Wie wichtig Wasser selbst für ein eigentlich wasserreiches Land wie Deutschland ist, zeigen nicht nur die drei letzten Dürresommer. Süßwasser steckt vor allem durch Erzeugung außerdem in jedem Lebensmittel. Der Schutz des Süßwassers ist deshalb ein zentrales Thema des EDEKA-Verbundes auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und ein Beitrag zu einer umweltbezogenen Sorgfaltspflicht. Unterstützt durch WWF als Partner für Nachhaltigkeit etablieren EDEKA und Netto Marken-Discount derzeit ein systematisches Wassermanagementsystem. Nach dem erfolgreichen Start bei den wichtigsten Obst- und Gemüselieferanten wird das EDEKA Wasserrisiko-Tool jetzt nach und nach im gesamten EDEKA Fruchtkontor mit über 1.000 EDEKA-/Netto-Lieferanten eingeführt.
Wasserressourcen stehen aufgrund des Klimawandels, Bevölkerungswachstums und verändertem Konsum zunehmend unter Druck, was die Risiken für die Lebensmittelproduktion in vielen Regionen erhöht. Ziel des EDEKA-Verbundes ist es, die Wasserrisiken in der Lieferkette so transparent wie möglich zu machen und sie systematisch zu reduzieren. Begonnen wird hier bei den Eigenmarken: Mit Hilfe des webbasierten EDEKA Wasserrisiko-Tools wurden bereits die Wasserrisiken von 20 Lieferanten des EDEKA Fruchtkontors aus Wasserrisikogebieten – darunter den 10 wichtigsten – bestimmt. Abgedeckt werden so fast 30 Prozent der Obst- und Gemüsebezüge im EDEKA-Eigenmarken-Bereich (24 Prozent inkl. Netto-Eigenmarken-Bereich) und bereits mehr als 1.600 landwirtschaftliche Betriebe. Darauf aufsetzend haben die Lieferanten erste Maßnahmen eingeleitet, um die erkannten Risiken zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise Schulungen und Zertifizierungen. So hat ein Lieferant mit über 300 Anbaubetrieben für Bio-Bananen in Peru und Ecuador mit Schulungen für nachhaltigere Wassernutzung begonnen.
„Als erster deutscher Lebensmittelhändler übernehmen wir ganzheitlich Verantwortung für die Ressource Süßwasser und gehen entlang unserer Lieferketten aktiv gegen Probleme wie Wasserknappheit und -verschmutzung vor“, betont Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation der EDEKA-Zentrale. „Der WWF Water Risk Filter, den EDEKA bereits als Grundlage für ihr Wasserrisiko-Tool nutzt, wurde um die Möglichkeit erweitert, Klimawandelszenarien in die Analyse einzubeziehen. So kann erkannt werden, wo es auch morgen hohe Wasserrisiken gibt und entsprechend Maßnahmen mit den Landwirten umgesetzt werden“, so Dr. Marina Beermann, Leiterin der Partnerschaft für Nachhaltigkeit auf WWF-Seite.
EDEKA ist daher bereits 2016 der Alliance for Water Stewardship (AWS), einer Initiative für nachhaltigeren Umgang mit Wasser in weltweiten Flussgebieten, beigetreten. Als erster Landwirtschaftsbetrieb in Europa hat die Pilotfarm aus dem gemeinsamen Zitrusprojekt von EDEKA und WWF 2018 eine AWS-Zertifizierung erhalten – sie nutzt Wasser nachhaltig und hat sich mit anderen Wassernutzern in der Region Sevilla vernetzt. Im Sommer 2020 wurden auch alle zwölf Farmen in Kolumbien, von denen EDEKA und Netto Marken-Discount seine Bananen aus nachhaltigerem konventionellen Anbau beziehen, mit dem AWS-Wasserschutzstandard zertifiziert. Ebenfalls zertifiziert sind zwei der Projektfarmen in Ecuador, die anderen folgen. Die Projektfarmen von EDEKA und WWF sind damit die auch weltweit ersten im Bananenanbau, die diesen Standard erfüllen. Damit reduziert EDEKA zudem die Umweltkosten seiner Projektbananen und nachfolgend die negativen Auswirkungen des Anbaus auf Kosten der Umwelt. Denn in der Bewässerung liegt der größte Hebel, um die Umweltkosten des Bananenanbaus zu senken – sowohl bei Projektbananen als auch im Allgemeinen.
Hintergrund: Süßwasser*
- Nur 1% des weltweiten Wassers ist für den Menschen zugängliches Süßwasser.
- Der Wasserverbrauch ist seit dem Jahr 1900 um das 6-Fache gestiegen.
- Der globale Bedarf nach Wasser wird bis 2050 um 55% steigen.
- Die Landwirtschaft ist mit 70% der größte globale Wassernutzer.
- Rund 75% der weltweiten Regenfälle erfolgen in Gebieten, in denen nur ca. ein Drittel der Weltbevölkerung lebt.
*Quelle: www.wwf.de/themen-projekte/fluesse-seen/wasserverbrauch
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Original Content von WWF Deutschland
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