Wie beeinflusst Corona den Autokauf?

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Die Corona-Krise traf zahlreiche Branchen hart. Im März 2020 erreichte das neuartige Coronavirus Deutschland. Gesellschaftliche Einschränkungen und Lockdowns waren die Folge. Was sich durch unterbrochene Ansteckungsketten positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken sollte, brachte die Wirtschaft ins Trudeln. Bis heute müssen Unternehmen und ganze Wirtschaftszweige – darunter die Autoindustrie – mit den Folgen der Pandemie kämpfen.

 

Preisanstieg bei Neu- und Gebrauchtwagen – wie Corona Autos „verteuert“

Aufgrund der Corona-Pandemie fehlen bei Autoherstellung und -Verkauf Personal und Produkte. Dieser anhaltende Mangel bringt Produktionsabläufe in der Fahrzeugindustrie zum Stocken oder direkt zum Stillstand. Unterbrochene Lieferketten stellen ein weiteres Problem dar. Viele dieser Schwierigkeiten, die speziell zu Beginn der Corona-Krise auftraten, belasten den Automobilmarkt bis in die Gegenwart. Die Produktionsmenge reicht bei vielen Herstellern nicht an jene vor der Pandemie heran. In der Folge kommt es zu einer Verknappung an Neuwagen und einem daraus resultierenden Preisanstieg.

Der Mangel an neuen Fahrzeugen wirkt sich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus. Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach jungen Gebrauchten, verringert sich bei diesen das Angebot. Die Preise steigen – Modellabhängig um fünf bis sieben Prozent. Zu dem Ergebnis kommt der Geschäftsführer der Wellergruppe, eine der größten deutschen Automobilhandelsgruppen. Durch die hohe Gebrauchtwagennachfrage verringern sich die Bestände. Im Coronajahr 2021 seien sie auf dem bisher niedrigsten Stand gewesen. Dennoch bleibt das Interesse der Käufer erhalten und sorgt für besonders schnelle Autoverkäufe. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein Kreislauf.

Dieser wirkte sich nicht nur auf den Autohandel direkt aus. Das eingeschränkte Angebot an Neu- und Gebrauchtwagen sowie der Preisanstieg trafen auch die Mietwagenbranche. Die Mietwagennachfrage stieg speziell in den Sommermonaten 2021 um führte im Vergleich zum Vorjahr um einen Preisaufschlug um mehr als 50 Prozent.

 

Trotz steigender Automobilpreise kann sich der Autokauf lohnen

Pixabay.com ©  Kredite CCO Public Domain Obwohl die Kosten für Neu- und Gebrauchtwagen steigen, kann sich der Autokauf durch niedrige Kreditzinsen lohnen.

Die Anschaffungskosten für Neu- und Gebrauchtwagen sind auf einem Höchststand. Gleichzeitig möchten potenzielle Käufer in der unsicheren Wirtschaftslage ihre Liquidität schützen und legen größere Investitionen auf Eis. Daher stieg speziell im Jahr 2020 die Anzahl privater Leasingnehmer auf rund 54 Prozent. Laut dem Leasing-Rückspiegel handelt es sich um einen Rekordwert. Der Unterschied zwischen Autokauf und Leasing ist übrigens schnell geklärt: Beim Autokredit gehört Ihnen das Fahrzeug nach der Rückzahlung, beim Leasing nicht.

Entscheiden Sie sich für den Kauf eines Fahrzeugs, kann Ihnen ein Autokredit bei dessen Finanzierung helfen. Bei einer Vielzahl der Autohändler und konventioneller Finanzdienstleister befinden sich die Kreditzinsen derzeit auf einem Tiefststand. Wer das neue Gefährt über einen Autokredit des Händlers finanzieren möchte, sollte jedoch Obacht geben. Bei den Konditionen treten gravierende Unterschiede auf. Zum arbeiten Autohändler nur mit einem oder zwei Finanzinstituten zusammen. Dementsprechend können sie nur eine begrenzte Auswahl an Kreditangeboten zur Verfügung stellen. Diese Tatsache erschwert die Suche nach dem für Sie günstigsten Autokredit.

 

Vorzugsweise verschaffen Sie sich vor dem Autokauf einen Überblick über mehrere Kreditangebote. Online finden Sie dazu hilfreiche Tools wie einen Vergleichsrechner. Dieser vergleicht mit wenigen Klicks den jährlichen Effektivzins bei zahlreichen Kreditinstituten. Damit dieser umso niedriger ausfällt, sollten Sie auf den richtigen Verwendungszweck bei Ihrem Kreditvergleich achten. Kaufen Sie ein Fahrzeug, geht dieses mit einem Eigenwert einher. Aufgrund dieses Werts sinkt aus Sicht des Kreditgebers die Gefahr eines Kreditausfalls. Geraten Sie in Zahlungsschwierigkeiten, kann das Auto verkauft und der fehlende Betrag damit gedeckt werden. Folglich profitieren Sie bei Autokrediten von wesentlich günstigeren Konditionen als bei Krediten, die keinen Verwendungszweck aufweisen.

