Defekte Drainage kostet ½ Million €

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Hohe Kosten – Rechtsstreit – kein Ende in Sicht

Einfach mal über den Tellerrand hinausgeschaut! Probleme gibt es nicht nur an der Brücke der A44 bei Kassel. Auch in anderen Bundesländern ist nicht alles so, wie es sein sollte. Aber lesen Sie selbst:

Oberallgäu / Sonthofen. Es ist ein sehr beliebtes Urlaubsgebiet, das Oberallgäu. Deshalb überrascht es schon etwas, daß es auch in solch einer scheinbar heilen Welt Probleme gibt, die sich offenbar nur schwer lösen lassen.

Was ist passiert?

Es ist schon 5 Jahre her. Damals sackte ein Teil des Buchfinkenweges, oberhalb des Allgäu Sternhotels gelegen, ganz plötzlich ab. Ein tiefes Loch mit einem 2 m Durchmesser war in der dortigen Fahrbahn entstanden.

Die Ursache:

Bohrpfeilerstützwand
Bohrpfeilerstützwand

Die hinter der Pfeilerstützwand gelegene defekte Drainage war außer Funktion. Das von Oberfläche, Hang und Grund ankommende Wasser wurde nicht mehr oder nur völlig unzureichend abgeleitet. Die hinter den Stützwandpfeilern befindliche Hinterfüllung wurde ausgespült, es entstanden große Hohlräume. Die Verkehrsbelastung durch den PKW Anlieger – Verkehr auf dem Buchfinkenweg führte schließlich zum teilweisen Einsturz der dortigen Verkehrsfläche. Verletzte oder gar Tote gab es nicht, aber für die betroffenen Garagenbesitzer war die Benutzung ihrer Garage, nach dem Wegfall der Zufahrt über den Birkenweg, nicht mehr möglich.

In Mitleidenschaft gezogen wurde auch die 60m lange 8 Meter hohe Stahlbetonpfeilerstützwand. Diese diente und dient dazu den hangseitigen Erddruck abzuhalten. Damit wurde seinerseits die zur Errichtung des Hotels erforderliche Baufreiheit hergestellt. Die hochkomplizierte, statisch sensible Pfeilerstützwand musste auf lange Sicht mittels Verankerung im rückwärtig anstehenden Felsen gesichert werden.

Es gilt als grundlegende Argumentation der Stadt Sonthofen in einem laufenden juristischen Prozess gegen die heutigen Eigentümer des Hotels, dass das heutige Hotel nur errichtet werden konnte, weil der Hang mit dem Ziel ein Plateau zu schaffen angeschnitten und teilweise abgetragen wurde. Zum Schutz gegen drückende hangseitige Erdmassen musste die beschriebene Pfeilerstützwand aus Stahlbeton errichtet werden.

Die vor 5 Jahren für 417.000 €, insbesondere von der Stadt Sonthofen durchgeführte Sanierung, dürfe deshalb nicht allein der Steuerzahler tragen, sondern die Hoteleigner sollten sich entlastend beteiligen, argumentiert Christian Wilhelm (Bürgermeister der Stadt Sonthofen).

Die WEG Allgäu Stern sei jedoch nach Aktenlage nur für die Anker verantwortlich gewesen, die die Bohrpfähle mit dem Felsgrund verbinden, argumentiert dagegen deren Vertreter Dr. Werner Rieder. Allein 130.000 € seien für die Sanierung der Ankerköpfe allein von den Eignern gezahlt wurden. Die Wand und die Drainagen befänden sich außerdem auf städtischem Grund. Vor Baubeginn habe man sich mit der Stadt über die zu bebauende Fläche und deren Hangsicherung einigen können. Eine explizite Mitverantwortung für spätere Leistungen der Instandhaltung oder Instandsetzung auf städtischem Gebiet sei zum einen nicht vereinbart wurden und demzufolge auch nicht im Grundbuch verankert. (ws)

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