Das Interesse an der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist ungebrochen: 39 weitere Arbeitgeber treten in diesem Jahr der hessischen Charta bei. Damit unterstützen nun über 200 Unternehmen, Behörden, Gemeinden, Institutionen und Hochschulen ihre Beschäftigten in einer schwierigen Situation – und können so als pflegesensible Arbeitgeber punkten. Gemeinsam erarbeiten sie neue Lösungsansätze und profitieren von den Fortbildungen der hessischen Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“, darunter ein für das Jahresende geplantes Führungskräfte-Webinar.
39 neue Charta-Unternehmen beigetreten
Am 4. September wurden im Haus der Wirtschaft in Frankfurt am Main 39 neue Charta-Unternehmen von Herrn Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, in der hessischen Initiative willkommen geheißen:
„In Hessen sind wir früh angetreten, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. Das Interesse an dem Thema ist groß: wir sind in 2013 mit 11 Erstunterzeichnern gestartet und sind heute schon bei 213 Unternehmen und Verbänden. Sie übernehmen die gesellschaftliche Verantwortung für einen wichtigen Bereich; bei Ihnen wird vor Ort eine Kultur vorgelebt, in der zusammen mit Beschäftigten Lösungen gefunden werden. Wir stehen alle in einer gemeinsamen Verantwortung, die pflegerische Versorgung der älter werdenden Bevölkerung sicherzustellen, und wir werden Sie auch weiterhin nach Kräften unterstützen. Neben Pflege-Guide-Schulungen oder Fachveranstaltungen geschieht dies auch beispielsweise durch ein neues Webinar, das ab Herbst zur Verfügung stehen wird“, betonte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Dr. Wolfgang Dippel.
„Drei Viertel aller pflegebedürftigen Personen in Hessen werden zu Hause durch Angehörige, manchmal mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes versorgt. Diese Menschen leisten oft unfassbar viel über viele Jahre. Das Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, dabei zu unterstützen und Lösungen zu finden. Dafür werden wir uns auch weiterhin mit aller Kraft einsetzen“, hob der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, in Wiesbaden hervor.
Qualifizieren und vernetzen
Das Führungskräfte-Webinar wird sich an die mittlere Führungsebene richten. Es geht darum, Aushandlungsprozesse im wachsenden Spannungsfeld zwischen betrieblichen und persönlichen Belangen sowie konkurrierenden Bedürfnissen im Team erfolgreich zu gestalten. Damit die Teilnehmenden das Seminar in ihre Terminkalender und den Arbeitsalltag integrieren können, wird es als Webinar abgehalten. Die Inhalte orientieren sich an dem Beratungs-Tool-Set „Tri-Check“, das von der berufundfamilie Service GmbH in Kooperation mit der AOK Hessen konzipiert wurde. An der Gestaltung des neuen Webinar-Angebots sind alle Partner der Initiative beteiligt.
Den Charta-Unternehmen stehen die Teilnahme an Netzwerkwerktreffen, verschiedene Materialien und Umsetzungsangebote sowie die Ausbildung eines betrieblichen Pflege-Guides durch die Initiative zur Verfügung. Mittlerweile sind 225 Pflege-Guides bei 142 hessischen Arbeitgebern aktiv. Pflege-Guides sind eine erste Anlaufstelle innerhalb von Unternehmen für Kolleginnen und Kollegen, die zu Hause die Pflege von Angehörigen bewältigen müssen. Die Qualifizierung wird von der AOK Hessen finanziert. Darüber hinaus unterstützt die hessische Initiative die Charta-Unterzeichner mit Fachveranstaltungen, Kompetenztrainings, Netzwerkveranstaltungen sowie mit dem Webportal unter www.berufundpflege.hessen.de.
Mit diesen Angeboten werden die nunmehr 213 Charta-Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen unterstützt, denn sie übernehmen mit ihrem Bekenntnis zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gesellschaftliche Verantwortung, sie sensibilisieren für das Thema Pflege, und sie beteiligen sich an der Entwicklung tragfähiger Lösungsansätze, die pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Arbeitgebern gleichermaßen gerecht werden. Mit der Unterzeichnung der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege signalisieren hessische Arbeitgeber ihre Bereitschaft, pflegende Beschäftigte zu unterstützen und zu entlasten und legen so ein Fundament für eine zeitgemäße Organisations- und Unternehmenskultur.
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