Die MT Melsungen hat mit einem 26:21 (15:12) Arbeitssieg gegen GWD Minden ihren fünften Tabellenplatz in der DKB-Handball-Bundesliga, der möglicherweise das Tor zur Teilnahme am internationalen Geschäft öffnen könnte, verteidigt. Vor 3.816 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle starteten die Gastgeber sehr verhalten und gerieten sofort mit drei Toren in Rückstand. Das war bis zur Pause gedreht und nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts mehr an der zwar dezenten, aber immer erkennbaren Dominanz der Nordhessen. Überragend waren auf beiden Seiten die Torleute. Nebojsa Simic glänzte mit 46% gehaltenen Bällen über die gesamte Distanz, Mindens Youngster Leon Grabenstein kam in seinem ersten Bundesliga-Einsatz auf eine ebenso starke Quote. Erfolgreichste Torschützen waren Lasse Mikkelsen (MT, 8/5 Tore) sowie Magnus Gullerud (GWD, 6).
Die MT Melsungen hat mit einem 26:21 (15:12) Arbeitssieg gegen GWD Minden ihren fünften Tabellenplatz in der DKB-Handball-Bundesliga, der möglicherweise das Tor zur Teilnahme am internationalen Geschäft öffnen könnte, verteidigt. Vor 3.816 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle starteten die Gastgeber sehr verhalten und gerieten sofort mit drei Toren in Rückstand. Das war bis zur Pause gedreht und nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts mehr an der zwar dezenten, aber immer erkennbaren Dominanz der Nordhessen. Überragend waren auf beiden Seiten die Torleute. Nebojsa Simic glänzte mit 46% gehaltenen Bällen über die gesamte Distanz, Mindens Youngster Leon Grabenstein kam in seinem ersten Bundesliga-Einsatz auf eine ebenso starke Quote. Erfolgreichste Torschützen waren Lasse Mikkelsen (MT, 8/5 Tore) sowie Magnus Gullerud (GWD, 6).
Was war das für ein schlechter Auftakt, den die MT da erwischte. GWD machte aus dem Vorteil des Anwurfs über Marian Michalczik gleich im ersten Angriff das erste Tor, der gleiche Spieler traf nach Kim Sonne-Hansens erster Parade gleich nochmal und der zweite gehaltene Ball des GWD-Keepers bedeutete das 0:3 durch Magnus Gulleruds Tempogegenstoß. Dass es nicht noch schlimmer wurde, lag an Nebojsa Simic‘ glänzender Reaktion, als er nach dem nächsten Konter im Anschluss an einen Ballverlust von Michael Müller Christoffer Rambos Abschluss im Tempogegenstoß entschärfte (5.). Erst nach exakt fünf Minuten war Lasse Mikkelsen der erste Melsunger auf der Torschützenliste und zeichnete auch für das 2:4 per Siebenmeter verantwortlich, nachdem Michael Müller auf dem Weg zum Tor unfair gestoppt worden war (8.).
Dass die Melsunger in der Folge durch Mikkelsens dritten Streich zum 4:5 aufschließen konnten war vorwiegend der Verdienst von Simic. Der arbeitete prima mit seinen Vorderleuten zusammen und hatte nach zehn Minuten schon vier gehaltene Bälle auf seinem Konto. Sogar die Chance zum Ausgleich war da. Weil aber Yves Kunkel beim Absprung im Kreis stand und Magnus Gillerud über die erste Welle traf, stand es 4:6 statt remis (13.). Dennoch war die MT mittlerweile voll im Spiel angekommen, stand prima in der Deckung und kam nach der fünften Parade ihres Torhüters durch Marino Maric zum 6:6. Als dann auch noch Finn Lemke zur ersten Führung für die Gastgeber einwarf, war die erste Auszeit von GWD-Coach Frank Carstens fällig (16.).
Sein Melsunger Kollege Heiko Grimm begann schon früh zu wechseln. Marino Maric war für Felix Danner schon drin, Simon Birkefeldt kam für Michael Müller, Timm Schneider für Roman Sidorowicz. Dazu noch die Spezialistenwechsel auf Philipp Müller und Finn Lemke in der Abwehr – es war in jeglicher Hinsicht eine Menge Bewegung drin im Spiel der Nordhessen. Das tat ihrem Spiel kaum Abbruch, überforderte die Mindener Deckung aber sichtlich. Die wussten sich, wenn überhaupt, nur mit unfairen Mitteln zu helfen, wenn der nächste Rot-Weiße durchgebrochen war. Zum Leidwesen auch von Kim Sonne-Hansen, der anfangs schon einmal einen infolge Foulspiels unkontrollierten Wurf von Michael Müller ins Gesicht bekam und das gleiche Erlebnis noch einmal gegen Simon Birkefeldt hatte. Die jeweils fälligen Siebenmeter waren Fälle für Lasse Mikkelsen, der sicher vollstreckte (11:8, 22.).
