Spielplanvorschau des Staatstheaters Kassel im Dezember 2021

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PREMIEREN

 

Tanzreihe im TiF – Theater im Fridericianum: Season 1 – Let’s talk about sex

Tanz-Doppelabend

Stilte | Silence | Stille

Tanz-Uraufführung von Kristel van Issum (Niederlande)

und

Sadim |

Tanz-Uraufführung von Sahar Damoni (Palästina)

Bühne und Kostüme: Isabell Heinke, Ama Tomberli | Sounddesign: Donato Deliano, Dramaturgie: Thorsten Teubl

Mit: Gil Amishai, Emily Paige Anderson, Hyeonwoo Bae, Sophie Borney, Yannis Brissot, Anna Gorokhova, Vincenzo Minervini, Safet Mistele, Ieva Navickaitė, Sophie Ormiston, Shafiki Sseggayi, Kaine Ward

Mit „Season 1 – Let’s talk about sex“ startet TANZ_KASSEL auf der Studiobühne TiF eine neue Tanz-Reihe, die auch in den kommenden Spielzeiten fortgesetzt werden soll. Die erste Ausgabe reflektiert in abendfüllenden Choreografien experimentell und performativ die Körperbilder unserer Gegenwart, stellt den menschlichen Körper in seiner sexuellen, geschlechtlichen, sozialen und kulturellen Identität in den Mittelpunkt. Den Auftakt bildet die Doppelpremiere im Dezember: Zwei mutige Choreografinnen aus zwei Ländern, Kristel van Issum (Niederlande) und Sahar Damoni (Palästina), hinterfragen intermedial das Geschlecht als soziokulturelles Konstrukt, unsere tradierten weiblichen und männlichen Rollenbilder, Klischees und Vorurteile.

Uraufführung: Freitag, 3. Dezember, 19.30 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum

Sneak In:  Dienstag, 30. November, 19:30 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum

 

Grimm. Ein deutsches Märchen

Ein Theaterprojekt nach den Brüdern Grimm von Jan-Christoph Gockel und David Schliesing

Übernahme der Uraufführung des Staatstheaters Mainz

Regie: Jan-Christoph Gockel, Bühne: Julia Kurzweg, Kostüme: Sophie du Vinage, Puppenbau: Michael Pietsch, Dramaturgie: Dirk Baumann, David Schliesing

Mit: Jakob Benkhofer, Marius Bistritzky, Katharina Brehl, Johann Jürgens, Aljoscha Langel, Eva-Maria Keller, Christian Pfütze/Michael Pietsch

In der engen Stube ihrer Kasseler Bibliothek in der Wildemannsgasse 24 trugen Jacob und Wilhelm ab dem Jahr 1806 die Märchen zusammen, die sie bis heute weltberühmt machen. Befreit von ihrer mehr als 200 Jahre alten Staubschicht, offenbart sich in den Erzählungen eine unschätzbare Quelle deutscher Geschichte und Kultur. Regisseur Jan-Christoph Gockel hat sich mit dem Puppenbauer und -spieler Michael Pietsch auf eine Spurensuche nach der spannenden Biografie der beiden so verschiedenen aber unzertrennlichen Brüder gemacht. Sie folgen den Lebensstationen der Grimms und betrachten sie dabei durch den verzerrenden Spiegel ihrer Märchenkreationen.

Premiere: Samstag, 4. Dezember, 19:30 Uhr, Schauspielhaus

 

Weihnachtsoratorium

Partizipatives Musiktheater+ mit Musik von Johann Sebastian Bach

Musikalische Leitung: Kiril Stankow, Regie: Jochen Biganzoli, Bühne: Wolf Gutjahr, Kostüme: Katharina Weissenborn, Videoregie: Konrad Kästner, Dramaturgie: Sarah Schnoor, Chor: Marco Zeiser Celesti, Bürger:innenchor: Andreas Cessak, Rebecca Göb

Mit: Lin Lin Fan, Ulrike Schneider, Andrés Felipe Agudelo, Sam Taskinen, Bassem Alkhouri (Kanun), Chor des Staatstheaters Kassel, Staatsorchester Kassel, Bürger:innenchor

Ob zu Hause, im Konzert, in der Kirche – zur Adventszeit ist Johann Sebastian Bachs sechsteiliges Oratorium über Jesu Geburt omnipräsent und Bestandteil einer Kulinarik der Besinnlichkeit. Kommerz und Kitsch haben das vermeintlich auf Einkehr und Mitgefühl gerichtete Fest gekapert. Mit dem Bachschen Klassiker taucht Jochen Biganzoli in dieser partizipativen Inszenierung mit Kasseler Sänger:innen tief hinter die Fassade des Plätzchendufts, hinein in die Traditionen und Bedeutungen des Weihnachtsfestes.

