Startschuss für die Sommerkampagne der Polizei gegen Wohnungseinbrüche
Wiesbaden. In Hessen wird immer seltener eingebrochen. Während die hessische Polizei 2010 noch 6.159 vollendete Wohnungseinbruchdiebstähle (oder kurz WED) zählte, waren es im letzten Jahr noch 3.730 Delikte, die zur Anzeige gebracht wurden. Dies entspricht einem Rückgang von rund 40 Prozent. Um diese positive Entwicklung fortzuführen, sensibilisiert die hessische Polizei die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Sommerkampagne Wohnungseinbruch 2020. Kern der Aktion sind zusätzliche Präventionsgebote in allen sieben Polizeipräsidien sowie verstärkte Kontrollen im öffentlichen Raum.
„Aufgrund der notwendigen Corona-Beschränkungen haben die Hessinnen und Hessen in der ersten Jahreshälfte viel mehr Zeit zuhause verbracht, deshalb wurde auch weniger eingebrochen. Die Allgemeinkriminalität ist in der ersten Jahreshälfte insgesamt rückläufig. Das ist der Pandemie zum Trotz eine gute Nachricht für Hessen. Da die Ferien nun vor der Tür stehen, wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern praktische Tipps geben, wie sie die eigenen vier Wände sicherer machen können“, erklärte der Hessische Innenminister Peter Beuth. Die Polizei setze dabei gezielt auf Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen und halte darüber hinaus auch in der Urlaubszeit den Kontrolldruck gegen Einbrecher bewusst hoch.
„Jedes Jahr führt unsere Polizei rund 7.000 kriminalpolizeiliche Beratungen zum Wohnungsschutz durch. Mit der bundesweit einzigartigen Prognosesoftware KLB-operativ hat die hessische Polizei zudem ein effektives Computer-Programm, um insbesondere Einbruchsserien frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Dank der WED-App stehen allen hessischen Polizistinnen und Polizisten wichtige ermittlungsunterstützende Informationen auch unterwegs zur Verfügung. Hessen geht entschlossen und mit innovativer Ausstattung gegen Wohnungseinbruch vor. Die ‚Sommerkampagne‘ der Polizei macht dies erneut deutlich und erhöht den Verfolgungsdruck in der Hauptsaison der Einbrecher“, sagte Innenminister Peter Beuth.
Urlaubssaison ist auch Einbrecher-Saison
Besonders in der Urlaubszeit bieten sich für Täter günstige Bedingungen. Einbrüche ereignen sich in überwiegender Anzahl tagsüber, insbesondere während einer längeren Abwesenheit der Haus- oder Wohnungsbewohner. Beispielsweise führen überfüllte Briefkästen, geschlossene Rollläden und dauerhaft geparkte Fahrzeuge zu günstigen Tatgelegenheiten. Auch Urlaubsbilder in sozialen Netzwerken oder Abwesenheitsnotizen auf privaten Mail-Accounts nutzen Täter, um Wohnungen und Häuser zu lokalisieren.
„Sommerkampagne“ der hessischen Polizei gegen Wohnungseinbruchdiebstahl
Noch bis zum 14. August führt die hessische Polizei neben Kontrollmaßnahmen zielgerichtet Präventionsmaßnahmen sowie eine begleitende Medien- und Öffentlichkeitsarbeit durch, insbesondere in von Einbruchsdiebstählen mehrfach betroffenen Gebieten. Dabei werden Bürgerinnen und Bürger über geeignete Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung von Einbrüchen informiert. Schließlich kann der Einbau von Sicherheitstechnik Einbrüche erschweren und den Abbruch von Einbruchsversuchen erhöhen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt seit 2017 Bürgerinnen und Bürger, die mit kleineren Sicherungsmaßnahmen ihr Zuhause schützen möchten. Ein Zuschuss kann so bereits ab einer Investitionshöhe von 500 Euro bei der KfW beantragt werden.
Auftaktveranstaltung in Wiesbaden
Am Mittwoch, 01. Juli 2020, steht zum Auftakt der Kampagne ab 10.00 Uhr das Präventionsmobil der hessischen Polizei in Wiesbaden auf dem Schlossplatz, für Beratungen zur Verfügung. Interessierte werden dort von Experten der polizeilichen Präventionsarbeit sensibilisiert und über mögliche Schutzmaßnahmen informiert. Die Aktion findet unter Beachtung der aktuell geltenden Hygienevorschriften und der vorgeschriebenen Abstandsregeln statt.
Weniger Wohnungseinbrüche in Hessen
Im Vergleich zu 2018 nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr im zweiten Jahr in Folge um fast zehn Prozent ab. Die Anzahl der vollendeten Delikte (tatsächliche Einbrüche) sank auf den niedrigsten jemals gemessenen Stand von 3.730 Fällen. „Seit Bestehen der Polizeilichen Kriminalstatistik ist das der niedrigste Wert. Jeder Einbruch ist einer zu viel, aber diese positive Entwicklung ist dennoch bemerkenswert. Diese positive Entwicklung wollen wir fortführen und halten daher den Druck auf die Einbrecher weiterhin hoch“, so Innenminister Peter Beuth.
Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet unter www.polizei.hessen.de
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