Die ersten Schulen gehen per Glasfaser ans schnellste Internet

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Trotz Corona: 51 Schulen in den nordhessischen Landkreisen bis Ende Dezember bauseitig fertig / Pandemie verzögert Ausbau voraussichtlich bis Mitte 2021

Kassel, 18. Dezember 2020. Bis Ende Dezember schließt die Breitband Nordhessen GmbH (BNG) 51 Schulen in ihrem Ausbaugebiet mit einem Glasfaserdirektanschluss an das schnelle Internet an. Die Schulen in den Kreisen Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner werden dann über einen funktionierenden Übergabepunkt im Haus verfügen. Für die weitere Verkabelung im Gebäude sind die Schulen beziehungsweise der Schulträger zuständig. Für die Übermittlung des Signals mit den Daten steht die Netcom Kassel als Provider bereit. Damit verfügen die Schulen mit Glasfaseranschluss über den besten derzeit denkbaren Internetanschluss, der selbst in Metropolen kein Standard, sondern überwiegend noch die Ausnahme ist.

„Wir freuen uns, dass der Anschluss der 51 Schulen bis Ende des Jahres gelingen kann, denn Corona hat auch unsere Planungen durchkreuzt“, sagt Kathrin Laurier: „Ursprünglich wollten wir bis Ende 2020 alle 91 Schulen mit Glasfaseranschluss ausgestattet haben. Dieses ehrgeizige Ziel konnten wir uns nur setzen, weil wir die Breitbandversorgung in Nordhessen bis Ende 2019 so rasch und reibungslos installiert hatten.“ Dann aber hat die Pandemie im Laufe des Jahres eine Vielzahl von Verzögerungen ausgelöst. „Die Kommunen und Kreise, auf deren Zusammenarbeit wir angewiesen sind, mussten neue Aufgaben unter erschwerten Bedingungen erfüllen. Persönliche Kontakte waren nur eingeschränkt möglich, während man ein Glasfaserkabel nicht vom Home-Office aus verlegen und anschließen kann. Die Hausübergabepunkte, technische Geräte zur Installation am Übergabepunkt, wurden wegen Corona verspätet geliefert, und in manchen Teams, die in Handwerksleistung am Projekt arbeiten, kam es zu einzelnen Corona-Infektionen und damit zur Quarantäne aller unmittelbar zum Team gehörenden Kollegen. Es ist großartig, dass trotz dieser Hindernisse mehr als die Hälfte der 91 Schulen, die im Ausbaugebiet den direkten Glasfaseranschluss erhalten sollen, auch planmäßig angeschlossen werden können“, sagt Kathrin Laurier.

Anfang 2021 soll der Ausbau nach der gegenwärtigen Planung fortgesetzt werden, um die weiteren 40 Schulen im Ausbaugebiet der BNG anzuschließen, wenn sich keine weiteren Hindernisse – wie ein ungewöhnlich harter Winter – einstellen. „Der Anschluss unserer Schulstandorte an das Hochgeschwindigkeitsglasfasernetz stellt einen ganz entscheidenden Baustein in der Digitalisierung unserer Schulen dar. Er bildet die Grundlage für eine tiefgreifende Digitalisierung des Unterrichts und bietet nicht nur in Corona-Zeiten neue Möglichkeiten der Lehre und Kommunikation für das Lehrpersonal und die Schülerschaft“, unterstreicht Landrat Stefan Reuß die Bedeutung des Projekts für den Werra-Meißner-Kreis.

Der Anschluss der 91 Schulen kostet 5 Millionen Euro, von denen 50 Prozent der Bund, 40 Prozent das Land und zehn Prozent die Landkreise als Gesellschafter der BNG finanzieren. Der Bund hat die Förderung von FTTH-Glasfaseranschlüssen für die Schulen im Ausbaugebiet der BNG nun kürzlich endgültig bewilligt und der BNG einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 3 Millionen Euro übergeben. Der Anschluss ist Teil der Gigabitstrategie der BNG für Nordhessen, die auf einen Anschluss möglichst aller Gebäude ans Glasfasernetz zielt.

Neben dem Anschluss von 91 Schulen im Ausbaugebiet hat sich die BNG für den direkten Glasfaseranschluss von 170 weiteren Schulen und Krankenhäusern außerhalb des Ausbaugebiets eingesetzt. Da im Bereich der anzuschließenden Schulen außerhalb des BNG-Ausbaugebietes keinerlei Infrastrukturen der BNG vorhanden sind, war es nach Kathrin Lauriers Worten konsequent und im ersten Schritt notwendig, den Anschluss dieser öffentlichen Einrichtungen zunächst unter den klassischen kommerziellen Anbietern auszuschreiben. Doch trotz erheblicher Fördermittel war kein privater Netzanbieter zum Anschluss bereit. Die BNG suche gemeinsam mit den Landkreisen weiterhin nach Alternativen. So engagieren sich die Landkreise für Einzellösungen, um für jede Schule eine Perspektive zu schaffen.

 

Die Breitband Nordhessen GmbH wurde im Februar 2014 von den fünf nordhessischen Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner gegründet. Sie setzt sich für den flächendeckenden Ausbau eines Hochgeschwindigkeitsinternets ein. Die Breitband Nordhessen GmbH koordiniert die gesamte Abwicklung und den Ausbau der Glasfaservernetzung in den nordhessischen Landkreisen. Sowohl Gewerbetreibende als auch Privathaushalte profitieren im Ausbaugebiet von Breitbandanschlüssen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde.

  


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