Zur Pause hin verfestigte sich das Bild. Keine Spur mehr vom forschen Auftreten der Ostwestfalen wir zu Beginn, dafür eine immer sicherer werdende Melsunger Abwehr. Und natürlich Nebojsa Simic. Der reagierte zweimal in Folge blitzschnell, bediente nach gehaltenen Bällen seine Außen Tobias Reichmann und Yves Kunkel mit ganz langen, zentimetergenauen Pässen und es stand 13:9 (26.). Erst als Philipp Müller auf die Bank musste und Minden etwas mehr Platz hatte trafen erst Luka Zwizej per Strafwurf sowie anschließend Marian Michalczik wieder. Andreas Cederholm verkürzte zur Halbzeit hin sogar leicht.
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Der Auftakt in den zweiten Durchgang gehörte den Torleuten. Erst glänzte der eingewechselte Leon Grabenstein beim Wurf von Roman Sidorowicz, dann machte Simic die Paraden zehn und elf klar. Erst Lasse Mikkelsen mit seinem raffinierten Heber ins lange Eck von fast Linksaußen gelang ein erfolgreicher Abschluss zum 16:12 (32.). Ein handballerischer Leckerbissen war die Begegnung ganz sicher nicht und auch geprägt von Fehlabspielen hüben wie drüben. Dafür waren die Hausherren sehr zur Freude des eigenen Anhangs inzwischen klar überlegen und bauten ihren Vorsprung, einmal mehr durch die Außen Yves Kunkel und gleich zweimal Tobias Reichmann auf 19:13 aus (37.).
Auch nach der nächsten Mindener Auszeit war einer ganz obenauf: Parade Nummer 13 entfachte begeisterte „Simo, Simo“-Sprechchöre auf den Rängen. Zweimal war jedoch auch Leon Grabenstein obenauf, so dass Andreas Cederholm, Mats Korte per Gegenstoß sowie Magnus Gullerud auf 20:16 verkürzen konnten (42.). Dann war wieder Grabenstein zur Stelle und Max Staar machte die Partie noch enger. Glück für die MT, dass Felix Danner sich das Leder mitten aus dem Passspiel der Mindener herauspflückte, Finn Lemke bediente und der im Alleingang den 0:4-Negativlauf mit dem 21:17 beendete (45.).
Wieder meldeten sich die Torhüter im Duett zurück. Erst Grabenstein gegen Marino Maric im Gegenstoß, dann Simic gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Max Staar und schließlich wieder Grabenstein erst gegen Timm Schneider, dann gegen Michael Müller. Eigentlich kaum zu glauben diese fabelhafte Leistung des Youngsters, der nur durch den erlittenen Faserriss von Stammkeeper Espen Christensen in den Kader gerückt war und sein erstes Bundesligaspiel überhaupt bestritt. Gegen Lasse Mikkelsens fünften erfolgreich verwandelten Siebenmeter zum 23:18 (52.) war jedoch auch er machtlos.
Die Halle so richtig zum Toben brachte dann wieder Simic. Es war ganz eindeutig der Abend der Torhüter und sie wurden beide ein ums andere Mal zu Recht gefeiert. Parade 17 des Montenegriners beim nächsten Konter von Max Staar ließ die Halle auf den Rängen zu einer enthusiastischen Stehparty mit beeindruckendem Lärmpegel werden. Aber, und das trübte die Feier aus Sicht der Gastgeber etwas, Minden zog aus der Leistung Grabensteins eindeutig mehr Energie. Nach Mats Kortes 24:21 (57.) waren sie wieder in Schlagdistanz und nur ein technischer Fehler von Savvas Savvas verhinderte Schlimmeres. Roman Sidorowicz nutzte den unverhofften Ballgewinn und führte mit dem 25:21 eineinhalb Minuten vor dem Abpfiff die Entscheidung herbei.
