Kann die dezimierte MT die “Recken-Festung” stürmen?

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Das erste Match nach der länderspielbedingten Ligapause führt Handball-Bundesligist MT Melsungen nach Niedersachsen. Dort werden die Nordhessen am Sonntag von der TSV Hannover-Burgdorf, genannt “Die Recken”, erwartet. Anwurf in der fast 10.000 Plätze bietenden TUI- Arena ist um 13:30 Uhr. Bislang sind rund 4.500 Tickets verkauft. Die Übertragung von Sky mit Vorberichten und Interviews (u.a. mit Michael Müller) beginnt um 13:00 Uhr.

Hannover ist die erste Station für die MT Melsungen nach der 14-tägigen länderspielbedingten Pause der DKB Handball-Bundesliga. Kurz zuvor waren die Nordhessen mit zwei Siegen in Folge (Pokal in Wetzlar, Punktspiel gegen den Bergischen HC) wieder in die Erfolgsspur zurück gekehrt und hätte gern den Faden weiter gesponnen. Ob die Unterbrechung zu einer Rhythmusstörung führt, oder ob die Rotweissen dort anknüpfen können, wo sie vor zwei Wochen geendet haben, wird sich am Sonntag gegen Tabellennachbar TSV?Hannover-Burgdorf (zwei Punkte hinter der MT) zeigen.

Spannungsgeladen ist der dortige Auftritt des Grimm-Teams auch noch aus einem anderen Grund: Es ist das erste Spiel ohne das etatmäßige Duo auf den beiden Halbpositionen. Mit Michael Müller (Mittelfußbruch) und Julius Kühn (Kreuzbandriss) fehlen zwei wichtige Säulen in Abwehr und Angriff. Zu allem Unglück fällt auch noch Timm Schneider aus. Der Allrounder quält sich mit einer Sehnenentzündung im Fuß. Das Torewerfen und die Anspiele müssen nun andere übernehmen. Die Frage lautet also, ob die derart dezimierte MT dennoch in der Lage ist, die Festung der “Recken“ zu stürmen.

“Klar, diese drei Ausfälle sind der Hammer und nur sehr schwer zu kompensieren. Aber wir werden es versuchen, indem wir die Aufgaben und auch die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Gefragt ist jetzt noch mehr, das Auftreten als Team, in dem alle noch enger zusammenrücken und sich gegenseitig unterstützen”, fordert Heiko Grimm.

Wie unter diesen personell äußerst widrigen Vorzeichen einzelne Positionen besetzt werden, war Hauptinhalt der Trainingsarbeit in dieser Woche. So werden sich Domagoj Pavlovic, Finn Lemke und Simon Birkefeldt die Aufgaben im linken und rechten Rückraum teilen, während Lasse Mikkelsen die Rolle des Denkers und Lenkers in der Mitte übernimmt. Philipp Müller, ein weiterer gelernter Rückraumspieler, ist eher als variabel auf verschiedenen Positionen einsetzbarer Defensivspezialist gefragt.

“Weil durch die Ausfälle die verbleibenden Rückraumspieler nun deutliche mehr Spielanteile erhalten, werden diese sich automatisch auch mehr zutrauen und an Sicherheit gewinnen. So schlimm das Fehlen von gleich drei Leistungsträgern für uns auch ist, aber diese Situation eröffnet anderen Spielern jetzt neue Chancen. Ich bin mir sicher, dass sich einige regelrecht freischwimmen”, blickt der MT-Coach zuversichtlich nach vorn. Und ergänzt: “Die öffentliche Erwartungshaltung dürfte nun etwas gesunken sein. Das sollten wir als Vorteil sehen. Wir können unter diesen Bedienungen in Hannover eigentlich nur gewinnen”.

Beim EHF Cup-Teilnehmer muss das Trainergespann Carlos Ortega und Iker Romero auf Rechtsaussen Torge Johannsen und Regisseur Pavel Atman verzichten. Erfreulich für die Gastgeber hingegen ist die Tatsache, dass mit den gestandenen Rückraumspielern Kai Häfner und Mait Patrail zwei bisherige Rekonvaleszenten wieder voll zur Verfügung stehen. Trotz der dezimiert anreisenden MT überwiegt bei den heimstarken “Recken” der Respekt vor dem Gegner: “Melsungen ist so gut besetzt, dass jetzt andere Spieler in den Vordergrund treten werden“, wird Ortega in der clubeigenen Vorschau zitiert. Seit dessen Amtsantritt im Sommer 2017 verloren die Niedersachsen übrigens erst ein einziges Heimspiel.
 
Angesichts des frühen Spieltermins – weil Sky das Match zum “Topspiel des 11. Spieltages” auserkoren hat, erfolgt der Anwurf bereits um 13:30 Uhr – reist die MT schon am Vortag nach Hannover. “Das ermöglicht eine stressfreiere Einstimmung auf das Spiel, was gerade jetzt für uns nicht unwesentlich ist”, so Grimm.

Zumindest mental unterstützt wird die Mannschaft übrigens auch von Michael Müller, der trotz Verletzung die Reise in die TUI Arena mitmacht. Der Routinier wird bei SKY dann in der Halbzeitpause  die ersten 30 Minuten des Spiels analysieren.  

Bisherige Ligavergleiche zwischen MT und TSV
18 Spiele, davon 11 Siege für die MT, 5 für die TSV und 2 Remis
Letzte Saison:
01.04.2018, TSV Hannover-Burgdorf – MT Melsungen    26:23
05.10.2017, MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf    31:29

Schiedsrichter in Hannover:
Peter Behrens / Marc Fasthoff (Wuppertal / Neuss); DHB-Spielaufsicht: Nils Szuka

Infos zum Gegner:
www.die-recken.de

 

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