Wenn es auf dem Dachboden poltert: PETA gibt Tipps für den tierfreundlichen Umgang mit Mardern

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Stuttgart, 17. Oktober 2019 – Zum Glück kein Poltergeist: Wer nachts durch unheimliche Geräusche auf dem Dachboden wach wird; es poltern, krabbeln und tapsen hört, muss sich in den seltensten Fällen vor Besuch aus dem Jenseits fürchten. Viel wahrscheinlicher ist, dass ein Steinmarder Einzug gehalten hat. Die schlauen Kerlchen haben sich als echte Kulturfolger hervorragend an das Leben mit dem Menschen angepasst. Gerade in der kalten Jahreszeit finden sie im Siedlungsbereich alles, was das Marderherz begehrt: genügend Nahrung und einen warmen Unterschlupf. Mit ein wenig Glück bekommen die Einwohner die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere spät abends zu Gesicht. Tagsüber künden allerdings eher unangenehme Gerüche und Hinterlassenschaften auf dem Dachboden vom Besuch der Marder. Damit eine gute Nachbarschaft mit den flinken Wildtieren gelingt, hat Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA einige Tricks zusammengestellt.

 

„Hat sich ein Marder ein kuschliges Plätzchen auf dem Dachboden gesucht, brauchen Hausbesitzer und Einwohner keine Angst haben“, so Nadja Michler. „Ein friedliches Miteinander ist gut möglich, denn die Tiere sind lediglich auf der Suche nach einem sicheren und warmen Versteck.“

Wie sich frisch gebackene Marder-Nachbarn mit dem wilden Mitbewohner einfach arrangieren:
Vorurteile abbauen: Die scheuen Tiere stellen keine Gefahr für den Menschen dar.

Bodenschutz: Wasserdichte Auflagen wie Abdeck- oder Plastikplanen sowie alte Zeltplanen schützen den Boden des Dachbodens vor Urin und Kot.

Dachisolierung schützen: Um zu verhindern, dass sich Marder an Dämmmaterial zu schaffen machen, ist eine Abdeckung der Isolierung ratsam. Das geht zum Beispiel ganz einfach mit Gipskartonplatten.


Unangenehmen Gerüchen vorbeugen:
Kotspuren und Speisereste möglichst regelmäßig entfernen, bevor Gerüche entstehen.

Den tierischen Untermieter kennenlernen: Um Kindern die Angst vor den tapsenden Geräuschen auf dem Dachboden zu nehmen, kann eine „Wildlife-Kamera“ installiert werden. So lassen sich die Wildtiere aus nächster Nähe beobachten.

Sollte der wilde Gast dennoch nicht willkommen sein, können verschiedene tierfreundliche Maßnahmen seinen Auszug beschleunigen. Am einfachsten ist es, ihm den Zugang zum Haus zu erschweren:

Aufstiegsmöglichkeiten entfernen:
Steinmarder sind ausgezeichnete Kletterer. Fassadenbegrünungen, Pflanzengitter, Bäume und Holzverkleidungen dienen den Tieren als bequeme Leiter in den oberen Stock. Sie können entfernt oder etwa durch Metallschellen oder Platten, die den Mardern keinen Halt bieten, blockiert werden. 

Schlupflöcher finden und verschließen: Marder passen durch erstaunlich kleine Lücken – es reicht schon ein Loch von 10 Zentimetern Durchmesser. Um den Einstiegsort des wilden Gastes herauszufinden, kann Mehl auf dem Dachboden verstreut werden. Die Fußspuren werden sein Schlupfloch verraten. Dieses kann nach Bedarf mit Brettern, Putz oder anderen Baumaterialien verschlossen werden. 

Vergrämung: Oft wird geraten, Marder durch Bodengitter, Ultraschall oder Gerüche zu vertreiben. Die Tiere sind sehr schlau und begreifen schnell, dass von diesen Dingen keine Gefahr ausgeht. Hier ist Abwechslung gefragt, um den Überraschungseffekt zu erhalten.

Werden Maßnahmen getroffen um Marder auszusperren, muss natürlich sichergestellt sein, dass sich kein Tier mehr innerhalb des Hauses befindet. Im Frühjahr sollten die Wildtiere übrigens keinesfalls gestört werden, denn es besteht die Gefahr, dass Mütter und Jungtiere voneinander getrennt werden.

PETA weist darauf hin, dass das Fangen oder Töten der Tiere mit Fallen keine Lösung darstellt. In der Regel wird ein frei gewordenes Revier blitzschnell wieder von einem anderen Tier besetzt, das sich an den Duftspuren des Vorgängers orientiert. Zudem sind die bei der Jagd auf Marder eingesetzten Totschlagfallen extrem qualvoll. Vielfach sind die Tiere hierbei nicht sofort tot und leiden über Stunden. Auch Lebendfallen versetzen die gefangenen Wildtiere häufig in Todesangst; sie verletzen sich selbst oder sterben am Stress.

Weitere Informationen:

PETA.de/Marder-im-Haus


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