Bereits morgen fällt der Startschuss für den Continentalcup (COC), die zweite Liga der Skispringer. Zwei Entscheidungen stehen auf der Mühlenkopfschanze an, für die gut 40 Athleten gemeldet sind. Wir stellen die deutschen Springer vor und werfen einen Blick auf die Führenden.
Allerdings: Einige Springer, wie beispielsweise auch Constantin Schmid und Martin Hamann, wechseln mehrfach in einer Saison zwischen COC und Weltcup hin und her, sodass es oftmals zu keiner kontinuierlichen Teilnahme am Continentalcup kommt, weshalb dessen Gesamtsieger nicht zwangsläufig auch der beste Springer sein muss.
Mit einem Sieg vom letzten Conticup im japanischen Sapporo reist Felix Hoffmann im Upland als Vierter der Gesamtwertung an. Der 26-jährige Thüringer kennt die Mühlenkopfschanze bereits vom Conticup 2021, bei dem er es allerdings bei keinem der vier Wettbewerbe in Durchgang zwei schaffte. Aber auch auf zehn Weltcupeinsätze kommt der Skispringer vom SWV Goldlauter bereits, seine beste Platzierung war dabei Rang 27. Sein Debüt im Conticup gab er am 28. Februar 2015 in Titisee-Neustadt, dabei wurde er 53.
Da es für Constantin Schmid zuletzt im Weltcup mit den Plätzen 32 und 38 weniger erfolgreich lief, ist der 24-Jährige zurück in den Conticup versetzt worden. Als Gesamt-Neunter steigt er in Willingen in den Wettkampf ein. Seit seinem fünften Lebensjahr ist der Oberaudorfer dem Skispringen verfallen. Bereits mit 17 Jahren, also 2016, gab er sein Weltcup-Debüt. Drei Podestplätze verbuchte er bisher in dieser Conticup-Saison.
Es ist noch gar nicht lange her, da feierte Luca Roth seinen ersten Sieg im Continentalcup. Doch nach dem starken Saisonauftakt im norwegischen Lillehammer Anfang Dezember 2023 konnte der Springer vom SV Meßstetten seit Jahresbeginn nicht mehr richtig überzeugen. In Sapporo kam der 23-Jährige zuletzt auf die Ränge 16 und 20 und rangiert auf Rang elf der Gesamtwertung. In Willingen war Roth erstmals beim Conticup 2021 am Start, schaffte es aber jeweils nicht in Durchgang zwei – genauso wenig wie beim Weltcup 2023 mit Rang 50.
Nach einer zweijährigen Abstinenz kämpfte sich Martin Hamann, der sich im November 2023 den deutschen Meistertitel sicherte, zurück ins Weltcup-Team. Doch seit Anfang dieses Jahres springt der Mann von der SG Nickelhütte-Aue wieder in der zweiten Liga und liegt dort an Position 15. Die Mühlenkopfschanze kennt der 26-Jährige seit 2016, als er sich im Conticup Rang zwölf schnappte.
Finn Braun vom SV Baiersbronn reist als 25. der COC-Gesamtwertung an. Der 22-Jährige gab 2022 sein Debüt im Conticup, bei dem seine beste Platzierung Rang 23 im Dezember 2023 in Ruka war. Auf der Mühlenkopfschanze geht er erstmals an den Start, genauso wie Teamkollege Eric Hoyer von der SG Nickelhütte-Aue. Der 21-Jährige feierte seine Premiere im Conticup erst im vergangenen Jahr, steht derzeit auf Platz 57 und weist als beste Conticup-Platzierung Rang 25 auf.
Keiner aus dem deutschen Team kennt die Mühlenkopfschanze wohl so gut wie Simon Spiewok. Der Springer vom TuS Neuenrade wechselte nämlich 2015 an das Willinger Sportinternat, um Schule und Sport besser miteinander vereinbaren zu können. Mittlerweile trainiert der 22-Jährige am Stützpunkt in Furtwangen. Spiewok ist übrigens nach Simon Ammann benannt und auch ein großer Bewunderer von ihm.
Neben den deutschen Adlern gehen auch Polen, Frankreich, Slowenien, die USA, Estland, Österreich und Norwegen an den Start. Die Norweger reisen allerdings ohne Gesamtführer Robin Pedersen (800 Punkte) an, da der 27-Jährige für die Skiflug-WM am Kulm nominiert wurde. Wer aber dabei ist, ist Robert Johansson. Der Oldie mit dem Zwirbelbart muss erstmals seit 2016 in der zweiten Liga antreten und steht dort derzeit auf Rang 17.
Erster Verfolger von Pedersen ist der Österreicher Clemens Leitner (541). Für den 25-Jährigen ist Willingen kein unbekanntes Pflaster, der Tiroler war bereits beim Conticup 2021 dabei. Sein Weltcup-Debüt feierte er 2018, doch in dieser Saison schaffte er es noch nicht in die erste Liga. Im Gegensatz zu Jonas Schuster. Der Sohn des langjährigen Bundestrainers Werner Schuster war Teil der nationalen Gruppe bei der Vierschanzentournee. Derzeit liegt der 20-Jährige auf Rang drei.
Für den Österreicher Ulrich Wohlgenannt dürfte die Mühlenkopfschanze wohl zu seinen liebsten gehören. Schließlich sicherte sich der Voralberger beim Conticup 2021 gleich vier Siege, ein Rekord. Derzeit ist er aber nur Gesamt-42. Ebenfalls einen Rekord stellte der Pole Klemens Muranka (21.) auf. Der 29-Jährige sprang in der Qualifikation beim Weltcup 2021 auf 153 Meter – Schanzenrekord.
Foto: Constantin Schmid möchte sich wieder für den Weltcup anbieten © Jan Simon Schäfer
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