Wieder tauchen Bilder, Videos und Berichte auf, dass Russland vermehrt auf Altwaffenbestände zurückgreift, was dann geneigte Analysten, Medien und Politiker als Anzeichen dafür nehmen, dass Russland moderne Waffen ausgehen. Der Russe mal wieder Dummes macht.
Doch all diesen Unkenrufen zu Trotz, und die melden sich inzwischen fast täglich mit wechselnden Kommentaren, ist Russland immer noch nicht geschlagen, die Ukraine ist immer noch nicht in die Krim einmarschiert und die Lage an der Front wird immer schlimmer. Auch ein Aspekt, warum gewisse Nutznießer des Krieges immer mehr zweit- und drittrangige Meldungen zur „Lage“ forcieren.
Nun soll Russland selbst fast 70 Jahre alte T-54, T-55 und sogar schwere T-10 aus den Depots holen. Panzer, die seit Ende der 60er Jahre so überholt sind, dass es fast lächerlich erscheint diese auf dem Schlachtfeld der Gegenwart einsetzen zu wollen.
Der Westen wertet es als Schwäche und Zurneige gehende Bestände
Und natürlich wird die russische Idee genau daran gemessen, was solche nicht nachtkampffähigen Panzer gegen moderne Kampfpanzer erreichen können. Logischerweise rein gar nichts!
Doch ist diese Idee wirklich so blöd? Der Kriegsverlauf in der Ukraine zeigt, dass um jedes Dorf, jede Siedlung und jede Stadt hart gerungen wird, und die freien Flächen dazwischen de facto Niemandsland sind, in dem man sich ohne Feuer zu bekommen nicht mehr bewegen kann.
Kampfpanzer und Schützenpanzer, die Träger des dynamischen Gefechts, sind inzwischen so schwer geworden, dass sie ohne befestigte Straßen oder knochentrockenem Untergrund eben nicht mehr allzu beweglich sind. Die Stahlmonster bleiben im Dreck stecken, werden so leicht abgeschossen oder müssen aufgegeben werden.
Im Häuserkampf der urbanen Flächen sind sie auch untauglich. Selbst RPGs (Panzerfäuste) können sie hier schon vernichten. Gern auch von oben aus den oberen Stockwerken eingesetzt, was dann auch modernste Panzer an der Schwachstelle trifft.
Insofern sind bis zu 14 Millionen Euro teure Kampfpanzer hier genauso „wertvoll“ wie ein 20.000 Euro-Altpanzer aus dem Depot.
Und manchmal bringt es doch etwas die alten Dinge mal aufzuheben
Und diese russischen Depots, scheinen es in sich zu haben. Anders als der Westen, der seine alten Panzer gern als Militärhilfe an andere Statten samt Ersatzteilen und Munition abgegeben hat – man denke hier an das Verschleudern der NVA-Bestände zurück!! – hat der Russe wohl alles, aber auch wirklich alles irgendwo eingelagert, was jemals ausgemustert wurde. Samt Ersatzteilen, Munitionsbergen und Instandsetzungsmaterial!
Und während der Westen stolz 200 alte zusammengekratze Leopard 1 Panzer glorifiziert, die kaum moderner sind als der russische „Schrott“, rollen auf Zügen hunderte dieser alten Panzer auf die russischen Übungsplätze, wo alte Reservisten und neue Rekruten auf ihnen ausgebildet werden.
Dass diese Panzer überaus robust sind, sei hier nur am Rande angemerkt. Die Logistik samt Wartung für diese Panzer ist einmalig simpel. Oft reicht ein Vorschlaghammer.
Infanterieunterstützung im urbanen Kampf
Was unsere Medien und Experten verschweigen ist die Tatsache, dass diese Altpanzer gar nicht gegen ihre modernen Vetter kämpfen sollen. Sie sollen als Infanterieunterstützung im urbanen Kampf fungieren.
Die russische Infanterie im Häuserkampf auf Entfernung unterstützen, und die Besatzung vor Infanteriefeuer und leichten Maschinenkanonen schützen. Gern auch außer Reichweite der RPGs (bei 900m Selbstzerstörung des Gefechtskopfes!) aber im Schussbereich von Scharfschützen und schweren Maschinenwaffen aller Art, die im urbanen Kampf eine enorme Bedeutung haben.
Seit dem zweiten Weltkrieg ist klar, dass lafettierte Maschinenkanonen den Infanteriekampf nachhaltig verändern können. So kämpften leichte Flugabwehreinheiten mit ihren 12,7-, 20- und 23mm-Maschinenkanonen genauso oft im Erdkampf wie als Flugabwehr.
Ein Grund, warum alle Schützenpanzerentwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg auch Maschinenkanonen oder andere Geschütze beinhaltet hatten.
Sehr wahrscheinlich auch ein Grund, warum der Russe auch diese Waffen en masse eingelagert hat.
Da schwere Panzer aufgrund ihres Gewichtes nicht von befestigten oder festen Wegen abweichen können, die gern auch noch vermint werden, sind sog. „Technicals“ (HIER) von zunehmender Bedeutung.
Die Bewaffnung von Kleinlastern und Geländewagen schafft die Mobilität und Feuerkraft, die die Infanterie braucht, um schnelle Flankenangriffe vortragen und weichenden Feind überflügeln zu können. Chancen wie Lücken in der Verteidigung zu nutzen.
Natürlich sind schwere Maschinenwaffen, Mörser, Raketenwerfer und Granatmaschinenwaffen schwer, was die Fähigkeit von solchen Kleinfahrzeugen sie einzusetzen begrenzt. In aller Regel muss auf eine improvisierte Panzerung sogar ganz verzichtet werden.
