Deutschland Einig Vaterland? Von Einheit keine Spur

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Am Tag der deutschen Einheit zeigt sich das Land um ein mehr gespalten.

Die gerade vergangene aber noch lange nicht aufgearbeitete Bundestagswahl der letzten Septemberwochen hat diese Spaltung offenbart.

Da bezahlen wir nun seit vielen Jahren einen Solidaritätszuschlag, ohne dass die Spaltung beseitigt wurde.

Gerade die Spaltung von Ost und West ist immer noch offenbar, obwohl viele junge Wähler mit dem Thema DDR so gar nichts mehr anfangen können.

Deutschland ist dennoch de facto ein gespaltenes Land. Zu tief sind die Gräben die die SED dem Land beigebracht haben.

Wir mögen sie bepflanzt haben aber da – sind sie immer noch.

 

Bei der Wahl zeigte sich wie tief das Misstrauen des Ostens immer noch ist.

Eine enttäuschte Wählerschaft wählte eine Partei, die sich mitunter durchaus rechtspopulistisch äußerte.

Die AfD ist eine absolut präsente, bedrohliche und starke Gegnerin geworden.

In Sachsen beispielsweise präsentiert sie nun die stärkste politische Kraft als Partei. In vielen Orten des Ostens ist die AfD schneller angewachsen als ihr das selber guttut.

 

AfD als drittstärkste Kraft etabliert.

Nun wurde die AfD nicht nur im Osten gewählt, das hätte man kompensieren können.

In Bayern verliert die CSU über zehn Punkte – die AfD legt in gleichem Maß zu.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in den einstigen Arbeiterhochburgen ab und damit den klassisch sozialdemokratischen Regionen.

Zum Beispiel im Ruhrgebiet:

Die SPD verliert massiv in ihren Hochburgen, auch wenn sie mitunter gerade noch stärkste Kraft bleibt. Die AfD wächst in nahezu gleichem Maße an.

Daran zeigt sich deutlich, dass die Spaltung des Landes sich nicht nur an geographischen Linien vollzieht.

Die Grenzen sind vielmehr woanders zu suchen.

Es geht um soziale Grenzen – um die Grenzen der Chancen in unserem Land.

Hinzu kommt eine latent vorhandene Zukunftsangst der besser gestellten Bevölkerung – jener die sich eigentlich gar keine Sorgen um ihre Zukunft machen müssten.

Alles zusammen lässt die Zustimmung zu den bisherigen Regierungsparteien massiv abschmelzen.

 

Eine scheinbar alternativlose Politik der Bundesregierung hat das Land gespalten, in einem Tempo, das zuvor niemand für möglich gehalten hätte.

 

Aber gerade eine solche Spaltung birgt eine riesige Chance – den Streit.

Es geht um viel – um enorm viel bei diesem Streit.

Es geht um nicht weniger als den Streit um die Republik, der Streit um die freiheitlich demokratische Grundordnung.

Es wird um den Streit gehen um die existenziellsten Fragen der Politik.

Es wird sich zeigen, ob die Politik wirklich alternativlos ist und war.

Wenn die “Neuen” im Bundestag das halten was sie zuvor versprachen, wird das Vergangene aufgearbeitet werden.

Endlich hat das deutsche Volk die Chance und die Möglichkeit zu diskutieren.

Das ist das Wesen der Demokratie. Wir müssen einfach mehr Demokratie wagen und zulassen.

Wir müssen reden – mit allen – ja absolut mit allen.

Wir dürfen nicht länger ganze Landstriche ausklammern, wir dürfen nicht länger die Ängste und Sorgen der Bevölkerung ignorieren.

 

Lassen sie uns drüber diskutieren.

 

Einer der größten Politiker unseres Landes hat es uns vorgelebt. Willy Brandt.

  Er sagte auf einer Rede am 28.10.1969 :

“ Wir suchen keine Bewunderer – wir suchen Menschen die kritisch mitreden und mitverantworten“

Ein weiterer Satz:

“ Das Selbstbewusstsein dieser Regierung wird sich als Toleranz zu erkennen geben“

„Wir sind keine Erwählten – wir sind Gewählte“

Er sagte auch:

“ Wir stehen nicht am Ende der Demokratie -wir fangen erst richtig an“ 

 

Als Willy Brandt Kanzler wurde, war das gar nicht so selbstverständlich, denn die Nazis – die die heutigen Geschichtsunterrichtsschwänzer und Wirklichkeitsverweigerer als erstmalig im deutschen Parlament sehen,

waren kurz davor, das Parlament ein zweites unheilvolles Mal zu erobern. (siehe Link unten)

Nach Willy Brandt spielten sie nie wieder eine wirkliche Rolle und versanken im Nebel der Geschichte.

 

 

Regierungserklärung von Willy Brandt am 28.10.1968 :

 

 

Hier noch ein praktischer Link für alle Geschichtsunterrichtsschwänzer:

http://www.lmdfdg.com/?q=Nazis+im+deutschen+Bundestag+nach+1945

 

 

C.Bueltemann  ( Es müsste mehr Willy Brandts geben in unserer Politik)

 

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