Vor Auftritt im Heilbronner Weihnachtscircus: Tiger Suzy des Dompteurs Lacey nach Ausbruch erschossen

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PETA fordert Verbot gefährlicher Tiere in Zirkusbetrieben

Archivbild

Stuttgart, 7. September 2017 – In den USA ist am gestrigen Mittwoch die Sibirische Tigerdame Suzy während eines Lkw-Transports von Florida nach Tennessee ausgebrochen. Weil sie in der Nähe von Atlanta im US-Bundesstaat Georgia in bewohnten Siedlungen umherstreifte und einen Familienhund anfiel, wurde Suzy von der Polizei erschossen. Die sechs Jahre alte Suzy war eine von 14 Tigern und Löwen des Dompteurs Alexander Lacey. In Kürze sollte sie aus den USA von dem mittlerweile geschlossenen US-Zirkus Ringling Bros. nach Deutschland transportiert werden, um ab Dezember im Heilbronner Weihnachtscircus aufzutreten. PETA fordert die Bundesregierung auf, endlich ein Wildtierverbot zu beschließen, um Tierschutz und Sicherheit für Menschen zu gewährleisten. An den Heilbronner Oberbürgermeister Mergel appelliert die Tierrechtsorganisation, die ab dem 20. Dezember geplante Vorführung der Großkatzen in der Nähe des Hauptbahnhofs zur Abwehr von Gefahren zu untersagen.

„Der Tigerausbruch zeigt erneut, dass die Haltung gefährlicher Tiere in Wanderzirkussen unverantwortlich ist“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir fordern ein unverzügliches Verbot, bevor es zu weiteren tragischen Vorfällen kommt.“

Der Dompteur Alexander Lacey trat vor Jahren bei Zirkus Charles Knie auf und wechselte 2011 zu Ringling Bros. and Barnum & Bailey in den USA. Im Mai 2017 führte der US-Zirkus nach 146 Jahren seine letzte Show auf. Bereits Wochen zuvor beantragte das Mutterunternehmen Feld Entertainment den Export der Raubkatzen des Dompteurs Alexander Lacey nach Deutschland. Anschließend sollten die Tiere – darunter acht Tiger, sechs Löwen und ein Leopard – zunächst bei Zirkus Charles Knie und später im Heilbronner Weihnachtscircus auftreten.

Ausbrüche von Wildtieren wie Elefanten, Tiger oder Bären aus Zirkusbetrieben sind vielfach dokumentiert. In Deutschland kam es zwischen 2009 und 2016 zu mindestens 45 Ausbrüchen von Bären, Elefanten, Flusspferden, Großkatzen, Nashörnern und Primaten aus Zirkusbetrieben [1]. Auch der Bundesrat verweist in seiner Entschließung 2016 für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus auf die Gefahrensituation: „Ferner sind vermehrte Zwischenfälle mit den genannten Tierarten und Ausbrüche von Zirkustieren augenfällig, die auch die Bevölkerung immer wieder gefährden.“ Einen Grund dafür sieht die Länderkammer darin, dass die „eigentlich notwendige Einrichtung von ausreichend großen, ausbruchsicheren und artgerecht ausgestatteten Gehegen […] mit der Notwendigkeit zur fortwährenden Mobilität“ kollidiert.

Tiger leben in den dichten Wäldern Asiens, wo ihr Revier mehrere hundert Quadratkilometer umfasst. Die intelligenten Großkatzen haben einen enormen Bewegungsdrang und besitzen hohe kognitive Fähigkeiten. Laut Artenschutzorganisationen leben heute nur noch etwa 3.200 der vom Aussterben bedrohten Tiere in freier Wildbahn.

[1] PETA (2017): Ausbrüche und Unfälle von Tieren im Zirkus. Online unter: www.peta.de/Zirkusunfaelle

 

PeTA

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