Premiere: Sonntag, 5. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus

 

 

 

Schauspiel-Serie

 

Tausend deutsche Diskotheken (UA)

Die Serie in Bars, Clubs und Kneipen der Stadt

nach dem Roman von Michel Decar

Dramaturgie: Laura Kohlmaier, Projektleitung: Franziska Niehaus

Das Staatstheater Kassel geht aus! In 18 Teilen erzählen die Ensemblemitglieder des Schauspiels in verschiedenen Bars, Clubs und Kneipen der Stadt die Suche des Privatdetektivs Frankie nach dem Madonna-Song „White Heat“.

Folge 3: Das Finanzamt schränkt Frankies Denken ein

Regie: Tim Wittkop, Ausstattung: Isabell Heinke, Lara Belen Jackel

Mit: Annalena Haering

Samstag, 4. Dezember, 20 Uhr, Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstr. 12, 34127 Kassel

 

Folge 4: Frankie verhindert den Fall der BRD

Regie: Tobias Schilling, Ausstattung: Maria Walter

Mit: Christina Weiser

Samstag, 18. Dezember, 20 Uhr, Goldgrube, Eisenschmiede 85, 34125 Kassel

 

 

Folge 5: Frankie denkt darüber nach zu fliehen

Regie: Lina Gasenzer, Ausstattung: Ama Tomberli

Mit: Marcel Jacqueline Gisdol

Donnerstag, 30. Dezember, 22 Uhr, Panoptikum, Leipziger Str. 407, 34123 Kassel

 

 

Konzerte

 

Weihnachtskammerkonzerte mit dem Consortium Casselanum

„Mein Herz ist bereit“

Werke von Boyce, Bruhns, Locatelli, Tunder und Telemann

Mit: Stefan Adam (Solist, Bariton), Ute Liebich, Christian Voß, Oboe, Patrick Liebich, Fagott, Katja Geismann, Elvan Schumann, Violine, Skerza Singer, Viola, Manfred Schumann, Violoncello, Heiko Pape, Kontrabass, Giulia Glennon, Cembalo

In ihrer stimmungsvollen Weihnachtskonzertreihe präsentieren die Musiker:innen des Consortium Casselanum in dieser Saison Instrumentalwerke des heute fast vergessenen Londoner Barockkomponisten William Boyce. Neben drei dessen festlicher Sinfonien steht das Weihnachtskonzert f-Moll des italienischen Geigers Pietro Antonio Locatelli auf dem Programm.

Des Weiteren wird es ein Wiedersehen mit dem lange am Staatstheater Kassel wirkenden und bekannten Bassbariton Stefan Adam geben, der neben der Kantate „Es sind schon die letzten Zeiten“ von Georg Philipp Telemann die geistlichen Konzerte „O Jesu dulcissime“ von Franz Tunder und „Mein Herz ist bereit“ von Nicolaus Bruhns singen wird.

Montag, 6. Dezember, und Montag, 13. Dezember, jeweils 19.30 Uhr, Opernfoyer

 

  1. Kinderkonzert

Tatort Klassik: Weggeblasen!

für alle ab 5 Jahren

Moderation und Konzept: Laura Wikert

Mit: Blechbläser:innen des Staatsorchesters Kassel

Ein glänzendes Konzert mit Musik von Barock bis Jazz und Volksmusik.

Was glänzt denn da so schön im Orchester? Ganz klar, die Blechblasinstrumente! Natürlich schimmern sie nicht nur golden, sondern klingen auch noch strahlend. Wie kommen überhaupt Töne aus diesen Metalldingern? Was hat eine Trompete mit einem Gartenschlauch zu tun? Und kann eine Posaune auch ganz leise spielen? Wir finden es heraus, mit ganz unterschiedlicher Musik für das Blechbläser-Ensemble!

