Welt-Schildkröten-Tag am 23.05.

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Welt-Schildkröten-Tag am 23.05.

Deutscher Tierschutzbund rät von Schildkröten-Kauf ab

Eine gerettete Griechische Landschildkröte in der Reptilienstation des Tierschutzzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes. Nicht alle ausgesetzten Exoten haben das Glück, gefunden zu werden und verenden meist im kühl-feuchten Klima Deutschlands.

Anlässlich des Welt-Schildkröten-Tags am 23. Mai macht der Deutsche Tierschutzbund auf die hohen Haltungsansprüche der beliebten Reptilien aufmerksam und rät davon ab, sich die exotischen Wildtiere unüberlegt als Haustier zu kaufen. Weil der Handel Interessenten oftmals falsch berät und diese die Bedürfnisse, die spätere Größe und Alter der Tiere unterschätzen, leiden viele Schildkröten jahrelang unter nicht artgerechten Haltungsbedingungen und werden tausendfach ausgesetzt. Tierheimen, die sich ausgesetzter Schildkröten annehmen, fehlt es oft an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, weshalb der Deutsche Tierschutzbund mit seiner Reptilienstation im Tierschutzzentrum Weidefeld bei der Versorgung und Vermittlung der Tiere unterstützt.

 „Die Haltung von Schildkröten wird oft unterschätzt, sie werden unüberlegt und vielfach ohne jederlei Sachkenntnis angeschafft“, kritisiert Patrick Boncourt, Reptilienexperte im Tierschutzzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes. Beim Kauf unbedacht bleibt etwa, dass Schmuckschildkrötenarten zu Beginn noch niedlich klein sind, jedoch mit bis zu 35 Zentimetern rasch zu groß für die reine Aquarienhaltung werden. Schildkröten können außerdem sehr alt werden – einige Wasserschildkröten bis zu 50, Landschildkröten bis zu 100 Jahre – und damit ihren Halter sogar überleben. „Überforderte Tierhalter entlassen die Tiere leider viel zu oft in die vermeintlich ‚große Freiheit‘ und bedenken nicht, dass das Aussetzen nicht nur illegal ist, sondern für Schildkröten meist auch einen Tod auf Raten bedeutet. Die Tiere haben bei unseren Witterungsverhältnissen kaum eine Überlebenschance“, so Boncourt. Der Großteil stirbt innerhalb weniger Jahre an Unterernährung, Lungenentzündung oder Leber- und Nierenschäden. Ausgesetze Schmuckschildkröten schädigen zudem das heimische Ökosystem teils massiv: Sie fressen auch streng geschützte heimische Amphibien und Gewässerpflanzen und stehen dazu in starker Konkurrenz zur bedrohten Europäischen Sumpfschildkröte.

 

Tierschutzzentrum Weidefeld bietet artgerechte Unterbringung

Ausgesetze Schildkröten, die Glück im Unglück haben, werden von aufmerksamen Spaziergängern entdeckt und ins Tierheim gebracht. Fast die Hälfte der deutschen Tierheime ist jedoch auf die fachgerechte Haltung exotischer Tiere nicht ausgelegt und vermittelt diese, sofern möglich, an spezialisierte Auffangstationen wie das Tierschutzzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes. In der dort errichteten Reptilienstation wurden seit 2017 123 Land- und Wasserschildkröten versorgt – dies entspricht etwa der Hälfte aller dort aufgenommen Reptilien. Die Tiere leben in großzügigen Terrarien, Teichanlagen mit Innen- und Außenbereichen sowie einer Freianlage.


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