Der KSV im Kalten Krieg – Rückblick mit Historikern und Zeitzeugen

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Der Kasseler Fußball war ein Austragungsort der Auseinandersetzung zwischen West und Ost. Darum geht es in einer Veranstaltung aus Anlass des 60. Gedenkjahres des Mauerbaus am Freitag, 6. August, ab 19 Uhr im Stadtmuseum unter dem Titel „KSV Hessen Kassel im Kalten Krieg – Seitenwechsler und das runde Leder im geteilten Deutschland”.
Trainingslager KSV Hessen 1964 © KSV Hessen Kassel Löwen-Sportler haben Spaß bei einem Trainingslager 1964

Das Stadtmuseum, der KSV Hessen Kassel und die Landeszentrale für politische Bildung Hessen haben Historiker und Zeitzeugen eingeladen. Nach einem Vortrag von Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte, Berlin) soll unter anderem Mario Deppe als früherer Spieler sowohl von Rot-Weiß Erfurt als auch des KSV zu Wort kommen.

DDR bespitzelte geflohene Sportler

Die Veranstaltung will die vergessene Fußballrealität im geteilten Deutschland ins Gedächtnis rufen. Am Beispiel des KSV Hessen Kassel werden damalige gesellschaftliche und politische Verhältnisse deutlich. So staunte der ehemalige Trainer der Löwen, Jörg Berger, nicht schlecht, als er in den 90er Jahren Einblick in seine Stasi-Akte nahm: Darin befand sich eine Skizze seines Kasseler Wohnorts. Berger war zwar 1979 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen, doch blieb er wie andere im Fokus des SED-Staates.

Die so genannten „Republikfluchten“ von DDR-Sportlerinnen und Sportlern sorgten für Spannungen im deutsch-deutschen Verhältnis. Mit der Verpflichtung geflohener Stars fiel der KSV, der seit den 50er Jahren Kontakte zu Mannschaften in der DDR gepflegt hatte, beim dortigen Regime in Ungnade. Im Sportkalender deutsch-deutscher Begegnungen kamen die Löwen fortan nicht mehr vor. Erst nach dem Mauerfall 1989 konnten alte Kontakte in den neuen Bundesländern wiederaufgenommen werden.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine Anmeldung unter Tel. 0561/787 4405 oder per Email an stadtmuseum.aufsicht@kassel.de erforderlich. Die Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Veranstaltung ist die Hinterlassung der Kontaktdaten, das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung sowie das Einhalten der allgemein geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Ein Negativnachweis wird empfohlen.

documenta-Stadt Kassel


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