Mit einem Zuschuss von 30.000 Euro unterstützt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit seiner Stiftung den Verein Stadttaubenprojekt Frankfurt bei seiner Tierschutzarbeit. Gleichzeitig kritisiert der Dachverband der deutschen Tierschutzvereine, dass Frankfurt sich genau wie andere Kommunen aus der Verantwortung stiehlt. Das Stadttaubenprojekt Frankfurt betreut Taubenschläge, um den Bestand tierschutzgerecht zu reduzieren, und kümmert sich um Tauben in Not – erhält dafür aber keine ausreichende finanzielle Unterstützung durch die Stadt.
„Der Verein leistet Großartiges und übernimmt mit dem Taubenmanagement zudem noch eine Aufgabe, um die sich eigentlich die Stadt Frankfurt selbst kümmern müsste“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Da die Kosten für die laufenden Projekte und die Futtermittel kaum noch zu schultern sind, haben wir uns als Dachverband entschlossen, dem Stadttaubenprojekt finanziell unter die Arme zu greifen – auch um die Tiere nicht im Stich zu lassen. Im Grunde darf es aber nicht sein, dass Tierschützer mit dem Großteil der Kosten allein gelassen werden, obwohl sie kommunale Aufgaben übernehmen, die Stadt – auch finanziell – entlasten und zudem dem menschengemachten „Taubenproblem“ entgegenwirken. Die Städte, das gilt für Frankfurt, aber genauso für viele andere in der Bundesrepublik, müssen sich endlich ihrer Verantwortung stellen.“
Erst vergangene Woche hatten der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Hessen in einem Brief an Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann appelliert, betreute Taubenschläge einzurichten, um insbesondere den Tauben, die durch Brückenarbeiten „obdachlos“ wurden, eine Alternative zu bieten. In den Schlägen erhalten die Tiere Nahrung und Wasser, außerdem werden ihnen Nistplätze zur Verfügung gestellt. Gelegte Eier können daher einfach durch Gips-Attrappen ausgetauscht werden – die Zahl der Tauben so tierschutzgerecht verringert werden. Als weiterer Vorteil verbleibt ein Großteil des Kots im Schlag. Die Stadt spart die Reinigungsarbeiten und Vergrämungsmethoden, die ohnehin als tierschutzwidrig oder zumindest uneffektiv zu bewerten sind.
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Original Content vom deutschen Tierschutzbund, präsentiert durch das Nordhessen Journal
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