Ernteerfolg des Monats Mai: Brunnenkresse (Nasturtium officinale)

Estimated read time 3 min read
[metaslider id=10234]
Mit der Serie „Ernteerfolg des Monats“ möchte die Stadt Kassel Menschen dazu animieren, bei den “Urbanen Waldgärten” mit zumachen und auch selbst Angepflanztes später zu ernten. Jeden Monat stellt das Umwelt- und Gartenamt eine Pflanze vor, die bekannt oder weniger bekannt, gewöhnlich oder ungewöhnlich ist. Gemeinsam ist allen Pflanzen aber, dass sie entweder selbst oder ihre Früchte essbar sind.
Die Brunnenkresse (Nasturtium officinale) wächst bevorzugt in klaren Bächen und See, mit fließendem Wasser und an halbschattigen Standorten. Abgeleitet von diesem Lieblingsstandort und dem mittelhochdeutschen Begriff dafür (brunne = Quelle, kleines Gewässer, fließender Bach) entstand der Name der Brunnenkresse.

Brunnenkresse wurde bereits weit vor dem Mittelalter als wild vorkommende Pflanze gesammelt und als Heil- aber auch Gemüsepflanze verwendet. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Brunnenkresse in Deutschland kultiviert, wichtigste Anbaustätte des Gemüses war dabei die Stadt Erfurt. Kultivierte Brunnenkresse wird in sogenannten Klingen angebaut, befestigte Gräben durch die stetig klares und circa elf Grad kaltes Wasser fließt. Der traditionelle Klingen-Anbau ist heutzutage denkmalgeschützt. Die Brunnenkresse selbst gilt als „Arche Noah“-Pflanze, ist also besonders schützenswert.

Brunnenkresse wird auch in Frankreich, England, der Schweiz und sogar in Florida und Hawaii angebaut. England brachte es dabei auf eine Spitzenproduktion von 4.000 Tonnen pro Jahr.

Brunnenkresse wächst unter optimalen Bedingungen das ganze Jahr über. Geerntet werden die leicht scharf schmeckenden Blätter ab Ende Oktober bis Ende Mai. Anfang Juni fangen die Pflanzen an zu blühen und die Blätter verlieren an Geschmack.

Brunnenkresse besitzt von Natur aus viel Vitamin C und wurde aus diesem Grund vor allem in den Wintermonaten schon im Mittelalter als Mittel gegen Skorbut empfohlen. Neben Vitamin C stecken auch Vitamin A, k und B2, Jod, Eisen und Calcium in der Brunnenkresse. Durch diese hohe Nährstoffdichte decken bereits 100 Kalorien den Tagesbedarf vieler Nährstoffe ab.

Der leicht scharfe Geschmack der Brunnenkresse kommt von den enthaltenen Senfölen, die eine antibakterielle Wirkung haben und zudem verdauungsfördernd sind.

Brunnenkresse sollte möglichst frisch verzehrt werden, da viele Nährstoffe bei einer Trocknung verschwinden.  Brunnenkresse kann als leckere Beilage in Salat und Smoothies gemischt werden, als Pesto verarbeitet werden oder als frisches Grün auf dem Butterbrot verzehrt werden.

 Wussten Sie schon, dass…

  • Brunnenkresse auch Wasserkresse oder Braunkärsch genannt wird?
  • laut einer Studie von 2014 als das gesündeste Lebensmittel der Welt gilt?
  • Erfurter Brunnenkresse Anfang des 20. Jahrhunderts per Expresszug nicht nur deutschlandweit, sondern bis nach Frankreich und in die Schweiz geliefert wurde?
  • Napoleon Bonaparte so begeistert von der Erfurter Brunnenkresse war, dass er sich gleich zwei Erfurter Gärtner nach Frankreich holte, um dort Brunnenkresse für ihn anzubauen.

 

Projekt Urbane Waldgärten

Möchten Sie mehr über Brunnenkresse erfahren? Möchten Sie demnächst Ihre eigene Brunnenkresse ernten?

Haben Sie Lust, beim Projekt Urbane Waldgärten mitzumachen und mitzugärtnern? Haben Sie Ideen, Anregungen oder Fragen? Dann melden Sie sich gern unter kassel@urbane-waldgärten.de.

Sie erreichen Frau Antonia Hille vom Team „Urbane Waldgärten“ auch unter antonia.hille@kassel.de oder Tel. 787-6737.

Weitere Informationen finden sie unter: https://urbane-waldgaerten.de/ und www.kassel.de/urbane-waldgaerten.

documenta-Stadt Kassel


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours