Bund und Land Hessen einig bei der Bewirtschaftung der Edertalsperre – Positive Effekte auch für den Tourismus

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Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und des Regierungspräsidiums Kassel haben sich jetzt im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung zur Edertalsperre verständigt. Anlass waren die Forderungen von Ederseeanrainern und Wassersportlern, den Tourismus bei der Bewirtschaftung der Edertalsperre stärker zu berücksichtigen.

Die Gesprächspartner waren sich einig über die Bedeutung des Tourismus sowohl an der Edertalsperre als auch an der Oberweser. Konsens besteht auch hinsichtlich des Hochwasserschutzraums. Dieser ist für Sicherheit der Unterlieger erforderlich und kann – da in Zukunft von häufigeren Starkregenereignissen auszugehen ist – nicht reduziert werden.

Verständigt haben sich die Teilnehmer auch darauf, dass eine Reduzierung der Mindestwasserabgabe von 6 auf 4 m³ in der Sekunde weiter verfolgt werden kann. Sollte sich die Verträglichkeit mit den anderen Zweckbestimmungen und ökologischen Belangen bestätigen, kann diese schnellstmöglich in die Betriebsvorschrift eingebracht werden.

Die Stützung der Oberweser auf einen Pegel von 1,20 m in Hann. Münden wurde bestätigt, um eine sichere und wirtschaftliche Schifffahrt auf der Oberweser auch in Zukunft zu ermöglichen. Davon profitiert auch der regionale Tourismus an der Oberweser und das Wesereinzugsgebiet.

In trockenen Jahren hat sich die sog „Triggerlinie“ (Absenkung auf 1,15 m ) grundsätzlich bewährt. Damit wird auf der Weser für einen längeren Zeitraum ein geringerer Wasserstand zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wird auch in der Edertalsperre das Wasser länger gehalten. Deshalb soll die Triggerlinie ebenfalls schnellstmöglich in die Betriebsvorschrift aufgenommen werden.

Da in den vergangenen Jahren Wasserabgaben für Wellen auf der Oberweser zu

Unverständnis in der Öffentlichkeit geführt haben, will der Regierungspräsident Gespräche mit der Wirtschaft über mögliche weitere Wassereinsparmaßnahmen führen.

Bei der Bewirtschaftung des Edersees werden u.a. die Interessen des regionalen Tourismus, der Fischerei, der Ökologie und des Kanusports an der unteren Eder berücksichtigt. Ein Ausgleich zwischen allen Interessenten wurde auf der sogenannten Ederseekonferenz 2004 gefunden und 2008 bestätigt. Auch im aktuellen Gespräch wurde noch einmal bekräftigt, dass an diesem Kompromiss nicht gerüttelt werden soll. Dennoch sind alle Beteiligten bestrebt, die Bewirtschaftung der Edertalsperre weiter zu optimieren.

Im Übrigen treten geringe Wasserstände in der Edertalsperre nicht jedes Jahr auf, sondern nur in unregelmäßigen Abständen in sogenannten „trockenen“ Jahren wie z.B. 2017. Aktuell ist die Edertalsperre annähernd vollgefüllt. Gute Aussichten für die Saison 2018.

 

Hintergrund:

Die Eder- und Diemeltalsperren wurden zur Wasserstandsregelung für die Schifffahrt auf der

Weser und zur Speisung des Mittellandkanals, für die Energiegewinnung und für den

Hochwasserschutz errichtet. Heute werden bei der Bewirtschaftung der Edertalsperre

zusätzlich die Belange der Fischerei, des Fremdenverkehrs, des Naturschutzes und der

Ökologie berücksichtigt. Ohne die Zugabe von Wasser aus den Talsperren würde es auf der

Oberweser praktisch keine Schifffahrt mehr geben. Dies betrifft die Fahrgastschifffahrt,

Fähren, Frachtschifffahrt, Schwerlasttransporte und auch die motorisierte

Sportbootschifffahrt. Auf der Oberweser werden mehr als 500.000 t/a transportiert.

 

RP KS

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