Die Staatsanwaltschaft Kassel führt ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlags, nachdem ein irakischer Asylbewerber am 06.01.2016 auf dem Weg von der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Lohfelden zu der am Ende der Straße “Am Fieseler Werk” gelegenen Tankstelle durch einen Radfahrer mittels eines Messers angegriffen wurde.
Wenige Meter vom Einmündungsbereich “Am Fieseler Werk” / Crumbacher Straße entfernt erreichte der Radfahrer den Geschädigten und stach diesen unvermittelt von hinten mit einem Messer in den Bereich der linken Schulter. Dadurch wurde dem Geschädigten eine nicht unerhebliche Schnittverletzung zugefügt. Der Radfahrer setzte seine Fahrt fort.
Die daraufhin durchgeführten umfangreichen Ermittlungen haben im Ergebnis nicht zur Identifizierung des Täters geführt.
Nunmehr haben sich Anhaltspunkte ergeben, dass der gegenwärtig wegen des Verdachts des Mordes zum Nachteil des Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke in Untersuchungshaft befindliche Beschuldigte möglicherweise auch diese Tat vom 06.01.2016 begangen haben könnte.
Die Staatsanwaltschaft Kassel hat einen Anfangsverdacht wegen des versuchten Totschlags gegen ihn bejaht. Zu den einzelnen Umständen, die den Anfangsverdacht begründen, können aus ermittlungstaktischen Gründen gegenwärtig keine weiteren Angaben gemacht werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel wurde die Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten richterlich angeordnet. Der Durchsuchungsbeschluss wurde am gestrigen Tag an der ehemaligen Wohnadresse des Beschuldigten in Kassel durch Beamte des Polizeipräsidiums Nordhessen vollstreckt und potentielle Beweismittel sichergestellt.
Ob sich der gegen den Beschuldigten gerichtete anfängliche Tatverdacht bestätigen wird, bleibt dem Ausgang der weiteren Ermittlungen vorbehalten.
Die Bundesanwaltschaft wird laufend unterrichtet, um eine Entscheidung zur Übernahme des Verfahrens treffen zu können
Staatsanwaltschaft Kassel
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