Der heute veröffentlichte zweite Teil des EU-Klimaschutz-Pakets (Fit for 55-Package) enthält wichtige Weichenstellungen für den Klimaschutz in Europa. Ziel des Pakets ist es, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität und bis 2030 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent innerhalb der EU sicherzustellen. Mit etwa einem Drittel der Treibhausgasemissionen aus dem Gebäudesektor, wird es Zeit, dass die EU-Kommission endlich wirksame Klimaschutzmaßnahmen für diesen Sektor anstößt. Ob die Ambitionen der EU-Gebäuderichtlinie (engl. Directive on Energy Performance of Buildings – EPBD) ausreichen, ist aus Sicht des NABU fraglich.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger betont: „Es ist ein Erfolg, dass jetzt verbindliche Mindesteffizienzstandards für alle Gebäude eingeführt werden. Dadurch wird bei den energetisch schlechtesten Bestandsgebäuden als erstes angesetzt. Fraglich bliebt, ob das Ambitionsniveau hier ausreichend ist. Die Ampel-Koalition hat die Verantwortung für diese Instrumente an die EU-Ebene abgegeben, indem sie eine vollständige Unterstützung des EU-Klimapakets festgeschrieben hat. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die EU die Mitgliedsstaaten zum Handeln bewegt und dabei von der Bundesregierung aktiv unterstützt wird. Hier ist die neue Bundesregierung bei der nationalen Umsetzung gefragt“.
Die EU-Gebäuderichtlinie regelt zudem, dass ab 2027 die öffentliche Förderung von fossilen Heizungen auslaufen soll. „Auch wenn es kein Verbot fossiler Heizungen von EU-Ebene gibt und 2027 später ist, als wir es uns wünschen würden, bekommen hier die Mitgliedsstaaten die rechtliche Möglichkeit, fossile Energieträger im Gebäudebereich zu verbieten. Aus unserer Sicht ein längt überfälliger Schritt“, so NABU-Effizienzexpertin Lisa Storcks, „Auch die Ansätze zu verpflichtenden Lebenszyklusanalysen für Neubauten sind positiv zu bewerten. Neben energieeffizienten und emissionsarmen Lösungen für den Betrieb sind es auch ressourcenschonende und nachhaltige Bauweisen, die auf den Klimaschutz einzahlen. Bei Herstellung, Verarbeitung und Rückbau von Baukomponenten werden immerhin rund 8 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen freigesetzt. Hier geht die EU einen wichtigen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft.“
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OV von NABU
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