Feierliche Übergabe von Einbügerungsurkunden

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In Hessen leben viele Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur zusammen. Die, die nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen, sind jedoch von bestimmten Rechten, beispielsweise dem Wahlrecht, ausgeschlossen. Dass sie möglicherweise aber einen Rechtsanspruch auf Einbürgerung haben, weil sie die Voraussetzungen längst erfüllen, ist vielen oft nicht immer klar. Deshalb haben das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und das Hessische Ministerium des Innern und für Sport vor einigen Jahren die Kampagne „Hessen und ich DAS PASST“ initiiert. Fester Bestandteil ist die alljährliche Einbürgerungsfeier unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die in diesem Jahr am 4. November im Biebricher Schloss stattfand. Der repräsentative Rahmen ist bewusst gewählt, um den neuen Deutschen gebührend und in einem festlichen Ambiente für ihr Bekenntnis zu unserem Land und ihre Entscheidung zu danken.

Staatssekretärin Anne Janz würdigte die Gäste der Einbürgerungsfeier, die sich überwiegend aus neuen Deutschen zusammensetzten, die erst in den vergangenen Wochen und Monaten eingebürgert wurden, in einer Festansprache: „Was Sie alle vereint, ist, dass Hessen Ihre Heimat ist und dass Sie nun deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sind – mit den gleichen Rechten und Pflichten wie jede und jeder andere Deutsche auch. Sie sind Teil unserer vielfältigen hessischen Gesellschaft“, hob Janz dabei hervor. Die Einbürgerung, so die Staatssekretärin, sei der Schlüssel für die vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben in Hessen.

„So wichtig es ist, Vielfalt als Bereicherung zu begreifen und Unterschiede zu akzeptieren, so wichtig ist es auch, die gemeinsame Grundlage zu kennen. Unsere gemeinsame Grundlage ist das Bekenntnis jedes und jeder Einzelnen zu den gemeinsamen Werten, die diese Gesellschaft zusammenhalten und die im Grundgesetz verankert sind“, so Janz weiter.

Janz lud die Eingebürgerten dazu ein, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern dafür zu sorgen, dass Hessen ein lebenswertes und vielfältiges Bundesland bleibt. Gegründet werde die vielfältige Gesellschaft auf den Werten des Grundgesetzes und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zu der die neu Eingebürgerten sich bekannt haben. Mit Leben erfüllt würden Gesellschaft und Demokratie erst durch ihre Mitglieder.

Sieben Einbürgerungsurkunden verliehen

Höhepunkt der Einbürgerungsfeier sind stets die Live-Einbürgerungen. Gemeinsam mit dem Leiter der Rechtsabteilung des hessischen Innenministeriums, Dr. Wilhelm Kanther, übergab Staatssekretärin Janz die Einbürgerungsurkunden an

  • Ahmad Fayk Abo Dan, geb. 1997 in Aleppo, Syrien,
  • Neila Ben Khelifa, geb. 1991 in Tunis, Tunesien,
  • Thi Tam Do, geb. 1974 in ninh sơn gia khánh, ninh bình, Vietnam,
  • Ajla Friedrich, geb. 1990 in Gradačac, Bosnien-Herzegowina,
  • Muhammad Masudul Haque, geb. 1988 in Dahka, Bangladesch,
  • Bassel Saloum, geb. 1979 in Syrien,
  • und seinen Sohn Elie Saloum, geb. 2019 in Frankfurt am Main.

Mit sichtlicher Bewegung nahmen die Eingebürgerten die Urkunden entgegen und legten öffentlich das Bekenntnis auf das Grundgesetz ab. „Jetzt gehöre ich wirklich dazu“, sagte Bassel Saloum, der 42 Jahre alt ist, aus Syrien stammt und gemeinsam mit seinem kleinen Sohn Elie eingebürgert wurde.

Saloum schloss 2007 ein Architekturstudium an der Universität Damaskus ab. Danach arbeitete er in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Syrien und Aserbaidschan an Bauprojekten, ehe er den Entschluss fasste, wieder zu studieren und einen Master in Projektmanagement zu machen. Er entschied, dafür nach Deutschland zu gehen, weil es das beste Land sei, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen, so Saloum – schließlich biete es ein qualifiziertes Bildungssystem und damit die Chance, sich eine Zukunft aufzubauen. So kam er im September 2014 nach Deutschland und schloss im Februar 2017 sein Projektmanagement-Masterstudium an der Hochschule für Technik in Stuttgart ab. „Deutschland bietet hervorragende Möglichkeiten für hochqualifizierte Menschen, daher habe ich nach dem Studium nicht gezögert, eine Stelle zu suchen und mich auf den Weg zur Staatsbürgerschaft zu machen“, so Saloum. Derzeit lebt er mit seiner Familie in Frankfurt am Main und arbeitet als Qualitätssicherungsmanager auf Baustellen.

„Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ist in erster Linie ein Bekenntnis zu den Werten unserer Demokratie. Sie stellt dabei keine Abkehr von der ursprünglichen Herkunft oder persönlichen Vergangenheit dar, sondern ist vielmehr auch Ausdruck des Wunsches, gesellschaftliche Verantwortung in Deutschland übernehmen zu wollen. Ich wünsche allen heute geehrten Bürgerinnen und Bürgern einen guten Start in ihren Status als deutsche Staatsbürger“, so Dr. Kanther.

 

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OV von Land Hessen

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