Das alles macht diese Fahrzeuge extrem anfällig für Gegenfeuer.
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Und hier kommen dann diese Altpanzer ins Spiel, die sehr wohl in der Lage sind diese Fahrzeuge mit Leichtigkeit zu vernichten, ohne selbst gefährdet zu sein. Es sei denn, der Gegner hat ATGM (PzAbwLenkflugkörper), deren Munitionsbestände aber… geringer geworden sind, da die westlichen Lager leer sind.
Das Munitionsproblem der Ukraine ist auf allen Ebenen gravierend. Und es wird sich auf Jahresfrist auch nicht ändern!
Und auch hier hat der Russe nun sein Arsenal mit improvisierten Lösungen ergänzt. Hat sogar eingelagerte Schiffsgeschütze auf gepanzerten Chassis (z.B.: T-50) verlastet.
Diese erbärmlich aussehende Lösung hat den Vorteil, dass die Geschütze aus dem Innenraum des Panzers und somit unter Panzerschutz bedient werden können.
Dazu haben Marinegeschütze eine enorme Feuerrate und eine geschützte Munitionszuführung. – Alles das, was ukrainische Gegenstücke auf Klein-Lkw-basis eben NICHT haben.
Eine 23mm-Zwilligskanone so im Häuserkampf als Feuerunterstützung zum Einsatz gebracht, generiert eine eigene Sprache. Schafft bei den so unter Feuer genommen Verteidiger eine eigene Realität, die recht nahe bei der Hölle liegt.
Und das dann im direkten(!!) Richten. In Fenster- und Maueröffnungen hinein. Auf Schießscharten von Bunkern und Befestigungen. Auf Entfernungen bis 2000 Meter. Weit außerhalb der effektiven Reichweite von Verteidigern, deren eigene Artillerieunterstützung… zusätzlich lahmt.
Hier wirken dann auch die alten Kampfpanzer. Als eine Art Sturmgeschütz zur direkten Feuerunterstützung im Flachfeuer. Zum Aufsprengen von Befestigungen, Schaffen von Mauerdurchbrüchen oder auch zur Vernichtung anrückender Reservetruppen.
Dazu bedarf es dann auch keiner Spezialmunition, SMART-Geschossen oder sonstigen teuren westlichen Ideen. Es reichen die zu hunderttausenden Schuss eingelagerten Altbestände am HE- und Wuchtgeschossen.
Was die Sache so dramatisch macht: die UKR hat keine solche Depots. Hat keine solche Munition mehr. Hat auch keine Möglichkeit diese Taktik zu kontern ohne ihre teuren und modernen Panzer zu riskieren.
Warum hat die UKR diese Waffen nicht mehr? – Weil sie sie in die Konfliktzonen dieser Welt verkauft hat!
Die UKR war seit dem Fall der UdSSR einer der Hauptwaffenlieferanten für Regionalkriege, Bürgerkriege und Rebellionen. Schuf eine ganze Palette von Modifikationen für ihre Altbestände, die sie von der UdSSR geerbt hatte.
Kaum ein Konflikt in Afrika, dem Mittleren und Nahen Osten, wo diese Waffen nicht zum Einsatz kamen. Gern auch auf beiden Seiten…
Dafür deckte man sich dann in den USA mit Waffen ein. Moderne, schöne und woke Waffensysteme, deren logistische Kette leider recht anfällig war und ist. Der NATO-Standard ist, so man die Infrastruktur nicht hat, sauteuer zu unterhalten und dann auch pflegebedürftig. Und natürlich mit vom bisherigen ex-russischen Standard abweichender Munition, die leider auch ein Problem ist.
Dazu muss man zusätzlich wissen, dass der Russe gemäß seiner neuen Doktrin eben nicht auf Geländegewinne fokussiert ist oder daran den Erfolg seiner Operationen misst, wie „Erfolg“ hier gern von unseren Medien propagandiert wird.
Geländegewinne erfüllen ihren Zweck
Geländegewinne sind für Russland schön, wenn sie den strategischen Zweck begünstigen den Feind abzunutzen. Ihm zu schaden. Zu vernichten.
In diesem Zusammenhang ist auch die sog. „Kesselschlacht um Bakhmut“ zu sehen. Vermutlich, und es spricht viel dafür, wurde der Korridor offengelassen, um die ukrainische Führung dazu zu verleiten immer mehr frische Truppen und Reserven einzuführen, die eigentlich für die Gegenoffensive eingeplant worden waren.
Vermutlich auch unter Inkaufnahme zusätzlicher eigener Verluste und dem Wissen, dass Russland diese Verluste leichter ersetzen kann, als die UKR, die nun in der 8. Mobilisierungswelle Ü60jährige und auch Jugendliche einziehen muss.
Personell das Ende der Möglichkeiten erreicht zu haben scheint. Trotz tausender westlicher Söldner in den eigenen Reihen.
In diesem gedanklichen Gebilde ist der russische Ansatz Altwaffenbestände einzusetzen sinnvoll. Sie taktisch fokussiert und mit klarem Unterstützungsauftrag einzusetzen ist als materialschonend, vorausschauend und fähigkeitserhaltend anzusehen.
Dazu hat Russland 2022 600 moderne T-90 neu(!) gebaut und plant für 2023 1500 neue T-90 Kampfpanzer zu bauen.
Auch DAS sollte uns etwas sagen.
Blöde Ideen, über die man lachen kann, sehen wirklich anders aus! – SIC!
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