- 69 900 Asylbewerberinnen und Asylbewerber Ende 2016 in Hessen
- Höchste Zuwächse bei Asylbewerberinnen und Asylbewerbern aus Afghanistan, Irak und Iran
- Durchschnittsalter bei 23,9 Jahren
- 7 von 10 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sind männlich
Ende 2016 erhielten in Hessen 69 900 Personen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylblG), das waren rund 1750 oder 2,6 Prozent mehr als Ende 2015.
Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich die seit 2010 zu beobachtende Zunahme der Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber im Jahr 2016 weiter fort.
Ausgehend von 1997 waren die Asylbewerbungen von 53 300 kontinuierlich auf 7500 im Jahr 2009 zurückgegangen.
Seit 2010 stieg die Zahl der Asylbewerbungen wieder und erreichte im Jahr 2016 mit 69 900 ihren bis dato höchsten Stand. Der bislang kräftigste Zuwachs der Zahl der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger nach AsylblG wurde im Jahr 2015 mit einer Zunahme um 156 Prozent registriert.
Asylbewerberinnen und Asylbewerber nach Herkunft
Die meisten Empfängerinnen und Empfänger von Asylleistungen stammten aus Asien (55 700 oder 80 Prozent; 2015: 65 Prozent) und Afrika (15 Prozent; 2015: 18 Prozent), 5 Prozent aus Europa.
Unter den asiatischen Bewerbungen bildeten mit
- 21 000 (30 Prozent) die Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus Afghanistan die größte Gruppe,
- gefolgt von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern aus Syrien mit 16 000 (23 Prozent),
- dem Irak (8500 oder 12 Prozent),
- dem Iran (4500 oder 7 Prozent)
- und Pakistan (4700 oder 7 Prozent).
Im Jahr 2015 stammte mit 18 800 (28 Prozent) die größte Gruppe der Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus Syrien.
Aus Afrika suchten insbesondere Menschen aus Eritrea (5 Prozent aller Bewerbungen) und Somalia (5 Prozent) in Hessen Schutz.
Ebenfalls 5 Prozent der Asylbewerberinnen und Asylbewerber kamen aus Europa. Damit reduzierte sich der Anteil der europäischen Asylbewerberinnen und Asylbewerber erheblich (2015: 15 Prozent), wofür Bewerbungsrückgänge aus der Balkanregion (minus 4000) und Albanien (minus 3800) maßgeblich waren.
Nur 1 Promille der Hilfeempfängerinnen und Hilfeempfänger stammte aus Amerika und Ozeanien.
Bei 1 Prozent der Bewerbungen war die Staatsangehörigkeit unbekannt oder es handelte sich um Staatenlose.
Veränderungen gegenüber dem Vorjahr
Den höchsten absoluten Zuwachs verzeichneten Empfängerinnen und Empfänger aus Asien mit plus 11 400.
Hier stieg vor allem die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber aus Afghanistan (plus 8600), aus dem Irak (plus 3500) und dem Iran (1800). Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber aus Europa nahm um 7300, die aus Afrika um 2000 ab. Maßgeblich waren die rückläufigen Zahlen aus Eritrea (minus 1800) und Algerien (minus 550).
Alter und Geschlecht
Rund 7 von 10 Asylbewerberinnen und Asylbewerber waren männlich. Mit einem Durchschnittsalter von 23,9 Jahren suchten meist jüngere Antragstellerinnen und Antragsteller Asyl. Ein Drittel entfiel auf die 25- bis unter 40-Jährigen, ein weiteres knappes Drittel auf Minderjährige und knapp ein Viertel war zwischen 18 und 25 Jahren alt. Etwa 12 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger waren 40 Jahre und älter.
Aufenthaltsrechtlicher Status und Unterbringung
Die größten Gruppen bezüglich des aufenthaltsrechtlichen Status bildeten Ende 2016 die Bewerberinnen und Bewerber mit einer Aufenthaltsgestattung (87 Prozent) sowie die geduldeten Asylbewerberinnen und Asylbewerber (4 Prozent).
In Gemeinschaftsunterkünften lebten 53 Prozent der Asylbewerberinnen und Asylbewerber, 30 Prozent waren dezentral (z. B. in einer eigenen Wohnung) untergebracht und 17 Prozent in Aufnahmeeinrichtungen.
Hessisches Statistisches Landesamt
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