Season 1: Let’s talk about sex

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1 9 7 6 2 – Solos y conectados  Tanz-Uraufführung von Candela Capitán (Spanien) Anna Gorokhova, Hyeonwoo Bae ©  Corinna Rosteck

1 9 7 6 2 (UA) Premiere/ Tanz Uraufführung im TIF  von Candela Capitan

Einsam gebunden.

Ein Kettenkarussell (symbolisch für den Kapitalismus) inmitten der Bühne  und wie bei einem Einmarsch von Gladiatoren hängten sich nach und nach 4 Frauen und 2 Männer  in den Rhythmus der sich drehenden Maschinerie ein.  Ausgestattet mit Geschirr,  was Frau sich zum Fallschirmspringen oder Bungeejumping anhängt.

 

Wer sich einmal freiwillig in die Systematik angekettet/eingehängt hat,  wird unweigerlich feststellen dass es schwierig wird, sich dem pausenlos drehenden taktvorgebenden  Karussell zu entziehen. In Ihren schwarz weisen  Kostümierungen und insbesondere durch die  Brillen wirkten die 6 Angeketteten  wie Insekten. Interessant dabei, wie das Größenverhältnis Mensch zu Insekt sich bzgl. des Bewegungsradius umkehrt.

 

1 9 7 6 2 – Solos y conectados  Tanz-Uraufführung von Candela Capitán (Spanien) Anna Gorokhova, Hyeonwoo Bae ©  Corinna Rosteck

Die musikalische Geräuschkulisse monoton und von eindringlicher Permanenz in Symbiose zur Optik. Freiwillig in Ketten gelegt wird es im Laufe der sich im Kreise drehenden Menschen  offensichtlich, dass der Radius der vermeintlichen Freiheit eingeschränkt ist und eigentlich nur eine Richtung kennt. Wer sich verbinden will muss umsichtig sein, insbesondere wenn die Welt Kopf (-über) steht/hängt.

 

Soviel Sinnbildliches, was Kraft und Mühen kosten,  das man sich im wahrsten Sinne des Wortes  nicht hängen lassen darf, der Rhythmus der Maschinerie ist da unnachgiebig, wovon die Schleifspuren zeugen. Die lassen sich nun mal nicht unter den Tanzteppich kehren.  Ausruhen ist in diesem Prozess nicht vorgesehen.

 

Tanz ist hier im weitesten Sinne  Akrobatik geschuldet, unverkennbar wie unterschiedliche körperliche/physikalische  (Flieh-)  Kräfte einen anderen Ausdruck/Schwung verleihen.  Ein Hingucker übers Sehen hinaus.

Klatschen bis zum Abwinken, Zeugen von Begeisterung in allen Reihen eines  internationalen Publikums.

Das Karussell dreht sich weiter. Auf der Bühne des TIF noch dreimal, am 2. /23. + 24. Juli.

p. brauer


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