MT holt Punkt beim HCE

Estimated read time 4 min read

Tolle Aufholjagd der MT Melsungen: Der nordhessische Handball-Bundesligist hat sich am 31. Spieltag beim HC Erlangen nach acht Toren Rückstand zurückgekämpft und am Ende einen Punkt geholt. Die Partie endete 31:31 (17:12). 

Die MT Melsungen hat am Mittwochabend beim abstiegsbedrohten HC Erlangen Charakter gezeigt. Nach gut 40 Minuten sah es so aus, als müssten die Nordhessen mit einer deutlichen Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. Aber denkste: Die MT bewies Moral und machte aus einem zwischenzeitlichen 24:16 (42.) ein 31:31.

Die Begegnung in Stichpunkten:

Die Aufstellung: Wie in den vorherigen Partien baute MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo seine Start-Sieben etwas um. Von Beginn liefen diese Melsunger auf: Das Tor hütete wieder Adam Morawski, die Außen besetzten Florian Drosten sowie Dimitri Ignatow, den Rückraum bildeten Julius Kühn, Erik Balenciaga und Ivan Martinovic, und am Kreis begann Arnar Freyr Arnarsson. Nebenbei erwähnt: Auch Erlangens neuer Chefcoach Johannes Sellin beorderte gegen seinen Ex-Klub neue Spieler in die Startaufstellung, unter anderen Antonio Metzner im rechten Rückraum – dazu später mehr.

Die erste Hälfte: Das sah erst einmal nicht schlecht aus für die MT. 0:1 Balenciaga, 0:2 Drosten, die Abwehr beweglich und zupackend, nichts zu meckern. Die abstiegsbedrohten Franken wirkten hingegen verunsichert, fanden aber von Minute zu Minute besser ins Spiel und obendrein das Tor der Gäste. Dafür bekamen die Nordhessen den Ball nun nicht mehr an HCE-Schlussmann Bertram Obling vorbei, und plötzlich stand es nach einer Viertelstunde 8:4 für die Gastgeber.

Parrondo nahm die erste Auszeit. Mit Erfolg zunächst. Nach einem Siebenmeter-Doppelpack von Martinovic zum 9:8 (21. Minute) war die MT wieder dran. Erlangen blieb aber unbeeindruckt. Mehr noch: Die Franken bauten ihren Vorsprung nun wieder aus und gingen mit einer 17:12-Führung in die Pause.

Der Lauf: Vorerst taten die Gastgeber alles dafür, einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Sie knüpften nahtlos an den Lauf kurz vor dem Wechsel an, und nach Hampus Olssons Tor zum 24:16 (42.) roch es nach einer bösen Packung für die MT, die zu viele Fehler fabrizierte und beste Torchancen nicht nutzte, wie es Julius Kühn nach der Partie ausdrückte.

Die Ansage: Oft genug verpuffen Auszeiten. Diese aber nicht. In seiner ruhigen Art appellierte Parrondo an den Charakter seiner Spieler. Sie müssten nun zeigen, dass sie ein Team sind, sagte der spanische MT-Trainer.

Die Aufholjagd: Die Ansage des Trainers wirkte. Martinovic per Siebenmeter und zweimal Timo Kastening ins verwaiste Erlanger Tor läuteten die Aufholjagd ein. Die MT war plötzlich da. Arnarsson zum 25:20 (47.), Kühn zum 25:21 (49.), und als auch noch Morawski den Ball im leeren, gegenüberliegenden Tor versenkte, lag das Momentum eindeutig bei den Gästen. Zumal David Mandic die Gäste auf zweite Tore heranbrachte – da stand es 25:23 (51.).

Was folgte, war ein Hin und Her mit ordentlich Tempo – und Dramatik in der Schlussminute. Die MT kommt auf einen Treffer heran. Martinovic gleicht per Siebenmeter zum 30:30 aus (60.). Erlangen will anwerfen, Balenciaga flitzt dazwischen, stiehlt den Ball, und ja, wirklich, Melsungen liegt 31:30 vorn. Tim Zechel gleicht für den HCE aus. Auszeit MT, noch acht Sekunden, es gibt einen Freiwurf, den Dainis Kristopans in die Mauer setzt. Ende. Aus. Feierabend.

Die Spieler des Spiels: Da kommen mehrere in Frage. Sicherlich ist der eingangs erwähnte Erlanger Antonio Metzner ein Kandidat. Wochenlang kaum Einsatzzeiten, nun schenkte ihm Sellin das Vertrauen, und der Profi zahlt es mit sechs Treffern und tollen Zuspielen zurück. Auf Melsunger Seite gehörte Balenciaga zu den Zuverlässigen am Mittwochabend, und Julius Kühn bewies speziell in der Schlussphase, wie gut er abschließen kann.

Die Szene des Spiels: Schwer zu sagen. Simon Jeppsson erzielte auf Zuspiel von Hampus Olsson einen herrlichen Kempa-Treffer zum 22:15 (38.). Bemerkenswert war zudem der Steal von Balenciaga in der Schlussminute, der zur ersten Melsunger Führung seit der fünften Minute führte.

Statistik

HC Erlangen: Obling (8 Paraden / 26 Gegentore), Ferlin (0 P. / 5 G.); Heiny 1, Seitz, Bialowas, Büdel, Bissel 1, Metzner 6, Svensson 7, Link, Jeppsson 5, Steinert 2/2, Olsson 3, Gömmel, Zechel 4, Bauer 2 – Trainer Johannes Sellin.

MT Melsungen: Morawski (6 Paraden / 19 Gegentore) 1 Tor, Simic (0 P. / 12 G.); Kühn 6, Balenciaga 5, Mandic 4, Sipos, Kristopans 1, Ignatow, Moraes 1, Drosten 1, Jonsson, Arnarsson 1, Aho 1, Martinovic 6/5, Kastening 4, Pavlovic – Trainer Roberto Garcia Parrondo.

Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler (Ostrach) / Maike Merz (Oberteuringen); Spielaufsicht: Lars Geipel.

Zeitstrafen: 14 – 10 Minuten (Bissel 8:31, Zechel 17:01, Seitz 25:03, Link 36:33/52:51, Bauer 54:45 – Drosten 11:48, Kühn 14:08, Sipos 23:37/40:05, Kristopans 36:33)

Strafwürfe: 2/2 – 5/5

Zuschauer: 4.987 in der Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg

Spielstände: 0:1 (1.), 0:2 (2.), 2:2 (4.), 5:3 (10.), 8:4 (14.), 9:8 (21.), 13:9 (25.), 15:11 (28.), 17:12 (30.) HZ – 17:13 (32.), 21:15 (37.), 22:16 (40.), 24:16 (42.), 24:19 (44.), 25:23 (51.), 26:25 (54.), 29:28 (57.), 30:30 (60.), 30:31 (60.), 31:31 (60.) Endstand.

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

More From Author