Bauoffensive 2024: Stadt plant Start von bis zu 17 neuen Großprojekten

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Eine Vielzahl von neuen Großbauprojekten, die im kommenden Jahr 2024 starten sollen, haben Oberbürgermeister Sven Schoeller, Bürgermeisterin Nicole Maisch und Stadtbaurat Christof Nolda jetzt vorgestellt. So gut wie alle der anstehenden Projekte fallen auf umfangreiche Neubau- und Umbaumaßnahmen im Bildungssektor. Aus diesem Grund hatten die drei Dezernenten kürzlich die Schul-, Kita- und Hortleitungen ins Rathaus eingeladen und ihnen die städtischen Planungen erläutert.

„Mir ist es wichtig, die Verbindlichkeit und Transparenz über unsere laufenden und anstehenden Bauprojekte zu erhöhen. Dazu gehört auch, dass wir Projekte des städtischen Hochbauamts und der Projektentwicklungsgesellschaft GWGpro zusammendenken und -planen“

Am Mittwoch (08.11.2023) findet im Bürgersaal des Kasseler Rathauses eine Pressekonferenz zum Thema “Hochbauprojekte im Bereich Schule, Kita, Hort” statt.
vlnr: Antje Kühn (Amt für Kindertagesbetreuung), Gabriele Steinbach (Amt für Schule und Bildung), Nicole Maisch (Dezernat für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit), Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller, Christof Nolda (Dezernat für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr), Axel Jäger (Amt für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung), Peter Ley (GWG), Jörg Schaal (GWGpro)
Foto: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen

, so Oberbürgermeister Schoeller. „In den ersten Monaten meiner Amtszeit haben wir daher gemeinsam mit den Fachämtern sowie Dezernentenkolleginnen und -kollegen intensiv an den Prozessen zur optimalen Ausnutzung und Steuerung unserer personellen Ressourcen im Hochbauamt und der GWGpro gearbeitet. Nach Abwägung der verschiedenen Dringlichkeiten und Prüfung der Kapazitäten freue ich mich, dass die derzeitigen Baufortschritte es zulassen, im nächsten Jahr 12 bis 17 neue Großprojekte zu beginnen. Einschließlich der bereits begonnenen Projekte größeren und mittleren Umfangs werden damit ab dem Jahr 2024 insgesamt rund 100 städtische Hochbauprojekte bearbeitet.“

Baufokus auf Bildungssektor
Seit die Stadt Kassel die Jahrzehnte des strukturellen Defizits und die Zeit des Rettungsschirms hinter sich gelassen hat, wird ein großer Teil der investiven Haushalts- und Fördermittel in den Schulbau investiert. „Vor dem Hintergrund wachsender Bedarfe bei der Kindertagesbetreuung, der steigenden Schülerzahlen in den allgemeinbildenden Schulen und der Umsetzung des Rechtsanspruchs für Grundschulkinder ab 2026 steht natürlich auch die Stadt Kassel vor großen Herausforderungen. Aber die Stadt Kassel investiert aktuell so viel in städtische Bildungseinrichtungen wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. Mit hunderten Millionen Euro werden sowohl der Sanierungsstau abgebaut, als auch der Ganztagsausbau und der Zubau von Schul- und Kitaplätzen vorangetrieben“, sind sich Oberbürgermeister, Bürgermeisterin und Stadtbaurat einig. Von den laufenden Bau- und Sanierungsprojekten gehen rund 75 Prozent der Investitionen in Schulen und Kitas.

„Die Verbesserung von Bildung und Betreuung für die Kasseler Kinder und Jugendlichen macht den Löwenanteil der städtischen Bauausgaben aus – wir investieren damit in die Zukunft. Dabei ist uns wichtig, dass die Leitungen der Schulen, Kitas und Horte und natürlich auch die Eltern wissen, nach welchen Kriterien die Bauprojekte angegangen werden“, betont Bürgermeisterin Nicole Maisch.
Christof Nolda führt aus: „Mit der gemeinsamen Planung und Priorisierung städtischer Projekte, unabhängig davon, wer sie am Ende ausführt, bringen wir mehr Effizienz in den Bauprozess. Die Liste der objektiven Baubedarfe ist lang. Derzeit bearbeiten das Hochbauamt und die GWGpro parallel 38 Projekte über je 500.000 Euro, hinzu kommen knapp 75 Maßnahmen an 52 Liegenschaften unter 500.000 Euro. Ich freue mich, dass wir mit vereinten Kräften guter Dinge sein können, 2024 bis zu 17 neue Großprojekte zu beginnen.“
Als „Projektbeginn“ gilt dabei jeweils, dass die sogenannte Leistungsphase 1 der Objekt- und Fachplanung beginnt. Die Projektlaufzeit beträgt je nach Komplexität des Vorhabens in der Regel zwei bis fünf Jahre.

