Neumünster/Nabu – Um sich vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schützen, hat die Regierung in Kopenhagen / DK einen 70 km langen, 1,50 m hohen Stahlmattenzaun zwischen Nord- und Ostsee in Auftrag gegeben. Der NABU lehnt ein solches Bauwerk ab: Der Zaun wird kein Wildschwein davon abhalten können, von Deutschland nach Dänemark zu gelangen. Da der Zaun nicht durchgängig geschlossen ist, etwa Straßen- und Gewässerquerungen der Grenze offen bleiben, und Wildschweine zudem sehr gut schwimmen können, werden sie die zahlreichen Lücken in diesem Bauwerk sicher zum Grenzübertritt nutzen können. Zudem erfordert ein Zaun auch eine permanente Kontrolle, die abseits von Wegen nur mit hohem personellen Aufwand zu betreiben ist.
Die Übertragungswege der Afrikanischen Schweinepest ASP zwischen einzelnen Ländern werden außerdem überwiegend durch den Menschen geschaffen. Verseuchte Lebensmittel aus Schweinefleisch, die arglos weggeworfen und dann von Wildschweinen gefressen werden, sind weit wahrscheinlicher als Verursacher zu sehen, als grenzüberschreitende Schwarzwildbestände.
Eine verstärkte Bejagung, wie sie derzeit vielerorts üblich ist, kann bei der hohen Reproduktionsrate der Tiere kaum Erfolg versprechen. Wegen der hervorragenden Nahrungssituation in Mitteleuropa aufgrund des intensiven Maisanbaus ist auch ein Abflauen der Zuwachsraten bei den Schweinebeständen nicht zu erwarten. Geschützt werden sollen mutmaßlich vor allem die auch in Dänemark auf Grund einer verfehlten EU-Agrarpolitik hohen Hausschweinbestände in Massentierhaltungen. Das Vorhaben steht zudem im Verdacht, mehr dem politischen Ziel der allgemeinen Abgrenzung Dänemarks zu dienen, statt einen wirklichen Nutzen zu verbreiten.
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