Die unabhängige Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. hat am Dienstag entschieden, dass alle Vereine in der 1. und 2. Handball-Bundesliga die Lizenz für die Spielzeit 2021/22 erhalten. Diese Entscheidung steht unter dem Vorbehalt der jeweiligen sportlichen Qualifikation.
Damit ein Bundesligist an der jeweils folgenden Saison teilnehmen darf, muss er neben der sportlichen Qualifikation vor allem auch wichtige wirtschaftliche Voraussetzungen erfüllen ein. Dies wird von der unabhängigen Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga rechtzeitig geprüft und im positiven Fall als erfüllt bestätigt. Für die MT Melsungen trifft dies in ununterbrochener Folge auch für ihre 17. Saison in der “Stärksten Liga der Welt” zu.
Was MT-Vorstand Axel Geerken sagt:
“Die Prüfungskommission schaut sich zum Beispiel ganz genau die bestehenden Sponsorenverträge an, um davon abzuleiten, wie der veranschlagte Etat für die kommende Saison gedeckt werden soll. In diesem Punkt gebührt unser großer Dank in erster Linie unseren Partnern und Sponsoren, die auch in diesen bewegten Zeiten zu uns stehen und ihre finanziellen Zusagen einhalten. Darüber hinaus bilden die staatlichen Coronahilfen und der teilweise Gehaltsverzicht unserer Spieler weitere wichtige Bausteine, um unseren Etat zu entlasten. Auch dafür sind wir sehr dankbar. Unser Dank geht natürlich auch an unsere treuen Fans, die uns auf vielfältige und kreative Weise zeigen, wie sehr sie den MT-Handball vermissen. Apropos: Wir hoffen inständig und tun alles von uns aus Mögliche, dass die Fans spätestens zur kommenden Saison wieder in die Arenen zurückkehren. Eine weitere Saison gänzlich ohne Zuschauer würde nicht nur uns als Club, sondern den Profihandball insgesamt in seinem Fortbestehen gefährden. Wir müssen uns ohnehin auf weitere Herausforderungen einstellen – wirtschaftlich, wie organisatorisch – um eine Rückkehr zur sogenannten Normalität zu erreichen. Indes ist unsere Zuversicht groß, auch in der 17. Saison in der höchsten deutschen Spielklasse sportlich eine gute Rolle spielen zu können, wie wir mit den bekanntgegebenen Personalentscheidungen bereits angedeutet haben.”
Die Pressemeldung der HBL im Wortlaut:
Der Zweitligist Wilhelmshavener HV erhält die Lizenz für die kommende Saison allerdings unter der Bedingung, dass die derzeit bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 12. Mai 2021 geschlossen wird. Dies muss der Lizenzierungskommission nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.
Olaf Rittmeier, Mitglied der Lizenzierungskommission: „Das Lizenzierungsverfahren für die Saison 2021/2022 fällt trotz sehr angespannter Lage aufgrund mehrerer Faktoren positiv aus. Es ist den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der Klubs gelungen, über einen längeren Zeitraum laufende Kosten, auch durch Gehaltsverzichte der Spieler, erheblich zu senken. Positiv wirkt sich aus, dass die Sponsoren in dieser wirtschaftlich schwierigen Lage den Klubs weitestgehend verbunden bleiben – sicher auch, weil es gelungen ist, den Spielbetrieb der Ligen bis dato aufrechtzuerhalten und so auch die TV-Präsenz mit sehr guter Reichweite zu sichern. Auch die Corona-Hilfen von Bund, Land und Kommunen tragen zur Existenzsicherung bei.“
Mattes Rogowski, Leiter Sport & Lizenzierungsverfahren bei der HBL GmbH, ergänzt: „Nach über einem Jahr Corona-Pandemie zahlt es sich aus, dass die Klubs in den vorherigen Jahren solide gewirtschaftet haben und sukzessive negatives Eigenkapital abgebaut haben. Auch wenn das rettende Ufer noch ein ganzes Stück entfernt liegt, ist die Erteilung der Lizenzen nach intensiver Prüfung – wenn auch teils unter Auflagen – sehr erfreulich.“
Der unabhängigen Lizenzierungskommission des HBL e.V. gehören neben dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier, Richter am Arbeitsgericht Minden, Olaf Rittmeier, Steuerberater und Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH an. Unterstützt wird die Kommission durch Mattes Rogowski, Leiter Sport & Lizenzierungsverfahren bei der HBL GmbH.
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