NABU Hessen bittet: Frühblüher als Starthilfe für Hummeln stecken
Wetzlar – Jetzt im Herbst ist der richtige Zeitpunkt, um den Hummeln und anderen Frühstartern für den Frühling den Tisch mit energiereicher Kost zu decken. Mit ihrem langen Rüssel saugen Hummeln bereits im zeitigen Frühjahr den Nektar aus tiefen Blütenkelchen von Frühblühern wie Krokus, Schneeheide und Märzenbecher. Auch an Sträuchern wie Salweide und Kornelkirsche sammelt sie Blütenpollen.
Frühblüher setzen oft schon ab Februar leuchtend-bunte Farbakzente im Garten. Für kälteunempfindliche Insekten wie die pelzigen Hummeln sind sie eine erste, unverzichtbare Nahrungsquelle. Im zeitigen Frühjahr fliegt die Hummelkönigin bereits bei Temperaturen zwischen zwei und sechs Grad im Garten umher und sucht in Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöchern nach einem Nistplatz, wo sie ein neues Volk gründet. Das kostet viel Energie. Zu Beginn zehrt sie noch von ihren im Honigmagen eingelagerten Reserven. Doch schon bald sind diese aufgebraucht. „Wenn die Hummelkönigin im Frühjahr aus ihrer Winterruhe erwacht, braucht sie besonders viel Startenergie, schließlich will sie mal ein großes Hummelvolk aufbauen. Wir können ihr helfen, indem wir jetzt schon dafür sorgen, dass sie dann genug Futter findet und nicht erst lange suchen muss“, sagt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
So erblüht die farbenfrohe Hummelnahrung im Garten
Um im zeitigen Frühling austreiben und blühen zu können, verfügen die Pflanzen über Speicherorgane, aus denen sie ihre Energie beziehen. Die gespeicherten Vorräte haben sie in der letzten Vegetationsperiode angesammelt, etwa in Form von Stärke. Die Speicherorgane können Zwiebeln sein, wie bei Schneeglöckchen oder Krokussen, oder sogenannte Rhizome. In diesen meist unterirdisch wachsenden, verdickten Sprossen speichern zum Beispiel Schlüsselblumen und Buschwindröschen ihre Nährstoffe. Weitere häufige Frühblüher im Garten sind Narzissen oder Traubenhyazinthen mit ihren traubenförmigen Blütenständen in Weiß, Blau, Violett oder Rosa. Auch Blaustern und Buschwindröschen sind beliebt.
Damit die zarten Blüten auch optisch ihre Wirkung im Garten oder Topf entfalten, sollten mehrere Dutzend gemeinsam gepflanzt werden. Das ist noch bis in den November sinnvoll. Zu früh sollten die Pflanzen nicht ins Beet wandern, damit sie in einem sehr milden Herbst nicht im selben Jahr austreiben und bei Frost erfrieren.
Beliebte Frühblüher für Insekten:
- Buschwindröschen (Anemone nemorosa): weiß, März-Mai, artenreiche Gattung
- Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida): blau-lila, Mitte März-Mai
- Hohler Lerchensporn (Corydalis cava): weiß, purpurrot oder violett, März-April
- Huflattich (Tussilago farfara): Februar-April, gelb, Aussehen wie ein kleiner Löwenzahn ohne Blätter, die erst nach der Blüte erscheinen
- Krokus (Crocus): rosa bis weiß, Februar-März, Irisgewächs, manche Arten vermehren sich selbst per Brutknollen oder Aussaat. Ausbreitungsfreudig ist der Elfen-Krokus, der schon ab Ende Januar blüht
- Leberblümchen (Hepatica nobilis): blauviolett, wärmeliebend, März-April, blüht im Halbschatten bis Schatten unter Laubgehölzen
- Märzenbecher (Leucojum vernum): weiß, Februar-Anfang April, zarter Veilchenduft
- Narzisse (Narcissus pseudonarcissus): meist gelb, Februar-Anfang Mai, viele wilde und gezüchtete Sorten, vermehrt sich
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria): gelb, März-Mai
- Schneeglöckchen (Galanthus nivalis): weiß, Februar-März
- Traubenhyazinthe (Muscari): meist kräftig blau, weiß, violett oder rosa, März-Mai
- Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris): leuchtend gelb, März-Juni
- Winterling (Eranthis hyemalis): gelb, Februar-März, Blüten schließen sich nachts und bei schlechtem Wetter
- Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia): grau-blau bis violett, selten weiß, März-April
Mehr Informationen:
NABU
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