Wiesbaden – “Um die bereits eingeleitete Trendwende im Wohnungsbau erfolgreich voran zu treiben, brauchen wir neben ausreichend Fördermitteln und Bauland auch dringend Innovationen und kreative Ideen für neue Lösungen. Es gilt ausreichend neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, dabei aber auch den Bewohnerinnen und Bewohnern ein lebenswertes Umfeld zu bieten. Denn Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf“, sagte Dr. Beatrix Tappeser, Staatssekretärin im für Wohnungsbau zuständigen Umweltministerium in der Kunsthalle Darmstadt. Dort verlieh sie heute den ‚Preis für Innovation und Gemeinsinn im Wohnungsbau‘. Ausgezeichnet wurden innovative architektonische Lösungen, die Freiräume für mehr Grün und gemeinsame Aktivitäten ermöglichen.
In der Kategorie der realisierten Projekte teilen sich zwei Projekte aus Darmstadt den ersten Preis und erhalten jeweils 12.000 Euro:
- „AGORA – Wohnprojekt mit Kultur-Café-Restaurant“ am Ostbahnhof und
- „K76“ in der Karlstraße.
In der Kategorie der Konzepte werden ebenfalls 12.000 Euro vergeben an das
- Projekt „Gemeinsam suffizient leben“, das in der Friedberger Landstraße in Frankfurt am Main geplant ist.
Darüber hinaus wurden in der Kategorie der Konzepte drei Anerkennungen ausgesprochen, die jeweils 1.333 Euro erhalten:
- „Inklusives Wohnen in den Niddagärten“ in Niddatal
- „Haus Händewerk“ in Spangenberg und
- das „Hausprojekt NiKa“ in Frankfurt am Main.
Iris Behr, ehrenamtliche Stadträtin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, zeigte sich in ihrem Grußwort stolz, dass es gleich zwei Projekte aus Darmstadt geschafft haben, erste Preise zu erringen: „Neben Frankfurt am Main und Kassel kann Darmstadt als Zentrum des gemeinschaftlichen Wohnens in Hessen betrachtet werden. Bereits vor vielen Jahren sind hier große modellhafte Vorhaben umgesetzt worden, von deren Erfahrungen heutige Projekte profitieren“, so die Stadträtin.
Beworben hatten sich 70 Projekte aus ganz Hessen. „Ich gratuliere den Siegerinnen und Siegern und möchte allen Wettbewerbsteilnehmern danken, die gezeigt haben, dass in Hessen innovative, attraktive, nachbarschaftliche und dabei auch bezahlbare Wohnungen entstehen. Sie alle dienen als Vorbilder für andere Projekte“, betonte die Staatssekretärin. Die ausgezeichneten Projekte und Konzepte werden jetzt veröffentlicht, um die Bandbreite des Wohnens, der Bauformen und der Bauweisen bekannter zu machen und weiteren innovativen Projekten den Weg zu ebnen.
Neue Lebensentwürfe und das Bedürfnis nach Gemeinschaft erfordern andere Herangehensweisen in der Projektentwicklung, in der Prozessgestaltung, in der Architektur und im Zusammenleben. Dies gelingt in gemeinschaftlichen Wohnprojekten, bei denen Nachbarschaft und das Miteinander eine besondere Rolle spielen. „Füreinander da und unter einem Dach: Gemeinschaftliches Wohnen eröffnet viele Möglichkeiten bezahlbaren, angemessenen und angenehmen Wohnens. Deshalb unterstützt das Land solche Wohninitiativen finanziell und beratend. Das ist auch Teil unseres Masterplans Wohnen, mit dem die Landesregierung verstärkt den bezahlbaren Wohnraum fördert und dafür insgesamt 1,7 Milliarden Euro bis 2020 zur Verfügung stellt“, ergänzte Tappeser.
Hintergrund
Der Preis wurde vom Umweltministerium in Kooperation mit der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen erstmals ausgelobt. Das Sozialministerium unterstützte die Auslobung. Die Jury setzte sich zusammen aus Architektinnen und Architekten, Fachleuten für gemeinschaftliche Wohnprojekte, Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Ministerien, der Architekten- und Stadtplanerkammer sowie der Liga der freien Wohlfahrtspflege.
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