderbare Demokratie zerstören wollen.
Genau das ist sie aber die Demokratie – das man auch Dinge sagen kann und fordern kann, die nicht der Meinung der Herrschenden entspricht.
Die Meinungsfreiheit aus Artikel 5 des Grundgesetzes sagt:
„Jeder Deutsche hat das Recht, innerhalb der Schranken der allgemeinen Gesetze seine Meinung durch Wort, Schrift, Druck, Bild oder in sonstiger Weise frei zu äußern. An diesem Rechte darf ihn kein Arbeits- oder Anstellungsverhältnis hindern, und niemand darf ihn benachteiligen, wenn er von diesem Rechte Gebrauch macht.
soweit der theoretische Teil.
Faktisch gab es die Meinungsfreiheit schon damals :
“Verfassungsrechtlichen Schutz sollten Meinungs- und Pressefreiheit durch § 143 der Paulskirchenverfassung von 1849 erhalten. Hiernach hatte jeder Deutsche das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äußern.!”
Liebknecht verhaftet
Danach wurde Liebknecht verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt, wegen des Anführens einer Demonstration zum Frieden!
Diese Analogie sticht einem förmlich ins Auge und um bei den Worten des aktuellen Bundeskanzlers zu bleiben, wurde Karl Liebknecht schon damals zum Engel der aus der Hölle kam.
2 Jahre später kam Liebknecht wieder frei, durch eine Generalamnestie.
Spannend ist auch, dass Karl Liebknecht am 12. Januar 1916 aus der SPD-Reichstagsfraktion mit 60 gegen 25 Stimmen Liebknecht ausgeschlossen wurde.
Zuvor erfolgte bereits eine lange Reihe von -ja man kann sagen – Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Demütigungen durch die SPD.
Er wurde zum neuen Führer der Linken. Zusammen mit Rosa Luxemburg brachte er die Zeitung “Die rote Fahne” heraus.
Daraufhin planten die reichsweit Zulauf erhaltenden Spartakisten die Gründung einer neuen, linksrevolutionären Partei und luden ihre Anhänger zu deren Gründungskongress Ende Dezember 1918 nach Berlin ein.
Am 1. Januar 1919 stellte sich die Kommunistische Partei Deutschlands der Öffentlichkeit vor. Ab dem 8. Januar nahm Karl Liebknecht zusammen mit anderen KPD-Vertretern am Spartakusaufstand teil, mit dem die Revolutionären Obleute auf die Absetzung des Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn (USPD) reagierten.
Sie versuchten, die Übergangsregierung Eberts mit einem Generalstreik zu stürzen, und besetzten dazu mehrere Berliner Zeitungsgebäude.
Liebknecht trat in die Streikleitung ein und rief gegen den Rat von Rosa Luxemburg zusammen mit der USPD zur Volksbewaffnung auf.
Da dies scheiterte, wie uns die Geschichte lehrte, mussten sich die Anführer der Bewegung, also Liebknecht und Luxemburg verstecken, da mittlerweile Plakate überall hingen mit dem Aufruf sie tot zu schlagen.
Kurze Zeit später ( 05.Januar 1919) wurden sie auch beide festgenommen und dem Hauptmann der Division Waldemar Pabst überstellt, der nach kurzem Überlegen entschied, dass die beiden beseitigt werden sollen.
Beauftragt wurde eine Gruppe von Offizieren, die das ganze dann auch durchführten.
Diese Gruppe von Beteiligten an der Tötung Liebknechts und Luxemburgs mussten sich vom 8. bis 14. Mai 1919 vor einem Feldkriegsgericht der Garde-Kavallerie-Schützen-Division verantworten, wurden jedoch sämtlichst keines Vergehens für schuldig befunden.
Waldemar Pabst wurde niemals angeklagt! In seinem Nachlaß wurde eine Notiz gefunden:
„Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen mußte, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, daß ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.“
Und so lernen wir aus der Geschichte, dass die Geschichte immer wieder gern an bestimmten Stellen gedehnt wurde.
Dennoch liegen die Ereignisse offen für denjenigen, der bereit ist sie zu suchen und sie zu offenbaren.
+ There are no comments
Add yours