FFM – Am Freitag, den 2. November 2018, um 16 Uhr, spricht Michael Riedel unter dem Titel „Gemachte und nicht gemachte Kataloge“ in der Ausstellung Michael Riedel. Grafik als Ereignis über seine Künstlerbücher.
Zur Finissage am Sonntag, den 4. November 2018, um 15 Uhr, lädt Kuratorin Eva Linhart zu einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung ein und thematisiert den Kunstansatz Michael Riedels zwischen klassischer Künstlerrolle und der Frage nach dem schöpferischen Menschen angesichts künstlicher Intelligenz. Die Führungen sind im Eintrittspreis inbegriffen.
Mit Grafik als Ereignis zeigt das Museum Angewandte Kunst Arbeiten Michael Riedels an der Schnittstelle angewandter und freier Grafik. Die Ausstellung thematisiert den Umstand, dass Grafik heute alle Lebensbereiche durchdringt und im digitalen Zeitalter die aktuelle Kunstform ist.
Den Anfang der Ausstellung bildet ein Werk, das am Beginn der erfolgreichen internationalen Karriere des damals 22-Jährigen steht: das 1994/95 entstandene Frühwerk mit dem Titel Signetische Zeichnung. Dabei handelt es sich um über 1000 Zeichnungen, zu denen auch nicht gezeichnete Zeichnungen zählen. 2016 wurde es vom Städelschen Museums -Verein e.V. erworben. Nun ist es in einer spektakulären Inszenierung erstmalig in vollem Um fang in einem Museum zu sehen.
Es folgen Arbeiten aus der Zeit an der Städelschule als Michael Riedel Meisterschüler bei Hermann Nitsch war, Publikationen in der Spannbreite von Künstlerbüchern, Katalogen und Editionen, gefolgt von Werken, die sich dem bildnerischen Prozess und der Umdeutung von HTML-Codes zu abstrakten Selbstporträts als „Poster Paintings“ auseinandersetzen, um in einer raumumgreifenden die Museumsarchitektur transformierenden Installation zu münden.
Michael Riedel, der seit 2017 Professor für Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig ist, thematisiert Kunst als Reproduktion und Fortschreibung. Er verwendet Medien, Drucktechniken und Grafikformen der angewandten Kunst, um sie zu freier Kunst und damit zu seiner Kunst zu transformieren. Dabei bezieht er verschiedene Produktionsprozesse aufeinander, kombiniert sie, bildet Anschlüsse und lädt sie mit Kunstkontexten auf. Plakate etwa transformiert er zu Künstlerbüchern, die zugleich Ausstellungskataloge sind, die dazugehörigen Druckbögen werden zu wieder neuen, eigenständigen Arbeiten. Ebenso werden Plakate zu Unikatbildern oder zu Wandmotiven.
[metaslider id=20815]
+ There are no comments
Add yours