Haustier allein Zuhause: Wer Tiere hält, sollte für Notfälle vorsorgen

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Fünf Katzen, ein Kaninchen und sieben Meerschweinchen hat die Tierschutzüberwachung der Stadt Kassel in der vergangenen Woche aus einer Wohnung im Stadtgebiet gerettet. Die Tiere waren nicht mehr versorgt worden, weil ihre allein lebende Halterin verstorben war, was Nachbarn erst einige Tage später feststellten und daraufhin die Polizei verständigten.
Die Tiere waren tagelang nicht mit Futter und Wasser versorgt worden, ein Meerschweinchen war bereits verdurstet. Während einige der Tiere ihre Retter regelrecht um Wasser anbettelten, konnten andere nicht gefunden werden, weil sie sich versteckt und zurückgezogen hatten.

 

Schwierige Lage für Einsatzkräfte bei medizinischen Notfällen

Für Einsatzkräfte gestaltet sich die Lage auch bei medizinischen Notfällen besonders schwierig, wenn – wie in diesem Fall – unklar ist, wie viele Tiere in einer Wohnung gehalten werden. Gerade bei Menschen, die sich gesundheitlich nicht mehr in der Lage sehen, ihren Haushalt in Ordnung zu halten, kann eine solche Situation für die Tiere lebensbedrohlich werden, berichtet. Amtstierärztin Dr. Regina Emrich, Leiterin des städtischen Amts Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit. „Die Fürsorgepflicht für ein Tier darf nach dem Tod nicht aufhören.“

Um geliebte Vierbeiner nicht in eine solch lebensgefährliche Lage zu versetzen, empfiehlt sie Tierhalterinnen und Tierhaltern einen Notfallausweis mit sich zu führen. Hier bieten sich Geldbörse oder Schlüsselanhänger an. Darauf sollte ein Notfallkontakt, die Anzahl und Art der Tiere sowie evtl. wichtige Erkrankungen oder lebenswichtige Medikamente notiert sein. Solche Notfallausweise können den Tieren Leiden ersparen und Leben retten.

 

Notfallkarten sollten Aufmerksamkeit erregen

Um schnell Klarheit über die Situation zu bekommen, wird von Einsatzkräften im Notfall vor allem nach Personalausweis, Versichertenkarte oder ähnlichen Dokumenten gesucht. Daher sollte das Notfalldokument zu den Haustieren so gestaltet werden, dass es im Notfall Aufmerksamkeit erregt. Private Tierschutzorganisationen wie z. B. Bund gegen den Missbrauch der Tiere e. V. oder Vier Pfoten – Stiftung für Tierschutz, bieten Karten oder sogar Notfallsets mit Türanhänger und Aufkleber unentgeltlich zum Ausdrucken oder gegen eine geringe Schutzgebühr an.

Besonders Katzen verkriechen sich, wenn sie gesundheitlich beeinträchtigt sind und sich vor Unbekannten fürchten, führt Dr. Emrich aus. Um den Tieren die nötige medizinische Versorgung zu Gute kommen zu lassen, ist es wichtig chronische Krankheiten wie z. B. Diabetes zügig nach dem Auffinden in Erfahrung zu bringen.

Bei Fragen zu artgerechter Tierhaltung oder der Meldung von vernachlässigten Tieren steht das Amt Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit der Stadt Kassel unter Tel. 0561/ 787-3336 zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.kassel.de/tiergesundheit.

documenta-Stadt Kassel


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