Hessen – In deutschen Schubläden schlummern ungeahnte Schätze. Über 124 Millionen ungenutzte Handys haben sich, laut Angaben des Branchenverbandes BITKOM, in den vergangenen Jahren in den Haushalten hierzulande angesammelt. Rund zwei Tonnen Gold, 20 Tonnen Silber und 720 Tonnen Kupfer könnten daraus zurückgewonnen werden. „Manchmal fängt der Ressourcenschutz mit dem Blick in die Schublade an. Von November 2018 bis Januar 2019 können die Bürgerinnen und Bürger ihre ungenutzten Handys abgeben, sie werden dann weiterverwendet oder einem Recycling zugeführt, das spart Rohstoffe“, sagte die Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zum Start der Handysammelaktion der Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen“.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern REWE Region Mitte, der Deutschen Telekom, dem NABU Hessen und Teqcycle Solution wirbt das Hessische Umweltministerium für die Abgabe ungenutzter Handys, um die Geräte einem Recycling zuzuführen. „Wer sein Handy recyceln lässt, der trägt dazu bei, dass die dort enthaltenen High-Tech Metalle zurückgewonnen und so wieder in den Produktionsprozess integriert werden. Das hilft den Einsatz an zusehends geringer werdenden neuen Rohstoffen einzusparen. Die Aktion zeigt, dass sich jede und jeder mit nur geringem persönlichem Aufwand für den Ressourcenschutz in Hessen und damit für eine nachhaltige Zukunft einsetzen kann“, sagt Dr. Tappeser und geht mit gutem Beispiel voran. Symbolisch warf die Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser ein ausrangiertes Handy in die Sammel-Box eines REWE-Marktes in Wiesbaden.
„Der beste Ressourcenschutz ist jedoch eine möglichst lange Nutzung der Handys. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines neuen Telefons gut überlegen, ob es das überhaupt braucht“, erklärte die Staatssekretärin. „Generell dürfen elektronische Geräte, die auch umweltschädliche Stoffe enthalten, nicht in den Hausmüll geworfen werden. Sie müssen zum Schutz der Umwelt fachgerecht entsorgt werden“, betonte Tappeser nachdrücklich. Erfahrungsgemäß können rund 15 Prozent der abgegebenen Handys weiterverwendet werden, der Rest wird fachgerecht recycelt. „Wir hoffen, dass möglichst viele unserer Kunden ihr altes Gerät bei uns abgeben. So kann jeder einen direkten und einfachen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, für Ressourcenschutz und Artenvielfalt leisten“, ergänzte Jürgen Scheider, Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Region Mitte. Auch die Deutsche Telekom unterstützt das Engagement der Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen“: „Mit unseren Handysammelaktionen möchten wir die Verbraucherinnen und Verbraucher für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sensibilisieren und erreichen, dass funktionsfähige Handys weiterverwendet beziehungsweise ausrangierte Handys fachgerecht recycelt werden. So können möglichst viele Rohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden“, erklärt Cornelia Szyszkowitz, Nachhaltigkeitsexpertin der Deutschen Telekom.
„Nicht nur der Ressourcenschutz, auch die Biologische Vielfalt profitiert von der Handysammelaktion“, ergänzte Tappeser. Für die abgegebenen Handys spendet die Deutsche Telekom einen Betrag, der komplett in das Biodiversitätsprojekt „Mäuse für den Milan“ des NABU Hessen fließt. Damit verbessert die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe die Lebensbedingungen für den Rotmilan im Vogelsberg.
Die ungenutzten Handys können vom 19. November 2018 bis zum 13. Januar 2019 in allen Märkten der REWE Region Mitte abgegeben werden. Mit der Handysammelaktion unterstützt das Hessische Umweltministerium auch die von der EU-Kommission initiierte „Europäische Woche der Abfallvermeidung“.
Hintergrund:
„Sauberhaftes Hessen“ ist eine Umweltkampagne des Hessischen Umweltministeriums, die seit 2002 das Bewusstsein und das Verantwortungsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gegen die Vermüllung öffentlicher Plätze in ihren Kommunen stärkt. Neben der Handysammelaktion gibt es jährlich mehrere Aktionstage: den „Sauberhaften Schulweg“, der Schülerinnen und Schüler anspricht, den „Sauberhaften Kindertag“ sowie den „Sauberhaften Herbstputz“ für Vereine, Familien und Unternehmen.
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