Stimmen zum Spiel
Heiko Grimm: Wir haben nach einem sehr schweren Start in das Spiel in dieser Drucksituation die Ruhe bewahrt. Das ist positiv. Wir wollten in der Zone verteidigen und auch das hat gut funktioniert. Dagegen war der Angriff vor allem in der zweiten Halbzeit Stückwerk. Da müssen wir mehr Ruhe bewahren und Selbstvertrauen haben. Das ist das, was uns an einer echten Spitzenmannschaft noch fehlt. Noch ein Wort möchte ich zu meiner späten Auszeit sagen. Ich habe die Pfiffe dafür nicht verstanden. Es ist ein ganz harter Kampf um diesen fünften Platz und bei teilweise ähnlichen Torverhältnissen kann es am Ende auf jedes einzelne Tor ankommen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Respektlosigkeit von meiner Seite aus war.
Frank Carstens: Glückwunsch an Heiko und sein Team zum verdienten Sieg. Wir haben heute nur 50% richtig gemacht und auch nur in der Abwehr und im Gegenstoß. Mit Ball, das müssen wir nochmal üben. Wir sind eigentlich gut reingekommen, hatten auch Simic gut drauf. Der hat nach zwei gehaltenen Bällen aber zu toller Form gefunden. Wir haben in die Vorarbeit zu unseren Abschlüssen nicht genug investiert. Die MT hatte am Ende etwa genauso viele technische Fehler wie wir, und das spricht für eine gute Verteidigung. Im Angriff haben wir den Ansprüchen heute leider nicht genügt.
Axel Geerken: Zu Beginn war zu sehen, das Druck da war. Aber die Mannschaft hat es gut gemacht, sich zu befreien. In der zweiten Halbzeit hatten wir einmal sogar sieben Tore Vorsprung. Mit der Abwehr können wir zufrieden sein, auch mit Simo im Tor. Im Angriff hakt es noch etwas, da müssen wir dran arbeiten. Ich möchte aber, ohne danach gefragt worden zu sein, noch etwas anderes hier erwähnen. Nämlich dass unsere B-Jugend heute ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft eingezogen ist und die zweite Mannschaft mit einem Auswärtssieg den Klassenerhalt in der Oberliga vor dem letzten Spieltag wieder selbst in der Hand hat. Morgen hat unsere A-Jugend im Viertelfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Bayer Dormagen die Chance, dieses Wochenende für die MT zu krönen.
Frank von Behren: Wir sind nach dem Sieg gegen Bietigheim als Außenseiter hier her gefahren und hatten damit eigentlich eine gute Ausgangslage. Aber wir haben nicht mutig genug gespielt, das ist das Enttäuschende. Die Spieler sollten es doch eigentlich können. Es war bezeichnend, dass unser bester Mann im Tor stand. Es ist unglaublich, wie cool und abgezockt Leon Grabenstein aufgetreten ist. Er wusste vorgestern noch nicht, dass er überhaupt mitfahren würde. Allein er hätte es für seine Leistung verdient gehabt, wenn wir heute hier gewonnen hätten.
Statistik
MT Melsungen: Simic (18 Paraden / 21 Gegentore), Sjöstrand (n. e.); Maric 5, Lemke 2, Reichmann 3, Ignatow, Kunkel 4, Mikkelsen 8/5, Danner 2, P. Müller, Schneider, Allendorf, Birkefeldt 1, M. Müller, Sidorowicz 1, Pavlovic – Trainer Heiko Grimm.
GWD: Sonne-Hansen 6 P. / 14 G.), Grabenstein (10 P / 12 G.); Mansson, Savvas 1, Rambo 1, Korte 3, Padshyvalau, Pusica, Gullerud 6, Michalczik 3, Kister, Staar 2, Doder, Cederholm 4, Gulliksen, Zvizej 1/1 – Trainer Frank Carstens.
Schiedsrichter: Maike Merz / Tanja Schilha (Oberteuringen / Meckenbeuren)
Zeitstrafen: 2 – 0 Minuten (P. Müller 26:03)
Strafwürfe: 5/5 – 2/1 (Zwizej an die Latte 44:48)
Zuschauer: 3.816 in der Rothenbach-Halle, Kassel.
Die beiden nächsten Spiele:
Do., 02.05.19, 19:00 Uhr, Die Eulen Ludwigshafen – MT Melsungen, Fr.-Ebert-Halle, Ludwigshafen
So., 12.05.19, 12:30 Uhr, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen, Rothenbach-Halle Kassel
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