Getümmel vor dem Küchenfenster: Wenn es kälter wird, ziehen Vogelarten wie Kuckuck oder Nachtigall zum Überwintern in den Süden. Andere Arten wie Amsel, Meise oder Sperling finden sich in heimischen Gärten ein, um nach Futter zu suchen. Doch in der kargen Winterlandschaft ist Nahrung rar. Ein naturnaher Garten und Futterhäuschen helfen Vögeln im Winter, genügend Nahrung zu finden. Außerdem lassen sich die flinken Gesellen hier gut beobachten. Insbesondere Kinder haben Spaß daran, den Tieren vom Fenster aus bei der Nahrungssuche zuzuschauen. Wie sich ein Garten vogelfreundlich gestalten lässt und mit welchem Futter den Tieren über die kalte Jahreszeit geholfen werden kann, verrät Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei der Tierrechtsorganisation PETA:
„Lebensraumverlust und der Einsatz von Pestiziden vermindern das Nahrungsangebot und somit die Überlebenschancen heimischer Vogelarten “, so Nadja Michler. „Mit nur wenigen Tricks lassen sich die Lebensgrundlagen für die Tiere im eigenen Garten ganz einfach verbessern.“
Fünf Gestaltungstipps für einen vogelfreundlichen Garten:
- Natürliches Grün: Sträucher und Büsche bieten Vögeln Unterschlupf und Nahrung. Die Eberesche, auch „Vogelbeere“ genannt, sollte in einem vogelfreundlichen Garten nicht fehlen.
- Tierfreundliche Gartenpflege: Bei der Düngung des Gartens sollte unbedingt auf natürliche Produkte wie Komposterde und Rindenmulch zurückgegriffen werden. Chemische Mittel, die Insekten töten, schaden in der Folge auch den Vögeln.
- Nachsichtigkeit bei Aufräumarbeiten: In Totholz und anderen abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern Insekten, die vielen Vögeln als Nahrung dienen. Zudem tragen verblühte Blumen und Stauden immer noch wertvolle Samen und sollten daher nicht komplett zurückgeschnitten werden.
- Futterstation oder Futterhäuschen: Der Futterplatz sollte für die Vögel gut überschaubar sein und eine Rundumsicht zulassen. Nahe gelegene Versteckmöglichkeiten, wie Büsche oder Sträucher, sind dabei sehr wichtig, damit sich die Tiere bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen können.
- Vogeltränke: Ein Schälchen mit Trinkwasser sollte den Vögeln auch im Winter zur Verfügung gestellt werden. Die Tränke bitte so platzieren, dass Katzen oder Marder die Vögel beim Trinken nicht erreichen können.
Nicht alle Vögel haben denselben Geschmack. Das richtige Futterangebot:
- Körner und Samen für Körneresser wie Fink und Sperling: Sonnenblumenkerne und Hanfsamen eignen sich besonders gut.
- Haferflocken und getrocknete Beeren oder Obst für Weichfutteresser wie Amsel und Rotkehlchen: Einige Vogelarten ernähren sich überwiegend von Insekten und Beeren, essen im Winter aber auch feine Samen.
- Futterplatz trocken und sauber halten: Damit das Futter nicht verderben kann, sollte es vor Nässe geschützt sein und regelmäßig erneuert werden. Aus hygienischen Gründen sollten Futterhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden.
- Mehrere Futterplätze: Für Weichfutter ist eine Futterstation am Boden an einer geschützten Stelle zu bevorzugen, da Amsel und Co. überwiegend am Boden auf Nahrungssuche gehen. Körneresser bevorzugen in der Luft hängende Futterhäuschen oder Spender.
- Brot sowie andere Speisereste sollten nicht an Vögel verfüttert werden, da Gewürze und Salz schädlich für die Tiere sind. Im Fachgeschäft können hochwertige Körner- oder Weichfuttermischungen mit verschiedenen Leckereien erworben werden.
- Wasservögel, wie Enten und Schwäne finden im Winter in der Regel genügend Nahrung. Brot kann auch ihnen schnell schaden, in vielen Städten ist das Füttern daher bereits verboten.
PETA wünscht viel Freude bei der Vogelbeobachtung!
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
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