 

Welche Faktoren beeinflussen die Kreditkonditionen beim Autokauf?

Vergleichen Sie die Kosten für die Autofinanzierung, kann dieser Vergleich für Sie eine Ersparnis von mehreren Tausend Euro bedeuten. Benutzen Sie einen einfachen Kreditrechner, beschränkt sich die Datenangabe auf ein Minimum. Sobald Sie den richtigen Verwendungszweck gewählt haben, geben Sie die gewünschte Kreditsumme sowie die Kreditlaufzeit ein. In einem weiteren Feld können Sie die Höhe der Anzahlung vermerken.

Bedenken Sie, dass Ihre Bonität Einfluss auf die Kreditkonditionen nimmt. Vor einem Kreditvergleich oder der Anfrage kann es daher sinnvoll sein, Einblick in die eigene Schufa-Akte zu nehmen. Die Schufa ist eine Wirtschaftsauskunftei, die Ihnen aufgrund gesammelter (Finanz)-Daten einen Schufa-Score ausstellt. Ein niedriger Score kann für den Kreditgeber eine unzureichende Bonität bedeuten. In der Folge lehnt er Ihre Kreditanfrage ab.

Ihre persönlichen Daten führen bei einem Kreditangebot zu teilweise hohen Zinsunterschieden. Diese können bis zu 80 Prozent betragen. Ohne einen ausführlichen Kreditvergleich kann es also passieren, dass Sie für einen hochkarätigen Neuwagen mehr als 10.000 Euro Zinsen bezahlen. Speziell in Krisenzeiten und unsicherer Finanzlage sind diese Mehrkosten ein Problem. Sie können diesem jedoch problemlos mit einem Kreditvergleich entgehen.

 

Warum herrscht durch Corona auch ein Mangel an Gebrauchtwagen?

Pixabay.com ©  Raten-Kauf CCO Public Domain Nicht nur die Preise für Neuwagen klettern in die Höhe. Auch bei Gebrauchtwagen gibt es einen deutlichen Preisanstieg.

 

 Mit einem Autokredit können Sie sich einen Neuwagen, aber auch einen Gebrauchten finanzieren. Jedoch herrscht auf dem Gebrauchtwagenmarkt seit Beginn der Krise ebenfalls ein begrenztes Angebot. Die Mehrzahl der von marktgebundenen Autohäusern verkauften jungen Gebrauchten kamen bislang aus Vermieter- und Dienstwagenflotten. Beide Branchen hatten stark mit der Corona-Krise zu kämpfen. Durch wirtschaftliche und personelle Einbußen verkleinerten zahlreiche Autovermieter ihre Flotten. Diese werden erst im Laufe der Zeit wieder aufgebaut. Auch viele Dienstwagen fanden noch nicht ihren Weg zurück in den Autohandel. Schließlich wurden sie durch Lockdowns und Homeoffice wenig bis gar nicht gefahren.

 

Wer nicht zwangsläufig eines der begehrtesten Modelle als Gebrauchtwagen kaufen möchte, kann jedoch auch in Corona-Zeiten aufatmen. Hauptsächlich betrifft der deutliche Preisanstieg die beliebtesten Gebrauchtwagen, wie ein Mitarbeiter der Autohaus Liebe Gruppe verrät. Bei diesen erhöhen sich die Anschaffungskosten im Vergleich zum Jahr 2019 um bis zu zehn Prozent. Bei weniger populären Fahrzeugmodellen fallen Preisunterschiede weniger stark auf – oder sind kaum bemerkbar.

 

Aus der hohen Nachfrage nach jungen Gebrauchten und deren Mangel, ergibt sich bei älteren Modellen ebenfalls ein „Kaufhoch“. Käufer weichen auf Vorjahresmodelle aus sowie Fahrzeuge noch älterer Baujahre aus. Dementsprechend kann auch bei drei- oder fünfjährigen Fahrzeugen der Kaufpreis in die Höhe schnellen. Bei dieser Preisentwicklung ist in der nächsten Zeit keine Entspannung zu erwarten. Da der Mangel an Bauteilen die Neuwagenproduktion noch immer ausbremst, kann es bis zum Jahr 2022 dauern, bis sich die Preise auf dem Automobilmarkt wieder normalisieren.

 


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