Sie wollen die Doggerbank damit vor der Fischerei mit Grundschleppnetz schützen. Diese Art der Fischerei zerstört nachweislich den Lebensraum des Schutzgebietes. „Die britische Regierung hat es verpasst, gegen die Zerstörung der in ihren Schutzgebieten operierenden Grundschleppnetzflotte vorzugehen“, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. „Daher weiten die Aktivistinnen und Aktivisten ihren im Juli in der deutschen Ostsee begonnenen Meeresschutz aus. Wir fordern echte Schutzgebiete ohne zerstörerische Fischerei.“
Der Meeresboden der Doggerbank ist einer der wichtigsten Lebensräume der Nordsee. Er ist die Heimat unter anderem von Sandaal, Krabben und Plattfischen. Diese Arten sind eine lebenswichtige Nahrungsquelle für Tümmler und Seevögel wie Papageientaucher. Die Doggerbank zählt seit 2017 zum zusammenhängenden Netz europäischer Schutzgebiete „Natura2000“. Doch auch in der Doggerbank besteht der Meeresschutz nur auf dem Papier. Fischer arbeiten dort oft mit zerstörerischen Dredge-Grundschleppnetzen zum Fang von Jakobsmuscheln sowie mit der elektrischen Pulsfischerei. Dauerhafte Fischereibeschränkungen gibt es nicht. Greenpeace-Rechercheure haben dokumentiert, dass Grundschleppnetzfischer in der Doggerbank häufig ihre vorgeschriebenen automatischen Identifizierungssyteme (AIS) ausschalten und sich so behördlichen Kontrollen entziehen. Das ist ein schwerer Verstoß gegen britisches und internationales Seerecht.
SCHUTZGEBIETE OHNE SCHUTZ
Während es für den deutschen Teil des Doggerbank-Schutzgebietes zumindest Vorschläge für Fischereibeschränkungen gibt, fehlen diese bisher für die britische Region. Stattdessen hat die Grundschleppnetzfischerei im geschützten Gebiet zugenommen. „Die Natursteine sind eine Notfallmaßnahme, um der Doggerbank den Schutz zu geben, den sie tatsächlich verdient“, so Maack. „Angesichts der akuten Krise der Meere werden echte Schutzgebiete dringender gebraucht als je zuvor.“
Greenpeace-Aktive hatten im Juli im Adlergrund und im August im Fehmarnbelt ebenfalls große Granitsteine zum Schutz der dortigen Natura2000-Gebiete versenkt. Um sicherzustellen, dass die Hindernisse keine Gefahr für den Schiffsverkehr darstellen, wurden die zuständigen Seebehörden und die Fischereiverbände über die Versenkungsorte informiert. Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Umweltverträglichkeitsprüfung ergab, dass die ausgebrachten Felsen nur geringe Auswirkungen auf den geschützten Lebensraum haben.
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Original Content von Greenpeace e.V.
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