Stirbt der Beruf der Kinderkrankenschwester?

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Kinderärzte im ganzen Land befürchten, dass es bald keine Kinderkrankenschwester mehr gibt. Der Grund dafür ist die neue Art der Ausbildung. Doch was ist wirklich dran an dieser Sorge? Wir gehen dem Ganzen im Folgenden auf den Grund und beschäftigen uns mit dem Berufsprofil der Kinderkrankenschwester.

 

Was machen Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/Innen?

Kinderkrankenschwestern und -pfleger sind für die medizinische Versorgung von Kindern in Krankenhäusern zuständig. Sie sind ausschließlich auf die Bedürfnisse von Kindern spezialisiert. Das geht von der Geburt bis hin ins späte Jugendalter. Obwohl die Kinder ihre Hauptpatienten sind, haben die Pfleger/Innen vor allem mit den Eltern und der Familie zu tun, da der Zustand des Kindes erklärt und Rückhalt geboten wird.

 

Aufgrund des Pflegemangels sind aktuell sehr viele Stellenangebote für Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin verfügbar. Wer sich also aktuell für einen Berufseinstieg in diesem Sektor interessiert, profitiert von optimalen Einstiegschancen. Zudem machen Sie etwas Gutes, so sehen viele Menschen diesen Job als echte Berufung an.

 

Zusammen mit den Ärzten bilden sie ein Team, welches sich ausschließlich der Genesung und Gesundheit des Kindes widmet. Als Pfleger/In sehen Sie das Kind sogar häufiger als der eigentliche Arzt, weshalb Sie sich Zeit für diese nehmen und sich darum kümmern, dass es ihnen wieder besser geht. Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester wird in der Pädiatrie absolviert, wo Sie alles über die gesundheitlichen Bedürfnisse von Kindern lernen.

 

Insbesondere das Einfühlungsvermögen ist gefragt, da die Kinder weder die Krankheit ausreichend kommunizieren können, noch mit einer solchen Situation vertraut sind. Es Bedarf aber auch einiges an Fachwissen, da die Erkrankung eines Kindes, nicht mit der Erkrankung eines Erwachsenen verglichen werden kann.

Aufgaben als Kinderkrankenpfleger/Innen

Die Aufgaben und Tätigkeiten sind sehr vielfältig, vor allem konzentrieren Sie sich als Kinderkrankenpfleger/In auf die Gesundheitsfürsorge. Körperliche Untersuchungen, Blutentnahme und Impfungen sind dabei Routinetätigkeiten. Zusätzliche Aufgaben sind:

 

  • Durchführung von körperlichen Untersuchungen in Schulen
  • Messung der Vitaldaten
  • Pflegepläne für mehrere Patienten schreiben
  • in Notsituationen eingreifen
  • die Schmerzen des Kindes durch die Bereitstellung von Medikamenten zu verringern
  • Überprüfung von Anzeichen von Missbrauch
  • Unterstützung und Betreuung sterbender Kinder

Veränderungen der generalistischen Pflegeausbildung

Kommen wir zum Anfang des Textes zurück und der Gefährdung des Berufs der Kinderkrankenschwester. Im Januar 2020 wurde die spezifische Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger eingestellt, stattdessen gibt es eine neue generalistische Pflegeausbildung. Diese schließen Sie als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau ab. 

 

Diese generelle Ausbildung schließt die Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Krankenpfleger zusammen. Sie machen also in jedem Fall eine Ausbildung zum Pflegefachmann, bzw. zur Pflegefachfrau. Dabei werden Sie in allen drei Bereichen ausgebildet, sodass Sie sowohl im Altenheim, als auch Seniorenheim oder in der Kinderpflege arbeiten können. 

Gründe für die Veränderung

Durch die Umstellung erhofft man sich, dass der Pflegeberuf attraktiver wird und der Pflegemangel bekämpft werden kann. Bis 2035 werden rund 130.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Parallel steigt in den nächsten 20 Jahren die Zahl der Menschen, die Pflege benötigen, auf 5,4 Millionen an, was nochmal zwei Millionen mehr Patienten sind, als noch 2017. Durch die generalistische Ausbildung soll der Beruf flexibler bleiben, so können Fachkräfte bei Engpässen einfacher wechseln.

 

Kritiker befürchten jedoch, dass die Ausbildung dadurch nicht mehr spezialisiert genug ist, worunter die gesundheitliche Betreuung leiden wird. Vor allem Kinder benötigen eine qualitativ hochwertige Versorgung. Experten glauben nicht, dass Pfleger in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können.

 

Die wichtigste Nachricht ist jedoch, dass die Kinderkrankenpflege nicht aussterben wird. Die Kernkompetenzen von Pfleger/Innen sind weiterhin dieselben, das Wissen wird lediglich in anderen Strukturen vermittelt. Da die drei Jahre Ausbildung gar nicht ausreichend sind, um das Wissen aus drei verschiedenen Bereichen zu vermitteln, möchte man in Zukunft zusätzliche Bildungsprogramme einsetzen. So kann sich die Pflegefachkraft je nach Einsatzgebiet gezielt weiterbilden.


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