Bei den großen Hochbauprojekten handelt es sich um folgende (in alphabetischer Reihenfolge): August-Fricke-Schule, Kita Bettenhausen, Carl-Schomburg-Schule, Georg-August-Zinn-Schule, Grundschule Königstor, Grundschule Wolfsanger/Hasenhecke, Jacob-Grimm-Schule, Kita Harleshausen II, Kita Kirchditmold, Kita Rothenditmold, Reuterschule, Schule am Wall, Schule am Warteberg, Schule Schenkelsberg, Sporthalle Nord + und Wilhelmsgymnasium. Über den Bildungsbereich hinaus soll zudem das Projekt ruru-Haus vorangetrieben werden.

Die Priorisierung der Bauprojekte beruht auf den Daten der Kita- und Schulentwicklungsplanung, aus denen hervorgeht, an welchen Standorten Kita- und Schulplätze benötigt werden. Bei der Priorisierung der Projekte haben sich die Fachämter jeden einzelnen Standort angesehen und geprüft, wo auf der einen Seite kurz-, mittel- und langfristig Schul- und Betreuungsplätze ausgebaut werden müssen und wo auf der anderen Seite dringende Sanierungsmaßnahmen nicht mehr aufgeschoben werden können. Danach wurde abgeglichen, welche finanziellen und personellen Ressourcen für die Projekte zur Verfügung stehen und ob die Projekte über die städtische Projektentwicklungsgesellschaft GWGpro oder über das städtische Hochbauamt realisiert werden soll.

Bei dem Informationsgespräch im Rathaus wurden darüber hinaus auch die Leitungen der Schulen informiert, bei denen Bedarf für eine Erweiterung, eine Sanierung oder einen Neubau besteht, deren Umsetzungen aber noch nicht im Jahr 2024 begonnen werden können. Die beiden Schulneubauprojekte Offene Schule Waldau und Gesamtschule Nord+ sind in der Planung schon weit fortgeschritten und werden mit Nachdruck weiter vorangetrieben. „Uns ist bewusst, dass wir trotz der erfreulich hohen Bauaktivität auf kurze Sicht auch noch weiteren Raummehrbedarf haben“, erklärt Maisch. „Für diese Standorte werden daher in einer ämterübergreifenden Arbeitsgruppe Übergangslösungen entwickelt.“

Gleichzeitig gebe es weitere Projekte, deren Umsetzungsbedarf unbestritten sei, so Nolda. „Hier prüfen wir derzeit die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen im Zeitverlauf dieser Dekade. Unser Ziel ist es, im Jahr 2024 auch für diese Projekte anvisierte Zeiträume zu kommunizieren.“

Grundsätzlich bestehen dabei immer drei Möglichkeiten zur kurz- bis mittelfristigen Schaffung neuer Raumkapazitäten: die Anmietung neuer Räumlichkeiten, die raumeffizientere Organisation des Schulbetriebs oder die Errichtung temporärer Ersatzbauten. Diese drei Möglichkeiten werden je nach Bedarf und Standort in Betracht gezogen und im Einzelfall entschieden.

Weitere Informationen zu den Hochbauprojekten sind auf www.kassel.de/bauprojekte zusammengestellt.

Hintergrund:
‘Die Stadt Kassel ist Eigentümerin von 154 Liegenschaften mit rund 570 Gebäuden. Hinzuzurechnen sind darüber hinaus rund 90 Anmietungen. Auf etwa 70 Prozent der Liegenschaften befinden sich Bildungs- beziehungsweise Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen.

 

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