Urban Outfitters nach Woll-Enthüllung von PETA Asien unter Beschuss: Laufende Ermittlungen gegen Arbeiter

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Philadelphia / Stuttgart, 11. Januar 2021 – Pünktlich zum neuen Jahr veröffentlicht PETA aktuelle Aufnahmen einer Recherche von PETA Asien, die schweren Missbrauch an Schafen in der australischen Wollindustrie zeigen. Knapp 90 Prozent der feinsten Wolle weltweit – meist Merinowolle – stammt aus Australien. PETA fordert alle Menschen auf, zu Weihnachten bekommene Wollprodukte in die nächstgelegene Urban Outfitters-Filiale zurückzubringen. PETA kritisiert Urban Outfitters, Inc. scharf – das Unternehmen verkauft Produkte mit australischer Schurwolle. Die Tierrechtsorganisation fordert die Unternehmensleitung jetzt auf, den Verkauf von Wolle und anderen tierischen Materialien bei allen seiner Marken einzustellen, namentlich Anthropologie, Free People und Urban Outfitters.

 

Hintergrund sind Aufnahmen von PETA Asien. Auf ihnen zu sehen ist, wie ein Scherer sich während der Schur auf den Hals eines Schafes stellte und später zwei weiteren ins Gesicht schlug. Des Weiteren, wie ein Vorgesetzter zwei Schafe trat. Mehrere Scherer schnitten einigen Schafen ganze Hautlappen vom Körper und hinterließen bei vielen anderen blutige Wunden. Ein Arbeiter versuchte, die klaffende Wunde eines Schafes mit einer offensichtlich stumpfen Nadel zu nähen, ohne das Tier vorher zu betäuben. Bei einem anderen Vorfall schnitt ein Scherer in den Vaginalprolaps eines hochschwangeren Tieres und wischte das Blut mit dessen Wolle vom Boden auf. Als der Augenzeuge von PETA Asien das Schaf später zum Tierarzt brachte, stellte sich heraus, dass das Tier eine Totgeburt in sich trug. Es musste eingeschläfert werden.

 

„Jeder Pulli und jeder Schal, den Urban Outfitters verkauft, steht für ein Schaf, das getreten, geschlagen oder auf dem Boden eines Schurstalles in seinem eigenen Blut liegengelassen wurde“, erklärt Tracy Reiman, Executive Vice President von PETA USA. „PETA fordert Urban Outfitters pünktlich zum neuen Jahr auf, diesen geschundenen Tieren etwas Frieden zu gönnen und vollständig umzusteigen auf die schicken veganen Designs, die das Unternehmen bereits anbietet.“

 

Der Augenzeuge konnte neben den direkten Misshandlungen auch dokumentieren, was Arbeiter über andere Scherer erzählten: Etwa, dass diese einem Lamm das Bein gebrochen, Schafen Schnittwunden zugefügt oder in die Augen gestochen hätten. Ein immer noch bei der betreffenden Schurtruppe angestellter Scherer soll einem Schaf aus Wut das Ohr abgebissen haben. Als Reaktion auf PETA Asiens Erkenntnisse haben die Behörden des australischen Bundesstaats Victoria Ermittlungen eingeleitet.

Der aktuelle Bericht ist die sechste Enthüllung von PETA und PETAs internationalen Partnerorganisationen über die australische Schurindustrie und die vierzehnte Enthüllung über die globale Wollindustrie. Die PETA-Organisationen haben mittlerweile an 117 Standorten in sechs Ländern auf vier Kontinenten Misshandlungen von Schafen in der Wollindustrie nachgewiesen. Neben Schafen sind auch Angorakaninchen, Ziegen für Kaschmir und Mohair sowie Alpakas Opfer der Industrie.

 

 

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 


Weitere Informationen:

PETA.de/Wolle-Opfer

PETA.de/Themen/Wolle-Australien-2021

 

 

 


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