Wiederaufnahme: Mittwoch, 8. Dezember, 9.15 und 11 Uhr, Schauspielhaus

Donnerstag, 9. Dezember, 9.15 und 11 Uhr, Schauspielhaus

Sonntag, 19. Dezember, 15 und 16.45 Uhr, Schauspielhaus

 

  1. Sinfoniekonzert

Igor Strawinsky: Petruschka – Burleske in vier Szenen; Franz Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur „Die Große“

Dirigent: Ainārs Rubiķis, mit: Staatsorchester Kassel

Igor Strawinsky hat mit den drei Ballettmusiken zu „Feuervogel“, „Le Sacre du Printemps“ und „Petruschka“ seinen Weltruhm begründet. In der 1910 entstandenen Burleske erzählt er die tragische Geschichte des russischen Kasperles Petruschka mit einer farbigen und abwechslungsreichen Musik.

Erst zehn Jahre nach Franz Schuberts Tod wurde Robert Schumann auf dessen große C-Dur-Sinfonie aufmerksam und war begeistert: „Kolorit bis in die feinste Abstufung, Bedeutung überall, schärfster Ausdruck des Einzelnen, und über das Ganze endlich eine Romantik ausgegossen, wie man sie schon anderswoher an Franz Schubert kennt.“ Die umjubelte Uraufführung 1839 unter Felix Mendelssohn Bartholdy im Leipziger Gewandhaus bescherte Schubert leider erst posthum Erfolg auf sinfonischem Gebiet.

Montag, 20. Dezember, 20 Uhr, Stadthalle, Festsaal (19.15 Uhr, Blauer Saal, Konzertführer live)

 

Ausblick:

Neujahrskonzert

25 Jahre Bürger pro A

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Dirigent: Francesco Angelico, Einstudierung: Marco Zeiser Celesti

Staatsorchester Kassel, Opern- und Extrachor des Staatstheaters Kassel

Solist:innen: Iulia Maria Dan, Sopran, Ulrike Schneider, Mezzosopran, Linard Vrielink, Tenor, Krešimir Stražanac, Bass

2020 wäre Ludwig van Beethoven 250 Jahre alt geworden. Da das Konzert am Ende des Jubiläumsjahres leider nicht stattfinden konnte, holt das Staatsorchester Kassel es in dieser Spielzeit nach und feiert damit zugleich den großen Komponisten mit seiner 9. Sinfonie wie auch das 25-jährige Jubiläum des Orchester-Fördervereins Bürger pro A e.V. „Freude schöner Götterfunken“ dichtete Friedrich Schiller 1785 in seiner „Ode an die Freude“. Bis heute hat Beethovens opus magnum nichts von seiner Frische und Kernaussage verloren: „Alle Menschen werden Brüder.“

Das Neujahrskonzert ist die letzte Gelegenheit, Aufführungen in der Raumbühne „Pandaemonium“ zu erleben, bevor diese im Januar wieder abgebaut wird.

Samstag, 1. Januar, 18 Uhr, Opernhaus / Pandaemonium

Sonntag, 2. Januar, 18 Uhr, Opernhaus / Pandaemonium

 

 

EXTRAS UND GASTSPIELE

 

 

Preisverleihung des Kulturpreises der Stadt Kassel

Ausgezeichnet werden: KolorCubes e. V. sowie der Sandershaus e. V.

Das Zentrum für Interkulturelle Musik e. V. erhält den Kulturförderpreis. Zudem wird ein undotierter Sonderpreis an die Virtuelle Bühne Kassel e. V. verliehen.

Sonntag, 5. Dezember, 11.30 Uhr, Schauspielhaus

 

Expert:innengespräch # 5 zu Der Funke Leben  

Mit: Thomas F. Schneider

Thomas F. Schneider ist Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums und lehrt Neuere deutsche Literatur an der Universität Osnabrück und an der Universität der Bundeswehr München. Er wird vor der Vorstellung einen Vortrag zu Der Funke Leben von Erich Maria Remarque halten und im Anschluss an die Vorstellung mit dem Ensemble und dem Publikum ins Gespräch kommen.

Sonntag 5. Dezember, vor und nach der Vorstellung, Schauspielfoyer

 

Oper raus!

Eine Diskursreihe von fimt und Staatstheater Kassel.

Gastgeber:innen: Kornelius Paede, Dominik Frank, Ulrike Hartung

In der zweiten Folge der Diskursreihe Oper raus! des Musiktheaters im Staatstheater Kassel und des Forschungsinstituts für Musiktheater der Universität Bayreuth (fimt) treffen sich erneut Künstler:innen und Wissenschaftler:innen in kleiner Runde vor einer Opernvorstellung und diskutieren. Diesmal im Zentrum des Interesses: Live im Opernfoyer und danach als Podcast abrufbar.

Samstag, 11. Dezember, 16 Uhr, Opernfoyer

 

Spätschicht

… sagt der Teufel zur guten Nacht!

