Jahrelang stand es im Stadtplanungsamt und war der Öffentlichkeit nicht zugänglich, das knapp 2 mal 3 Meter große Gipsdruck-Modell der zentralen Bereiche Kassels aus dem 3-D-Drucker. Jetzt hat es einen neuen Standort gefunden und ist dort zu besichtigen – im diese Woche eröffnenden Labor für Nachhaltigkeit (SDG+ Lab) der Universität in der Wilhelmsstraße 21 (UNI-Lokal) .
Das dreidimensionale Modell macht Kassels aktuelle Baustruktur und Topographie anschaulich. Im Maßstab 1:1000 sind auf knapp 6 Quadratmetern Gebäude, Plätze und Straßen zu sehen. Derzeit umfasst das Modell über die Innenstadt hinaus auch Bereiche angrenzender Stadtteile wie Nord-Holland, Wesertor, Unterneustadt und Bettenhausen. In der Realität misst der bislang abgebildete Bereich 2,2 Kilometer in West-Ost- und 1,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Die Stadt in Miniatur kann und soll aber noch weiterwachsen.
Dass sich demnächst jede und jeder das Modell im UNI-Lokal in der Wilhelmsstraße ansehen kann, mache Strukturen der Stadt für alle erfahrbar, sagte Stadtbaurat Christof Nolda. „Ein Ort wie das SDG+ Lab, an dem die Bürgerinnen und Bürger direkt mit der Stadt und der Universität in den Austausch kommen, tut der Stadt gut.“ Dort werde nun besonders sichtbar, „wie eng Universität und Stadt verbunden sind.“
Zusammengesetzt ist der weiße Blickfang aus einzelnen Kacheln von jeweils 254 mal 381 Millimetern, vorgegeben durch die Größe des Druckers. Die Herstellung erfolgt im 3D-Gipsdruckverfahren. Das haptische Modell ist seit 2018 auf Grundlage digitaler Daten entstanden, zunächst für den zentralen Teil des Stadtgebietes. 2020 folgte die erste Erweiterung. Bei künftigen Diskussionen im SDG+ Lab rund um das Thema Stadtplanung/Städtebau wird sich das Modell sicherlich als nützlich erweisen.
Fördermittel des Bundes
Umzug und Präsenz des Stadtmodells in den Räumen, die seitens der Universität in der Innenstadt angemietet sind, werden durch das Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert. Mit bis zum Jahr 2025 insgesamt 250 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ausgewählte Städte und Gemeinden bei der Aufgabe, attraktive, zukunftsfähige Zentren zu erhalten bzw. zu entwickeln.
In Kassel steht im Rahmen des Programms ein Budget von 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, davon 75 Prozent Bundesmittel. “KASSELmachtZUKUNFT”, so der lokale Name, erarbeitet und realisiert unter Beteiligung der Bevölkerung und verschiedener Akteure praxisnahe Lösungen. Stichworte sind dabei: bespielbare Innenstadt, Jugendtreff, Skateplatz, Innenstadtkonzept, Stadtplätze, Begrünung, Studie zum Innenstadtring sowie Kultur- und Impulsprojekte.
documenta-Stadt Kassel
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