Kassel bekommt eine zweite überdachte Eisfläche. „Die Planungen für eine neue Trainingsfläche für den Kasseler Jugend- und Amateureissport sind weit vorangeschritten. Im Sportareal Auepark haben wir jetzt einen guten Standort gefunden“, erklärt Oberbürgermeister Christian Geselle, der das Projekt initiiert hat.
„Durch den Bau einer zweiten Eisfläche hat uns der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) bei Gesprächen signalisiert, Kassel dann als ‚Verbandsstützpunkt Nachwuchs‘ offiziell anerkennen zu wollen – in Deutschland hat dieses Prädikat bislang nur Hamburg“, sagte der Oberbürgermeister. „Kassel kann sich so zu einem Eishockey-Ausbildungszentrum über die gesamte Region hinaus entwickeln.“
GWGpro soll planen, bauen und betreiben
Planen, bauen und anschließend betreiben soll die zweite Eisfläche die im vergangenen Jahr gegründete Projektentwicklungsgesellschaft GWGpro. Diese Empfehlung wird Geselle den städtischen Gremien zur Beschlusslage unterbreiten.
Der Geschäftsführer der GWG pro, Peter Ley, erklärte, bei Zustimmung der städtischen Gremien werde man eine Halle bauen, die den funktionellen und architektonischen Ansprüchen entspreche. Ley: „Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, werden wir einen Architektenwettbewerb durchführen. Hier werden wir auch internationale Architekturbüros, die auf den Bau solcher Hallen spezialisiert sind, einladen.“ Derzeit laufen bereits in enger Abstimmung mit dem Dezernat von Stadtbaurat Christof Nolda die bau- und planungsrechtlichen Vorarbeiten. Voraussichtlich 2022 könnten die ersten Schlittschuhe ihre Bahnen auf der neuen Eisfläche ziehen.
Eissporttreibende Vereine anderen Sportvereinen gleichstellen
„Wir wollen unser Versprechen wahrmachen, künftig auch den im Landessportbund Hessen organisierten eissporttreibenden Vereinen eine Sportstätte zur Verfügung zu stellen, die sie entgeltfrei nutzen können. Sie sind dann den anderen Sportvereinen in Kassel gleichgestellt“, betonte Geselle. Hauptsächlich profitieren von der neuen Trainingsfläche und den gewonnenen Eiszeiten sollen die vielen Nachwuchsteams der Eishockey-Jugend Kassel (EJK) sowie der Eiskunst- und Rollschuhlaufverein Kassel (EReV).
Der Neubau der überdachten Eisfläche könnte auf der Fläche des alten Kunstrasenplatzes am Sportzentrum Auepark errichtet werden. Dieser ist rund zehn Jahre alt und der einzige in Kassel, der mit Mikroplastik (Gummigranulat) befüllt ist. Eine Umrüstung solcher Plätze – wie von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) angestoßen – wäre mit erheblichen Kosten verbunden. Geselle kündigte an, dass an anderer Stelle dann ein neuer Platz entstehen würde, um den Wegfall zu kompensieren. Erste Planungen zur Standortsuche hätten begonnen.
Nicht mehr weiter verfolgt habe man die ursprüngliche Idee, die zweite Eisfläche unmittelbar neben der Eissporthalle zu errichten, sagte Geselle weiter. Entgegen der ersten Planungen hätte ein Neubau dort unter anderem den Wegfall von etlichen Parkflächen bedeutet. Auch eine dort entlanglaufende Hauptversorgungsleitung der Städtischen Werke hätte aufwendig verlegt werden müssen. Geselle abschließend: „Mit den Huskies sind wir unverändert in gutem Austausch. Die künftig in der Eissporthalle entstehenden Freiräume kommen dem Profiteam und dem öffentlichen Eislauf zugute und bieten zudem die Möglichkeit für andere Veranstaltungen.“
documenta-Stadt Kassel
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