„Aushängeschilder für gesellschaftliches Engagement“

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Landeshelferparty 2019 in Kassel: Feuerwehren mit Integrationspreis geehrt

Wiesbaden/Kassel. Im Rahmen der Landeshelferparty in Kassel hat Innenminister Peter Beuth heute den Integrationspreis Brandschutz an die Freiwillige Feuerwehr Bad Arolsen, an die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt-Griesheim sowie an den Vogelsbergkreis verliehen. Die Brandschützer erhielten die Auszeichnung für ihr herausragendes Engagement bei der Information von Menschen mit Migrationshintergrund über das Feuerwehrwesen in Hessen und deren Integration in die Feuerwehren selbst.

„Die diesjährigen Integrationspreisträger sind Aushängeschilder für das gesellschaftliche Engagement der Feuerwehren in Hessen, das weit über die originäre Aufgabe der Gefahrenabwehr hinausgeht. Vielmehr sind die Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land und die Werte, die sie verkörpern, für unser gesellschaftliches Zusammenleben von zentraler Bedeutung. Sie sind das Bindeglied in unseren Städten und Gemeinden und prägen – getragen vom Gedanken des ehrenamtlichen Engagements – unser Zusammenleben wie kaum eine andere Institution. Die Vielfalt unserer Gesellschaft sollte sich deshalb auch in einer Vielfalt im Ehrenamt niederschlagen. Daran arbeiten die ausgezeichneten Wehren sowie der Vogelsbergkreis in unterschiedlichen Facetten und sind damit herausragende Vorbilder für die Feuerwehren im ganzen Land“, so Innenminister Peter Beuth.

Der Integrationspreis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert, insgesamt werden also 9.000 Euro ausgeschüttet. Die Preisverleihung war in diesem Jahr Teil der Landeshelferparty im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Mit dem Fest bedankt sich das Land für den großartigen Einsatz der freiwilligen Helferinnen und Helfer im Brand- und Katastrophenschutz.

„Das Engagement, das die rund 80.000 Feuerwehrangehörigen und Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz in Hessen an den Tag legen, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Ihr ehrenamtlicher Einsatz zu jeder Tages- und Nachtzeit ist für die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger sowie für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Deshalb besitzt die Würdigung des Ehrenamtes durch Anerkennungsprämie und Ehrungen neben der Förderung der Einsatzkräfte mit Ausstattung, Ausbildung und Material besondere Priorität“, so Innenminister Peter Beuth.

 

Preisverleihung Teil der Integrationskampagne

Das Innenministerium hat die Integrationskampagne gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Neben den Preisverleihungen beinhaltet sie auch die Schulung von Feuerwehrangehörigen im Bereich der interkulturellen Kompetenz sowie deren Ausbildung zu „Interkulturellen Beratern“. Dazu bietet die Hessische Landesfeuerwehrschule zwei aufeinander aufbauende zweitägige Seminare an. Mittlerweile wurden hessenweit rund 70 Interkulturelle Beraterinnen und Berater ausgebildet, weitere rund 100 Feuerwehrangehörige besuchten die Seminare zur Vermittlung von interkultureller Kompetenz. Das Innenministerium fördert die Arbeit der Interkulturellen Berater auch finanziell.

Koordiniert werden die Maßnahmen der Integrationskampagne vom „Integrationsbeirat Brandschutz“ beim HMdIS, in dem alle maßgeblichen Organisationen vertreten sind: neben Innenministerium und LFV auch das Sozialministerium, die Unfallkasse Hessen, die kommunalen Spitzenverbände, die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen sowie das Integrationsbüro des Kreises Offenbach, das mit seiner Erfahrung die Kampagne maßgeblich unterstützt.

 

Die Gewinner

Integrationspreis

Vogelsbergkreis

Der Vogelsbergkreis erhält den Preis für die Schulungen zum Thema Feuerwehr im Rahmen von Sprachkursen für Zugewanderte. Im Vordergrund des Projekts, das der Kreis gemeinsam mit der kreiseigenen WIR-Koordinatorin und in Absprache mit der örtlichen Volkshochschule im Jahr 2017 entwickelte, stehen dabei nicht nur Aufgaben, Organisation und Ausstattung der Feuerwehr, sondern insbesondere auch das Wesen des Ehrenamtes. Durch Aufklärung über das Verhalten im Notfall wird als wesentlicher Teilaspekt die Sicherheit der Menschen erhöht.

Freiwillige Feuerwehr Bad Arolsen

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Arolsen engagiert sich bereits seit Jahren für die Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund. Unter dem Motto „Gemeinsam wird es bunter“ stellen die Brandschützer aus Bad Arolsen ihre Maßnahmen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Feuerwehr. Ein Baustein waren dabei neben der Zusammenarbeit mit dem Ausländerbeirat auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit Migrationshintergrund, die insbesondere während der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 wichtige Ansprechpartner sowohl für die Feuerwehr als auch für die geflüchteten Menschen waren. Durch ihr besonderes Engagement konnten Barrieren ab- und interkulturelle Kompetenzen aufgebaut werden sowie neben den bereits aktiven Kameraden aus Belgien und Russland auch weitere aus Kasachstan und Syrien gewonnen werden.

 

Freiwillige Feuerwehr Frankfurt-Griesheim

Die Jugendfeuerwehr Frankfurt-Griesheim hat es im Rahmen des Projekts „Mehr Feuerwehr in die Schule“ geschafft, auch Kinder mit Migrationshintergrund für die Arbeit in der Jugendfeuerwehr zu begeistern. In Zusammenarbeit mit der Georg-August-Zinn-Schule boten die Ehrenamtlichen Wahlpflichtunterricht für alle Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse an, bei dem Kindern mit und ohne Migrationshintergrund wesentliche Informationen über das Ehrenamt sowie das Feuerwehrwesen in Hessen vermittelt wurden.

Land Hessen


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