Mit: Aljoscha Langel, Sabine Koller

Wenn nach den Vorstellungen die Scheinwerfer fast abgekühlt sind, geht das Licht im TiF Foyer nochmal an – zur Spätschicht. Ein bewährtes Format mit bekannten und neuen Gesichtern, an dem sich Künstler:innen aller Sparten und auch Mitarbeiter:innen beteiligen, die sonst überwiegend hinter der Bühne mitwirken.

Samstag, 11. Dezember, 23 Uhr, TiF Foyer

 

Inspiriert – Theater im Gottesdienst

Am 3. Advent ist TANZ_KASSEL mit „Let’s Talk About Sex“ zu Gast in St. Martin: Zeitgenössischer Tanz trifft auf Theologie!

Sonntag, 12. Dezember, 10 Uhr, Evangelische Kirche St. Martin

 

Butler, Butch, Beyoncé: Non-Binary

Mit: Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Uni Kassel), Marcel Jacqueline Gisdol (Mitglied des Schauspielensembles)

Mittlerweile scheint es Konsens, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt: Aber wie divers kann und muss gender sein?

Dienstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr, Opernfoyer

 

 

 

 

 

 

 

 

Jazz im TiF

präsentiert vom Förderverein Kasseler Jazzmusik e. V.

Angelika Niescier Trio

Mit: Angelika Niesvier, sax / comp, Phil Donkin, bass, Moritz Baumgärtner, drums

„Die Saxofonistin ist eine furiose Teilchenbeschleunigerin von atomaren Motivketten mit schier unerschöpflichem Atem, Ideenvorrat und kompositorischem Witz.“ (Die Welt)

Als Bandleaderin und Komponistin erhielt Niescier einige der renommiertesten Auszeichnungen wie den Albert-Mangelsdorff-Preis, den Deutschen Jazzpreis, den Echo Jazz und zweifach den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Sie war die erste „Improviser in Residence“ in Moers, außerdem hielt sie Residenzen in Kuala Lumpur, Mexiko City und Tarabya (Türkei). Darüber hinaus arbeitete Angelika Niescier für Rundfunk- und Fernsehanstalten wie den BR, den WDR und radio bremen.

Mittwoch, 15. Dezember, 20.15 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum

 

A Christmas Carol

Mit: American Drama Group

in englischer Sprache

Die berühmte Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erzählt vom geizigen und gefühlskalten Geldverleiher Ebenezer Scrooge, der sich auf wundersame Weise in der Nacht vor Weihnachten zum fürsorglichen und großzügigen Geschäftsmann und Freund wandelt. In der Theaterversion der American Drama Group wird das einfache Wort zum Zauber. Ihr gelingt es, den Spaß und Ernst des Stückes zu treffen. Also nicht erschrecken: London calling! „The wealthiest city in the world, was the city with the most poor in the world.“

Donnerstag, 16. Dezember, 11 und 18 Uhr, Schauspielhaus

 

Podiumsgespräch zur Derniere von „Wozzeck“

wozzek_gp_photo_copyright_nils_klinger_2021

Sowohl lokal als bundesweit hat die Spielzeiteröffnung mit „Wozzeck“ in der 360-Grad-Raumbühne „Pandaemonium“ für erhebliches Aufsehen gesorgt. „Florian Lutz ist mit seiner Inszenierung von Alban Bergs Oper „Wozzeck“ zum Auftakt seiner Intendanz am Kasseler Staatstheater ein großer Wurf gelungen. Anregendes Musiktheater. Relevant. Präzise durchdacht, schlüssig inszeniert, technisch souverän, musikalisch und sängerisch top.“, schrieb die HNA nach der Saisoneröffnung im September.  (Bettina Fraschke, HNA)

Und in der Süddeutschen Zeitung hieß es: „Kassel erfindet mit seiner Raumbühne die Zukunft der Oper“.

Nur noch bis zum 2. Januar (Neujahrskonzert) bliebt das moderne Logentheater „Pandaemonium“ im Kasseler Opernhaus installiert. Und bereits am 17. Dezember findet die letzte Vorstellung von Florian Lutz‘ „Wozzeck“-Inszenierung statt. Das Staatstheater lädt aus diesem Grund im Anschluss an die Derniere zu einem Podiumsgespräch im Opernfoyer mit Intendant Florian Lutz, weiteren Beteiligten des Staatstheaters und externen Gästen ein.

Freitag, 17. Dezember, im Anschluss an die Vorstellung im Opernfoyer

 


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